Beiträge von xMichi1991x

    Zum Thema Glaskugel:

    Neben den ganzen Rechenbeispielen stellt sich mir zunächst die Frage, ob bei Auswanderung in die USA (mit 67 oder wann auch immer) eine deutsche PKV überhaupt der US-amerikanischen Krankenversicherungspflicht genügen würde?

    Wenn man sich am Ende sowieso bei einer in den USA zugelassenen Versicherung versichern müsste, erschienen die Fragen evtl. nicht allein anhand von Rechenbeispielen lösbar. Zumindest wäre dann eher die Frage, ob man die deutsche PKV ruhend stellt (womit die Leistungsunterschiede sich in den USA nicht auswirken würden) oder ob man lieber zweimal Beitäge bezahlt.

    Danke :)

    Und noch eins: Wenn die den Nutzernamen unseres Threadstarters richtig deute, ist er 34 Jahre alt und macht sich heute verschärft Gedanken darüber, was passieren könnte, wenn er in 33 Jahren in die USA auswandern wollte.

    Ich würde mir eine Prognose (oder gar Kalkulation!) auf diese lange Sicht nicht zutrauen, vielleicht mit der Ausnahme dessen, daß es auch dann noch besser sein dürfte, Geld zu haben (vorzugsweise mehr Geld) als weniger.

    Aber solche Überlegungen gibts hier im Forum ja häufiger, wo einem Endzwanziger erklären, daß sie in 40 Jahren unbedingt in die KVdR eintreten möchten, weil man in dieser nämlich Kapitalerträge nicht verbeitragen müsse.

    Haha, ich bin 32 und mache mir diese Gedanken nicht. Im Gegenteil, der Makler argumentiert mit genau diesem Szenario und rät deswegen zu dem 30% teureren Tarif :)

    Aber passt schon - die Ausführungen und absurden Rechnungen hier haben mir nur noch mehr bestätigt, das man diesen Leuten einfach nicht trauen darf.

    Für die meisten PKV Versicherten wird das zutreffen. Einen Umzug ins Ausland 100%-ig auszuschließen dürfte aber auch schwierig sein. Sowohl bis zur Rente angesichts heutzutage deutlich höherer beruflicher Mobilität als auch wenn danach ein wärmeres Land lockt, in dem das Rheuma weniger zwickt oder wenn die Enkel sonst weit entfernt groß werden.

    Verlegt jemand, der mit 30 eine PKV mit einem Monatsbeitrag von 800 EUR bei einer Inflationsrate von 3% abschließt, mit 67 seinen Wohnsitz ein ein Land wie USA, Kanada, Australien, Japan etc., in dem seine private Krankenversicherung 50% Zuschlag verlangt, dann entstehen bei einer angenommenen Lebenserwartung bis 90 Mehrkosten von rund 330 TEUR (zur Vereinfachung ohne weitere Inflation gerechnet). Geht man von einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 5% aus, sind das immer noch 16.478 EUR. Legt man diesen Betrag auf die Vertragslaufzeit um, sind das - vereinfachend ohne Zinsen etc. gerechnet - monatliche Mehrkosten von 23 EUR, die man sich bei einem Tarif mit uneingeschränkter Weltgeltung statistisch spart. Für denjenigen, der tatsächlich ins Ausland umzieht, sind das allerdings 458 EUR pro Monat. Das ist das Kreuz mit Eintrittswahrscheinlichkeiten.

    Wie oben geschrieben, auf diese Weise versuchen wir unseren Kunden bei der PKV Beratung die wichtigsten Leistungsunterschiede von Tarifen mit Hilfe einer sehr ausführlichen Excel Tabelle zu veranschaulichen.

    Ich möchte Ihnen ja nicht zu nahe treten, aber ich glaube sie würden mit Ihren Berechnungen sehr gut ins Wirtschaftministerium vom Herrn Habeck passen. Dies ist kein Kompliment.

