Beiträge von Sovereign

    Vielleicht wäre es möglich, eine Rentneranlage-Folge zu machen. Es gibt unheimlich viele Informationen im Netz, wie junge Leute anlegen sollen. Für Rentner gibt es kaum etwas. Der Rentner-TAM in Deutschland ist groß, unadressiert und sehr interessiert.

    (nachträglich gefettet von mir)

    Die Begrifflichkeit (anstatt "Rentner-Anlage") konkrete Umsetzung der "Ruhestandsplanung" fände ich übrigens treffender, weil präziser. Das aber nur ganz am Rande.

    Spannender Ansatz. Manche meinen, daß es für die Anlage keinen Unterschied macht (machen sollte) ob man 60 + oder 65 + ist oder sich in jüngeren Jahren befindet. Andere meinen, daß man ab einem gewissen Alter (z. B. 50 + oder 55 +) zumindest (etwas) anders anlegen soll und ggf. auch Veränderungen/Umschichtungen im eigenen Depot vornehmen sollte. Für meinen Teil würde ich da die - unter Juristen sehr beliebte - Antwort bevorzugen "Es kommt darauf an" - nämlich auf den Einzelfall.

    Deine Ansätze wären mir, ehrlich gesagt, schon viel zu sein ziseliert (Beispiel: Mischung "Staatsanleihen und Corporate Bonds" oder "kurzfristige Anleihen"). Sozusagen einer der Folgeschritte vor dem 1. Schritt.

    Aus meiner Sicht wären - vor einer konkreten Asset-Allokation umgesetzt mit bestimmten Produkten bzw. Instrumenten) - zuerst allgemeine Fragen zu klären wie (um nur zwei Beispiele zu nennen)

    * Reicht das Alterseinkommen (aus Rente, Pension usw. und den (hoffentlich) weiteren privaten Vorsorgemaßnahmen samt Rahmenbedingungen wie Wohnen, Krankenversicherung, weiteren "Dauerschuldverpflichtungen" usw.) aus und ist damit die Anlage (des freien Kapitals) nur die "Kirsche auf der Torte" - oder sind daraus zusätzlich regelmäßige Zuflüsse nötig oder sogar ein (kontrollierter) Vermögensverzehr ? Um den gewohnten oder gewünschten Lebensstandard zu halten bzw. zu erreichen.

    * Neben der objektiven Seite sollte man auch die subjektive Seite vorab prüfen (z. B. individuelle emotionale Risikotragfähigkeit). Insbesondere, da das Humankapital nunmehr gegen Null tendiert (!). Bestehen überhaupt Erfahrungen mit Aktien (und deren unvermeidlichen Schwankungen) ? Ist man bereit sich selbst (mehr oder weniger) um seine Anlagen zu kümmern ? Werden nur ganz einfach und sehr bequeme Lösungen angestrebt und/oder ist man bereit (gegen Gebühren) die Dienstleistung von "Dritten" einzusetzen ? usw.

    Erst nach der Klärung solcher grundsätzlicher Fragen würde ich mich an die "Umsetzung" machen.

    Last but not least: Manche können anlegen oder sogar investieren - müssen es aber nicht zwingend.

    Dazu hatte ich hier erst jüngst mal was geschrieben

    sich zumindest mal die immer relevante Frage zu stellen, die nach meinem Dafürhalten immer eine Option ist


    "If you have won the game, stop playing"


    Sprich: Will man bzw. muß man überhaupt noch "anlegen" bzw. "investieren" sprich insbesondere auch Gelder "ins Risiko schieben" (Stichwort: ETFs oder Ähnliches) ... ?!

    Interessantes Thema übrigens ... War vor einiger Zeit mal bei einem unserer "Börsen-Stammtische" auf der Tagesordnung. Gibt es das ideale "Senioren-Depot" ?

    Nur: Immer weniger sehen sich ja selbst heutzutage noch als "Senioren" (und würde sich selbst auch ungern so bezeichnen) - was wieder ein anderes Thema wäre. ;)


    Nur meine bescheidene Meinung.

    Man könnte in einer solchen Lage im Sinne einer finanziellen Disziplin einen Sparplan in Höhe einer realistischen Miete einrichten. Dann merkt man laufend, wie man mit seinem Geld auskommt und tut gleichzeitig etwas für den Vermögensaufbau.

    (nachträglich gefettet von mir)

    :thumbup:

    noch ein Tipp zur Finanzierung. Wie andere Foristen schon betont haben, müssen Sie mit ca. 20k p.a. Finanzierungskosten rechnen ... Nutzen Sie diese Zeit, um jeden Monat konsequent 2k anzusparen. Da können also noch einmal 50k Eigenkapital dazu kommen, hilft auch. Außerdem bekommen Sie ein Gefühl, wie das Leben so mit dem verfügbaren Rest ist. Dann entscheiden Sie.

    (nachträglich gefettet von mir)

    :thumbup:

    Finde ich beispielsweise sehr gute Gedanken. Empfehle ich generell immer (schon bei einer auch nur leicht anspruchsvollen Finanzierung - im konkreten "Fall" könnte das Ganze (je nachdem, wie man an den Stellschrauben dreht) eine schon etwas "sportivere" Angelegenheit werden ...

    Die (Nach)Frage bezüglich der Familie (Eltern) erschien mir etwas indiskret, deshalb habe ich darauf verzichtet. Kann man aber natürlich "intern" auf dem Schirm haben (wenn z. B. die Eltern - im Notfall - immer einspringen könnten und auch wollen; eine andere Frage wäre dann, wie man dabei seitens der Eltern mit (so weit vorhanden) seinen anderen Kindern verfährt).

    Hulapalu

    Würde das Thema (in aller Regel eine - wie auch immer gewichtete - Melange aus den Aspekten "Lebensstil" und "Finanzen" bzw. Geldanlage) eher so strukturieren, daß ich mich zuerst realistisch frage, will ich das überhaupt (mich dauerhaft an einen Ort/Platz binden, mich um eine Immobilie kontinuierlich kümmern bzw. diese instand halten, einen ggf. Garten pflegen, einen (für den Normalbürger) hohen Kredit aufnehmen sprich über sehr lange Zeit verschuldet sein, meine gesamten Mittel in eine einzige Asset-Klasse (in dem Fall Immobilien) und da in ein einziges Objekt (in dem Fall ein Haus) stecken (Stichwort: Klumpenrisiko) usw. usw.

