Beiträge von FinanztipUser

    Ich war ja auch über 15 Jahre Mieter in und um München und kann sagen, egal wie der Stadtteil hieß, bei jeder Wohnungssuche fand man überall die gleichhohe WM die zu zahlen wäre.

    Glaube, genau das hat das Potenzial deine Wahrnehmung der zukünftigen Entwicklung sehr zu verzerren. War bisher in München zweifellos so, aber erhöht das zukünftig nicht geradezu das Risiko für Korrekturen sprich zukünftige Preisrückgänge?

    Würde mal sagen: Ist wie im echten Leben! Spaß macht das Spiel, wenn man realistische Chancen hat zu gewinnen und die Punkte am Ende entsprechend reichen. ;)

    Finde die Frage von Elgob aber sehr berechtigt und relevant: Fraglich für mich wäre, ab wann ich z.B. die Aktienquote runterschraube zu Gunsten von mehr Anleihen/Geldmarkt-ETF. Und den Punkt von McProfit mit den Pflegekosten sollte man definitiv berücksichtigen in diesem Spiel! Elgob: Hattest du nicht mal was von Verbeamtung geschrieben? Und du hast indische Wurzeln? Botschaftsdienst oder sowas? Angenommen du hättest dann ca. 3.500€ Nettobezüge im Ruhestand plus rund 2.000€ Leistungen der Pflegeversicherung, dann wäre man genau zwischen den oben geschriebenen 5.000€ - 6.000€ in einer Pflegesituation. On Top kämen dann die Ersparnisse und ob und wie lange es zu einer Pflege kommt, ist ja grundsätzlich offen…

    Will sagen: Gewonnen hättest du das Spiel aus meiner Sicht erst bei wirklich solider Altersversorgung. Dann würde ich das aber ähnlich sehen! 👍

    Wie definierst du denn für dich „Spiel gewonnen“? Deine Altersvorsorge jenseits der Beträge steht? Sonstige Ziele im Leben erreicht? Was sind die Pläne für die nächst? Zeit im Job und für die Zeit danach? :/ :)

    Von 70/30 weg zu wechseln würde ich ohnehin nur empfehlen, wenn man es eben einfacher möchte, wenn man dauernd optimieren will bzw. diese Gedanken im Kopf hat und wenn man keine Gewinne realisieren muss.

    Mein Punkt ist immer, dass man eine Strategie haben sollte der man folgt, bei der man bleibt.

    Genau und das war es ja, worum es mir ging: Wer jetzt auf den besseren Verlauf des MSCI-World schaut und von 70/30 zu 90/10 (also ACWI) wechselt, der läuft dem Trend hinterher und betreibt im Grunde genommen verkapptes Market-Timing. Zumindest wenn er/sie erwartet, dass die EM jetzt auch zukünftig schlechter laufen. Egal welchen Kurs man fährt: Dabeibleiben sollte man, wenn man sich nicht selber in die Tasche lügen d.h. dann doch wieder mit Prognosen irgendwelchen Entwicklungen hinterherlaufen möchte. Heißt: Gerade nach den letzten schwachen EM-Entwicklungen, sollte man seinem EM-Anteil treu bleiben... :)

    Mir geht es darum, dass aus meiner Sicht keine Strategie mit einer Spekulation begründet werden sollte. Steht natürlich Jedem frei es so zu machen, ich halte es aber nicht für sinnvoll.


    Ich vergleiche hier nur wissenschaftliche Erkenntnisse mit Spekulationen und werte nicht die wissenschaftlichen Erkenntnisse. Und gleich ob die (wissenschaftlichen) Erkenntnisse alle eindeutig sind, können diese nicht durch Spekulationen ersetzt oder sogar mit ihnen gleichgesetzt werden, nur weil man daran zweifelt, ob sie 100% so stimmen.


    Spekulationen sollten keine Rolle spielen, wenn man passiv anlegen will und sich eine langfristige Strategie überlegt. Das ist meine Aussage. Und die Erwartung, dass Land/Markt x übergewichtet oder untergewichtet ist und dass ein Konflikt in Zukunft für y sorgen wird, ist aus meiner Sicht Spekulation.

    Ich glaube, das sehen hier meisten so. Wie gesagt: Man kann Marktkapitalisierung wie BIP-Gewichtung im Vorgehen gut mit Studien untermauern und als von der Wissenschaft gedeckt ansehen. Ich bin eher im "Lager BIP" aber es gibt wie gesagt auch für andere Vorgehensweisen eine solide Studienlage...

