PKV - Weltgeltung bei u. ortsübliche Kostenübernahme wirklich so relevant? Debeka, Barmenia, BBKV ...

  • (bis 2026 wird erwartet, dass das Rentenniveau auf ca 25% fällt)

    Da habe ich Zweifel. Entweder ist da eine Zahl falsch oder man müsste den aktuellen Rentenwert senken (und das nicht zu knapp), um auf das Ergebnis zu kommen.

    Das Rentenniveau ist auch nur das Verhältnis zweier Rechenwerte, deren Bezug zum Alltag man hinterfragen kann.

    Z. B. :

    Die Renten steigen auch bei fallendem Rentenniveau.

    Eine Erhöhung des Beitrages zur Arbeitslosenversicherung erhöht das Rentenniveau ohne eine Auswirkung auf die Rentenhöhe zu haben.

    Die Verdoppelung der "Mütterrente" würde viele Renten erhöhen, hätte aber keine Auswirkung auf das Rentenniveau.

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    Wenn auf die pKV geschimpft wird, bin ich ja sehr interessiert, aber hier weiß ich ja nicht. ?(

  • Vielen Dank für die ausführliche Rückmeldung. Hier muss ich allerdings gleich reingrätschen, denn es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen der GKV und der PKV. Die PKV ist anders als die GKV nicht vom Einkommen abhängig sondern steigt in Abhängigkeit der medizinischen Inflation im Beitrag. Mit erreichen des Rentenalters wird es bei 99% der betroffenen der Fall sein, dass die Rente weit unter dem Einkommen liegen wird (bis 2026 wird erwartet, dass das Rentenniveau auf ca 25% fällt). Die GKV passt sich hier also an das niedrige Einkommen an wohingegen die PKV weiter gemäß Vertrag (abzüglich gesetzlichem Zuschlag und KTG) eingezogen wird.

    Neuerdings kann man sich ins Digitale Portal der RV einloggen und sich selbst ein Bild davon machen, wie es dann 2055 um die Rente ausschaut. Es macht bei der PKV einen erheblichen unterschied ob man dann dieses Jahr mit einem Beitrag von 1000 Euro (selbst wenn unter GKV Niveau) oder mit 500 Euro startet. Das macht dann bei einer Jährlichen Beitragsanpassung von 2.7% später einen Beitragsunterschied von bis zu 2000 Euro im Monat zwischen den beiden Tarifen aus. Da hilft dann nichtmal mehr Pfandflaschen sammeln.

    Also ja: ich sehe ein riesen Problem darin sich heute auf Kannte zu versichern. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass man sich unbedingt die Frage der Leistbarkeit stellen sollte und Puffer nach oben lassen sollte. Die Ersparnis sollte man anlegen um die höheren Beiträge im Alter zu kompensieren. Wer sich heute aber für 1000 Euro privatversichert, wird im Alter definitiv mehr als nur Probleme bekommen. Das soweit meine Meinung,

    Danke, dieser Unterschied ist mir durchaus bekannt. :) Deshalb sollten ja auch nur "Gutverdiener" in die PKV wechseln, die entsprechend etwas für ihre Altersvorsorge tun. Je nach Situation, z.B. bei Mitgliedern eines Versorgungswerks, sind deutlich mehr Einkünfte KV-beitragspflichtig als nur die gesetzliche Rente!

    Bitte berücksichtigen Sie auch, dass "teurere" Tarife deutlich mehr Alterungsrückstellungen bilden (ca. 40% vom Beitrag). Sollte wirklich etwas schief gehen, bleibt dann wie ausführlich auf unserer Website beschrieben immer noch die Möglichkeit, als Rentner in einen günstigeren Tarif unter kompletter Anrechnung der Alterungsrückstellungen des teureren Tarifs zu wechseln, bis hin zum Standard- oder Basistarif. Da kann sich der PKV-Beitrag dann z.B. wieder halbieren.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Interessant, ich checke bei Gelegenheit noch mal, ob unsere Berechnung irgendwelche Lücken hat. Wenn ja muss das natürlich korrigiert werden.

