Beiträge von Planschkuh

    Hier bin ich in einer ganz ähnlichen Situation wie Du:

    Defered Compensation Modell, Anlage des Bruttogehalts in einen aktiven globalen Aktienfonds, Umschichtung in den letzten Jahren vor Auszahlung in Rentenfonds.

    Die Rendite des Aktienfonds liegt ca. 2,5% Punkte p.a. unterhalb eines MSCI World ETF.

    Um mir etwas mehr Klarheit über die Vorteilhaftigkeit zu verschaffen habe ich eine Vergleichsrechnung im Excel erstellt. Dazu stellte ich die Zahlungen des Bruttogehalts in den aktiven Fonds den Zahlungen des Nettogehalts in den ETF über die gesamte Laufzeit gegenüber.

    Zum Zeitpunkt der Auszahlung habe ich dann versucht, den jeweiligen Nettobetrag zu ermitteln. Dabei kann bei der bAV zwar die Fünfteltegelung angewendet werden, grundsätzlich muss aber der Gesamtbetrag versteuert werden und wird auch zu 100% herangezogen zur GKV/ PV.

    Ergebnis: Unterm Strich kommt netto bei der bAV weniger raus als bei Investition des Nettogehalts in den ETF.

    Mir fallen da grundsätzlich folgende Punkte ein:

    • Fünftelregelung der Abfindung in 2026
    • Prüfung, ob sich die Aufnahme einer Arbeit in 2026 nach Steuern überhaupt lohnt
    • bAV Aufstockung in 2026
    • Sonderzahlungen in Riester/Rürup in 2026
    • Freiwillige GRV Beiträge in 2026
    • Sonderausgaben ins Jahr der Abfindung ziehen
    • Vorauszahlung von Krankenkassenbeiträgen in 2026
    • Steuervorauszahlung noch in 2025 für 2026 (reduziert Steuerlast in 2025)

    Hier ein ganz guter Rechner zum Thema Abfindung:

    Abfindungsrechner | Der Privatier
    Wieviel Steuern fallen bei einer Abfindung an? Berechnung mit Fünftelregel. Berücksichtigt Sonderausgaben und Entgeltersatzleistungen.
    der-privatier.com

    Ziel ist also der Erhalt des Portfoliowertes und nicht der Verbrauch in 50 Jahren? Genauso wie bei der Definition der Regime (Startportfoliowert + Inflation)?

    Ziel ist der vollständige Verbrauch des Vermögens zum Ende des Entnahmezeitraums, aber nicht vorher.

    Von daher ist es sicher sinnvoll, in regelmäßigen Abständen (z.B. alle 5 Jahre) die Entnahme auf Basis der bisherigen Entwicklung des Portfolios sowie der vermutlichen Restlaufzeit zu justieren.

    Und das Thema Steuern in Deutschland ist vermutlich auch nicht betrachtet.

    Doch, ist es. U.a. durch die Wahl des Dezember als Monat für die Entnahme für das Folgejahr. Dann vergeht nicht so viel Zeit bis zur Steuerrückzahlung aufgrund der Günstigerprüfung bei Kapitalerträgen.

    Wenn Du noch Deinen vollen Sparerpauschbetrag übrig hast musst Du bei Verkauf kaum Steuern zahlen:

    📊 1. Ausgangsdaten

    UniRak Konservativ ESG -net- A 4 836,69 € 4 330 € 506,69 € 15 % (Mischfonds) 85 % × 506,69 € = 430,69 €

    UniFavorit: Aktien -net- 2 528,17 € 1 590 € 938,17 € 30 % (Aktienfonds) 70 % × 938,17 € = 656,72 €

    👉 Gesamt steuerpflichtiger Gewinn: 430,69 € + 656,72 € = 1 087,41 €


    🧾 2. Freibetrag & Abgeltungsteuer

    Sparer-Pauschbetrag: 1 000 €

    ⇒ Nur 87,41 € Gewinn bleiben steuerpflichtig (1 087,41 € – 1 000 €).


    💶 3. Steuerberechnung (ohne Kirchensteuer)

    Abgeltungsteuer 25 % 21,85 €

    Solidaritätszuschlag (5,5 %) 1,20 €

    Gesamtsteuer ≈ 23 €


    📈 4. Ergebnisübersicht

    Gesamtverkaufswert 7 364,86 €

    Anschaffungskosten 5 920 €

    Bruttogewinn 1 444,86 €

    Steuer (nach Teilfreistellung & Pauschbetrag) ca. 23 €

    Nettoerlös ≈ 7 342 €

    Ja, ich finde seine Beiträge sehr hilfreich!

    In diesem äußert er sich übrigens auch zur Monte Carlo Simulation:

    Entnahmestrategien optimieren: Wieviel Rendite darf eine Reduktion der Volatilität maximal kosten? – Finanzen? Erklärt!