    Meine Intention oben mit den Einschätzungen zur hohen Gewichtung der USA/Tech und zum (relativ dazu gesehen) geringen Bewertungsniveau der EM war nicht andere oder meine Investitionsansätze in Frage zu stellen. Ich wollte eigentlich nur Argumente liefern, weshalb auch die historisch und wissenschaftlich fundierte Gewichtung nach BIP zukünftig wieder die Ergebnisse liefern könnte, die sie historisch/wissenschaftlich gesehen eben gebracht hat. Und wie immer ein wenig Werbung machen, für streuen, streuen, streuen... Gerne nicht nur breit über die Weltregionen mit Aktien (da ist BIP verglichen mit Market-Cap regelmäßig breiter gestreut!), sondern auch über andere, gut passende Assetklassen! ;)

    Ich finde beide Varianten, nämlich eher nach BIP zu gewichten (70/30) oder eben einen ETF voll nach Marktkapitalisierung zu haben, völlig legitim. Aber die Entscheidung für das ein oder andere würde ich nicht anhand von Spekulationen über die Zukunft treffen, sondern anhand von erwiesenen wissenschaftlichen Erkenntnissen.

    Das Problem bei den "erwiesenen wissenschaftlichen Erkenntnissen" an genau dieser Stelle ist doch: Sie sind nicht eindeutig! Je nach Zeitraum verdeutlichen alle zur Verfügung stehenden Studien, dass eben mal das eine (Marktkaptialisierung) und mal das andere (BIP-Gewichtung, Gleichgewichtung, etc.) historisch gesehen erwiesenermaßen besser ist bzw. viel mehr rückblickend gewesen wäre. Was sind denn in diesem Zusammenhang die für dich relevanten wissenschaftlichen Erkennisse bzw. Studien, die keine Spekulation sind sondern absolut nüchterne, sachliche, wertneutrale wissenschaftliche Erkenntnisse? :/

    Der prognosefreie Kompromiss ist und bleibt wohl ein MSCI ACWI / FTSE All World. ;)

    Das mit dem "prognosefrei" ist genau das, was ich hinterfragen würde. Das ist nur dann prognosefrei, wenn man eine Gewichtung nach Marktkapitalisierung als die optimale Lösung und die Referenzgröße schlechthin betrachtet. Sobald man in Richtung BIP-Gewichtung geht, sieht die "prognosefreie" Aufstellung eines Depots ganz anders aus.

    Und gerade weil wir den zukünftigen Verlauf des MSCI-Worlds nicht kennen, stell ich mir die Frage: Was ist eine gute Ergänzung in Punkto Rendite aber auch in Punkto Reduktion der Schwankungen? Und wenn man die EM (z.B. 10-33%), die Small-Caps (z.B. 10-33%) und zum Beispiel Gold (z.B. 10%) beimischt, erfüllt man diesen Zweck. Klar würde rückblickend dann zu einem gewissen Stichtag immer einer dieser Portfolioteile am besten gelaufen sein, aber die Komposition in Hinblick auf Risiko und Rendite ist doch das, worauf es ankommt! Und letztlich auch das einzige, was man steuern kann... :/

    Ich habe mich aus 'historischen' Gründen für 70/30 entschieden. Ein Investition ohne Schwellenländer wäre m.E. für eine langfristige Investition nicht sehr hilfreich, da man schlichtweg die Zukunft nicht kennt und ich einen großen Teil der Weltwirtschaft nicht ausschließen will.

    ... Gerade nochmal in mein Portfolio geschaut: Es ist echt krass, dass die EM seit über einem Jahrzehnt praktisch seitwärts laufen! Im Index ist China anteilig zuletzt stark gefallen und Taiwan starkt gestiegen und Indien hat es bisher auch nicht rausgerissen. Wenn ich da volkswirtschaftlich drauf schaue und das mit den Kursentwicklungen vergleiche, passt das gar nicht mehr zusammen. Genauso wie die USA in sozioökonomischer Hinsicht verglichen mit den Kursen von mit Big-Tech.

    Ich sehe daher immer mehr Potenzial in den EM und immer weniger in den USA und gehe echt davon aus, dass bei einem Platzen der US-Blase die EM ein sehr passendes Gegengewicht im Portfolio sein sollten. Könnte natürlich mit einem Krieg zwischen China und Taiwan mittelfristig auch anders kommen, aber dass China global weiter aufsteigt und die USA zunehmend herausfordert, halte ich für ziemlich wahrscheinlich...

