Beiträge von GSD

    Dabei kann - für die Bewertung der Sicherheit und Tragfähigkeit der ganzen Sache - auch eine gewisse Rolle spielen, wieviel EK Du beim Kauf eingebracht hast sprich in welchem Beleihungsauslauf Du Dich bewegst. Das aber nur am Rande.

    Wir haben 70.000 € EK eingebracht. Bei der Summe ging natürlich ein Großteil für die Kaufnebenkosten drauf und nur ein kleinerer Teil für den tatsächlichen Kaufpreis. Also viel vom Haus "gehört" uns noch nicht.

    Wieviel Gewinn hättest Du denn, wenn Du Stand heute alles aus dem Depot verkaufen würdest? Allzu viel kann es ja bei 20.000 EUR Depotwert, Beginn 2021 und eher magerer Rendite nicht sein. Wenn Du Deinen Steuerfreibetrag noch nicht ausgeschöpft hast, musst Du die mageren Gewinne ggf. nichtmal versteuern. Und selbst wenn - mir wären ein paar Euro Steuer schlicht egal, wahrscheinlich hast Du die mit den Tagesgeldzinsen ohnehin bald wieder raus.

    Das Portfolio wird scheinbar gerade umstrukturiert: viele (Ver-)Käufe in den letzten Tagen - daher auch noch mehr Schwankung auf Tagesbasis als sonst. Ich habe gerade nochmal in Scalable hinter das Dashboard geblickt:

    Einzahlungen seit Eröffnung: 20.365 €

    Rendite + Ausschüttungen: 330 €

    Gebühren: 293 €

    Steuern: 153 €

    Also wirklich sehr mager. Ich will gar nicht wissen, wie ein World-ETF in dem Zeitraum abgeschnitten hätte. Was hier jemand, was sich hinter den Steuern verbirgt? Fällt das unter den Freibetrag?

    Solange noch nicht die Baustellen abgehakt sind, wie weiter oben schon geschrieben, würde ich alles Geld (auch das aus den aufzulösenden Depots) erstmals aufm Tagesgeldkonto lagern. Und wenn alles erledigt ist, einige Variablen also beseitigt sind, die Situation so sehen:


    Durch die lange Zinsfestschreibung - Sovereign hat aufs Sonderkündigungsrecht hingewiesen, es kann also nur besser werden - habt Ihr die Miete quasi auf eineinhalb bzw. zwei Dekaden festgeschrieben. Cash ansparen für Rücklagen ist wichtig, aber ab einem gewissen Punkt würde ich dann auch wieder beginnen, ein ETF-Depot aufzubauen.

    Danke. Das werden wir wohl so machen. Ein neues Tagesgeldkonto (3% p.a. ohne Aktionszeitraum) habe ich gerade abgeschlossen und das Scalable-Depot wird nächste Woche gekündigt und aufgelöst - mal sehen, wie lange die für die Abwicklung brauchen.

    Die beiden sind ja noch recht jung ("beide 30"), jedenfalls für Hauskäufer. Da könnte man in fünf oder 10 Jahren auch mal einen ersten Ausblick auf die vermutlich zu erwartenden Ruhestandseinkommen (Rente(n)) wagen, um dies für die weitere Vorgehensweise zu berücksichtigen. Sprich was fehlt (Vorsorgelücke) - neben dem zwar nicht völlig kostenfreien (s. Instandhaltungsrücklage) aber immerhin mietfreien Wohnen im Alter - eventuell noch an zusätzlicher privater Altersvorsorge für einen finanziell angenehmen Ruhestand.

    Das klingt auch nach einem guten Plan. Bis dahin kann sich noch viel verändern und im Idealfall ist dann finanziell wieder mehr Spielraum für andere Arten des Sparens.