    Als Beispiel 2 Tarife für einen 30 Jährigen:

    Barmenia einsA EXP2+, 785 Euro (392,50 als AN) mit 600 EUR SB

    GesundheitVARIO 800, A.Plus, K. Plus, Z. Plus, 547,88 EUR, (273,94 EUR als AN), 800 EUR SB

    Tarife im Alter von 67j bei 3% jährliche Preissteigerung:

    Barmenia einsA EXP2 :von 785 EUR auf 2.343 EUR

    GesundheitVARIO 800: von 547,88 auf 1.636 EUR

    Eine Auswanderung in die USA mit 67j mit Beitragszuschlag macht also:

    Barmenia einsA EXP2+ = kein Zuschlag = 2.343 EUR * 1 = 2.343 EUR

    GesundheitVARIO 800 = 50% Zuschlag = 1.636 EUR * 1.5 = 2.454 EUR

    mit folglich einer Differenz von -111 EUR ab dem 67. Lebensjahr

    Mehrkosten bis zum 90: Lebensjahr 111 EUR * 12 * 23 Jahre = 30.636 EUR bzw. bei einer Dynmik von 3% (der Unterschied spreizt sich immer mehr wg der Inflation) dann insgesamt 43.227,24 EUR

    Jetzt aber die Einsparungen zur Laufzeit:

    einsA EXP2+ mit AN Anteil, 392,50 EUR * 0,80 * 0.42 = 131,88 EUR Steuernersparnis

    GesundheitVARIO 800: 273,94 EUR * 0,8 * 0.42 = 92,04 EUR Steuerersparnis

    Macht also anfangs eine Differenz von:

    (392,50 - 131,88) - (273,94 - 92,04) = 260,62 -181,90 = 78,72 EUR netto

    die aber jedes Jahr um 3% größer wird.

    Starte ich also mit dem 30. Lebensjahr damit die 78.72 EUR Ersparnis auf einen MSCI World ETF einzusparen mit einer Dynamik von 3% und einer Rendite von 7.5% (Ich mache das ohne Inflationsbereinigung da oben die Kosten von 43.227,24 EUR ohne Inflation sind),

    dann habe 78,72 EUR Sparplan mit 3% Dynamik und 7.5% Rendite bis zum 67. Lebensjahr ein Kapital von 252,081 EUR. Alleine daraus kann ich dann monatlich fast 800 EUR entnehmen, ohne das es Inflationsbereinigt schrumpft.

    Also nein: Ein massiv teurer Tarif lohnt in Ihrem genannten Szenario einfach nicht.

    Interessant, ich checke bei Gelegenheit noch mal, ob unsere Berechnung irgendwelche Lücken hat. Wenn ja muss das natürlich korrigiert werden.

    Ein paar Ergänzungen zu Ihren Ausführungen:

    • Die Minderung des Beitrags zur PKV im Alter führt zu keiner steuerpflichtigen Einnahme. Natürlich wird aber ein zu ca. 80% steuerlich absetzbarer PKV-Beitrag reduziert.
    • Der Steuersatz im Rentenbezug fällt i.d.R. deutlich niedriger aus plus Zinsenszinseffekt der vorherigen Steuerersparnis.
    • Die Beitragszahlung für einen Beitragsentlastungstarif kann je nach Anbieter mit 67 eingestellt werden. Die Auszahlung fällt dann etwas niedriger aus, ggf. ist das aber in Summe rentabler. Das muss man sich dann ausrechnen (lassen). Eine solche Konstellation ist die Basis der Berechnung der Rendite von rund 6% auf unserer Website, siehe https://www.zinsen-berechnen.de/rentenversiche…amid=e9lb9bcztj.
    • Viele Beitragsentlastungstarife bieten im Rentenbezug eine kostenlose Dynamik von z.B. 10% alle drei Jahre. Das erhöht die Gesamtleistung.

    Und nein, wir sind unabhängiger Versicherungsmakler. Uns macht niemand Vorgaben, wie viele Versicherungen oder welche Tarife wir vermitteln sollen. Im Gegenteil, wir haben im Markt und bei den Gesellschaften inzwischen ein gewisses Gewicht und geben den Gesellschaften Anstöße, wie Produkte im Interesse unserer Kunden zu gestalten sind. :)

    Ja naja, selbst wenn ich als Arbeitnehmer den Spitzensteuersatz zahle und als Rentner gar nix (unwahrscheinlich), dann ist so ein BE immer noch ein Totalausfall.

