Vielen Dank für die rege Diskussion!
Welche Aufteilung zwischen risikoarm und risikoreich für dich gut ist, kannst nur du alleine entscheiden. Dazu musst du dir überlegen wie viel Verlust du maximal verkraften kannst und diesen Wert in Relation zur Dauer deiner Anlage und deinen persönlichen Verhältnissen setzen. Dazu kann dir hier keiner eine pauschale Antwort geben.
wie gesagt, sehe ich genauso! Tatsächlich habe ich zu Beginn meiner Investments die genannten Seiten verschlungen und mein Profil mehrere Male umgestellt.
Wenn das Deine Wunschaufteilung ist, kannst Du die 40 k "Sicherheitsbaustein" auch alle 6 Monate von Tagesgeldkonto zu Tagesgeldkonto wandern lassen und damit dann dem aktuell höchsten Zins hinterherlaufen.
Wir sind ja (und das finde ich durchaus interessant) von einer technischen Frage i.Z. mit Tagesgeld zu Anlagestrategien allgemein gekommen, aber ob es sinnvoll ist oder nicht, das Tagesgeldkonto alle paar Monate zu optimieren, ist von der Frage doch grundsätzlich nur teilweise abhängig. Denn: Tagesgeld ist ein wichtiger Anlagebaustein. Wie hoch der Anteil an Tagesgeld ist, ist von der individuellen Risikobereitschaft abhängig. Aber selbst wenn ich mich entscheide, den Großteil in Aktien usw. zu investieren, würde es sich doch eigentlich auch bei sagen wir 20k EUR schon lohnen, dem höchsten Zins hinterherzulaufen, oder nicht? Wenn man hinterherlaufen definiert als etwa alle 6 Monate eine Überprüfung, ob man optimieren kann oder nicht.
Vielleicht wäre ja ein Laufzeit-ETF wie z.B. das
iShares iBonds Dec 2026 Term € Corp UCITS ETF
etwas für Dich.
Ein Aktien-ETF besteht auch aus Aktien, Du hast damit halt eine größere Streuung als mit Einzelwerten und damit eine geringere Volatilität.
Das hatte ich mir tatsächlich in der Vergangenheit überlegt - damals hatte ich mich dagegen entschieden (auch nach Lesen der Finanztip-Seite, die dort an der Stelle zu Festgeld rät).
Also da ich jetzt erfreulicherweise einige Antworten bekommen habe und es schnell ums Anlegen als Solches ging, würde ich gerne meine Situation kurz nochmal zusammenfassend schildern mit der Frage nach Einschätzungen zu Optimierung:
Frage vorweg: das ist ja formell der falsche Bereich, soll ich einen neuen Thread aufmachen?
Situation
- 32 Jahre, verheiratet, 1 Kind, angestellt mit aber variablem Einkommen zw. 3000 und 3700 netto
- ETF: ca. 35k (wird monatlich mit 500 EUR bespart, es wäre auch deutlich mehr möglich), Tagesgeld: 40k, Girokonto: 7k, Bausparvertrag ca 40k (den gibt es nur noch, weil der Plan war (s.u.) ein Haus zu bauen, um sich längerfristig ein günstiges Darlehen zu sichern)
- gemeinsames Girokonto mit Ehefrau: 40k
--> viel zu viel auf dem Girokonto, aber es steht ein großer Umzug mit komplett neuer Einrichtung an, anschließend soll davon ein Teil angelegt werden
- aus Erbe ist vorhanden ein Bauplatz, Wert ca. 90k. Hier war eigentlich der Plan, ein EFH, ZFH oder DH zur Vermietung (eigene Nutzung geographisch nicht möglich) zu bauen, was aber angesichts der Zinsentwicklung aktuell auf Eis liegt.
- zu berücksichtigen: Ehefrau ist aktuell in Elternzeit und erhält Elterngeld. Es wird eine Zeit ohne Elterngeldbezug und ohne Einkommen der Frau geben (evtl. 6-9 Monate), für diese Zeit sollte ein "Notgroschen" von schnell verfügbarem Geld vorhanden sein
- längerfristig: wahrscheinlich langsamer aber stetiger Anstieg an Gehalt von beiden
Ursprünglichger Plan als noch mit Festgeld investiert: 30% TG, 40% FG, 30% ETF
Aktuelle Rationale:
- eine ausgewogene Geldanlage mit Tagesgeld im Bereich 30-40% keine feste Anlage über mehr als wenige Jahre wegen
1) sollte sich die Immobilienzinsentwicklung ändern (unwahrscheinlich) oder aber durch Gehaltsentwicklungen in der Zukunft das Projekt Hausbau zur Vermietung wieder attraktiv werden
2) beruflich ist es möglich, in 3-6 Jahren ggf. in eine Selbstständigkeit mit hohem Startkapital zu gehen, diese Option möchte ich mir offenhalten
- da ich mich nicht tagesaktuell über Börsenentwicklungen informiere, und ein großer MSCI-World so breit gestreut ist, dass ein totaler Zusammenbruch schon sehr unwahrscheinlich ist (dann müsste ja irgendetwas der ganzen Weltwirtschaft passieren, oder?) + die Verfügbarkeit einer großen Investitionssumme wie oben beschrieben, eher in einen Bereich fallen darf und nicht zu einem Tag X vorhanden sein muss, was spricht dagegen, neben einem Bestandteil mit Tagesgeld sämtliche Investitionen in einen ETF (s.o., iShares Core MSCI World) zu tätigen? Ich bin damit seit Start mit 8.7% im Plus, damit bin ich sehr zufrieden.