Fonds und Festgelder für Ü60-Jährige- was tun?-

  • sorry, Achim Weiss, bin noch nicht so forenerfahren. Der Fonds heisst MF Stiftungsfonds Balanced U, DE000A1C5D88, habe ich seit 3 Jahren zum Einstiegskurs von € 147 gekauft, Kurswert heute € 132
    Danke

    Ohne den Fonds zu kennen fällt mir zunächst einmal auf, dass du noch gar nicht lange in ihn investiert bist. Von daher könnte schon alleine ein wenig Geduld helfen.

  • Referat Janders: Vielen herzlichen Dank für Deinen sachbezogenen und fundierten Beitrag Nr. 38 ! Bei der Gelegenheit: Kann ich noch auf die Beantwortung meiner einfachen Fragen (s. Nr. 1.589 aus "GRV ungleich Investment") hoffen ? Sonst bliebe mir nur noch die besagte Frage des Professors übrig: "Wie geht`s denn so zu Hause ? ... :D


    @Sovereign und @gregoriw

    Sorry, aber könnt ihr euch bitte woanders "austauschen"? Das betrifft doch alles nicht mehr meine Fragestellung. Danke!

    Von meiner Seite bitte ich Dich, Karlcoelle960, um Entschuldigung, solltest Du Dich wirklich derart gestört gefühlt haben (eine Lesepflicht oder Lesezwang für Beiträge gibt es hier aber meines Wissens nicht ...! Man kann Beiträge auch einfach überfliegen oder sogar ignorieren). Nichtsdestotrotz würde ich dies bedauern. Der Hinweis meinerseits an @gregoriw war, nach meinem Dafürhalten, aber unvermeidlich. Und übrigens inhaltlich auch in Deinem Sinne, weil die besagten Beiträge, meines Erachtens, tatsächlich abwegig und nicht zielführend waren.


    Mit meinen Beiträgen wollte ich wirklich lediglich versuchen Dir möglichst ein bißchen zu helfen - im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten selbstverständlich (auch wenn ich nur über rudimentäre Kenntnisse verfüge - aber ein klein wenig Erfahrung habe ich immerhin dennoch).


    Zumal es mir, ehrlich gesagt, etwas "unheimlich" ist, wenn jemand nahezu 70% seines gesamten Vermögens in einem einzigen noch dazu aktiven (und vermutlich sehr teuren; siehe dazu schon Nr. 12 Abs. 2) Mischfonds hält. Das spricht - aus meiner Sicht - für zwingenden unabhängigen Beratungsbedarf. Daher auch meine bemühten Versuche.


    Der ein oder andere Gedanke in meinen Beiträgen sollte Dir (hoffentlich bzw. vielleicht und in irgendeiner Form) nützlich sein. Wie auch immer ... Zudem: Es herrscht ja hier ohnehin kein Mangel an Antworten. Und da gibt es sicherlich viel kompetentere Teilnehmer als ausgerechnet mich.


    Erlauben möchte ich mir dennoch noch eine ganz persönliche Bemerkung (auch für eventuell ähnliche Fälle): Für die wenigen bis bruchstückhaften Infos, die Du überhaupt geliefert hattest, waren die Antworten sehr bemüht und auch nicht alle schlecht. Die Leuten hier machen das schließlich freiwillig, sozusagen in ihrer Freizeit und zudem völlig unentgeltlich. Das sollte man - aus meiner Sicht - als Fragender immer auf de Schirm behalten.

  • Stiftungsfonds klingt doch schon mal vertrauenserweckend und muß doch was taugen ! So sieht vermutlich die Marketingstrategie aus. Von der Intension her ein ausgewogener Mischfonds mit unterirdischer Performance. Wenn ein Mischfondsmanager wie hier in den letzten 10 Jahren eine Gesamtperformance von 15% eingefahren hat, gehört er rausgeschmissen. Hier hilft auch keine Geduld ! Sofort verkaufen, keinen Tag mehr deren Gehalt zahlen.

    Es gibt durchaus aktive Fonds, die wesentlich besser rentieren, dabei auch Vertriebsklassiker, wie den Acatis Gane. Oder einfach einen World ETF und das Geld, was in den nächsten 10 Jahren gebraucht wird in eine Festgeldleiter stecken, fertig.

