Beiträge von Alex777

    Finde spannend, dass man hier im Thema auch einfach die letzten 10 Seiten überspringen kann und dennoch in den Beiträgen weiterhin das Gleiche steht.

    Ich droppe einfach mal zwei stichpunkte, und wir schauen dann ob die irgendwie aufgegriffen werden. Achtung anglizismen!

    Cashflow versus Total Return

    Bei Amundi weis man ja nie so genau, aber ingesamt schätze ich das Risiko als gering ein: der ETF ist in Frankreich aufgelegt, dem Heimatland von Amundi. Dort qualifiziert sich der ETF für den französischen Aktien- und Altersvorsorgesparplan „PEA“. Vielleicht müsste man sich die Bedingungen hierzu durchlesen.

    Ich kann mir aber vorstellen, dass die den lieber in Frankreich belassen: die Vorteile bei einem Umzug nach Irland (darum ging es ja bei den Amundi Zusammenlegungen) ist besonders für physisch replizierende ETF wichtig, da Irland Steuervorteile bei US-Aktien bietet. Diesen Vorteil sehe ich bei synthetischen ETF nicht.

    Allein wegen so Stress würde ich schon ein ETF Depot machen.

    Zuerst bekommt man einen wilden Haufen Schund auf eigene Kosten ins Depot, und wenn man sich dann davon befreit wird noch gemeckert.

    Soll er dir halt direkt eine anständige Geldanlage aufbauen, dann hat man so Ärger nicht.

    Vielleicht ist es auch nur, weil ich im öffentlichen Dienst bin und da die Personalabteilung überstreng ist.

    Wenn sie sich schon so anstellen, dann haben sie dir hoffentlich gesagt dass du auch noch zwei Monate rückwirkend VL erhalten kannst.

    Gemäß dem Vermögensbildungsgesetz in seiner jeweiligen Fassung haben Beschäftigte dann Anspruch auf vermögenswirksame Leistungen, wenn das Arbeitsverhältnis mindestens sechs Monate dauert. Vollbeschäftigte erhalten monatlich 6,65 Euro ab dem Monat, an dem der Beschäftigte dem Arbeitgeber alle erforderlichen Angaben mitgeteilt hat und an dem er Entgelt, eine Entgeltfortzahlung oder einen Krankenzuschuss gewährt bekommt. VL werden dann für die beiden vorangegangene Monate in einem Kalenderjahr rückwirkend gewährt.

    Da wo es gut lief an der Börse, da hat sich der Amumbo entwickelt. Seit März dann ist der Gewinn ziemlich zusammengeklappt, aber immer noch da.

    Ja das mit dem berechnen der Pfadabhängigkeit ist echt so ein Ding. Das lässt sich leider nur sehr umständlich in Zahlen gießen. Stattdessen sind wohl Zufallssimulationen wie Monte Carlo nötig, um die Auswirkungen zu quantifizieren. Umständlich.

    Wenn du magst, schau mal in das verlinkte Paper. Dort finden sich etwa in der Mitte Tabellen, wo verschiedene marktphasen (Finanzkriese, Erholung, Corona-Crash, Seitwärtsmarkt) untersucht und modelliert werden, um die Auswirkungen dieser Volatilität auf Lev-ETF besser einschätzen zu können. Die Ergebnisse sind spannend, denn es wird gezeigt dass der Positive-Effekt in Boomphasen stark vorhanden ist, und selbst bei spitzen crashes wie Corona nicht so negativ eingeht, wie das im einfachen Beispiel immer skizziert wird. Seitwärtsmärkte hauen dagegen ins Kontor.

    Solange wir bei einem Hebel von 2 oder darunter bleiben, scheint das alles weitaus weniger dramatisch zu sein, als man zunächst berechtigter Weise befürchtet. Nur wie die Zukunft wird, weis niemand. Sollten die USA einen auf Japan-1990 machen, dann wär das Geld verloren. In vielen anderen Szenarien stehen die Chancen aber durchaus stabil. Besonders dann, wenn du den ETF als Teil deines Portfolios sinnvoll kombinierst. Bspw. mit einem World Ex US Anteil.