    Wenn man dem Gegenüber Inkompetenz unterstellt (wie Du es hier tust), ist das regelmäßig ein Zeichen dafür, daß man selbst argumentativ am Ende ist.

    Ich unterstelle "dem Gegenüber" pauschal keine Inkompetenz sondern dass bei den Darstellungen in der Sache die wesentlichen Zusammenhänge bzgl. der Anleihe-ETF ausgeblendet bzw. ignoriert werden! Konkret die Funktion von Anleihe-ETF (Stichwort: Laufzeitbänder) und die Tatsache, dass genau dadurch jetzt neben dem Erholungspotenzial durch ein weiter fallendes Zinsniveau eben die Anleihen, die jetzt sukzessive in den ETF aufgenommen werden, auch die Performance steigern. Beides scheinst du auszublenden und Anleihen weiterhin mit deinen Aktien-ETF bzw. dem Aktienmarkt zu vergleichen und deshalb abzulehnen...

    Der Frager dieses Subthreads hat mit seinem Anleihen-ETF gerade 15% Miese eingefahren. Mag schon sein, daß er die kompensiert, wenn er den ETF entsprechend lang hält.

    Das mag nicht nur sein, sondern das ist, wie ich versucht habe darzulegen, erwartbar und berechenbar der Fall in Abhängigkeit vom Zinsniveau. Das ist der schöne Unterschied in Abgrenzung zum Aktienmarkt: Der Anleihemarkt ist weitgehend berechenbar. Und alle, die das in meinem Bekanntenkreis auch hauptberuflich machen, nennen Anleihen eben Anleihen oder noch häufiger Bonds. Den Punkt mit den Laufzeitbändern hat doch auch Pantoffelheld nochmal dargelegt. Wenn man das nicht mit einbezieht, kann man Anleihe-ETF und ihr Potenzial zur Kurserholung nicht bewerten. Wie gesagt: Anleihen sind keine Aktien und das Erholungspotzenial jetzt extrem viel besser als noch vor 3-4 Jahren...

    Bemühe Dich nicht: Du verkämpfst Dich zwar wie ein Löwe für Deine Anleihen-ETFs, aber ich halte davon nichts und sehe beispielsweise Hartmut Walz auf meiner Seite, der vor langen Anleihen warnt (in vielen Anleihe-ETFs stecken lange Anleihen drin).

    Eigentlich versuche ich nur, für ein Verständnis von Anleihe-ETF zu kämpfen, um den Thread-Startern einen fundierten Ratschlag geben zu können. Aber ich glaube langsam echt, in der Sache kämpfe ich da vergebens...

    Was willst du denn mit Aussagen wie "ich halte davon nichts" oder dem Verweis auf Hartmut Walz belegen? Sind das deine Argumente? Der Mann (Walz) hat in der Sache sehr viel Ahnung Finanzthemen und sich um den finanziellen Verbraucherschutz in Deutschland sehr verdient gemacht. Für eine Einordnung solcher Aussagen von Walz in einer Diskussion hier sind doch im Kern zwei Dinge relevant: 1. Stammt die Aussage von vor oder nach der Zinswende? Die Welt der Anleihen ist in diesen beiden Zeiträumen eine komplett andere! Und 2.: Was sind seine Argumente gegen Anleihe-ETF in der Sache? Lasst uns doch diese Argumente diskutieren, statt Pauschalbewertungen oder x-beliebige Namen als Belege in den Raum zu werfen oder Anleihen bzw. Anleihe-ETF nur mit Aktien-ETF zu vergleichen. Und ansonsten weiter so zu tun, als hätte es die Zinswende (mit ihren Auswirkungen auf Anleihen und Anleihe-ETF) nie gegeben und als wären Anleihen auch unter Renditegesichtspunkten heute noch so unattraktiv wie bis Ende 2019...

    Meins auch, wie oben ja schon geschrieben ^^

    Dann ist ja nur noch die Frage, wie wir unsern Achim überzeugt bekommen! Und vielleicht auch abgeholt bekommen in den 1950er Jahren, als der Mann "der Ernährer" der Familie war, die Hinterbliebene weiblich ("Witwe") und offenbar erwerbslos, qualifikationslos und auf Gedeih und Verderb von ihrem Mann abhängig. Und "Anleihen" vielleicht sogar manchmal noch "Renten" genannt wurden... ^^

    Man denkt oft an eine Risikolebensversicherung im Zusammenhang mit einer Immobilienfinanzierung, wenn der Tod des Ernährers einer Familie abgesichert werden soll. Im Todesfall des Mannes muß die Witwe mit den Kindern das gemeinsame Haus nicht verlassen.