  • Danke, das ist ein guter Hinweis mit der Geduld

    Das wage ich stark zu bezweifeln.


    Gehört m. W. zu Merck Finck (und läuft unter "ausgewogener" Mischfonds; glaube sogar Bereich "Welt"; oder auch unter "Stiftungsfonds" - müßte ich nachschauen).


    Sehr hohe laufende Kosten p. a. (meine fast 2%), noch dazu ein hoher Ausgabeaufschlag (um die 5% vermute ich), eher sehr traurige Entwicklung seit seiner Auflage (um 2012 rum) insbesondere für eine ausgewogene Variante (für eine sehr defensive Aufstellung vielleicht gerade noch tolerierbar; wahrscheinlich selbst das aber nicht), entsprechend auch sehr geringes Fondsvolumen < 200 Millionen (zum Vergleich: Seit längerer Zeit erfolgreiche Mischfonds haben 20 oder 25 Milliarden Fondsvolumen), meine auch, daß der Fonds sogar (teilweise) in andere Fonds investiert (was a) die Kosten erhöhen könnte und b) die Frage aufwirft, warum dann das Management-Fee so hoch ist, wenn man sich (zumindest teilweise) andere (Fremd)Manager bedient ?).


    "Das ist ein guter Hinweis mit der Geduld" ... ? Meine Sicht: Eine Ende mit Schrecken ist besser als ein Schrecken ohne Ende !


    Man könnte fast von einer Geldvernichtungsmaschinerie sprechen. Und das für 70% Deines Gesamtvermögens ... =O


    Das wäre jedenfalls nix für mich.


    Nur meine bescheidene Meinung.

  • Vielen Dank, kein Problem, ich muss nur die ganzen Infos verarbeiten. Danke an Alle, das ist wirklich toll, wie der Einsatz hier ist. Werde vermutlich einen Honorarberater zu Rate ziehen, aber das ist ein anderes Thema.

  • Vielen Dank, kein Problem, ich muss nur die ganzen Infos verarbeiten.

    Das ist natürlich sinnvoll und daher auch immer zu empfehlen.


    Noch wichtiger wäre - aus meiner Sicht -, daß Du mal anfängst Dich mit dem Thema "Finanzen" und in Deinem Fall insbesondere dem Thema "Ruhestandsplanung" selbst überhaupt etwas zu beschäftigen. Und dann auch selbst und eigenverantwortlich handeln und sozusagen die Verantwortung für Deine Finanzen übernehmen kannst. Das ist keine Geheimwissenschaft. Da sollte etwas Beschäftigung mit der Materie samt dem Lesen von zwei bis drei Büchern ausreichend sein. Das wäre mir jedenfalls den Aufwand für eine halbwegs vernünftige Vorgehensweise wert. Es geht schließlich um Dein Geld und Deinen finanziell auskömmlichen Ruhestand.

    Werde vermutlich einen Honorarberater zu Rate ziehen, aber das ist ein anderes Thema.

    Auch ein bezahlter unabhängiger "Honorarberater" bedeutet - ebenso wie eine bezahlte unabhängige "Vermögensverwaltung" übrigens - nicht immer und automatisch eine Top-Beratungsleistung. Da spreche ich aus eigener (etwa 50jähriger) Erfahrung. Das nur am Rande.


    Dein Fall ist nicht allzu komplex, wenn Du Dir a) über Dich selbst klar wirst (Risikoneigung und (objektive sowie subjektive) Risikotragfähigkeit und b) Deine Vorgaben klar definierst (wie schon gesagt realer Kapitalerhalt, nominaler Kapitalerhalt oder tolerierter (teilweise bis vollständiger) Vermögensverzehr).


    So entsteht eine Struktur und danach sieht man klarer, wie, was und mit welchen Instrumenten objektiv zu erreichen ist - und inwieweit das mit Deiner subjektiven Seite harmoniert.


    Wie auch immer und Steuer hin oder her: Von dem Fonds samt dieser Gewichtung (70% des freien Gesamtvermögens in einem einzigen derartigen Fonds gebündelt) würde ich mich auf jeden Fall zeitnah trennen - und mich perspektivisch (also rechtzeitig vor dem Eintritt in den Ruhestand) neu aufstellen (zu dem wie genau siehe oben).


    Gutes Gelingen !