    Die Sache mit dem Volatility Drag kommt einem ja immer als erstes über den Weg, wenn man sich mit dem Thema Daily Leverage befasst. Das gibts in der Theorie und sicherlich auch in der Praxis. Das ganze geht wohl quadratisch in die Rendite ein. Bei einem gewöhnlichen Investment, sprich Hebel 1, wäre der Einfluss also einfach (1). Bei einem täglichen Hebel von 2, wäre es dann 2*2=4 der vierfache Drag. Bei Hebel 3 landet man schon beim 3*3=9-fachen.

    Nur was macht das in der Praxis aus? In der Vergangenheit - beim S&P 500 ist das eine Historie von etwa 140 Jahren (!) - hat es sich nicht so dramatisch abgezeichnet. Jedenfalls dann, wenn man von einem Hebel 2 ausgeht. Bei 3 wird’s schon kritischer.

    https://testfol.io/?s=06V0VSZFAo3

    Wer mag kann hier spielen: die erwartete Volatilität (unteres eingabefeld) bestimmt ganz maßgeblich, bis zu welchem Hebel es sich lohnt: https://www.optimizedinvesting.net/

    wer jetzt wirklich richtig Interesse an dem Thema hat, schmökert vielleicht hier, muss man aber wollen: https://arxiv.org/abs/2504.20116

    Hier mal ein Vergleich, Linie Blau (ich hoffe die Farben sind bei euch identisch) ist der aktive Fonds.

    https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/LU0714179727,NL0011683594,IE00B8GKDB10

    Ergänzung, hier ist schöner: https://extraetf.com/de/etf-compari…E00B8GKDB10-etf

    Hier das KID: https://documents.fww.info/fwwdok_KYeDWLW7d5.pdf

    Ausgabeaufschlag: 5%

    Rückgabekosten: 0,5%

    Laufende Kosten 1,7%

    Ich mein, wie gut soll der Bitte laufen bei diesen kosten, ich glaub’s nicht.

    Also ich weis das der Amumbo stark runter gehen kann aber da er nur ein Teil vom Portfolio ist und die Einzelaktien auch ganz ordentlich runter gehn können (um im schlimmsten Fall auch nicht mehr hoch kommen) wär das für mich ok, wär ja eher sicherer, oder?

    Hast du denn bereits eine Vorstellung wie hoch die Fremdkapitalquote ausfallen soll? Es macht ja doch einen Unterschied ob wir von 20 oder 80% sprechen würden. Grundsätzlich, ja, verglichen mit dem picken von drei Einzeltiteln halte ich einen S&P 500 für deutlich sicherer, auch dann, wenn er maßvoll gehebelt wird.

    Sprich, eigentlich ist die Rendite beim Amumbo sehr hoch und der Verkauf wär durch die 30% Freistellung auch noch günstiger… oder hab ich hier einen Denkfehler? Weil dann würde ja alles für den Amumbo sprechen, oder?

    Wenn du durch das Amumbothema geschmökert hast wird dich meine Meinung dazu nicht überraschen. Ja, ich meine schon, dass es gute Gründe für den Amumbo als Instrument im Portfolio gibt, wenn .. ja wenn man die psychologischen Fallsticke sicher umschifft. Wenn du magst schnapp dir doch mal einen backtester deiner Wahl, curvo oder testfol.io vielleicht und bau deinen mix zusammen. Hättest du die drawdowns durchgestanden?

    Was meint ihr, macht das irgendwie Sin oder soll ich lieber mit den Einzelaktien weiter fahren statt noch zusätzlich den Amumbo mit ins Boot zu holen?

    Ich halte es für durchaus sinnvoll, das Einzeltitelrisiko zu reduzieren. Diversification is the only free lunch. Sagt man wohl. … Aber man sagt auch hin und her macht Taschen leer.

    Welche Vorstellungen verbindest du mit dem Amumbo? Macht dein Portfolio Jumbo, schon klar, darum geht’s hier in dem Thema ja. Aber welches risikoniveau bist du bereit zu tragen? Wie tief darf es runter gehen bevor die Panik alle Dämme bricht? 10 Jahre sollen es sein, nur gibt es ja Grund zur Annahme, dass das zu kurz ist. Möchtest du deine Renditeerwartung statistisch abgesichert treffen, wirst du feststellen dass es auch 17 oder wenn’s wirklich dumm kommt 22 Jahre dauern könnte bis dein Portfolio verglichen mit dem Benchmark (hier SPX) grün wäre.

    Nur kannst du das beim Amumbo alles einschätzen. Kannst du das bei den Einzeltiteln? Ich denke nein. Das wäre jetzt ein pro Argument für dein Bestreben.