    Wobei und nur am Rande: Eines meiner Patenkinder hatte sich das vor einigen Jahren auch selbst nüchtern gefragt - und dann mit seiner Partnerin (eigentlich; s. u.) dagegen entschieden. Man war dann einige Jahre lang recht bis sehr zufriedene Mieter. Nach der Geburt zweier Kinder aber gibt es das Objekt, was gewünscht wäre (Lage, Größe, Kinderzimmer, Garten, Garagen etc.) kaum oder gar nicht auf dem Mietmarkt (oder nur zu extrem hohen Mietpreisen) - worauf hin man sich (vor wenigen Monaten) entschlossen hat, doch etwas zu kaufen. So können einem das Leben (Kinder) aber auch die Realitäten (Mietmarkt vor Ort) dazwischen kommen ...

    Erst die zweite Frage wäre dann (wenn ich das wirklich will; siehe oben), ist das "finanztechnisch" überhaupt umsetzbar und wenn ja, wie am besten. Nach summarischer Prüfung (wirklich nur nach "Überfliegen" (!) der genannten Zahlen) könnte man wohl sagen tendenziell ja, wenn auch nicht ganz ohne Anstrengung (was bei einer eigenem Haus nicht ganz ungewöhnlich ist). Für meinen Teil sehe ich da (bei allen Unwägbarkeiten die genauen Zahlen betreffend (wie tatsächlicher Kaufpreis, tatsächliche Nebenkosten in dem Bundesland (Grunderwerbssteuer), dann aktuelle Zinskonditionen, gewählte Dauer der Zinsfestschreibung, gewählte Höhe der Anfangstilgung (da wäre ich eher bei 2% Anfangstilgung) usw.) eine Belastung von irgendwas zwischen 38% bis 45 % des aktuellen Nettoeinkommens (würde zunächst immer mit dem aktuellen und nicht dem zukünftigen Einkommen rechnen, denn die 1. Kreditrate fällt auf das aktuelle Einkommen an). Schon recht anspruchsvoll bis sportlich.

    Bedenken würde ich aber auf jeden Fall, daß ihr dann aber nicht mehr völlig "mietfrei" (so wie bisher) wohnt, sondern mit einem (ganz) engen Budget wohnt und auch lebt (leben müßt). Stichwort: Lebensstil. Abhängig von der Haltung und Lebenseinstellung wiegt das "Leben im Eigenheim" bei vielen die Einschränkungen im Lebensstil (locker) auf - bei anderen ist das aber schlicht nicht der Fall. Je nach Alter und Zustand des Hauses sollten bzw. müßten (parallel zur Annuität) auch Rücklagen aufgebaut werden (Reparaturen, Instandhaltungen usw.). Das sollte man mit bedenken.

    Ebenso den Aspekt "Berufstätigkeit der Ehefrau mit dann zwei Kindern" ...

    Idee/Vorschlag: Vielleicht das Ganze mal simulieren und ein halbes Jahr oder ein Jahr lang eine (kalkulatorische) Annuität samt realistischen Nebenkosten (plus Rücklage z. B. 1 € pro qm Wohnfläche) sparen, um zu sehen, wie sich das anfühlt ... ?!


    Nur aus der Hüfte geschossen meine bescheidene persönliche Meinung.

    Habe drei Dinge gelernt:

    - Eine Krise ist keine allemannische Kirsche

    - Es gibt keine monokausalen Erklärungen

    - Man kann seine Bedeutung überschätzen

    Zwei der drei Erkenntnisse wären ja vielleicht auch für Dich noch was?

    Prima. Jede(r) lernt eben auf seine Weise.

    Allein schon, wenn aus Kriese wieder Krise wird ...

    Vielen Dank für den Link. Aber in intellektuell so anspruchsvolle Bereiche (Immanuel Kant, Philosophie usw.) kann und werde ich mich - dank realistischer Selbsteinschätzung - kaum bewegen.

    Habe genug damit zu tun - unter Wahrung des zwingenden Realitätsbezugs - meine bescheidenen Finanzen zu ordnen und zu bewirtschaften. Keine einfache Aufgabe heutzutage übrigens. Aber das weißt Du ja vermutlich selber am besten ...

    In diesem Sinne ...

    Ich schätze also ich bin Schuld an Währungskriesen

    Kriesen über Kriesen ...

    Da würde ich Dich gerne exkulpieren: Das mit Deiner Schuld halte ich nämlich für eher unwahrscheinlich. Zudem es bei den von Dir angesprochenen (s. o.) Währungskriesen meist multikausale und nicht monokausale Erklärungen gibt.

    Ganz unabhängig von der Klärung der Schuldfrage (die übrigens Du hier eingeführt hast): Überschätzt Du bei der Herstellung dieser Ursächlichkeit nicht generell ein bißchen Deine Bedeutung, Macht und die Möglichkeiten die Geschehnisse zu beeinflussen ? Wie auch immer.

    Meine Deutschlehrer - schon in der Grundschule - hätten vermutlich zumindest eine minimale da ganz persönliche Verantwortlichkeit an der Kriese der deutschen Rechtschreibung ausgemacht ...

    In diesem Sinne ...

    Subjektiver Eindruck aufgrund (altersbedingter) retrospektiver Verklärung oder eher Tatsache ... ?


    Erinnere mich an eine ältere Studie des IMF (International Monetary Fund) zu einem untersuchten Zeitraum von 1970 bis 2007. Danach zählte der IMF damals allein in dem Zeitraum 124 Bankenkrisen, 326 Währungskrisen und 64 Staatsverschuldungskrisen. An viele (punktuelle bzw. nationale) solcher Krisen meine ich mich noch halbwegs erinnern zu können (nur einige ganz wenige zogen dann auch etwas weitere Kreise). Chile 1981, Lateinamerika 70er und 80er Jahre, Nigeria 1991, Thailand 1997, Argentinien 1997/98, Pesokrise Mexiko 1994/95, Russland Rubelkrise 1989/99 - um nur einige wenige Beispiele zu nennen.

    Finanzielle engagiert (in irgendeiner Form) bin ich seit den 70er Jahren. Und irgendeine Krise war schon damals irgendwo auf der Welt (fast) immer. Der (mein) Eindruck war damals nur der einer Art der (eher sehr) lokalen Begrenzung. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen.