  • du kannst auch mal den Jahresbericht lesen. Auf den ersten Blick sieht das nach einer wahllosen Mischung von allem, was auf dem Markt ist aus. 65% stecken in anderen Fonds, was nochmal Gebühren verursacht und die Performance mindert. 2022 hat man gerade zu dem Zeitpunkt, wo man auf Aktien setzen sollte, sich daraus entfernt. Der beste Rat den man dir geben kann, ist das Zeug sofort zu verkaufen. Wenn du mit Vorliebe auf ein Produkt setzt, wäre ev. auch der Arero für dich interessant. Ein einfaches Portfolio aus Arero oder Msci World ( je nach Risikoneigung) und Festgeldleiter wäre hier meine Wahl. Bis du dir schlüssig bist, wie und was es sein soll, park den Verkaufserlös auf nem Tagesgeldkonto oder Geldmarktfonds.

  • du kannst auch mal den Jahresbericht lesen. Auf den ersten Blick sieht das nach einer wahllosen Mischung von allem, was auf dem Markt ist aus. 65% stecken in anderen Fonds, was nochmal Gebühren verursacht und die Performance mindert. 2022 hat man gerade zu dem Zeitpunkt, wo man auf Aktien setzen sollte, sich daraus entfernt.

    Sehe ich ganz ähnlich.

    Der beste Rat den man dir geben kann, ist das Zeug sofort zu verkaufen.

    Ebenso. Siehe auch Nr. 47 letzter Abs.

    Wenn du mit Vorliebe auf ein Produkt setzt, wäre ev. auch der Arero für dich interessant.

    Mit Produktempfehlungen wäre ich zurückhaltend bis Karlcoelle960 seine "Hausaufgaben" erledigt hat (siehe Nr. 47 Abs. 1). Wobei der Arero (Prof. Weber ?) fraglos keine schlechte Sache ist (auch von der Kostenseite her). Jedenfalls, wenn man eine relevante Beimischung von Commodities mag. Und mit der "Ein-Fonds-Lösung" leben kann. Das hier aber nur am Rande.

    Bis du dir schlüssig bist, wie und was es sein soll, park den Verkaufserlös auf nem Tagesgeldkonto oder Geldmarktfonds.

    Sehe ich auch so. In der Zwischenzeit sich die paar unverzichtbaren Basics anlesen. Das dürfte schon reichen.

  • Der Fonds heisst MF Stiftungsfonds Balanced U, DE000A1C5D88, habe ich seit 3 Jahren zum Einstiegskurs von € 147 gekauft, Kurswert heute € 132

    Beispielsweise hier kann man sehen, was das ist.


    Einige Haken wurden schon genannt: 5% "Ausgabeaufschlag" = Verkaufsprovision. Du hast 260 T€ investiert, davon hat die Bank gleich mal 10 T€ kassiert und nur 250 T€ in den eigentlichen Fonds gesteckt. Die Hälfte Deines aktuellen Verlustes ist durchs Vertriebsprinzip bedingt.


    Der Fonds - eine Art Dachfonds, wenn ich das richtig sehe - hat laufende Kosten von 1,67%. Wenn man davon ausgeht, daß sich ein normaler Aktienfonds im Durchschnitt mit 7% rentiert, bleiben Dir als Anleger davon 5,33%.


    Immerhin: Du hast alle die Jahre eine kleine Ausschüttung erhalten (von etwa 1,5%/a).


    Es ist vermutlich eine gute Idee, Dich davon zu trennen. Fragt sich, wie Du das bewerkstelligst. Deine aktuelle Depotbank will vermutlich eine horrende Handelsgebühr dafür. Es wäre eine Option, den Fonds auf eine andere Bank zu übertragen, die den Verkauf billiger abrechnet, wobei allerdings zu klären ist, ob man den Fonds überhaupt über die andere Bank handeln kann. Vielleicht kann man den Fonds auch an die Fondsgesellschaft zurückgeben. Das alles müßtest Du recherchieren.


    Und danach fragt sich, was Du mit dem Geld machst.


    Hektik schadet nur, Du solltest erstmal Klarheit gewinnen über das, was Du willst.

    Ich bin da ganz bei Sovereign: Erstmal keine Produktempfehlungen. Du hast in nächster Zeit eine Menge zu lesen!