    Im Ernst und Spaß beiseite: Ich würde mich auf den schon zitierten Artikel von Finanztip verlassen! Der ist solide recherchiert und genau so machen es unzählige Paare in Deutschland, unabhängig von Qualifikation, Einkommen, Ehe-Status, etc.!

    Ja, aber warum sollte man das so definieren, wenn man zu keinem Zeitpunkt eine Summe oder bestimmte Raten aus dem Portfolio fix braucht? Wenn man wirklich langfristig investiert, macht das in meinen Augen nur begrenzt Sinn, genau so eine Schwelle einzuziehen. Ich würde stattdessen die etwas höhere Rendite durch die etwas länger laufenden Anleihen anpeilen. Aktienquote zu erhöhen ginge natürlich auch, aber damit reduziert man dann wieder die Streuung über die Asset-Klassen, die in meinen Augen auch für sich genommen ein Ziel sein kann...

    Vielleicht beides: Damit der Sicherheitsbaustein das Gesamtsystem garantiert im gewünschten Umfang stabilisiert, darf er selbst nicht auch noch schwanken.


    So kann ich mir einen max. Verlust von 25 % in einem "ausgewogenen" 50:50-Portfolio "garantieren".

    Naja, die Frage ist doch: Was will man erreichen? Einen "Safe-Asset-Floor" z.B. weil man in den ersten Rentenjahren eine bestimmte Rate aus diesem Portfolioteil sicher entnehmen können muss, eine bestimmte Summe für einen bestimmten Zweck wie Baufinanzierungsablösungen braucht oder aus anderen Gründen ein Problem mit Schwankungen des Anleihe-Teils eines Portfolios hat. Dann wäre ich bei Kommer mit FG/TG/Geldmarkt-ETF. Falls nein wären wie gesagt m.E. auch längere Laufzeiten bedenkenswert. In deinem Beispiel dürfte dann nämlich der Verlust in der Mehrzahl der Fälle bei einem Einbruch des Aktienmarktes um 50% sogar deutlich unter 25% liegen, da der Anleihe-Teil des Depots einen Teil des Aktienmarkverlustes ausgleicht.

    Nichts weniger ist doch die Idee der relativ stabilen "alten" 60/40 Portfolios, die wie gesagt seit der Rückkehr der Zinsen risikotechnisch wieder funktionieren! Die spannende Frage aus meiner Sicht ist, wie lange sie das tun bzw. ob/wann wir wieder Nullzinsen bekommen. Mit Blick auf die Realwirtschaft und die Staatsverschuldungsquoten in Europa fürchte ich persönlich eher früher als später, aber das werden wir in den nächsten Jahren sehen...

    Die Laufzeiten/Durations von beiden sind ähnlich und vergleichbar. Amundi gibt auf der Homepage die "Modifizierte Duration" des ETF mit 7,17 an (https://de.wikipedia.org/wiki/Duration#Modifizierte_Duration). Vereinfacht kann deshalb sagen, dass sich für jede Marktzinsänderung von 1% dein ETF um etwas mehr als 7% in die selbe Richtung ändern sollte.

    Vielmehr in die "enstprechende" Richtung, also bei steigenden Zinsen fällt dein ETF in der Größenordnung und bei fallenden Zinsen steigt der Kurs deines ETF! Also: Fällt jetzt das Marktzinsniveau um rund 1%, dann ist mit einer Kurssteigerung von etwa 7% für deinen ETF zu rechnen! Bei einem Leitzins von 2% in z.B. 2 Jahren hättest du deinen Verlust vermutlich weitgehend ausgeglichen! Dazu kommen wie gesagt ab sofort die höheren Kupons, von denen du dann auch entsprechend profitierst...

    Wer die Anleihe-ETF als Sicherheitsbaustein ausgewählt hat, wird die Langläufer aus dem Grund der Volatilität nicht wählen, weil der Sicherheitsbaustein eben so weit wie möglich gar nicht schwanken soll. (Herr Kommer dazu in https://gerd-kommer.de/anleihen/ ganz unten im Abschnitt Welcher Anleihetypus eignet sich am besten dazu, das Risiko eines Aktienportfolios abzumildern?)