    Ein paar Ergänzungen zu Ihren Ausführungen:

    • Die Minderung des Beitrags zur PKV im Alter führt zu keiner steuerpflichtigen Einnahme. Natürlich wird aber ein zu ca. 80% steuerlich absetzbarer PKV-Beitrag reduziert.
    • Der Steuersatz im Rentenbezug fällt i.d.R. deutlich niedriger aus plus Zinsenszinseffekt der vorherigen Steuerersparnis.
    • Die Beitragszahlung für einen Beitragsentlastungstarif kann je nach Anbieter mit 67 eingestellt werden. Die Auszahlung fällt dann etwas niedriger aus, ggf. ist das aber in Summe rentabler. Das muss man sich dann ausrechnen (lassen). Eine solche Konstellation ist die Basis der Berechnung der Rendite von rund 6% auf unserer Website, siehe https://www.zinsen-berechnen.de/rentenversiche…amid=e9lb9bcztj.
    • Viele Beitragsentlastungstarife bieten im Rentenbezug eine kostenlose Dynamik von z.B. 10% alle drei Jahre. Das erhöht die Gesamtleistung.

    Und nein, wir sind unabhängiger Versicherungsmakler. Uns macht niemand Vorgaben, wie viele Versicherungen oder welche Tarife wir vermitteln sollen. Im Gegenteil, wir haben im Markt und bei den Gesellschaften inzwischen ein gewisses Gewicht und geben den Gesellschaften Anstöße, wie Produkte im Interesse unserer Kunden zu gestalten sind. :)

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  • Interessant, ich checke bei Gelegenheit noch mal, ob unsere Berechnung irgendwelche Lücken hat. Wenn ja muss das natürlich korrigiert werden.

    Ein paar Ergänzungen zu Ihren Ausführungen:

    • Die Minderung des Beitrags zur PKV im Alter führt zu keiner steuerpflichtigen Einnahme. Natürlich wird aber ein zu ca. 80% steuerlich absetzbarer PKV-Beitrag reduziert.
    • Der Steuersatz im Rentenbezug fällt i.d.R. deutlich niedriger aus plus Zinsenszinseffekt der vorherigen Steuerersparnis.
    • Die Beitragszahlung für einen Beitragsentlastungstarif kann je nach Anbieter mit 67 eingestellt werden. Die Auszahlung fällt dann etwas niedriger aus, ggf. ist das aber in Summe rentabler. Das muss man sich dann ausrechnen (lassen). Eine solche Konstellation ist die Basis der Berechnung der Rendite von rund 6% auf unserer Website, siehe https://www.zinsen-berechnen.de/rentenversiche…amid=e9lb9bcztj.
    • Viele Beitragsentlastungstarife bieten im Rentenbezug eine kostenlose Dynamik von z.B. 10% alle drei Jahre. Das erhöht die Gesamtleistung.

    Und nein, wir sind unabhängiger Versicherungsmakler. Uns macht niemand Vorgaben, wie viele Versicherungen oder welche Tarife wir vermitteln sollen. Im Gegenteil, wir haben im Markt und bei den Gesellschaften inzwischen ein gewisses Gewicht und geben den Gesellschaften Anstöße, wie Produkte im Interesse unserer Kunden zu gestalten sind. :)

    Ja naja, selbst wenn ich als Arbeitnehmer den Spitzensteuersatz zahle und als Rentner gar nix (unwahrscheinlich), dann ist so ein BE immer noch ein Totalausfall.

    BE400 = mtl. 122,10 Euro brutto

    122,10 / 2 = 61,05 ohne AG Anteil

    61,05 * 0.8 * 0.42 = 20,51 Euro Steuerersparnis

    = netto Belastung von 61,05 - 20,51 = 40,53 Euro

    Alter 30-67:

    40,53 Euro * 12 Monate * 37 Jahre = 17.995,32 EUR

    Alter 67 - 90 (Tod)

    - ich gehe davon aus, dass die PKV nun viel mehr kostet als die RV bezuschusst. (BE Baustein Kosten fallen voll an)

    - ich gehe außerdem davon aus, dass der Rentner 0% Steuern zahlt auf seine Rente - absoluter best case für einen solch BE Baustein

    Kosten BE Baustein während Rente

    122,10 * 12 Monate * 23 Jahre = 33.699,6 EUR

    Summe Kosten BRE = 17.995,32 + 33.699,60 EUR

    = 51.694,92 Euro über 60 Jahre


    Auszahlung komplett steuerfrei

    400 Euro * 12 * 23 Jahre (67-90) = 110.400 Euro

    Die Gesamtrendite des BE Bausteins über 60 Jahre folglich:

    (110.400-51.694,92) / 51.694,92 * 100 = 113,56 % über 60 Jahre, also nichtmal 2% pa.