    Seit dem Ausbruch der globalen Finanzkrise (ausgehend von den USA 2007/2008 - aber praktisch fast die ganze Welt kontaminierend) scheinen - mir jedenfalls - die (Finanz)Krisen nicht nur in schnelleren Abfolgen aufzutreten sondern auch etwas weniger punktuell bzw. begrenzt zu sein - nach der globalen Finanzkrise ging es sozusagen nämlich nahezu nahtlos weiter - Eurokrise, Flüchtlings- und Migrationskrise, Brexit, Trump, Coronakrise, Ukrainekrieg, Inflationskrise, Nahostkrise (Israel vs Hamas) ... und Klimakrise ist ja sowieso immer.

    Vielleicht auch eine Sachgesetzlichkeit nicht zuletzt wegen der (in der Vergangenheit noch stetig zunehmenden) Globalisierung (das könne sich u. U. abschwächen oder sogar ändern; Stichwort: De-Globalisierung) sowie der immer weiteren Vernetzung der Finanzmärkte. So weit als (mögliche) Erklärung vielleicht verständlich und nachvollziehbar.

    Etwas beunruhigend finde ich diesen Trend aber schon - wenn Bundeskanzlerin und Bundesfinanzminister (in der Finanzkrise) gemeinsam sonntags im TV auftreten müssen, um die Spareinlagen zu garantieren und einen Bank-Run zu verhindern, wenn EU-Verträge (in der Eurokrise) im Zweifel dann nur noch auf dem Papier existieren, wenn es als Europäische Union (in der Asyl-und Migrationskrise) keine Einigung bei der Verteilung dieser Menschen gibt, wenn es in einem Land wie den USA nur die Wahl zwischen einer Hillary Clinton und einem Donald Trump gibt usw. usw.

    Nur meine ganz persönliche Sicht.

    ... dass man mit Festgeld auch durchaus "gute" Geschäfte machen kann.

    Mit Festgeld "gute" Geschäfte (als Otto Normalverbraucher bzw. Kunde im Retailbanking) zu machen war und ist (in den meisten Phasen) eine anspruchsvolle Angelegenheit. Vor allen Dingen in einer den Realzins betreffenden Betrachtung sprich also nach Inflation und nach Steuern. Bei einer nüchternen Betrachtungsweise als Sparer, Anleger, für das Alter Vorsorgender usw. kommt es aber nur auf den Realzins an. In einer sehr langen und erst jüngst geendeten Phase (2009 bis Mitte 2023) war das in praxi noch schwerer bzw. so gut wie ausgeschlossen.

    Banken (siehe schon die - m. E. stimmigen Beiträge - Nr. 8 von Achim Weiss und Nr. 10 von Kater.Ka ) sorgen dafür, daß sie in jedem Fall ihr Geld verdienen, sei es nun via Kreditmarge und/oder via Fristentransformation (wenn sie ihr Geschäft auch nur halbwegs verstehen). Einen weiteren Aspekt (Geldschöpfung/Giralgeldschöpfung) würde ich dem Kontext - jedenfalls nach meinem Verständnis - noch ergänzen. Beim Aktivgeschäft (Kreditgeschäft) beispielsweise verleiht ja nicht die Bank das Geld ihres Kunden "Sparer A" und reicht dieses dann an ihren Kunden "Kreditnehmer B" weiter, der ein Immobiliendarlehen braucht (so dürften sich das vielen Menschen vorstellen). Das Geld für den Immobilien-Kredit wird (fast vollständig; Stichwort: Mindestreserve; im Eurosystem m. W. 1% der sog. Mindestreservebasis, die muß von der Bank dann bei der EZB gehalten werden) erst mit dem Darlehen geschaffen (sprich "geschöpft") und kommt sozusagen mit dem Darlehen "auf bzw. in die Welt" (Bilanzverlängerung). Pointiert könnte man fast sagen, der Kunde B zahlt nun der Bank Zinsen für Geld, welches es vor dem Darlehen noch nicht gab (die Bank hat zudem für den Kredit eine sachenrechtliche Absicherung in Form einer eingetragenen Grundschuld im Grundbuch der besagten Immobilie - am Rande: Der Kunde eines Tages- oder Festgeldes dagegen lediglich einen nur schuldrechtlichen Anspruch gegen die Bank auf Auszahlung; was de jure ein erheblicher Unterschied ist und in praxi ein erheblicher Unterschied sein kann). Das hier aber nur am Rande.

    Ich wollte mit meinem Beitrag eigentlich nur darauf aufmerksam machen, dass man mit Festgeld auch durchaus "gute" Geschäfte machen kann.

    Der Tenor hier klingt etwas anders

    Also wenn ich ein Festgeld abschließe und der Leitzins fällt, könnte ich ziemlich gut mit meiner Festgeldanlage dastehen. Für die Bank wäre das sicher kein gutes Geschäft.

    (nachträglich gefettet von mir)

    Wenn Banken die Grundregeln des Bankgeschäfts beachten und auch nur halbwegs solide und effizient arbeiten ist das Bankgeschäft (in aller Regel) ein (sehr) lukratives Geschäftsfeld. Wobei natürlich auch Fehler oder sogar schwere Fehler passieren können - im Zusammenspiel mit anderen Faktoren wie lang anhaltender Niedrigzinspolitik, dadurch steigenden Vermögenspreisen (Beispiel: Immobilien), nicht gründlich arbeitenden Ratingagenturen, zu lascher Aufsicht bzw. Regulierung, einem großen Schattenbankbereich usw. und last but not least speziellen Finanzinstrumenten; Beispiel: Verbriefungen (siehe die globale Finanzkrise beginnend 2007/2008 ausgehend von den USA).

    ... müsste mir auch noch erklären wie man sich in diesem Forum als Schreiber mit "Profilneurose" oder als "Spammer" auszeichnet.

    Aus meiner Sicht (gefragt hattest Du ja, glaube ich, JDS - und für den zu sprechen oder gar zu antworten maße ich mir natürlich nicht an; wobei mit "Spammer" vermutlich generell unerwünscht "Werbetreibende" bzw. Akquirierende gemeint sein könnten, die mit "Links" auf bestimmte andere Seiten im Internet hinweisen und Leser dahin (um)leiten wollen - nicht selten dürfte es dabei noch dazu um sachfremde Dinge und Angelegenheiten gehen):

    Hierzulande - insbesondere in diesen "hochgutmenschlichen" Zeiten sowie permanenter und penetranter "Political Correctness" - kann (das dürfte auch in einem solchen Forum gelten) aber inzwischen jeder einen schweren Stand haben, der sich eine distanzierte und kritische Sicht bewahrt hat und/oder eine abweichende Meinung von der herrschenden bzw. dem Mainstream erlaubt und damit wagt.