    Das ist genau der Punkt bei Kommer, den ich bzgl. der Laufzeiten etwas hinterfragen würde: Ist das Ziel denn, dass in seiner Logik "der Sicherheitsbaustein" allein nicht schwanken soll (das wäre dann mit TG/FG/Geldmarktfonds am besten erreichbar), oder ist das Ziel, dass das Gesamtportfolio nicht so stark schwanken soll? Von der Ausnahme 2022/2023 abgesehen war es historisch gesehen in der Mehrzahl der Fälle so, dass sich der Aktienmarkt und der Anleihemarkt eher antiproportional verhalten, also Aktienmarkteinbrüche eher mit Kursanstiegen der Anleihemärkte einhergehen und umgekehrt. Kommers Punkt ist da in meinen Augen eher ein psychologischer als ein ökonomischer. Bis zu einem gewissen Grad könnte man m.E. auch weiterhin auf diesen Effekt setzen und etwas längere Laufzeiten (1-3 Jahre, 3-5 Jahre, etc.) anpeilen, um dann wie geschrieben auf ganz lange Sicht auch die etwas höheren Renditen mitzunehmen...

    Blaubaer: Nochmal ganz konkret zu deinen ETF, schau dir doch die Infos / Factsheets der Fondsgesellschaften dazu mal an:

    - https://www.amundietf.de/pdfDocuments/m…/DEU/RETAIL/ETF

    - https://api.fundinfo.com/document/3663c…_2024-05-31.pdf

    Bzw. die Homepages zu den Fonds/ETFs:

    - https://www.amundietf.de/de/privatanleg…cc/lu1681046261

    - https://www.ishares.com/de/privatanleg…assthrough=true

    Die Laufzeiten/Durations von beiden sind ähnlich und vergleichbar. Amundi gibt auf der Homepage die "Modifizierte Duration" des ETF mit 7,17 an (https://de.wikipedia.org/wiki/Duration#Modifizierte_Duration). Vereinfacht kann deshalb sagen, dass sich für jede Marktzinsänderung von 1% dein ETF um etwas mehr als 7% in die selbe Richtung ändern sollte. Das mit vielen relativ komplexen Annahmen, aber als Näherungswert trotzdem ganz brauchbar. Setz das doch vll. man in den Zusammenhang mit dem oben geschriebenen zur Leitzinsentwicklung und überschlag einfach mal, wie sich deine ETF bei entsprechenden Leitzinsveränderungen verhalten dürften...

    Es ist letztlich wie bei Aktien - der Blick in die Vergangenheit ist irrelevant, es zählen nur die Zukunftsaussichten.


    Insofern ist es völlig egal, ob man heute in den "ausgebombten" ETF einsteigt oder diesen schon hält. Die Renditechancen ab heute sind für beide exakt dieselben.

    Das dürftest Du gravierend verkennen.

    Wer einen Rentenfonds voller 0,x%-Renten in Zeiten von Negativzinsen gekauft hat, hat seinen Verlust mit der Zinssteigerung bereits eingefahren. Er führt es sich lediglich nicht vor Augen.

    Wer den gleichen Rentenfonds aktuell gekauft hat, zu Zeiten angeblich schwindelnd hoher Zinsen, stellt sich demgegenüber besser, weil er eben diesen Verlust nicht eingefahren hat.

    Wenn man nun den Zähler auf 0 stellt, haben freilich beide die gleichen Renditechancen. Aber das ist ja die falsche Sicht: Der zweite Anleger fängt bei 0 an, der erste aber ist zum jetzigen Zeitpunkt tief unter Wasser.

    Wenn man sowas schreibt, verkennt man den substantiellen Unterschied zwischen Aktien und Anleihen als Anleiheklasse und wie oben geschrieben das logisch vorhandene Erholungpotenzial nach einem starken Anstieg des Zinsniveaus. Mit Blick in den Rückspiegel unterwegs zu sein, ist bei Anleihe-ETF aus den o.g. Gründen noch viel fataler als bei Aktien-ETF bzw. am Aktienmarkt. Anleihe-ETF als "schlecht" oder "zukünftig renditeschwach" zu bewerten, weil sie in den letzten zwei Jahren stark gefallen sind, macht einfach keinen Sinn. Das Gegenteil ist der Fall, weil eben die Erholungschancen ausgehend von einem Zinsniveau von 4 % so unendlich viel besser sind, als bei einem Zinsniveau am Boden (0%) und weil Leitzinsen wie oben geschrieben nun mal immer in gewissen Korridoren schwanken...