    Also selbst dieses steuerlich vorteilhafte Szenario inklusive langer Lebenszeit bis 90 j und durchgehend AG Anteil bis zur Rente, ist rechnerisch eine Voll-Katastrophe ?

    Alternativ: Statt die 40,53 Euro in den BE zu stecken, legt man diese bei 7% in einen MSCI World ETF an (ja 7%, weil ich inflation nicht berücksichtige, tut der BE mit den fix 400 EUR auch nicht), ergibt dies ein Endkapital von 77.982 EUR bei Rentenbeginn. Wir haben weiterhin den armen Rentner mit 0% Steuer - also hat er diese 77.982 Euro auch netto.

    Im Alter von 67 hat man keine 400 BE, aber der Baustein von 122,10 EUR fällt nicht an. Der Tarif ist also 278 Euro teurer als mit BE. Auf der anderen Seite liegen dann aber 77982 Euro. Das braucht man jetzt nicht weiter ausführen.

    Daher kann ich Makler die solche BE Bausteine empfehlen einfach nicht ernst nehmen. Ich sehe da immer nur die Gier nach einer höheren Provision.

  • Weltgeltung braucht man i.d.R. nicht.

    Für die meisten PKV Versicherten wird das zutreffen. Einen Umzug ins Ausland 100%-ig auszuschließen dürfte aber auch schwierig sein. Sowohl bis zur Rente angesichts heutzutage deutlich höherer beruflicher Mobilität als auch wenn danach ein wärmeres Land lockt, in dem das Rheuma weniger zwickt oder wenn die Enkel sonst weit entfernt groß werden.

    Verlegt jemand, der mit 30 eine PKV mit einem Monatsbeitrag von 800 EUR bei einer Inflationsrate von 3% abschließt, mit 67 seinen Wohnsitz ein ein Land wie USA, Kanada, Australien, Japan etc., in dem seine private Krankenversicherung 50% Zuschlag verlangt, dann entstehen bei einer angenommenen Lebenserwartung bis 90 Mehrkosten von rund 330 TEUR (zur Vereinfachung ohne weitere Inflation gerechnet). Geht man von einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 5% aus, sind das immer noch 16.478 EUR. Legt man diesen Betrag auf die Vertragslaufzeit um, sind das - vereinfachend ohne Zinsen etc. gerechnet - monatliche Mehrkosten von 23 EUR, die man sich bei einem Tarif mit uneingeschränkter Weltgeltung statistisch spart. Für denjenigen, der tatsächlich ins Ausland umzieht, sind das allerdings 458 EUR pro Monat. Das ist das Kreuz mit Eintrittswahrscheinlichkeiten.

    Wie oben geschrieben, auf diese Weise versuchen wir unseren Kunden bei der PKV Beratung die wichtigsten Leistungsunterschiede von Tarifen mit Hilfe einer sehr ausführlichen Excel Tabelle zu veranschaulichen.

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  • Sehe ich genauso. Mindestens aktuelle 90k in mittelpreisiger Wohngegend und langfristig zwei bezahlten eigene Immobilien sollten es schon sein.

    Um in der GKV als Rentner den Höchstbeitrag von derzeit 1.007 EUR pro Monat zu zahlen, reichen aktuell schon beitragspflichtige Einkünfte von 59.050 EUR pro Jahr (Beitragsbemessungsgrenze). :)

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  • Eckrentner können sich ja auch meistens nicht privat versichern. :)

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  • Wie viel günstiger ist denn die billigste GKV? Und was wird die derzeitige billigste GKV angesichts der absehbaren demografischen Entwicklung kosten, wenn die meisten hier Mitlesenden in Rente gehen?