    Das gilt auch (und insbesondere) für Finanzthemen wie bei der Altersvorsorge (Stichwort: Gesetzliche Rente - um nur ein Beispiel zu nennen), wie zu unserer Währung (Stichworte: Euro und EZB - um nur zwei Beispiele zu nennen) oder zu Geld generell (Stichworte: Staatliches Papiergeld und Währungsunionen - um nur zwei Beispiele zu nennen). Die Liste ließe sich leicht mit weiteren Stichworten aus dem finanziellen und wirtschaftlichen Bereich (wie Abgaben und Steuern, Staatsquote, Bürokratie, Regulatorik, Wirtschaftspolitik usw.) verlängern.

    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.


    Lieber McProfit, hoffe Du bist gut ins Neue Jahr gerutscht ?! Und: Bleib wie Du bist !


    PS: Sorry, wie ich eben entdeckt habe, hatte JDS zwischenzeitlich Deine Frage beantwortet.

    Vorab, allgemein und ganz ehrlich - solche "Fälle" sehe ich eher immer etwas kritisch

    Ich habe es nach langer Vorarbeit endlich geschafft zwei Rentner kurz vor 70 ihre aktiven Fonds auszureden.

    (nachträglich gefettet von mir)

    Für meinen Teil werde ich (in meiner Familie, in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, in meinem Umfeld etc.) beratend aktiv und damit nur dann tätig - wenn ich darum gebeten und/oder explizit dazu aufgefordert werde. Und selbst dann entscheide ich von Fall zu Fall, ob ich das überhaupt mache. Ansonsten aber auf keinen Fall sprich niemals. Schon gar nicht in der Form "aufgedrängter Ratschläge" oder gar Richtung "überreden", "ausreden" usw. Die von Dir gewählte Formulierung (s. o.) weckt bei mir jedenfalls eine gewisse Skepsis (manche (insbesondere auch ältere Menschen) bevorzugen beispielsweise "betreutes Anlegen mittels eines Fondsmanagers oder Vermögensverwalters" - selbst, wenn das teuer bzw. sehr teuer ist und selten bis praktisch nie dauerhaft den "Markt" schlägt) ...

    Mir sind - um nur ein Beispiel zu nennen - auch genug Fälle bekannt, wo gerade ältere Menschen zu Investments in Aktien "überredet" wurden (manche zuvor mit einer Sparer- und Anlegerhistorie ganz ohne Aktien ...) - und es danach zu erheblichem Stress, Ärger und Streitigkeiten kam, als die Börsen abgeschmiert sind ... Im Alter kann denknotwendig das Aussitzen temporärer Verluste eine durchaus problematische Angelegenheit sein. Das nur am Rande

    Auch wenn zu dem "Fall" - was die Fakten (um welche konkreten aktiven Fonds handelt es sich überhaupt ?) und konkreten Zahlen betrifft - meines Erachtens zu wenig bekannt ist (jedenfalls für wirklich valide Ratschläge) - allein dieser kurze Hinweis

    Es gibt Wohneigentum und staatliche Rente die nicht zwingend monatlich aufgestockt werden muss.

    verstärkt den Verdacht, sich zumindest mal die immer relevante Frage zu stellen, die nach meinem Dafürhalten immer eine Option ist

    "If you have won the game, stop playing"

    Sprich: Will man bzw. muß man überhaupt noch "anlegen" bzw. "investieren" sprich insbesondere auch Gelder "ins Risiko schieben" (Stichwort: ETFs oder Ähnliches) ... ?!

    Zur Vermeidung jeden Mißverständnisses: Ich habe nichts gegen das "Anlegen" und das "Investieren" (mache ich seit ca. 50 Jahren und immer noch - gehe inzwischen auf die 70 zu und (neben Wohneigentum plus kleiner Gesetzliche Rente, Tages-und Festgeldern usw.) bin ich relevant in Aktien (Einzelwerte), in vermietete Immobilien (teilweise mit Kredithebel), in Gold, in tangible Assets wie Uhren, Oldtimer usw. investiert. Das war und ist aber meine eigene bewußte und reflektierte Entscheidung. Obigem Satz (als Option) folgend hätte ich das Ganze auch mit spätestens 40 Jahren beenden können. Ich verfolge aber andere und weitere Ziele - u. a. eine Stiftung).

    In fortgeschrittenem Alter (Beispiel: 65 +) stellt sich diese Frage meines Erachtens erst recht. Siehe hier:

    zwei Rentner kurz vor 70

    Zudem

    ich habe folgende Entscheidung vor mir

    Doch wohl eher die beiden Rentner ? (wenn es denn aus ihrer Sicht überhaupt etwas zu entscheiden gibt - siehe "If you have won the game, stop playing").

    Schließlich

    und wüsste gerne mit welchem Lösungsansatz ihr handeln würdet.

    Interessanter und relevanter wäre mit welchem Lösungsansatz denn die beiden Betroffenen handeln würden (wenn sie denn überhaupt handeln wollen; siehe oben).

    Nur am Rande bezüglich der beiden Betroffenen: Bist Du vielleicht Bevollmächtigter, Betreuer, gibt es familiäre Bindungen, geht es vielleicht um Gelder, die Du später erben wirst/sollst ...?

    Nur meine bescheidene Meinung. Für die etwas kritische Sicht bitte ich um Verständnis - sie resultiert aber auf langjährigen Beobachtungen und auch Erfahrungen.

    Ich frage mich übrigens nicht, ob ich eine 'Rentenlücke' habe. Die Antwort wäre schnell gefunden.

    Ist evident. Das war aber ja auch nicht die Frage (siehe Nr. 7) - sondern die nach der "Höhe dieser Lücke" (sprich monatlicher Bedarf minus die besagten Renten = Lücke; grob vereinfacht).

    Von "Gretchenfrage" habe ich gesprochen, weil es eben (auch) Menschen gibt, die bei Euren zukünftigen Rahmenbedingungen (z. B. mietfreies Wohnen, KVdR-Status) mit monatlich 2.000 € aus- bzw. hinkommen (nach Euren Renten würde da also aktuell "nur" 850 € monatlich fehlen) - während andere höhere oder deutlich höhere Beträge benötigen, um aus ihrer Sicht

    ... ein Altern in Würde ...

    zu ermöglichen.