    BE400 = mtl. 122,10 Euro brutto

    122,10 / 2 = 61,05 ohne AG Anteil

    61,05 * 0.8 * 0.42 = 20,51 Euro Steuerersparnis

    = netto Belastung von 61,05 - 20,51 = 40,53 Euro

    Alter 30-67:

    40,53 Euro * 12 Monate * 37 Jahre = 17.995,32 EUR

    Alter 67 - 90 (Tod)

    - ich gehe davon aus, dass die PKV nun viel mehr kostet als die RV bezuschusst. (BE Baustein Kosten fallen voll an)

    - ich gehe außerdem davon aus, dass der Rentner 0% Steuern zahlt auf seine Rente - absoluter best case für einen solch BE Baustein

    Kosten BE Baustein während Rente

    122,10 * 12 Monate * 23 Jahre = 33.699,6 EUR

    Summe Kosten BRE = 17.995,32 + 33.699,60 EUR

    = 51.694,92 Euro über 60 Jahre


    Auszahlung komplett steuerfrei

    400 Euro * 12 * 23 Jahre (67-90) = 110.400 Euro

    Die Gesamtrendite des BE Bausteins über 60 Jahre folglich:

    (110.400-51.694,92) / 51.694,92 * 100 = 113,56 % über 60 Jahre, also nichtmal 2% pa.

    Also selbst dieses steuerlich vorteilhafte Szenario inklusive langer Lebenszeit bis 90 j und durchgehend AG Anteil bis zur Rente, ist rechnerisch eine Voll-Katastrophe ?

    Alternativ: Statt die 40,53 Euro in den BE zu stecken, legt man diese bei 7% in einen MSCI World ETF an (ja 7%, weil ich inflation nicht berücksichtige, tut der BE mit den fix 400 EUR auch nicht), ergibt dies ein Endkapital von 77.982 EUR bei Rentenbeginn. Wir haben weiterhin den armen Rentner mit 0% Steuer - also hat er diese 77.982 Euro auch netto.

    Im Alter von 67 hat man keine 400 BE, aber der Baustein von 122,10 EUR fällt nicht an. Der Tarif ist also 278 Euro teurer als mit BE. Auf der anderen Seite liegen dann aber 77982 Euro. Das braucht man jetzt nicht weiter ausführen.

    Daher kann ich Makler die solche BE Bausteine empfehlen einfach nicht ernst nehmen. Ich sehe da immer nur die Gier nach einer höheren Provision.

    Eine Beitragsentlastungskomponente mitabzuschließen kann durchaus sinnvoll sein, insbesondere wenn noch Arbeitgeberanteile frei sind. Nach unseren Berechnungen liegen die Renditen dann um die 6% nach Steuern und nach Kosten! Und das bei einer sehr konservativ im Deckungsstock eines Versicherers angelegten Kapitalanlage. Für ähnliche Renditen müssen Sie anderswo deutlich mehr Risiken eingehen. Auf unserer Website "Altersbeitragsentlastungssparen" steht der Rechenweg. Natürlich haben diese Beitragsentlastungstarife auch Nachteile. Die muss man bedenken, besprechen und bewerten.

    Die Rechnung auf Ihrer Website geht nicht ganz auf.

    Auf dem Hinweg rechnen Sie eine Steuerersparnis ein. Bei der Auszahlung vergessen Sie aber zu berücksichten, dass die 400 EUR BRE die Steuer wieder erhöht. Jetzt können wir uns natürlich darüber streiten wie hoch der Steuersatz dann sein wird. Jedenfalls wird bei den aktuellen Jahrgängen die Rente voll besteuert - und als jemand über der JAEG kann man davon ausgehen, dass diese Person später weitere Einkommensquellen wie beispielsweise Mietzahlungen haben wird. Ich rechne daher mal verschiedene Szenarien und lasse die Steuer unberücksichtigt.

    Case 1 -

    Selbstständig, 30j, Entlastung 400 EUR, Auszahlung ab 67. Kosten: 122,40 EUR. Tod mit 90.