    Na ja. Jede enthaltene Rente wird zum Ende ihrer Laufzeit (bei einem guten Schuldner, und die sind hier gegeben) zu 100% zurückgezahlt. Das kann aber halt 30 Jahre dauern, bis das ausgeglichen ist. Und man lügt sich damit eins in die Tasche: Die abgestürzte Rente ist ja deswegen abgestürzt, weil der aktuelle Zins für diese Anlagedauer höher ist. Wenn man so will, erholt sich der Kurs nicht, sondern man zahlt ihn über Zinsverlust selbst zurück.

    Vergiss doch mal deine "Rente" und mach dir klar, was ein Anleihe-ETF ist: Wenn du einen Anleihe-ETF mit einem Laufband von 5-7 Jahren kaufst, dann ist deine 30 jährige Anleihe da vielleicht auch drin aber eben nur mit einer Restlaufzeit von vielleicht 5 Jahren. Was mit dieser Anleihe vorher war und nachher sein wird ist Wurscht! Diese Anleihe ist dann nämlich weitgehend identsich in Punkto Bewertung mit einer vergleichbaren neu aufgelegten Anleihe, die generell nur über 5 Jahre läuft. Man nimmt damit eben genau die Rendite der ETF dieses Laufzeitbandes abzüglich der Zinsniveauschwankungen mit, die entsprechend der Leitzinsen eben auftreten. Und das natürlich bei längeren Laufzeiten/Durations stärker, was aber wie gesagt dann auch durch die höheren Zinszahlungen der Anleihen (Kupons) zu einem erheblichen Grad und im Zeitverlauf jetzt auch zunehmend stark (eben durch Austausch der Anleihen im ETF) kompensiert wird.

    Würde mich schon interessieren. Deine Mühe sollte sich in Grenzen halten.

    Es handelt sich um diese beiden Papiere, die mal als Sicherheitsbausteine gedacht waren:

    LU1681046261 und IE00B4WXJJ64, Ende 2021 erworben.

    Wie gesagt: Wann und ob ich das Geld brauche, ist derzeit nicht absehbar.

    Die Alternative zum Aussitzen der Kursschwäche wär ja, (mit Verlust) zu verkaufen und von dem Geld Papiere zu kaufen, die ab jetzt mittelfristig im Vergleich eine bessere Rendite erbringen.

    Der Artikel der Finanztest ist leider hinter einer Paywall: Rentenfonds mit Euro-Staatsanleihen: Nach dem Zinsschock – jetzt wieder einsteigen? | Stiftung Warentest

    Das Vorgehen war folgendermaßen: Man hat in 09/23 insgesamt 6 Szenarien definiert von fallenden Zinsen i.H.v. 0,2 oder steigenden Zinsen i.H.v. 0,2 oder 0,5 Prozent jährlich sowie zwei stärkere Anstiege um 1 bzw. 2% sprunghaft. Zugrundegelegt wurde ein durchschnittlicher EUR-Staatsanleihe ETF mit einer Duration in der Größenordnung deiner ETF. Das Ergebnis war sehr eindeutig: Am schlechtesten schnitt erwartbar die Entwicklung mit rund 2% sprunghaftem Zinsanstieg ab. Dieser würde im ersten Jahr die Rendite um nochmal fast 9% senken, aber selbst da wäre man nach 3 Jahren wieder im Plus! Alle anderen Entwicklungen wären weitgehend unproblematisch. Bei konstanten Zinsen könntest du demnach ab jetzt mit 3% jährlicher Rendite rechnen, bei lediglich um 0,2%-Punkte fallenden Zinsen in den nächsten Jahren sogar mit über 4% für die nächsten 5 Jahre. Sollten die Zinsen stärker fallen, dann wird deine Rendite absehbar auch über das durchschnittliche erwartbare Renditeniveau (7-8% mit extremen Schwankungen bezogen auf 1-2 Jahre) hinausgehen. Die Chancen deines EUR-Staatsanleihe-ETF stand heute sind also alles andere als schlecht!