    Du könntest das Geld erstmal auf ein oder mehrere Tagesgeldkonten packen (Das ist eine Parkposition und keine Produktempfehlung!). Der fragliche Betrag liegt über der Grenze der Einlagensicherung (was auch immer die im Bedarfsfall wert ist). Man könnte daher erwägen, daß man den Betrag aufspaltet und auf mehrere Tagesgeldkonten verteilt. Bedenke, daß Deine Festgelder jeweils in die 100 T€ mit hineinzählen. Festgelder sind kein Sondervermögen, sondern Forderungen gegen die betreffende Bank. Ich sehe zwar nicht, daß eine der üblichen Verdächtigen vor der Pleite steht, aber der Teufel ist bekanntlich ein Eichhörnchen.


    Das gilt übrigens auch für Deine anderen Anlagen (Festgeldanlagen) bei Deiner bisherigen Bank: Sie sind geschützt bis 100.000 €. Wenn die Bank pleite macht (was ich für unwahrscheinlich halte, was aber möglich ist), bleiben Dir von dem dort angelegten Geld 100 T€, der Rest könnte verloren sein.


    Ordentliche Tagesgeldzinsen für 6 oder gar 12 Monate bieten als deutsche Banken beispielsweise ING, consorsbank* und comdirect. Auf "Weltsparen" oder so würde ich mich als Anfänger nicht einlassen.


    *Die consorsbank ist eine Tochter der französischen BNP; ich hätte damit keine Probleme.


    Wenn Du den Fonds verkaufst (und hinterher das Depot schließt), bekommst Du eine Verlustbescheinigung. Wenigstens das eine ist für Dich erfreulich: Das Finanzamt unterscheidet zwischen Verlusten aus Aktiengeschäften und Verlusten aus anderen Geschäften (Das bist Du!). Vorteil der zweiteren: Du kannst sie gegen alle Kapitaleinkünfte aufrechnen. Verluste aus Aktiengeschäften kannst Du nur gegen Gewinne aus Aktiengeschäften aufrechnen. Das heißt: Du kannst auch Zinsen gegen diese Verluste aufrechnen. Immerhin. So kommt wenigstens ein Viertel des Geldes über die Zeit zurück. Aber für 2023 haut das jetzt nicht mehr hin.


    "Honorarberater" ist erstmal nur ein Etikett. Selbstverständlich gibt es Leute, die Dich gegen Entgelt gut beraten, dagegen will ich überhaupt nichts sagen. Das ändert aber nichts daran, daß Du Dich selber aufschlauen mußt, vorzugsweise vorher. Auch dann, wenn Du Dich entschließt, einen Honorarberater zu konsultieren, bringt das mehr, wenn Du schon Vorahnung hast. Ich lese gerade "Altersvorsorge für Dummies" (aus der Stadtbücherei :) ). Das Buch gefällt mir gut, der Autor Dieter Homburg ist ein Honorarberater. Ich selbst brauche ihn nicht, aber ich würde ihm trauen. Aber erst sollte man das Buch lesen.


    Weiterhin einlesen solltest Du Dich in die "Rente für langjährig Versicherte" ("Rente mit 63").

    Es lohnt sich trotz der Abschläge, die Rente vorzeitig zu beantragen und zu beziehen - und natürlich weiterzuarbeiten! Mittlerweile ist der Zuverdienst unbeschränkt, die Rente, die Du neben Deinem Gehalt beziehst, legst Du natürlich erstmal zur Seite.


    Viel zu tun :) Geldanlage und Altersvorsorge können anstrengend sein, wenn man noch keine Ahnung hat, aber gern welche haben möchte. Aber keine Sorge: Das kriegst Du hin! Wir haben alle klein angefangen. Keine Ahnung zu haben, ist noch nicht schlimm (wenn man im Zustand keiner Ahnung keine Dummheiten macht!). Dauerhaft keine Ahnung zu haben, ist schon schlechter. Aber dagegen kann man ja etwas machen!

  • Dauerhaft keine Ahnung zu haben, ist schon schlechter. Aber dagegen kann man ja etwas machen!

    Das gilt m. E. erst recht dann, wenn die Mittel eher (sehr) überschaubar sind bzw. das Ganze eher "auf Kante genäht" zu sein scheint, wie bei diesem Fragesteller.