    :

    Zahlungen (30 - 90 Jahre - Der Betrag fällt nach 67j weiter an) :

    122,40 EUR * 12 * 60 Jahre = 88128 Euro

    Auszahlung ab 67 - 90 (23 Jahre)

    400,00 EUR * 12 * 23 Jahre = 110.400 Euro

    Durschnittliche Rendite:

    (110.400 - 88128)/88128 * 100 / 60 Jahre = 25 % in 60 Jahren bzw. 0.42% pro Jahr

    Case 2: mit AG Anteil (aber nur bis zur Rente 67!)

    Zahlungen (30-67) mit AG Anteil:

    122,40 EUR / 2 * 12 * 37 Jahre = 27172,8 EUR

    Zahlungen (67 - 90) - ohne AG Anteil:

    122,40 EUR * 12 * 30 Jahre = 44064 EUR

    Gesamt = 71236.80 EUR Zahlungen über 60 Jahre

    Durchschnittliche Rendite

    (110.400 -71236.80)/71236.80 * 100 / 60 Jahre = 54,97 % in 60 Jahren bzw. 0.91% pro Jahr

    Also selbst mit AG Anteil ein Totalausfall. Natürlich kann der Betrag im Alter 30-67 zu 80% mit der Grenzsteuer von 44% steuerlich geltend gemacht werden, aber bei Erreichen des Alters 67 wird nunmal meine Krankenversicherung um 400 EUR günstiger und weniger absetzbar. Wenn ich dann natürlich eh keine Steuern zahle auf mein Einkommen, dann Toi Toi. Wird aber wohl bei niemanden der Fall sein. Bei einem selbstständigen sowieso nicht.

    Aber vermiutlich geben die Verishcerungen Ihnen eine Quote vor - wie viele Versicherungen sie mit BRE vermitteln sollen ? ;)

    Beitragshöhe / Aufblasen / Beitragsentlastungstarif / KTG

    Wo liegt eigentlich das Problem, für eine sehr gute private Krankenversicherung, die im Schnitt jährlich vielleicht 3% teurer wird, einen Beitrag von 900 EUR zu zahlen gegenüber einer GKV, die 1.007 EUR kostet, bislang jährlich 5,71% teurer wurde mit künftig aufgrund demographischer Probleme stark steigender Tendenz?

    Vielen Dank für die ausführliche Rückmeldung. Hier muss ich allerdings gleich reingrätschen, denn es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen der GKV und der PKV. Die PKV ist anders als die GKV nicht vom Einkommen abhängig sondern steigt in Abhängigkeit der medizinischen Inflation im Beitrag. Mit erreichen des Rentenalters wird es bei 99% der betroffenen der Fall sein, dass die Rente weit unter dem Einkommen liegen wird (bis 2026 wird erwartet, dass das Rentenniveau auf ca 25% fällt). Die GKV passt sich hier also an das niedrige Einkommen an wohingegen die PKV weiter gemäß Vertrag (abzüglich gesetzlichem Zuschlag und KTG) eingezogen wird.

    Neuerdings kann man sich ins Digitale Portal der RV einloggen und sich selbst ein Bild davon machen, wie es dann 2055 um die Rente ausschaut. Es macht bei der PKV einen erheblichen unterschied ob man dann dieses Jahr mit einem Beitrag von 1000 Euro (selbst wenn unter GKV Niveau) oder mit 500 Euro startet. Das macht dann bei einer Jährlichen Beitragsanpassung von 2.7% später einen Beitragsunterschied von bis zu 2000 Euro im Monat zwischen den beiden Tarifen aus. Da hilft dann nichtmal mehr Pfandflaschen sammeln.

    Also ja: ich sehe ein riesen Problem darin sich heute auf Kannte zu versichern. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass man sich unbedingt die Frage der Leistbarkeit stellen sollte und Puffer nach oben lassen sollte. Die Ersparnis sollte man anlegen um die höheren Beiträge im Alter zu kompensieren. Wer sich heute aber für 1000 Euro privatversichert, wird im Alter definitiv mehr als nur Probleme bekommen. Das soweit meine Meinung,

    "Weltgeltung "Vertrags-Fortführung im Ausland". Ein Arbeitskollege aus Irland (Mitte 40) ist kürzlich in die USA umgezogen und hat sich dort frisch krankenversichert. "Gold-Plan", 20% bis 2000 USD Deductible ambulant, stationär ohne SB - knapp 500 usd monatlich inklusive Risiko Zuschlag wegen Bluthochdruck. Also wieso sollte man da einen Vertrag aus Deutschland mitschleppen wenn man sich dort eh günstiger versichern kann?"