    Mit deinem bisherigen Portfolio bist du weitaus näher am A0LC12 = 2x nasdaq. Deine Aufstellung würde also schon deutlich breiter werden.

    Ich habe gestern entsprechend der Empfehlung der Forumsfreunde hier 2 ETF Fonds mit langfrisitg rund 2.5% Dividende empfohlen.

    Der VAN ECK Morningstar Developed Div-Leaders

    und der

    Vanguard FTSE All Worls High Dividende Yield UCITS ETF

    Gute Richtung. Das solltet ihr bei Gelegenheit nochmal in den Fokus nehmen.

    Leider hat der Banker dann auf alle Risikeni hingewiesen und viel zu viel andere Möglichkeiten vorgestellt

    (Anleihefonds, Festgelt mit 2% Zins usw) so dass meinem befreundeten Hausverwalter am Ende der Kopf schwirrte

    Was soll der gute Mann auch sonst machen. Seine Provision schwindet und schwindet. Kein Ausgabeaufschlag, keine laufende Verwaltungsgebühr, kein Performance Bonus. Nichtmal nennenswerte Ordergebühren bringt so ein ETF ein. Nix, keine Kosten. Skandal. Also Angriff nach vorn: so viele Nebelkerzen zünden, dass es kein vor, nurnoch zurück gibt. Nächste Chance wenn du nicht dabei bist. Der aktive Fonds, das strukturierte Zertifikat, oder der Immobilienfonds will eben verkauft werden. Jetzt heißt es warten auf den Anruf in drei Wochen, wenn dein Freund zum Kaffee und Beratung Verkaufsgespräch eingeladen wird.

    Es ist ziemlich normal, dass Ausschüttungen aus dem Fondsbestand gezahlt werden. Wovon sollen sie denn sonst bezahlt werden.

    Die Höhe der jährlichen Ausschüttungen des QYLD übersteigt regelmäßig seinen Wertzuwachs. Es wird also mehr ausgeschüttet als die Holding-Anteile und Optionsprämien an Rendite bringen. Das unterscheidet sich von einem gewöhnlichen ausschüttenden ETF insofern, dass diese zwar die Zahlungen dem Fondskapital entnehmen, diese aber zuvor durch die Beteiligungen erwirtschaftet worden sind (=vom Fonds vereinnahmte Dividenden).

    Mag sein. Aber was ist das für eine Dividendenstrategie, die sich nicht auf Dividendentitel beschränkt?

    Antwort: Keine Dividendenstrategie sondern eine relativ normale Marktabdeckung, nur etwas teurer.

    Das ist eben überhaupt keine Dividendenstrategie, sondern eine Strategie die sich auf das erzeugen von Cashflow fokussiert. Sieht auf den ersten Blick nach Dividende aus, ist aber was systematisch anderes. spielte hier aber keine Rolle: Kern der Betrachtung war eben der Cashflow den man landläufig als Dividendenzahlung kennt. Und das (nicht für mich, aber für andere) scheint ein handfester Mehrwert zu sein, den man sich gönnen mag = bezahlt.

    In dem Beitrag den ich eingangs von Irving zitiert habe, hatte er geschildert wie irrational das sei. Mein Beispiel zeigt auf, dass diese scheinbar irrationale Anlage durchaus beliebt ist.

    Alternativen, allem Voran der Entnahmeplan auf marktbreite ETF, werden dagegen nicht berücksichtigt, da diese „verkaufen“. Obwohl ein Marktbreiter ETF langfristig Rendite stärker ist. Ja! Das ist irrational.

    Daher sollte man überlegen ob es noch weitere Beweggründe geben könnte wieso die Sache mit dem Cashflow / der Dividendenzahlung so beliebt ist.

    Das sei besser als Market Timing oder Wetten mit Einzelaktien.

    Für Privatanleger sind halt immer die Kreditkosten ein Thema…

    Ja. Und ich finde da hat er auch einen Punkt. Anstatt sich mit irgendwelchen Analyse-Voodoo einzureden man könne den Markt systematisch schlagen, setzt er sein bewährtes Anlagekonzept mit Fremdkapital fort. Seine 20%-Grenze ist da sicherlich hinreichend konservativ. Im Amumbo-Thema hatte ich ja Richtung 30% angepeilt, da liegt er nochmal ein gutes Stück drunter.