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  • Die Entscheidung zwischen GKV und PKV ist eine Grundsatzentscheidung, die man meist früh im Leben zu treffen hat und die später nur mit erheblichem Aufwand revidierbar ist. Sie hat etwas mit Geld zu tun und auch mit der Einstellung.

    Die meisten Deutschen rufen gleich nach dem Staat. Sie fühlen sich wohl, wenn sie einer am Händchen führt. Wer so gepolt ist, ist in einer Sozialversicherung besser aufgehoben als in einer Versicherung. Wer lieber selber entscheiden möchte (und im Laufe seines ganzen Lebens auch die Mittel dazu hat), wird für sich die Versicherung vorziehen.

    Die Versicherung bemißt ihren Beitrag nach dem Risiko, sie fragt den Versicherten nicht nach seinem Gehalt, nimmt andererseits auch keine Rücksicht darauf, daß der Versicherte kein Geld (mehr) hat.

    Die Sozialversicherung kompensiert all das. Dafür ist sie ein Instrument der Umverteilung. Wer viel Geld hat, zahlt prinzipiell für die gleiche Leistung mehr, als wer wenig Geld hat.

    Wer nicht ausreichend fürs Alter vorsorgt (oder vorsorgen will), sondern lieber den Staat vorsorgen läßt, der ist in der Sozialversicherung besser aufgehoben, die ihm dann von seiner überschaubaren Rente nur einen überschaubaren Beitrag abverlangt und dazu sogar noch einen "Arbeitgeberzuschuß" gewährt, so daß er vermeintlich nur den halben Beitrag zu bezahlen hat, wie er es von seinem Berufsleben gewöhnt ist. Das ist natürlich nur ein Rechentrick. Man könnte ihm gleich eine höhere Rente auszahlen und ihn dann den Beitrag selbst zahlen lassen. Unter dem Strich käme dabei das gleiche heraus. Aber der Bürger hätte dann Einblick in seine eigenen Dinge, und das ist unerwünscht. Besser, "der Staat" zahlt den Krankenkassenbeitrag gleich selbst und der "Versicherte" bekommt ihn gleich garnicht zu sehen.

    Ich habe den Eindruck, so mancher Deutsche ist ganz gern Untertan. Ist ja irgendwie auch einfacher, als wenn man sich selbst kümmern muß.

    Und ja: Wenn die Rente entsprechend niedrig ist, ist der GKV-Beitrag im Alter auch entsprechend niedrig. Das PKV-Beitrag hingegen bleibt bestenfalls gleich.

  • Für die meisten PKV Versicherten wird das zutreffen. Einen Umzug ins Ausland 100%-ig auszuschließen dürfte aber auch schwierig sein. Sowohl bis zur Rente angesichts heutzutage deutlich höherer beruflicher Mobilität als auch wenn danach ein wärmeres Land lockt, in dem das Rheuma weniger zwickt oder wenn die Enkel sonst weit entfernt groß werden.

    Verlegt jemand, der mit 30 eine PKV mit einem Monatsbeitrag von 800 EUR bei einer Inflationsrate von 3% abschließt, mit 67 seinen Wohnsitz ein ein Land wie USA, Kanada, Australien, Japan etc., in dem seine private Krankenversicherung 50% Zuschlag verlangt, dann entstehen bei einer angenommenen Lebenserwartung bis 90 Mehrkosten von rund 330 TEUR (zur Vereinfachung ohne weitere Inflation gerechnet). Geht man von einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 5% aus, sind das immer noch 16.478 EUR. Legt man diesen Betrag auf die Vertragslaufzeit um, sind das - vereinfachend ohne Zinsen etc. gerechnet - monatliche Mehrkosten von 23 EUR, die man sich bei einem Tarif mit uneingeschränkter Weltgeltung statistisch spart. Für denjenigen, der tatsächlich ins Ausland umzieht, sind das allerdings 458 EUR pro Monat. Das ist das Kreuz mit Eintrittswahrscheinlichkeiten.

    Wie oben geschrieben, auf diese Weise versuchen wir unseren Kunden bei der PKV Beratung die wichtigsten Leistungsunterschiede von Tarifen mit Hilfe einer sehr ausführlichen Excel Tabelle zu veranschaulichen.