    Das geht aber nur dann wenn du dann noch gesund genug bist um die Gesundheitsprüfung bei dortigen PKVs zu bestehen.

    Du darfst in den USA nicht grundsätzlich wegen pre conditions abgelehnt werden. Nur wenn du wirklich was akutes wie Krebs hast, bekommst du keine Krebs Insurance mehr. Aber wenn du Krebs hast, dann wanderst du bestimmt nicht mehr aus ;)

    Ja genau, ähnliches hat auch meine Freundin angeboten bekommen. ARAG ME mit 0 Euro SB für 490 Euro. Mit PVN kam der Tarif dann auf knapp 555 Euro. Dann ging aber der Trash los: Erstmal Entlasstung 400 EUR für 130 Euro im Monat und das Krankentagegeld auf Anschlag mit 180 EUR am Tag. Und zack, schon war der Tarif bei 800 Euro im Monat. Ich habe dann versucht die Rendite des Entlastungsbausteins zu berechnen udn war schockiert. Deswegen schaue ich in meinem Fall tatsächlich auch noch selbst.

    Gut und Günstig wird man vermutlich nicht finden. Bisher ist BBKV Vario von der P/L mein absoluter Favorit - meine einzige Sorge ist eben die Neuheit des Tarifs. Man weiß einfach nicht wohin die Reise geht. Die Barmenia finde ich krass teuer, die liegt plain mit 300 SB schon auf Niveau der GKV. Da wird mir schwindelig bei dem Gedanken wohin die Reise bitte gehen soll in den nächsten 37 Jahren - 57 Jahren.

    Die Angebote verschiedener Gesellschaften überblickt eigentlich nur ein Profi. Ich halte es für sinnvoll, einen passenden Makler zu Rate zu ziehen.

    Na der Makler nutzt in der Regel auch nur Tools wie KVPro, tippt dort die Daten seiner Kunden ein und bekommt dann entsprechend seiner Kriterien eine Auswahl, zu welcher er dann die wichtigsten Kriterien in einer übersichtlichen Tabelle inkl. direkten Auszügen aus den Vertragsbedingungen dargstellt bekommt. Das zu durchblicken erfordert meiner Meinung nach keine sonderlich gute Ausbilding :) Meine Freundin hatte das Thema kürzlich durch und ich habe die Gespräche alle mitverfolgt.

    Ich hatte das Gefühl, dass ALLE Makler im Prinzip jeden Tarif auf 1000 Euro aufblähen möchten "um den AG Anteil auszureizen". Im Grunde genommen gehts da dann aber eigentlich nur um die Provision. 8 x 1000 Euro Provision ist nunmal besser als 8x 550 Euro. Dieser Gedankengang hat aber das Problem, dass so ein AG Anteil auch mal wegfallen kann - sei es in der Rente oder durch eine spontane Selbstständigkeit. Und wenn ein Vertrag bei 1000 EUR startet und dann 35 Jahre lang jährlich um 3% steigt, dann ist er im Rentenalter bei ca. 2814 Euro im Monat und steigt in den 20 Jahren bis zum Tod im Peak auf knapp 5000 EUR im Monat, wohingegen ein Tarif der bei 550 EUR startet dann im gleichen Szenario im Rentenalter bei 1548 EUR im Monat startet und im PEAK vorm Tod bei 2780 Euro liegt. Also ein Massiver Unterschied der gerne mal vergessen wird. Jetzt gibt es natürlich noch die Entlasstungsbausteine die den Beitrag später um 100 oder 400 Euro reduzieren, die kosten aber auch ordentlich. Und ich Wette, dass kaum Jemand bei einem Barmenia einsA+ noch Budget für solch einen Baustein hat.