    Die Kreditkosten trennen Spreu von Weizen. Das stimmt. Mit immo beleihen und Lev ETF hat er bei zwei der drei Beispiele aber auch implizit Finanzierungskosten unter 4%. Und naja beim Lombardkredit muss man eben genau hin schauen, welches Angebot da in Frage käme. Sicherlich nicht jedes.

    Ich finde das andere Video nicht wo er sich auch schon mal in diese Richtung geäußert hatte, da führt er aber aus, dass Leverage anstelle stock picking einfach die systematisch bessere Alternative ist, weil man um das EinzeltitelRisiko herum kommt.

    Er meint eben, dass man nicht auf den NASDAQ setzten sollte.

    Wenn schon, dann gezielt auf den speziellen Sektor.

    Genau. Soweit total verständlich, er führt aus, dass eben der Nasdaq wild zusammengewürfelt ist und ihm nicht spezifisch genug. Außerdem hält er nix von Einzeltiteln. Soweit ganz Kommer, das wird kein Geheimnis gewesen sein.

    Möglicherweise überraschend kommt dann, dass er bei Jemanden der mehr Rendite sucht als die 100%-Marktrendite stattdessen lieber die Aktienquote über 100% hinaus erhöhen würde, statt Sektorwetten zu machen: Also 100% Aktien eigenfinanziert PLUS bis zu 20% mittels Fremdkapital. Beispielsweise per Wertpapier- oder Immo-Kredit, oder über Leveraged ETFs. Aber so Kommer - bitte Maßvoll: "wenn irgendwelche schweren Kriesen kommen, dann hauts Ihnen das um die Ohren, wenn sie Leverage im Portfolio haben."


    Finde da sagt er viel richtiges, was auch durchaus nachvollziehbar ist, wenn man sich damit auseinander setzt. Ich bin jetzt nicht der Hardcore Kommer Fan, aber was er ausführt hat wohl schon Substanz. Ein Diversifiziertes Investment mit Leverage ist eben eine der wenigen Optionen, Rendite über die allgemeine Marktrendite hinaus zu generieren, wenn man sich nicht auf bestimmte Sektoren einschränken mag.

    Dividenden sind genauso eine Entnahme aus dem Vermögen wie Verkäufe mit dem Unterschied, dass Dividenden voll besteuert werden, während bei Verkäufen nur der Gewinnanteil besteuert wird.

    [..]

    Und wer das machen will, soll es machen. Er soll sich halt nur nichts vormachen.

    Nur damit wir da nicht aneinander vorbei reden. Ich seh das exakt genau so wie du.

    Wollte nur aufzeigen mit dem Beispiel QYLD wird die „Dividende“ sogar aus dem Fondsbestand geleistet und bei Ausschüttung versteuert. Du zahlst also Steuer auf dein eigenes Geld.

    Nichtmal dieser Umstand mindert die Dividendenvorliebe. Oder anders gesagt: es wird sich da ganz sicher auch etwas vorgemacht was nicht stimmt. Das scheint aber einfach gewollt zu sein, der Cashflow ist gewünscht, um fast jeden Preis.

    CC ETF haben ja ein Aktienkorb der sich nicht auf reine dividendentitel beschränkt, daher sind die (wenns nicht grade der nasdaq ist) eigentlich ganz ok gestreut. Aber besonders bei den high yield etf hast du echt viele Titel, verglichen mit einem Normalen Allworld, übergewichtet nur wegen ihrer Dividendenrendite. Gibst also sehenden Auges deine Diversifikation aus der Hand.

    Die schonungslose Wahrheit über Favoriten, gehebelte Produkte.

    Servicepost: Ab 24:18 etwa. Es ging um alle, denen die durchschnittliche Marktrendite des Aktienmarktes nicht genügt. Zuvor wurde vom Moderator der NASDAQ zwecks Renditehoffnung angesprochen, von dem Kommer kein Freund ist.

    Finde das was er sagt durchaus nachvollziehbar. Besonders für seine etwa 20% leverage gibt es handfeste Gründe, warum das sinnvoll sein könnte. Denke er weis schon ganz gut was er da sagt. Besonders wenn man das anstelle einer einfachen Sektorwette macht. Er setzt das Risiko da aber auch gut in Relation, es ist klar, dass das nichts für jeden ist.