    Wenn ich so in mein weites Umfeld blicke über die letzten Jahrzehnte (Trennungen, Scheidungen) dann könnte man bei diesen Rahmenbedingungen (gemeinsamer Hauskauf, eventuelle Heirat, Familienplanung mit Kind(ern)) auch mal einen (fairen !) Ehevertrag zumindest in Betracht ziehen. Einfach um (im Fall der Fälle) zusätzlichen Stress, Zwist, Ärger, Verluste etc. zu vermeiden. Habe erst vor relativ kurzer Zeit bei einer Zwangsversteigerung eines Hauses in Form der Teilungsversteigerung (zum Zecke der "Aufhebung der Gemeinschaft"; hier war das die "eheliche Gemeinschaft" ... !) geholfen. Das Ganze war nicht besonders schön. Das (Ehevertrag) wäre aber wieder ein ganz anderes Thema.

    Das ist tatsächlich schon Thema gewesen - aber nach Internet-Recherche (u.a. hier auf Finanztip) kam ich erstmal zu dem Schluss, dass das bei uns keinen Mehrwert haben sollte.

    Spoiler anzeigen

    Das Haus gehört uns beiden zu gleichen Teilen, wir sind beide Vollzeit beschäftigt und verdienen ähnlich (55-45). Das Gehalt kommt abzüglich eines Taschengelds auf ein gemeinsames Konto, von dem dann alle Kosten gezahlt werden (inkl. Zinsen und Tilgung). Der einzige größere Unterschied ist, dass ich durch eine Erbschaft mehr Geld auf der hohen Kante habe und deswegen auch etwas mehr Eigenkapital eingebracht habe. So wie ich das verstanden habe, wäre es bei einer Trennung / Scheidung sowieso nur relevant, wie sich das Vermögen der Partner während der Ehe entwickelt hat. Das sollte sich ja mehr oder wenige ähnlich entwickeln.

    Ich bin aber dankbar für gegenteilige Einschätzungen. Dann aber gerne per PM, weil wirklich ein anderes Thema.

    An der Stelle nochmal vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten!

    Haben denn die beiden Darlehen (das "große" und das "kleine") den gleichen Zinssatz? Und was genau heißt "Ein Teil davon geht innerhalb der nächsten zwei Jahre als Modernisierungskosten direkt in eine neue Heizung und neue Fenster"? Habt ihr die Darlehen noch gar nicht ganz abgerufen? Aber dann könnt ihr doch eigentlich auch noch nicht tilgen, oder?

    Das "kleine" Darlehen ist mit 4,2% etwas höher verzinst. Durch die Aufteilung auf zwei Darlehen haben wir einen Bonus auf den Zinssatz bekommen - deswegen das Konstrukt (Idee der Kreditberaterin). Genau, da das Darlehen noch nicht ganz abgerufen ist (hoffentlich spätestens Ende des Jahres :thumbup: ), können wir noch nicht tilgen - aber das ändert sich hoffentlich bald.

    Wenn ich die diversen Beträge aus Deinem ersten Beitrag zusammenzähle, sind das insgesamt gut 50.000 EUR (wenn der ETF verkauft wird).


    Was ihr davon als Sondertilgung ins Darlehen steckt, ist weg. Ihr könnt es dann nicht mehr "verkonsumieren", aber es ist natürlich auch nicht mehr für etwaige weitere Instandhaltungsarbeiten verfügbar. Wenn ihr von dem Geld Heizung + Fenster + Bad + Böden machen müsst, bleiben von den 50.000 wahrscheinlich nicht mehr viel übrig, insofern würde ich das auf ordentlich verzinstes Tagesgeld legen (3 - 3,6% bekommt man derzeit), damit es bei Bedarf verfügbar ist. Oder sind Heizung + Fenster schon in den beiden Darlehen mit berücksichtigt? Habt ihr dafür schon verbindliche Angebote? Wisst ihr sicher, wieviel das kosten wird und dass es keine böse Überraschung beim Preis gibt?

    50.000 EUR kommen hin plus das Geld auf den Konten meiner Verlobten. Davon sind 15.000 EUR als Notreserve gedacht für unvorhersehbare Ausgaben / Reparaturen. Die Kosten für die Heizung plus Umfeldarbeiten (Auftrag bereits erteilt) sind bereits im Darlehen enthalten. Die Fenster sollen modernisiert werden, sobald die Förderung für die Heizung ausgezahlt wurde (bereits bewilligt). Die beiden Modernisierungen sind also mehr oder weniger "kosten-neutral", da sie die Geld-Reserven hier im Idealfall nicht groß betreffen (und Mehrkosten könnten abgefedert werden).