    Ich frage mich halt, ob die Alleinstellungsmerkmale hinsichtlich Weltgeltung die massiv höhere Prämien rechtfertigen. Wenn ein Tarif stationär über GOÄ leistet, keine Beschränkungen bei den Hilfsmitteln hat - dann sollte das auch für 99% der Menschen passen. Wenn man auswandert und wo anders lebt, fährt man in der Regel mit einer Versicherung im Ausland besser, weil diese nicht diese irre Vorgaben (Garantiezins etc) haben.

    Wenn ein Arbeitnehmer beruflich für 5 Jahre nach Dubai geht, da sollte dann eigenlich eh das Unternehmen für die KV des AN sorgen und aufkommen.

    Oder übersehe ich etwas?

    Hallo Zusammen,

    Ich bin seit einigen Monaten über der JAEG und beschäftige mich mit dem Thema PKV. Ich hatte dazu bereits diverse Gespräche mit direkten Vertretern (BBKV, Debeka) geführt und habe das Gefühl ich drehe mich etwas im Kreis.

    Die Debeka wirbt mit einem sehr großen Kollektiv, hohen Altersrückstellungen (gute Kalkulation) und einer sehr einfachen Tarifwelt. Die Leistungen bei N, NC sind soweit solide (ambulant bis 3.5 fach GOÄ, stationär auch darüber, gute Zahnstaffel, Privatkliniken, Wahlarzt ..) und ansonsten höre ich aus meinem Bekanntenkreis auch nur sehr gutes was Kulanz und Service anbelangt. Es gab wohl die letzten 2,3 Jahre mit Einführung der neuen App paar Probleme weswegen der Kundensupport einen Totalausfall hatte, das wurde aber soweit nun behoben. Service ist nunmal eine Momentaufnahme.

    Die BBKV mit Vario 400 ist preislich relativ ähnlich, leistet aber zudem ambulant und beim Zahnarzt über 3.5 fach GOÄ und übernimmt im Ausland die "ortsüblichen Kosten". Dafür ist der Tarif relativ neu, die BRE Regelungen sind so lala (pauschal 1000 EUR) und ansonsten ist die Finanzsstärke der Gesellschaft laut M & M eher unterdurchschnittlich. Hier stellt man sich die Frage ob die Kalkulation dann auch aufgeht.

    Deutlich umfangreicher aber massiv teurer ist der Barmenia einsA expert mit absoluter Weltgeltung und auch Vertragsfortführung ohne Zuschlag bei Wohnsitzverlegung in beispielsweise die USA. Hier reden wir aber nicht mehr von 600 oder 700 Euro Beitrag, sondern knapp 1000 Euro.

    Worauf ich hinaus möchte: Wenn ich mir die Tarife der Debeka, BBKV, Hallesche, etc. anschaue, dann sind sie bezogen auf Leistungen in Deutschland schon sehr ähnlich und unterscheiden sich nur in Details. Ob ich nun die Taxifahrt zum KH bezahlt bekomme, oder LASIK bis 1000 oder 5000 EUR, oder nur maximal 52 Sitzungen beim Psychologen im Jahr, ist nicht sooooo relevant, da man diese Leistungen vermutlich wegen der BRE eh niemals einreicht. Eine Versicherung ist also nur wichtig, wenns wirklich knallt. Und da stelle ich mir natürlich die Frage:

    - Wenns einem schlecht geht, möchte man dann wirklich weit weg von der Familie in die USA um da eine Wunderpille auszuprobieren? Das macht doch sicherlich kaum jemand, und so schlecht ist die Versorgung nicht in DE.

    - Weltgeltung "Vertrags-Fortführung im Ausland". Ein Arbeitskollege aus Irland (Mitte 40) ist kürzlich in die USA umgezogen und hat sich dort frisch krankenversichert. "Gold-Plan", 20% bis 2000 USD Deductible ambulant, stationär ohne SB - knapp 500 usd monatlich inklusive Risiko Zuschlag wegen Bluthochdruck. Also wieso sollte man da einen Vertrag aus Deutschland mitschleppen wenn man sich dort eh günstiger versichern kann?

    Ich habe allmählich das Gefühl diese "Weltgeltung" und "Behandlung im Ausland" Sache ist nur Marketing und soll eben "Premium Tarife" rechtfertigen, die eben 30 oder gar 50% mehr Kosten als ähnliche Tarife.

    Eure Meinung?