    "Normalerweise bevorzuge ich eine historische Simulation, denn die Aktienmärkte lassen sich meiner Meinung nach nicht ausreichend gut durch einen mathematischen Zufallsprozess mit begrenzten Parametern beschreiben. Im Rahmen einer Monte-Carlo Simulation wird die Anzahl der Variablen willkürlich begrenzt. Die historischen Daten funktionieren dagegen wie eine Black-Box. Die darin enthaltenen Werten beinhalten eine unüberschaubare Menge an Variablen, bis hin zum Einfluss von Fake-News, Gier und Angst auf das menschliche Verhalten."

    Seine Kalkulation beziehen sich meist nur auf ein 100% Aktien Portfolio oder Aktien und eine zusätzliche Komponente. Für das volle Programm muss man bei ihm wohl eine kostenpflichtige Beratung kaufen...

    Da versuche ich es lieber selbst zu kalkulieren und habe dann auch ein kurzen Dienstweg für Beschwerden wenn es nicht funktioniert hat und ich vorzeitig pleite bin...;)

    Ich habe jetzt Bootstrapping-Monte-Carlo-Simulationen auf die Entnahmestrategie durchgeführt mit folgenden Ergebnissen:

    Mein Fazit:

    Für die Monte Carlo Simulation sind die beiden Parameter Mittelwert und Standardabweichung von entscheidender Bedeutung. Ob man diese bei der parametrischen Monte-Carlo-Simulation direkt festlegt oder sie sich bei der Bootstrapping-Monte-Carlo-Simulationen indirekt über die historischen Daten ergeben spielt keine übergeordnete Rolle.

    Es kann zwar sein, dass bei der parametrischen Monte-Carlo-Simulation unrealistisch starke Abweichungen vom Mittelwert auftreten, dies wirkt aber in beide Richtungen und dürfte sich daher bei einer ausreichend hohen Anzahl von Simulationen aufheben.

    Das Problem der Monte Carlo Simulation bleibt daher m.E. weiterhin die unrealistische Reihenfolge der Renditen...

    Also ich bin kein Experte in Bezug auf Monte-Carlo-Simulationen und könnte das auch nicht selbst programmieren. Aber ich vermute der Fehler liegt in der verwendeten Methode. Für dieses Einsatzgebiet wird meines Wissens üblicherweise eine "Bootstrapping-Monte-Carlo-Simulation" auf Basis tatsächlicher historischer Jahresrenditen angewendet. Du hingegen hast eine "Parametrische Monte-Carlo-Simulation" auf Basis von Zufallsrenditen angewendet.

    Guter Hinweis! Ich werde versuchen noch eine Bootstrapping-Monte-Carlo-Simulation durchzuführen und das Ergebnis mit der Parametrische Monte-Carlo-Simulation vergleichen.

    Das Problem mit der Reihenfolge der Renditen wird dadurch natürlich nicht gelöst...

    Ich bin gerade dabei eine für mich passende Entnahmestrategie zu entwickeln und habe parallel dazu einen Entnahmerechner im Excel erstellt.

    Für die Entnahmestrategie kombiniere ich die beiden Sicherheitsmechanismen GuardRails mit den Grenzen +-20% und einen Cash Puffer, der zu Beginn der Entnahme ungefähr das 2,5fache der jährlichen Entnahme enthalten soll.

    Das Startportfolio soll dabei aus 85% Aktien ETF (weltweit gestreut), 7% Gold und 8% Cash Puffer bestehen.

    Den Entnahmezeitraum habe ich auf 50 Jahre festgelegt und es soll jährlich im Dezember für das Folgejahr entnommen werden. Dabei soll jeden Dezember vor Entnahme geprüft werden, in welchem "Regime" man sich auf Basis der Guadrails befindet:

    • Regime "Normal" = Portfoliowert befindet sich innerhalb der Grenzen von +-20% zum inflationsbereinigten Startportfolio
    • Regime "Best" = Portfoliowert >= 20% des inflationsbereinigten Startportfolio
    • Regime "Worse" = Portfoliowert <= -20% des inflationsbereinigten Startportfolio

    Im Regime Normal wird die Entnahme zu Beginn nur um die Inflation erhöht. Bei den anderen beiden Regimes erfolgt jeweils eine Anpassung der inflationsbereinigten Entnahme um +-20%.

    Im Regime Normal und Best erfolgt die Entnahme nur aus den Aktien ETF. Bei Regime Worse wird zunächst nur aus dem Cash Puffer entnommen. Ist dieser aufgebraucht erfolgt die Entnahme aus Gold. Ist auch dieses nicht mehr vorhanden wird mangels Alternative auf Aktien ETF zurückgegriffen.

    Sollte sich das Portfolio nach einem Einbruch wieder erholen, wird der Cash Puffer wieder aufgefüllt. Allerdings nur, wenn der Portfoliowert >110% des inflationsbereinigten Startportfolio beträgt und maximal um 10% des jährlichen Entnahme. Die Auffüllung erfolgt bis der Cash Puffer die zweifache jährliche Entnahme (inflationsbereinigt) wieder erreicht hat.