    Ich würde, glaube ich, die Entscheidung bezüglich Sondertilgung oder sonstiges Invest erstmal vertagen, bis die Baustellen beim Haus (im wörtlichen Sinne :) ) wirklich abgehakt sind und ihr sicher wisst, wieviel eigentlich übrig ist, und solange das Geld auf einem Tagesgeldkonto parken.

    Das macht wahrscheinlich Sinn.

    Bleibt nur noch die Frage, wie ich das Geld am geschicktesten aus dem Scalable-Portfolio raushole und auf ein neues Tagesgeldkonto packe - in der Hoffnung in Zukunft flexibler zu sein und aktuell höhere und sicherer Zinsen mitzunehmen.

    Ah ok. Hab ich falsch gelesen. Sorry. Also sind 30% noch zur freien Verfügung.

    Genau. Das habe ich wahrscheinlich im Startbeitrag zu ungenau formuliert. Ich kann das leider nicht editieren.

    Noch mal danke für die vielen Antworten. Ich versuche das mal etwas zusammenzufassen:

    -> ein Ansparen in ETF etc. macht aktuell wenig Sinn, da es weder zur persönlichen Situation noch Risikofreude passt

    -> finanzielle Reserven sollten stattdessen verfügbar gehalten werden, um für Sondertilgung oder als Rücklage genutzt werden zu können

    By the way und auch in dem Kontext: 150 Euro (Instandhaltungs)Rücklage für ein Haus (wie auch immer das vom Zustand her aussehen mag und wie groß das auch immer sein mag von der Wohnfläche und dem Grundstück her) scheinen mir eher sehr gering angesetzt. Selbst wenn es ein Neubau-Erstbezug wäre - das Haus ist aber schon 33 Jahre "alt" (Baujahr 1990) ... Das aber auch nur am Rande.

    Danke für den Hinweis. Das hatte ich schon befürchtet. Mit welcher Höhe sollte ich hier eigentlich rechnen?

    Aus meiner Sicht (und ohne irgendetwas über die konkrete Darlehenshöhe, die Höhe des eingebrachten Eigenkapitals, die Dauer der Zinsfestschreibung, das erworbene Objekt selbst (Immobilie) samt (energetischem) Zustand, den Standort des Hauses (z. B. im Sinne der Werthaltigkeit) usw. usw. zu wissen - oder das eventuell Überlesen zu haben ?):

    Das sind tatsächlich relevante Informationen, die noch für die korrekte Einschätzung helfen könnten. Mehr dazu im Spoiler (damit der Text übersichtlich bleibt).

    Spoiler anzeigen

    Die Darlehen liegen bei 350.000 € (250.000€ + 100.000€) bei 20 Jahren Zinsfestschreibung beim Großen und 15 Jahre beim "Kleinen". Ein Teil davon geht innerhalb der nächsten zwei Jahre als Modernisierungskosten direkt in eine neue Heizung und neue Fenster - dann sollten wir bei Energieeffizienzklasse C sein (meine Schätzung jetzt aus dem Stehgreif). Fassade und Dach sehen noch gut aus, sind aber natürlich nicht auf Neubau-Niveau. Bad und Böden kommen bestimmt in den nächsten fünf bis zehn Jahren auch noch auf uns zu.

    Sondertilgung pro Jahr wäre von 1.000€ bis 12.500€ möglich. Außerdem lässt sich die Tilgungsrate anpassen.

    Zwei Fragen stellen sich mir jetzt vor allem:

    1. Wenn ich das Invest bei scalable abwickeln möchte, wie gehe ich am Besten vor? Alles auf einmal ausbezahlen lassen oder stückweise? Gibt es hier sonst noch etwas zu beachten?

    2. Was machen mit dem dadurch frei gewordenen Geld? Auf ein Tagesgeldkonto, das besser verzinst ist als das aktuelle, und dann für weitere Modernisierungen am Haus nutzen oder als Rücklagen für die Elternzeit? Oder direkt zur Sondertilgung nutzen? Oder beides? Letzteres scheint ja die Empfehlung der letzten Beiträge zu sein, wenn ich richtig lese.