    Ich möchte Ihnen ja nicht zu nahe treten, aber ich glaube sie würden mit Ihren Berechnungen sehr gut ins Wirtschaftministerium vom Herrn Habeck passen. Dies ist kein Kompliment.

    Als Beispiel 2 Tarife für einen 30 Jährigen:

    Barmenia einsA EXP2+, 785 Euro (392,50 als AN) mit 600 EUR SB

    GesundheitVARIO 800, A.Plus, K. Plus, Z. Plus, 547,88 EUR, (273,94 EUR als AN), 800 EUR SB

    Tarife im Alter von 67j bei 3% jährliche Preissteigerung:

    Barmenia einsA EXP2 :von 785 EUR auf 2.343 EUR

    GesundheitVARIO 800: von 547,88 auf 1.636 EUR

    Eine Auswanderung in die USA mit 67j mit Beitragszuschlag macht also:

    Barmenia einsA EXP2+ = kein Zuschlag = 2.343 EUR * 1 = 2.343 EUR

    GesundheitVARIO 800 = 50% Zuschlag = 1.636 EUR * 1.5 = 2.454 EUR

    mit folglich einer Differenz von -111 EUR ab dem 67. Lebensjahr

    Mehrkosten bis zum 90: Lebensjahr 111 EUR * 12 * 23 Jahre = 30.636 EUR bzw. bei einer Dynmik von 3% (der Unterschied spreizt sich immer mehr wg der Inflation) dann insgesamt 43.227,24 EUR

    Jetzt aber die Einsparungen zur Laufzeit:

    einsA EXP2+ mit AN Anteil, 392,50 EUR * 0,80 * 0.42 = 131,88 EUR Steuernersparnis

    GesundheitVARIO 800: 273,94 EUR * 0,8 * 0.42 = 92,04 EUR Steuerersparnis

    Macht also anfangs eine Differenz von:

    (392,50 - 131,88) - (273,94 - 92,04) = 260,62 -181,90 = 78,72 EUR netto

    die aber jedes Jahr um 3% größer wird.

    Starte ich also mit dem 30. Lebensjahr damit die 78.72 EUR Ersparnis auf einen MSCI World ETF einzusparen mit einer Dynamik von 3% und einer Rendite von 7.5% (Ich mache das ohne Inflationsbereinigung da oben die Kosten von 43.227,24 EUR ohne Inflation sind),

    dann habe 78,72 EUR Sparplan mit 3% Dynamik und 7.5% Rendite bis zum 67. Lebensjahr ein Kapital von 252,081 EUR. Alleine daraus kann ich dann monatlich fast 800 EUR entnehmen, ohne das es Inflationsbereinigt schrumpft.

    Also nein: Ein massiv teurer Tarif lohnt in Ihrem genannten Szenario einfach nicht.

  • Ich glaube, Sie würden mit Ihren Berechnungen sehr gut ins Wirtschaftministerium vom Herrn Habeck passen. Dies ist kein Kompliment.

    Man sollte nicht mit Leuten diskutieren wollen, die davon überzeugt sind, daß sie selbst schon die Weisheit mit Löffeln gefressen haben. Letzteren Eindruck habe ich von Dir immer mehr, je länger dieser Thread läuft.

    Jeder ist letztlich nur selbst für seine Finanzen verantwortlich. Wer hier fragt, kann nicht mehr bekommen als die Einschätzung anderer Leute. Meistens bringt die Diskussion weitere Aspekte, an die man selbst noch nicht gedacht hat (Du beispielsweise hast ganz offenbar nicht auf dem Schirm, wie ein Arbeitgeberzuschuß wirkt).

    Was der Frager aber letztlich aus den Meinungen der anderen macht, entscheidet jeder für sich selbst.

  • Ich möchte Ihnen ja nicht zu nahe treten, aber ich glaube sie würden mit Ihren Berechnungen sehr gut ins Wirtschaftministerium vom Herrn Habeck passen. Dies ist kein Kompliment.