    Für den Backtest der Strategie habe ich im Rahmen einer historischen Simulation die Jahresrenditen des S&P500 und von Gold herangezogen und für verschiedene Zeiträume durchgerechnet. Ziel war dabei, die minimale Entnahmerate zu Beginn für eine 100% Überlebenswahrscheinlichkeit über die 50 Jahre Entnahmezeitraum zu ermitteln. Dabei ergaben sich folgende Ergebnisse:

    Um noch einen besonders schlechten Zeitraum zu kreieren habe ich im zweiten Versuch die Zeiträume 1929 bis 1953 und 1999 bis 2023 zusammengefügt.

    Danach habe ich noch Monte Carlo Simulationen mit jeweils 10.000 Durchläufen und verschiedenen Kombinationen von Mittelwert (Rendite) und Standardabweichung (Volatilität) für das Asset Aktien ETF durchgeführt. Für Gold habe ich hier eine um 0,5% über Inflation liegende Wertentwicklung unterstellt:

    Es fällt auf, dass die Entnahmeraten auf Basis der Monte Carlo Simulation signifikant unter denen der historischen Simulation liegen. Meine Vermutung ist, dass zwar die einzelnen Jahresrenditen für sich genommen durchaus realistisch sind, jedoch nicht deren zeitliche Reihenfolge. In der Realität ist es ja häufig so, dass sich aus Zeiträumen mit unterdurchschnittlichem Wachstum auch ein Potential für darauf folgendes überproportionales Wachstum ergibt. Dies findet in einer Monte Carlo Simulationen jedoch keine Berücksichtigung, die Renditen werden rein zufällig aneinandergereiht...

    Vor diesem Hintergrund stellt sich mir grundsätzlich die Frage, wie sinnvoll der Einsatz der Monte Carlo Simulation zur Beantwortung solcher Fragestellungen ist. Wie seht Ihr das?

    Ich finde das mit den 4,99€ im Monat für PRIME+ okay. Dieses Jahr waren es bis einschließlich Oktober 49,90€. In dem Zeitraum hatte ich aber auch 37 Verkäufe die sonst 36,63€ fee gekostet hätten und es gab 7,87€ Zinsen auf das Verrechnungskonto, also zusammen 44,50€. Die zusätzlichen PRIME+ Features haben mich also YTD effektiv 5,4€ gekostet.

    Meine Einschätzung war offenbar falsch. So wie es aussieht, werden alle Kunden am 8./9.11. auf das neue Scalable Depot migriert. In der nächsten Woche wird das Baader Depot sukzessive runtergefahren. Ich werde mir sicherheitshalber noch eine Liste sämtlicher Transaktionen als CSV ziehen und dann heißt es Daumen drücken dass alles klappt...:thumbup:

    Ja, läuft richtig gut in Großbritannien. Kaum Armut, den Menschen geht gut, gute Infrastruktur. Alles supi!

    Es geht nur sehr wenigen auf Kosten der Mehrheit gut. Aber irgendwie muss man sich seinen Leben und Reichtum auf Kosten anderer ja rechtfertigen.

    Die aktuelle sozioökonomische Situation in Großbritannien und deren Ursachen kann ich nicht abschließend beurteilen.

    Grundsätzlich stimme ich aber mit der Einschätzung von Adams Smith überein:

    „Um einen Staat von der niedrigsten Barbarei zum höchsten Grad des Reichtums zu führen, bedarf es nur des Friedens, der leichten Besteuerung und einer erträglichen Rechtspflege; alles andere ergibt sich aus dem natürlichen Lauf der Dinge.“

    Leider trifft das auch für die entgegengesetzte Richtung zu.

    Wie Länder aussahen/aussehen, bei denen sich Leute mit ählich gelagerten Sichtweisen wie der des TAZ-Autors politisch durchgesetzt haben, ist ja bekannt. Reichtum für alle wird versprochen, Armut für alle ist das Ergebnis. Oder um Margaret Thatcher zu zitieren: "Das Problem am Sozialismus ist, dass einem irgendwann das Geld anderer Leute ausgeht."

    Zur Ermittlung der Vorabpauschale (§ 18 InvStG) werden zwei Kurse miteinander verglichen — und zwar:

    1. Kurs zu Jahresbeginn (Anfangswert):
    → Rücknahmepreis am 1. Januar des jeweiligen Kalenderjahres.
    2. Kurs zu Jahresende (Endwert):
    → Rücknahmepreis am 31. Dezember desselben Jahres.

    Diese Kurse stammen von der Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG), also den offiziellen Rücknahmepreisen je Anteil.

    Es zählen nicht die Börsenkurse, sondern die NAV-Werte (Net Asset Value) laut Fondsanbieter.

    Die Werte werden jährlich vom Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) veröffentlicht.