    Mit der "Hausthematik" (insbesondere Eigenheim vs. (altersgerechte) Mietwohnung) würde ich mich (in Eurer Lage) rechtzeitig beschäftigen. Das Budget klingt so knapp, daß man das (eventuell bis wahrscheinlich) nüchtern (an)prüfen muß. Das Eigenheim als "goldener Käfig" habe ich leider schon diverse Male gesehen - statt sich noch 10 oder 20 schöne Jahre zu machen bzw. zu gönnen ...

    Der Wert eines solchen Häuschens ("knapp 100 qm") hat je nach Makro- bzw. Mikrolage, Grundstückgröße, Objekt, Zustand, Ausstattung usw. usw. ja eine ziemliche Bandbreite (von gerade mal sechsstellig bis locker in den siebenstelligen Bereich rein).

    Wenn ich das hier lese

    Derzeit wäre eine Mietwohnung aufgrund der Preissituation undenkbar.

    kann das - vermutlich sprich eine reine Annahme - keine ganz so strukturschwache Gegend sein (kenne Ecken in Deutschland da kann man nämlich für 400 € eine halbwegs schöne kompakte Wohnung mieten - dafür gibt es hier bei mir "vor Ort" nur zwei Garagenplätze zur Miete ...). Im Umkehrschluß könnte das aber auch bedeuten, daß für das Häuschen ein ganz netter Erlös drin sein könnte (zumal absehbar dann lastenfrei). Mit der (klugen) Anlage eines solchen Erlöses könnte (hängt vom Einzelfall ab) sowohl eine altersgerechte Mietwohnung als auch ein "Altern in Würde" parallel verwirklicht werden. Je nachdem eben, wir euer Bedarf und damit die "Lücke" ausschaut.

    Eine gesonderte Absicherung für den Pflegefall gibt es leider nicht. GKV und Pflegeversicherung müssen ausreichen.

    Werden aber im "Fall der Fälle" nicht ausreichen - diesbezüglich sind GKV und Pflegeversicherung maximal nur als "Teilkasko" zu verstehen. Eure Rente(n) werden für die nötige private Zuzahlung nicht reichen. Wahrscheinlich für Dich/Euch nun aber schlicht nicht mehr anders gestaltbar.

    Das könnte spannend werden.

    Das denke (befürchte) ich auch. Kann man aber auch "sportiv" sehen und als "Herausforderung" begreifen. Nach Deiner Insolvenz hast Du ja auch wieder recht gut "die Kurve" gekriegt.

    Guten Rutsch!

    Ebenso !

    Es ist jetzt so, wie es ist.

    Logischerweise.

    Es führt nicht weiter, wenn man immer nur zurückschaut.

    Es führt dann weiter und ist sogar zielführend, wenn man sich das (z. B. eigene Fehler) nochmal ganz bewußt macht, daraus lernt und seine Schlüsse zieht - und es dieses Mal anders angeht !

    Ob bei einer Bank, einem Honorarberater, einer VV usw. - auch da benötige ich wenigstens halbwegs fachliche "Augenhöhe", soll es was werden.

    Zu der - nach meinem Dafürhalten - fatalen "Asymmetrie" bei dem Thema (man könnte auch sagen fehlender "Augenhöhe") hatte ich übrigens in Nr. 63 schon mal was geschrieben.

    Das gilt erst recht, wenn jemand erst mit 60 + zum "Selbstmacher" und "Selbstentscheider" werden will. Falls das so kommen sollte.


    Übrigens und ganz generell

    Es führt nicht weiter, wenn man immer nur zurückschaut.

    Bezüglich der Geld-, Währungs- und Finanzgeschichte sehe ich das anders (von nur oder "immer zurückschauen" war bei mir allerdings noch nie die Rede - nur von "auch zurückschauen", um daraus seine "Schlüsse zu ziehen").

    "Geschichte wiederholt sich (natürlich) nicht - aber sie reimt sich" (in weiten Teilen jedenfalls). Und man kann durchaus einige "rote Fäden" erkennen (wenn man denn dazu willens und fähig ist). Das gilt übrigens besonders für das staatliche Geld aber noch mehr für Währungsunionen.

    Das in dem Kontext aber nur am Rande.

    Hallo richardk !

    Nur auf die Schnelle und aus der Hüfte geschossen ...

    Das hier tut mir übrigens aufrichtig leid

    Bis vor einigen Jahren war ich selbständig. Am Ende meiner Selbständigkeit (vor Corona) habe ich im Rahmen einer Insolvenz meine gesamte Altersvorsorge verloren.

    Mein Kompliment aber auch hierfür

    Seitdem arbeite ich wieder als Angestellter. Jetzt, im Jahr 2024, habe ich endlich alle relevanten Altschulden abgezahlt und kann mich wieder um meine Altersvorsorge kümmern.

    Ganz einfach klingt Deine "Fall" - aus meiner Sicht jedenfalls - nicht.

    * Ein zu erwartendes gemeinsames Renteneinkommen - "mit Glück und Weiterbeschäftigung wie bisher" Deinerseits von 1.000 € - von dann gesamt 1.150 € (1.000 € bei Dir + 150 € von Deiner Frau) ist natürlich besser als nix und eine Art gewisses lebenslanges "Grund- oder Sockeleinkommen" - aber auskömmlich wird das wohl kaum sein ... !?

    * Immerhin kannst Du - jedenfalls wenn alles glatt läuft - in den nächsten fünf Jahren offensichtlich noch rund 500 € im Monat sparen (wie die Umsetzung bzw. konkrete Anlage aussehen sollte wäre eine andere Frage - für Aktien eventuell aufgrund Deiner Situation ein Problem in Sachen Zeit-Horizont ...; für mich - ich habe nur Einzelaktien - war da immer die Voraussetzung mindestens 15 Jahre +).

    Das kann zwar auch gut sein; ist aber - aus meiner Sicht - nicht immer unbedingt vorteilhaft

    habe überhaupt keinen Spaß daran, mich mit Geld an sich zu beschäftigen.

    Und das klingt ein wenig nach "unsicherer Kantonist" bzw. eventuell "fehlender Disziplin" - wobei ich erstmal sehr gut finde, daß Du da so selbstkritisch rangehst

    Das Geld auf einem Tagesgeldkonto parken? In diesem Fall bräuchte ich noch eine Absicherung, die mich vor impulsiven 'Ich muss jetzt dringend was kaufen'-Momenten schützt.