    Danke erstmal für die Antworten.

    70% der laufenden Einnahmen fürs Haus ist schon ein Brett.

    70% beziehen sich auf sämtliche laufende Kosten und den Lebensunterhalt. Also Lebensmittel, Versicherungen, Mobilität, Haus-Nebenkosten und Zinszahlungen etc.

    Ich hoffe, dass relativiert es etwas - sonst habe ich nämlich das Gefühl, dass ich mich komplett verkalkuliert habe.

    - Die Depots zusammenführen und einen MSCI-World-ETF besparen

    Ich bin mir nicht sicher, ob das Geld aktuell da ist, um weiterhin einen ETF zu besparen.

    Hallo in die Runde,

    ich bin neu im Forum und suche Ratschläge, wie ich meine Finanzen nach einem Hauskauf neu ordnen kann (ich hoffe, ich habe mich für das richtige Sub-Forum entschieden).

    Erstmal zu den Rahmenbedingungen: Ende vergangenen Jahres habe ich mit meiner Partnerin (beide 30) ein Haus (Baujahr: 1990) gekauft und dafür einen Kredit aufgenommen, den wir jetzt die nächsten etwas über 30 Jahre abbezahlen werden (4% Sollzins p.a. + 1,5% Tilgung).

    Für laufende Kosten inkl. Zins- & Tilgungskosten und geringen Rücklagen für das Haus (150€) geben wir aktuell rund 70% unseres monatlichen Einkommens aus (ohne Urlaubs- und Weihnachtsgeld). Also nicht mehr viel Platz für Sparen.

    Nun zu eigentlichen Frage: Was mache ich mit dem Geld, das ich vor dem Hauskauf angespart und investiert habe?

    - 15.000 € auf dem Tagesgeld-Konto (1% p.a.) als Notgroschen für uns beide -> dafür sollte ich mir eine andere Bank suchen, die mehr Zinsen bietet

    - 20.000 € bei scalable wealth (World ESG Gold 50) -> wahrscheinlich der große Fehler: läuft seit April 2021; seitdem gerade einmal 1,8% Rendite und monatliche Gebühren. Der Sparplan ist seit dem Hauskauf ausgesetzt.

    - 1.700 € in einem Direkt-Depot (Em. Markets) -> noch so ein Fehler: vor dem Hauskauf wollte ich anfangen ein eigenes Depot aufzubauen, um das scalable-Depot stückweise abzubauen wegen der schlechten Performance.

    - 6.000 € auf dem gemeinsamen Tagesgeld-Konto. Soll für Sondertilgung genutzt werden, da wir aktuell noch nicht tilgen können, weil der Kreditanteil für Modernisierungen noch nicht ausbezahlt werden konnte.

    - Partnerin hat auf ihren beiden Konten (Giro+Tagesgeld) auch noch was liegen (8.000 - 10.000€ ?).

    Wie ihr seht: das Ganze ist im Moment sehr chaotisch, was auch damit zu tun hat, dass ich vor dem Hauskauf finanziell zweigleisig gefahren bin, weil für uns nicht absehbar war, ob das mit dem Hauskauf aufgrund der steigenden Zinsen überhaupt noch klappt.

    Im merke auch, dass meine Risikobereitschaft seit dem Hauskauf sehr abgenommen hat (klar, ich bin jetzt verschuldet), was auch mit den vielen globalen Krisen zu tun hat. Was stelle ich vor diesem Hintergrund mit meinen Depots an? Stück für Stück verkaufen und anderweitig parken oder gar für Sondertilgungen nutzen (klar, dann ist das Geld weg, aber ich muss auf den Betrag keine 4% Zinsen p.a. mehr zahlen).

    Ich weiß, dass sich unsere finanzielle Situation durch den Hauskauf komplett verändert hat. Heirat und Familiengründung stehen auch auf dem Zettel. Deswegen möchte ich die in der Vergangenheit getätigten Anlagen kritisch überprüfen und bin daher auf eure Meinung gespannt.


    Viele Grüße