    Lieber Herr Kollege, wann fangen wir dort gemeinsam an? Sie übersehen in Ihrer Rechnung die Mehraufwendungen für die ganzen anderen Leistungsunterschiede, steuerliche Absetzbarkeit des Beitrags (Mehraufwendungen kann man nicht absetzen), Arbeitgeberzuschuss zum Beitrag (nicht aber zu den Mehraufwendungen), höhere Alterungsrückstellungen des teureren Tarifs, etc. :)

    Sie haben aber insoweit recht, dass meine Rechnung stark vereinfacht war. Das hatte ich ja geschrieben. So habe ich z.B. einen gleichen Ausgangsbeitrag angenommen. Es geht vor allem darum, Leistungsunterschiede finanziell "fühlbar" zu machen, nicht um 100% exakte Kalkulation.

    Das grundsätzliche Problem ist die fehlende Glaskugel. Wüsste man, welche Krankheiten man bekommt und gäbe es maßgeschneiderte Tarife, könnte man sich einen genau zur eigenen künftigen Gesundheit bzw. Krankheit passenden Tarif aussuchen. Mangels Glaskugel fühle ich mich mit einem leistungsstarken Tarif wohler und nehme lieber in Kauf, mit 90 auf ein gesundes Leben zurückzublicken und ein paar Euro zu viel für meine PKV ausgegeben zu haben, als bei meiner Gesundheit sparen zu müssen bzw. gar nicht erst 90 zu werden.

    Das dürfen unsere Kunden selbstverständlich auch anders sehen und sich einen günstigeren Tarif aussuchen. Letztlich trägt der Versicherte das Risiko, entweder als Profiteur einer eventuellen Ersparnis oder als Leidtragender eines Tarifs mit zu dünnen Leistungen.

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  • Würde ich ähnlich forsch argumentieren wie Sie, läge mir das Wort "Milchmädchenrechnung" auf der Zunge. :)

    Milchbubirechnung käme wohl noch etwas genauer hin. Passt irgendwie nicht zu Frauen - was für sie spricht - dass einer dermaßen mit der Tür ins Haus fällt wie der TE xMichi1991x .

    Kommt mir vor wie der berühmte "Buridans Esel", der verhungert war, weil er sich nicht entscheiden konnte, welchen von zwei gleich hohen und gleich duftenden Heuhaufen er (zuerst) anknabbern solle. Nur dass er außerdem noch den Versuch anstellt, den finanzmathematischen Beweis zu erbringen, warum er demnächst verhungern muss.

    Ok, der Vergleich mag vielleicht ein Hinkebein haben. Aber dann hätte er das mit seiner amüsanten Rechnerei gemeinsam :S .

    Gruß

    Alexis

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Zum Thema Glaskugel:

    Neben den ganzen Rechenbeispielen stellt sich mir zunächst die Frage, ob bei Auswanderung in die USA (mit 67 oder wann auch immer) eine deutsche PKV überhaupt der US-amerikanischen Krankenversicherungspflicht genügen würde?

    Wenn man sich am Ende sowieso bei einer in den USA zugelassenen Versicherung versichern müsste, erschienen die Fragen evtl. nicht allein anhand von Rechenbeispielen lösbar. Zumindest wäre dann eher die Frage, ob man die deutsche PKV ruhend stellt (womit die Leistungsunterschiede sich in den USA nicht auswirken würden) oder ob man lieber zweimal Beitäge bezahlt.

  • Und noch eins: Wenn die den Nutzernamen unseres Threadstarters richtig deute, ist er 32 Jahre alt und macht sich heute verschärft Gedanken darüber, was passieren könnte, wenn er in 35 Jahren in die USA auswandern wollte.

    Ich würde mir eine Prognose (oder gar Kalkulation!) auf diese lange Sicht nicht zutrauen, vielleicht mit der Ausnahme dessen, daß es auch dann noch besser sein dürfte, Geld zu haben (vorzugsweise mehr Geld) als weniger.

    Aber solche Überlegungen gibts hier im Forum ja häufiger, wo einem Endzwanziger erklären, daß sie in 40 Jahren unbedingt in die KVdR eintreten möchten, weil man in dieser nämlich Kapitalerträge nicht verbeitragen müsse.