    Von so Sachen wie Rürup, VWL, Direktversicherung usw. verstehe ich wenig bis nix. Da werden Dir sicherlich andere mehr zu sagen können.

    Die Fragen, die sich mir zunächst mal aufdrängen

    Vorab: Wie hoch ist (oder schätzt Du) denn überhaupt Deinen/Euren momentanen monatlichen Bedarf ein ? Oder anders gefragt Und wie hoch wäre denn die "Renten-Lücke" nach Abzug der gemeinsamen beiden Renten ? Scheint mir die "Gretchenfrage" ... !

    Sowie die weiteren Fragen:

    1. Wie sieht es bei Euch in Sachen Krankenversicherung aus (GKV, PKV, könnt ihr später den Status KVdR erlangen) ?

    2. Hast Du einen "Notgroschen" bzw. eine "Rücklage für Notfälle" ? Wenn ja, ich welcher Höhe ?

    3. Existiert eine Rücklage (Instandhaltungsrücklage) für das "selbst bewohnte Haus ? Falls ja, ist diese in angemessener Höhe vorhanden ?

    4. Wann wird das Haus abbezahlt sein ? Bis zum Eintritt in den Ruhestand ?

    5. Welchen Wert hat das Haus ungefähr ? Wäre - im Rahmen einer Ruhestandplanung - auch ein Verkauf des Hauses und der Umzug in eine altersgerechte Mietwohnung für Euch denkbar ? Von einem Haus kann man nämlich (bei sehr knapper Rente) nix (stückweise) "abbeißen" - im Gegenteil: Das Haus kann zusätzliche Kosten generieren (Reparaturen, Instandhaltungen, Sanierungen, ggf. altersgerechter Umbau usw. - von gesetzlichen Vorgaben (Stichwort: "Heizungsgesetz" - um nur ein Beispiel zu nennen) ganz zu schweigen).

    6. Nur am Rande: Existiert eine zusätzliche Absicherung für den Pflegefall (Beispiel: Private Pflegetagegeldversicherung) ?

    Von meiner Seite wäre es das erstmal auf die Schnelle ...

    Schon jetzt von mir ein "Gutes Gelingen" !

    Achim Weiss

    Finde Deinen Beitrag Nr. 67 ganz überwiegend gut und zutreffend. :thumbup:

    Das sollte man in dem Zusammenhang aber mit bedenken

    Es bringt ihn nun nicht weiter, wenn man ihm dies nun immer wieder aufs Butterbrot schmiert

    Das war (mich betreffend) jedenfalls nicht die Absicht. Um die Bedeutung und Ernsthaftigkeit in der Situation (jetzt !) ging es mir aber schon:

    Aus meiner Sicht macht es einen (erheblichen) Unterschied ob jemand in jungen Jahren (wenn es nicht selten noch nur um geringere Summen geht und man auch noch viel "Humankapital vor sich hat") also z. B. mit 20, 25, 30 oder 35 Jahren finanzielle (noch gut korrigierbare) Fehler begeht, sich nicht richtig kümmert, sich nicht fundiert informiert usw. ...

    ... - oder ob das mit 60 + passiert, wenn es zudem um meist größere Beträge geht (und auch das Humankapital eher gen Null tendiert). Das gilt erst recht, wenn allein die (Gesetzliche) Rente bei weitem nicht auskömmlich ist (vom ohnehin "schon knapp gerechneten" Gesamtbedarf in Höhe von 2.300 € - siehe nunmehr die Präzisierung in Beitrag Nr. 70 - sollen bzw. müssen immerhin > 43% dauerhaft aus dem freien Kapital finanziert bzw. generiert werden (möglichst auch noch nach Inflation; einen gewissen Inflationsausgleich beinhaltet wohl auch die Gesetzliche Rente). Allein schon deshalb ist hier entsprechende Sorgfalt diesen Anteil betreffend angesagt.

    Für weitere Fehler (wie das Beispiel mit dem Fonds erst vor wenigen Jahren; drei ?) scheint mir jedenfalls jetzt die Zeit abgelaufen zu sein. Das sollte m. E. schon deutlich werden - deshalb hatte ich auch ein bißchen was (und das deutlich) u. a. zu dem besagten Fonds sowie zu der aus meiner Sicht unausgewogenen (zufälligen ?) Asset-Allokation geschrieben. Nochmal sollte so was jedenfalls nicht passieren.

    Nur meine bescheidene persönliche Sicht und Meinung.

    Nach meiner Erinnerung wurde explizit nur die "Lücke" (1.000 € monatlich) beziffert (meine Vermutung als erforderlicher zusätzlicher Nettobetrag pro Monat) - aber die zu erwartende (vermutlich Gesetzliche) Rente wurde an keiner Stelle in Zahlen genannt. Für den "Fall" letztlich auch eher entbehrlich - im Fokus steht die "Lücke", deren Absicherung über die Restlebenserwartung (möglichst samt kleinem Sicherheitspuffer aus meiner Sicht) sowie möglichst (wegen der vermutlichen Dauer) mit Inflationsausgleich (aus meiner Sicht).

    Nur am Rande:

    Je nach Erwerbsbiographie (Stichwort: Phasenweise Selbständigkeit - um nur ein Beispiel zu nennen) scheint mir eine "Differenz" (Einkommen/Bedarf) in der Rente von 1.000 € monatlich nicht nur realistisch sondern eher wenig, wenn ich etwa in mein Umfeld schaue.

    Den Ansatz finde ich eher nicht schlüssig bzw. nachvollziehbar

    Ich orakel mal aus einer Erbschaft. Denn aus eigenem Einkommen wohl kaum, dann wäre die zu erwartende Rente höher.

    Schon deshalb, weil es auch Unterbrechungen in der "Historie Gesetzliche Rente" geben kann (s. o. das Beispiel "temporäre Selbständigkeit" ohne dann weiter Beiträge in die GRV zu zahlen). Nichtsdestotrotz kann das Einkommen ordentlich oder gut sein (bzw. höher als zuvor als Angestellter). Aber ebenso "orakelt" ...

    Auch das akkumulierte Gesamtkapital könnte (trotz ordentlichem Gehalt) u. a. deshalb "nur" 360 tsd. € betragen, weil es, nach einer längeren Ehe, zu einer Scheidung gekommen ist (Zugewinnausgleich usw.). Ähnliches könnte für die Gesetzliche Rente (da kenne ich mich nicht aus) gelten (Stichwort: Versorgungsausgleich ?) - um nur ein Beispiel zu nennen.