    Wie die EZB die Zinsen weiter festlegt bleibt natürlich abzuwarten. Aber falls die Zinsen um mehr als 0,2%-Punkte jährlich fallen, dann wirst du wie gesagt logischerweise noch deutlich mehr als mit den o.g. 4% gewinnen. Viele scheinen hier im Forum ja geradezu anzunehmen, dass die Leitzinsen beliebig so wie Aktienkurse ins unermessliche steigen könnten, was natürlich Blödsinn ist. Leitzinsen werden von den Zentralbanken festgesetzt als Reaktion auf die Inflationsrate, sie befinden sich immer in einem gewissen Korridor und steigen und fallen eben regelmäßig entsprechend der realwirtschaftlichen Entwicklungen (Inflation). Vll. wird das deutlich, wenn man sich das letzte Vierteljahrhundert einmal die Situation hier in Europa anschaut:

    Quelle: https://www.bundesbank.de/resource/blob/…wb0111-data.png

    Selbst bei einer so heftigen Inflation wie in 22 mit zweitweise über 10% hat es den Leitzins nicht aus dem Korridor 0-5% rausgerissen. Er steigt und fällt eben regelmäßig und ich bin der Meinung es gibt sehr viele Gründe (wie Inflationsentwicklung insgesamt, Erreichen des Zielniveaus von 2% in greifbarer Nähe, Konjunktur in Europa, politische Situation, etc.) dafür anzunehmen, dass die Leitzinsen auch jetzt wieder sinken werden. Selbst wenn das nicht der Fall sein sollte und es zu einem weiteren Anstieg kommt: So what? Dann werden sie eben danach wieder fallen. Wenn der Leitzins in einem gewissen Korridor steigt und fällt, dann verliert bzw. gewinnt man mit Anleihe-ETF eben zeitweise durch diese Änderungen. Die eigentliche Rendite aber kommt von den Zinszahlungen (Kupons) deiner Anleihen. Und die nimmst du dann eben "netto nach Zinsniveauschwankungen" mit, wenn du gedanklich auf ganz lange Sicht (30+ Jahre) einmal die Schwankungen des Leitzinsniveaus ausklammerst...

    So hat die R+V meines Wissens nach auch Mängel im Bereich Transportkosten oder (längerer) Auslandsaufenthalte.

    Mir scheint, du suchst die 5-Sterne-Plus All-Inclusive Eierlegende-Wollmilchsau in Punkto PKV. Ich würde auf lange Sicht vermuten, dass genau das dann auch spürbar teurer werden dürfte…

    Mein Ansatz in Punkto PKV: Wirklich solide aber nicht unnötig luxuriös absichern um dann zusätzlich (aus unterschiedlichen Gründen wie z.B. Lebensstandardsicherung und -optimierung, Altersvorsorge, Vermögensaufbau auch für die nächste Generation, etc.) schlicht und ergreifend Vermögen aufzubauen. Auch gerne zusammen mit den dann eingesparten Gebühren. Und und das zum Beispiel breit gestreut in Immobilien, Aktien-ETF, Anleihe-ETF, Gold, u.s.w. Mit ist bewusst, dass ich die von dir genannten Punkte wie „Transportkosten“ dann bei mir vielleicht nur auf Mittelklasse- und nicht auf Luxus-Niveau versichert habe. Aber ist das im engeren Sinn der Zweck einer Krankenversicherung? :/ Falls ich dann später wirklich zusätzliche Mittel für Transportkosten brauchen sollte, dann hätte ich die. Falls nicht, freuen sich die Erben! ;) Ich würde vermuten, dass du die 100%-Lösung für alle erdenklichen und zukünftig möglichen Situationen ohnehin nicht wirst finden können. Daher bin ich da etwas entspannter und flexibler aufgestellt. Ist nur meine Meinung dazu, vll. eignet sich das ja auch als Denkanstoß? 100% gibts im Leben eher selten… Lieben Gruß und gute Entscheidungen! FT_User

    Übrigens reich nach der Hochzeit eine Versicherung für Euch beide bzw. wenn ihr zusammen wohnt auch als unverheiratetes Paar..

    Geht auch schon vor der Hochzeit, was meine bessere Hälfte und ich zumindest bei der HUK gerade erfahren haben und nutzen. Da zählt dann die häusliche Wohngemeinschaft bzw. der gemeinsame eingetragene Wohnort von beiden ist schon ausreichend… :thumbup:

    Edit: Hattest du im zweiten Satz ja auch schon geschrieben! Wer lesen kann ist echt im Vorteil! ;)