    Ist hinreichend (oder sogar reichlich, viel oder sogar sehr viel) freies Kapital vorhanden (samt entsprechender guter sonstiger Rahmenbedingungen wie zusätzliche Rente(n), lastenfreies Wohneigentum usw.) dann verliert man halt - i. V. z. einer optimalen oder wenigstens optimierten Anlagestrategie - etwas (mehr oder weniger viel) Geld - ohne dabei aber an Lebensqualität bzw. Lebensstandard einzubüßen. Das kann in Fällen mit engerem Budget aber ganz anders aussehen sprich direkte Auswirkungen auf den Lebensstandard haben (oder im worst-case ist am Ende des Geldes noch (einiges oder viel) an "Leben übrig" ...).

  • Na ja, lieber Sovereign, ganz so arm ist unser Threadersteller nun auch wieder nicht. Er hat nicht ganz unerhebliche 360 T€ Geldvermögen. Damit hat er doppelt so viel Geldvermögen wie ein durchschnittlicher Westdeutscher seines Alters. Er hat damit die Möglichkeit, seine Rente aufzupeppen, wenngleich er noch einiges tun muß, damit diese "Eigenrente" so hoch wird, wie er sie gern hätte.


    Aber das kriegen wir zusammen hin, keine Sorge!

  • Na ja, lieber Sovereign, ganz so arm ist unser Threadersteller nun auch wieder nicht

    Von "arm" war bei mir auch keine Rede - sondern von "überschaubaren Mittel" und eher "auf Kante genäht" (siehe Nr. 51).

    Er hat nicht ganz unerhebliche 360 T€ Geldvermögen.

    Von den realiter 70% in einem lausigen Fonds stecken ...


    Gemäß dem jüngsten Allianz Global Wealth Report war im Jahr 2022 das Geldvermögen pro Kopf in Deutschland bei rund 89.000 € - in den USA pro Kopf aber fast 308.000 €, in der Schweiz bei 357.000 € ... Unter den 20 Ländern mit den höchsten pro Kopf Vermögen liegt Deutschland auf dem vorletzten (19.) Platz

    Damit hat er doppelt so viel Geldvermögen wie ein durchschnittlicher Westdeutscher seines Alters.

    Das mag durchaus so sein. Was aber nicht sehr viel ist - wenn die Rente nicht auskömmlich ist (lt. seiner Aussage fehlen pro Monat 1.000 € (vermutlich sogar netto)).

    Er hat damit die Möglichkeit, seine Rente aufzupeppen

    Immerhin und besser als nix.

    wenngleich er noch einiges tun muß, damit diese "Eigenrente" so hoch wird, wie er sie gern hätte.

    Allerdings !


    Wobei sich mir immer die Frage aufdrängt, wie es zu einer solchen Geldanlage und auch Asset-Allokation kommt ... ?! Wobei natürlich immer zwei dazu gehören: Einer, der das so verkauft - und einer, der das so auch kauft. Das wäre aber wieder ein eigenes Thema.

  • Hallo Forumsfreunde

    ich habe gerade die Kommentare und auch den "Kleinkrieg" einiger Freunde hier mit Interesse gelesen.

    Von der Sache her ist alles gesagt.

    Es liegt jetzt am Fragesteller ob er eine höhere Rendite anstreben will und dafür ein höheres Risiko in Form von Kursschwankungen in Kauf nimmt

    ODER

    ob er lieber auf Nummer sicher geht und den größten Teil seines Kapitals festverzinslich anlegt.


    Zum Thems STIFTUNGSFONDS kann ich konkret was sagen

    Da ich selbst vor 20 Jahren eine eigene gemeinnützige Stiftung gegründet habe, kann ich die Besonderheiten schnell erklären.

    Wer eine gemeinützige Stiftung gründet der verschenkt dieses Vermögen -

    genau so wie bei einer Spende.

    Das Geld ist weh. Es bleibt dem STIFTER - so wie einem SPENDER - eben noch die Spendenbescheinigung wo er eine Steuerersparniss gelten machen kann.

    Der Unterschied Spende zu Stiftung ist:

    Wenn ich dem örtlichen Tierheim 100.000 Euro spende, dann ist bei mir auf dem Konto das Geld weg und beim Tierheim als Spende auf dem Konto.

    Das Tierheim muss dann diese Spende in der Regel im Laufe eines überschaubaren Zeitraums ausgeben zum Beispiel für einen neuen Hundezwinger.