    Wie auch immer - das bleibt alles Spekulation. Letztlich auch kaum sachdienlich bzw. "kriegsentscheidend".

    potter

    Zum Verständnis vorab: Von meinen Banken habe ich mich Ende der 90er Jahre schon "getrennt" (so weit man sich von Banken trennen kann ...). Jedenfalls, was das Passivgeschäft betrifft - insoweit verwende ich Banken nur noch als reines Abwicklungsplattformen (im Aktivgeschäft war das anders, da ich u. a. mit Kredithebeln (bei vermieteten Immobilien) arbeite). Zu der sog. "Beratung" und dem Status Quo im Bereich "Einlagen- bzw. Anlagegeschäft" vermag ich selbst wenig zu sagen (außer Dingen, die man von Dritten hört bzw. mitbekommt. Das ist dann aber reichlich Schlimmes dabei ...).

    Was ich aber definitiv und erfahrungsgemäß sagen kann: Der Knackpunkt dürfte - gerade im klassischen Retail-Banking - und zwar sowohl bei der Bank-"Beratung" im Bereich "Einlage/Anlage" als auch bei den "Beratungsprotokollen" (und dem Umgang damit) in der "Asymmetrie" das Finanzwissen und auch das juristische Wissen betreffend im Verhältnis "Bank/Kunde" liegen. Da kann man - entsprechendes Wissen vorausgesetzt (und Unwissen bzw. Unkenntnis beim Kunden ebenso) - bankseitig viel um- bzw. durchsetzen und "Spielräume" nutzen. Offensichtlich ist das in praxi so - und wirklich justiziabel sind die meisten Fälle nicht. Zudem wird sich jeder Betroffene letztlich wohl auch mehrfach überlegen ob er gegen die Großen (wie eine Volksbank, eine Sparkasse, eine Deutsche Bank etc. bzw. deren große Rechtsabteilungen) via eines Rechtsstreits "antritt" (ohne Placet einer entsprechenden Rechtsschutzversicherung, so weit eine solche überhaupt vorhanden ist ...), dürfte sich das ein "Otto Normalverbraucher jedenfalls meist gut überlegen.

    Der "Spaß" (so weit so was Spaß machen kann) bei mir (im Bereich Aktivgeschäft) ist erst - zumindest ein bißchen - zurückgekehrt, als ich etwas bestimmter und strikter aufgetreten bin und auch Augenhöhe dadurch hergestellt hatte, daß ich nicht nur fachlich halbwegs firm war - sondern meine finanzielle Gesamtlage klar kommuniziert habe (hatte ich früher stets vermieden) und ebenso meine Bereitschaft sowie Möglichkeit zu einem jederzeitigen Wechsel der Bank(en). Ab da wurde es wieder etwas angenehmer (erträglich wäre vielleicht die bessere Formulierung - Bürokratie und Regulatorik sind leider eben immer weiter gewachsen; woran auch aber nicht nur die Banken allein schuld sind; sondern sicherlich auch die Politik sowie klagebereite Verbände, Verbraucherschützer, Interessengruppen usw. Eine Art "Hase und Igel Spielchen").

    Vieles ist auch reine Schaufenster-Veranstaltung. Hatte mal eine Bekannten bei einer Baufi unterstützt. Szene in der Bank: Sie sollte ein Formular unterschreiben ("standardisiertes Europäisches Merkblatt zum Forward-Darlehen" oder so ähnlich). Ich meinte, ich werde das durchlesen, mit ihr besprechen und sie hat es dann beim nächsten Mal dabei. Erstaunen bei dem "Bank-"Berater". "Das ist aber ungewöhnlich". Nach meiner Rückfrage erklärte er mir, daß es in praxi sehr oft so läuft, daß die Leute fragen "muß ich das unterschreiben". Er meint dann "ja, jedenfalls wenn sie die Finanzierung sprich den Kredit wollen" - und die meisten unterschreiben dann nach ganz kurzem Überfliegen oder sogar ohne das durchzulesen - geschweige denn den Text (war zig Seiten teilweise mit Fachchinesisch) wirklich zu "inhalieren". Der Kunde, der auf den Kredit angewiesen ist hat eh kaum bis keine Wahl (soll er das standardisierte Merkblatt en detail mit dem Bankangestellten ver- bzw. aushandeln ?!) - und der Bank dient es letztlich zu ihrer (eigenen) juristischen Absicherung ... Teilweise eine Farce.

    Nur meine persönliche Sicht und Erfahrung.

    McProfit

    Vielen Dank und von mir wieder mal ein :thumbup: für Deinen sach- und fachkundigen sowie lebensklugen Beitrag (Nr. 54). Fand ich interessant, zumal das Thema "Stiftung" auch bei mir schon sehr lange eine wichtige um nicht zu sagen die dominante Rolle spielt.

    Zu dem "Fall" ( Karlcoelle960) hast Du das schon treffend hier zusammengefasst

    Von der Sache her ist alles gesagt.

    So weit, so gut (bzw. schlecht) ...

    Was bei mir etwas "nachgeklungen" hat: Wie kann es zu solchen Fällen überhaupt kommen ?

    Für meinen Teil nehme ich hier jeden Fragesteller (erstmal) ernst und seine Angaben ebenso für "bare Münze". Ausgehend daher von den genannten Fakten: Wenn also jemand mit bereits ca. 60 Jahren (Rente bzw. Ruhestand in Sicht !) dann 70% seines gesamten freien Kapitals in einen einzigen und derartigen (traurigen und teuren) Fonds "geschoben" bekommt und zwar wohl seitens (s)einer Bank (siehe hier) ...

    ... wie bei dem o.g. Fonds (war m.E. keine gute Empfehlung der Bank).

    ... (vermutlich) ohne jede Analyse der Rentensituation und (vermutlich) ohne jede Bestandsaufnahme i. S. e. Ruhestandsplanung (von einer vernünftigen Struktur ganz zu schweigen) - wahrscheinlich "durfte" zusätzlich noch ein fünfstelliger € Betrag "Eintrittsgebühren" (Ausgabeaufschlag) für den Fonds bezahlt worden sein !? - dann frage ich mich stets: Wie ist so was überhaupt möglich ?

