Bei 1,25% VAP bzw. Ausschüttung nach Bemessungsgrundlage beträgt die Steuer gegenwärtig (1,25% * 26,375%) = 0,33% deines Anlagevolumens. Würde die Forderung der SPD umgesetzt wären es dann: (1,25% * 31,65%) = 0,40%. Eine Mehrbelastung von (30 / 25) - 1 = 20%. Das Geld geht dann jedes Jahr flöten.
Ergänzung: was kostet das nun auf 30 Jahre?
Wir nehmen an, der Geldbetrag 1 G wird einmalig in einen thesaurierenden MSCI World ETF investiert, und dieser bringt auf 30 Jahre rund 7% p.a. Wir erinnern uns, es gilt 30% TFQ auf Aktien-ETF. Wir hatten bestimmt, aktuell kostet uns die Steuer auf die VAP etwa 0,33% des Anlagevolumens pro Jahr, mit der erhöhten KapESt wären es 0,4% (beides nach TFQ) die uns nicht für die weitere Rendite (quasi Zinseszins) zur Verfügung stehen.
Szenario | 25% KapESt + Soli | 30% KapESt + Soli |
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Rendite P nach VAP | 7% - (1,25% * 26,375%) = 6,67% p.a. | 7% - (1,25% * 31,65%) = 6,60% p.a. |
Betrag nach 30 Jahren vor Steuer | G * (1+ P)30 = 6,939 G | G * (1+ P)30 = 6,812 G |
Bemessungsgrundlage Erträge nach 30% TFQ und Anrechnung VAP=0,82(1) (Anschaffungswert = 1G) | (1-30%)*(6,939-1-0,82) G = 3,583 G | (1-30%)*(6,812-1-0,82) G = 3,494 G |
Steuerlast auf Bemessungsgrundlage Erträge | 3,583 G * 26,375 % = 0,945 G | 3,494 G * 31,65% = 1,106 G |
Ergebnis nach Steuer | 6,939 - 0,945 = 5,994 G | 6,812 - 1,106 = 5,706 G |
(1) Ich nehme an für 30 Jahre: VAP = Summe k ∈ [1 .. 29]: 1,07k * 1,25%= ca. 0,82. d.h. die über die Jahre aufgelaufene VAP von 0,82G wird auf die Erträge angerechnet und nicht erneut besteuert.
Nach den 30 Jahren dürfen wir uns in beiden Szenarien nach Steuer über mehr als das Fünffache unseres Anlagebetrages freuen. Zu beachten: jeweils 1G haben wir schon mitgebracht, es werden natürlich nur die Erträge abweichend besteuert. Auch wenn unser Kapital natürlich inzwischen weniger Kaufkraft besitzt. Verglichen mit dem Status Quo erhalten wir im Fall der Steuererhöhung auf 30%+Soli allerdings nur 5,706/5,994 = 95,2 % unseres möglichen Gesamtergebnisses. Über die Jahre versickern also rund 5% im Steuertopf.
Habe ich mich vertippt oder grob verrechnet? Jetzt ist die Chance die Zahlen gehörig auseinander zu nehmen.