    Gemeinnützige Einrichtungen dürfen üblicherweise keine Spenden langfristig anlegen.

    Das ist der Grund warum viele SPENDER eben KEINE SPENDE machen sondern eine STIFTUNG.

    Bei einer STIFTUNG überweise ich diese 100.000 Euro nicht an das Tierheim sondern auf das Konto der neu gegründeten STIFTUNG.

    Die Stiftung legt dann das Geld an, z.B. in einem Stiftungsfonds und die Stiftung zahlt dann dem Tierheim JEDES JAHR den Ertrag des Kapitals, im obigen Beispiel eben rund 3.000 Euro bei einem Kapital von 100.000 und einer Rendite von 3%

    Der STIFTER bezweckt damit. dass sein Kapital nicht sofort ausgegeben wird sondern viele Jahre, Jahrzehnte den Projekten zugute kommt.

    Nebeneffekt ist dass der Stifter jedes Jahr in der Presses genannt wird wenn die Erträge seiner Stiftung für den Stiftungszweck ausgegeben werden.

    In der Regel macht es keinen großen Sinn unter 500.000 Euro besser noch unter 1 Mio. Euro eine STIFTUNG zu gürnden.

    Der laufende Verwaltungsaufwand ist zu groß.

    Ab 1 Mio. Kapital geht es dann immerhin um Ausschüttungen von jährlich rund 30.000 Euro bei 3% Rendite.

    Jetzt aber zum Stiftungsfond

    Wenn die Stiftung das Geld anlegen will und nicht weiß wie und wo, gibt es Stiftungsfonds.

    Diese Fonds legen vor allem so an, dass jedes Jahr regelmäßige Ausschüttungen erfolgen.

    Das ist bequem für die Stiftung, kostet aber meist hohe Verwaltungsgebühren des Fonds außedem sind die Rendite bei Stiftungsfonds in der Regel eher unterdurchschnittlich.

    Ich hoffe ich habe es gut erklärt für solche Freunde hier, die es interessiert.

    Danke für diese lange Geduld.

    Gruss McProfit.

  • McProfit

    Vielen Dank und von mir wieder mal ein :thumbup: für Deinen sach- und fachkundigen sowie lebensklugen Beitrag (Nr. 54). Fand ich interessant, zumal das Thema "Stiftung" auch bei mir schon sehr lange eine wichtige um nicht zu sagen die dominante Rolle spielt.


    Zu dem "Fall" ( Karlcoelle960) hast Du das schon treffend hier zusammengefasst

    Von der Sache her ist alles gesagt.

    So weit, so gut (bzw. schlecht) ...


    Was bei mir etwas "nachgeklungen" hat: Wie kann es zu solchen Fällen überhaupt kommen ?


    Für meinen Teil nehme ich hier jeden Fragesteller (erstmal) ernst und seine Angaben ebenso für "bare Münze". Ausgehend daher von den genannten Fakten: Wenn also jemand mit bereits ca. 60 Jahren (Rente bzw. Ruhestand in Sicht !) dann 70% seines gesamten freien Kapitals in einen einzigen und derartigen (traurigen und teuren) Fonds "geschoben" bekommt und zwar wohl seitens (s)einer Bank (siehe hier) ...

    ... wie bei dem o.g. Fonds (war m.E. keine gute Empfehlung der Bank).

    ... (vermutlich) ohne jede Analyse der Rentensituation und (vermutlich) ohne jede Bestandsaufnahme i. S. e. Ruhestandsplanung (von einer vernünftigen Struktur ganz zu schweigen) - wahrscheinlich "durfte" zusätzlich noch ein fünfstelliger € Betrag "Eintrittsgebühren" (Ausgabeaufschlag) für den Fonds bezahlt worden sein !? - dann frage ich mich stets: Wie ist so was überhaupt möglich ?


    Eine realistisch eingestellte Dame in meinem Umfeld pflegt solche Begebenheiten mit einem für sie typischen und lakonischen


    "It takes two to tango"


    zu kommentieren. Das mag eine (wenn auch traurige) Erklärung sein und zu einer (vermeintlichen und gewissen) "Beruhigung" taugen.



    Dir ein schönes, erfolgreiches und vor allen Dingen gesundes Neues Jahr 2024 !


    Mit besten Grüßen aus dem Hessenland

    Sovereign