    Eine realistisch eingestellte Dame in meinem Umfeld pflegt solche Begebenheiten mit einem für sie typischen und lakonischen

    "It takes two to tango"

    zu kommentieren. Das mag eine (wenn auch traurige) Erklärung sein und zu einer (vermeintlichen und gewissen) "Beruhigung" taugen.


    Dir ein schönes, erfolgreiches und vor allen Dingen gesundes Neues Jahr 2024 !

    Mit besten Grüßen aus dem Hessenland

    Sovereign

    Ich wünsche mir für das neue Jahr das der brutale Spruch EINFACH MAL DIE FRESSE HALTEN für einige Jahre im Forum in Erfüllung geht, würde die Mehrheit hier sehr freuen!

    Wenn man schon legendäre Sprüche (sozusagen "plagiatsmäßig") verwendet: In dem Fall einen, der m. W. (kann mich nämlich an die betreffende Szene erinnern ! Müßte um 2012 rum gewesen sein) und auch nach allen mir bekannten anderen Quellen von Dieter Nuhr stammt (Kabarettist, Autor, Komiker Fotograf, TV-Moderator - und Grimme Preis Träger 2014) dann sollte man dies a) wenigstens - nach meinem Dafürhalten jedenfalls - unter Nennung der originalen Quelle bzw. des Urhebers machen und noch viel wichtiger b) zumindest korrekt sprich vollständig tun (und nicht die entscheidende Passage (!) einfach weglassen bzw. unterschlagen).

    Das korrekte und vollständige Zitat lautet nämlich:

    "WENN MAN KEINE AHNUNG HAT - EINFACH MAL FRESSE HALTEN"

    So entfaltet das originale und vollständige Zitat erst seinen besonderen Sinn und Charme !

    Es bleibt natürlich sehr pointiert - hat aber einen ausgeprägten Realitätsbezug.

    (Daran mußte ich über die vielen Jahre so manches Mal denken; beispielsweise, wenn ich in der Finanz- aber insbesondere auch der politischen Community unterwegs war ...).

    In diesem Sinne ...


    PS: Unter Eingabe des legendären korrekten Zitats (s. o.) ließ sich (oder läßt sich noch immer ?), nach meiner Erinnerung, im Internet sogar ein Video (glaube bei "YouTube") mit einem Ausschnitt des besagten TV-Nuhr-Auftritts samt dem originalen Ausspruch finden.

    Wenn man über was lacht, was man nicht versteht ...

    Das ist aber nett ! Du wirst mir den wieder mal kryptischen Beitrag von Referat Janders erklären ?! :thumbup:

    Besser, du konzentrierst dich einfach aufs Thread-Thema.

    So wie Referat Janders, die diesen (seltsamen Mensch/Tier) Bezug bzw. Vergleich hier erst eingebracht hat ?! :D

    Es bleiben bei der Formulierung ja nur der "Wal, der bläst" als das besagte im Meer lebende Säugetier übrig oder (durch das vorgestellte "Halm" auch) der "Halm im Wind" - übrigens i. V. m. dem "2 Meter Oxer" - was übrigens auch schon wieder ein Mensch/Tier Vergleich (Reitspringpferd in dem Fall) wäre. Und nach meiner Erinnerung netterweise von Dir stammt. Beides mehr als seltsam - um es noch möglichst ganz subtil zu formulieren ...

    Na ja, lieber Sovereign, ganz so arm ist unser Threadersteller nun auch wieder nicht

    Von "arm" war bei mir auch keine Rede - sondern von "überschaubaren Mittel" und eher "auf Kante genäht" (siehe Nr. 51).

    Er hat nicht ganz unerhebliche 360 T€ Geldvermögen.

    Von den realiter 70% in einem lausigen Fonds stecken ...

    Gemäß dem jüngsten Allianz Global Wealth Report war im Jahr 2022 das Geldvermögen pro Kopf in Deutschland bei rund 89.000 € - in den USA pro Kopf aber fast 308.000 €, in der Schweiz bei 357.000 € ... Unter den 20 Ländern mit den höchsten pro Kopf Vermögen liegt Deutschland auf dem vorletzten (19.) Platz

    Damit hat er doppelt so viel Geldvermögen wie ein durchschnittlicher Westdeutscher seines Alters.

    Das mag durchaus so sein. Was aber nicht sehr viel ist - wenn die Rente nicht auskömmlich ist (lt. seiner Aussage fehlen pro Monat 1.000 € (vermutlich sogar netto)).

    Er hat damit die Möglichkeit, seine Rente aufzupeppen

    Immerhin und besser als nix.

    wenngleich er noch einiges tun muß, damit diese "Eigenrente" so hoch wird, wie er sie gern hätte.

    Allerdings !

    Wobei sich mir immer die Frage aufdrängt, wie es zu einer solchen Geldanlage und auch Asset-Allokation kommt ... ?! Wobei natürlich immer zwei dazu gehören: Einer, der das so verkauft - und einer, der das so auch kauft. Das wäre aber wieder ein eigenes Thema.

    ika

    Halm, da bläst er!

    Das sind sie ja schon wieder, die ohne Zitierfunktion "in den Raum" gestellten (wertenden und/oder abwertenden - in dem Fall sogar mit einem Mensch/Tiervergleich) kryptischen oder halbkryptischen Einwürfe ... :D

    In dem Fall war es aber eine - übrigens sehr attraktive - "Kuh" (m. W. werden Weibchen unter den Walen korrekterweise so bezeichnet ?! - lasse mich aber, wie immer, von so kompetenter Seite die richtige Terminologie betreffend gerne eines besseren belehren ...). So viel Zeit zur Richtigstellung bzw. Präzisierung muß schließlich sein.

    Die besagte Dame (recht erfolgreich übrigens in ihren Anlagen (und übrigens ganz ohne GRV-Ansprüche ( :D - oder aus Deiner Sicht vielleicht eher =O ...) hat gar nix bzw. nicht das Geringste gegen ESG-Varianten. Soll man solche ETFs ruhig neu auflegen - alle, die das wünschen und/oder unbedingt darin selbst investieren wollen, können dies dann völlig unbenommen tun. Etwas völlig anderes ist es aber schon (teilweise länger oder sogar lange) bestehende ETFs (ohne jede Zustimmung der Anleger) "zwangsweise" (!) und damit sozusagen für den Sparer und Anleger "rückwirkend" umzustellen.

    Vielleicht siehst Du das aber auch anderes - eventuell aufgrund Deiner offenbaren Affinität zu "Zwangssystemen" ... :D wie ja auch die GRV eines ist ...