Beiträge von Planschkuh

    Ziel ist also der Erhalt des Portfoliowertes und nicht der Verbrauch in 50 Jahren? Genauso wie bei der Definition der Regime (Startportfoliowert + Inflation)?

    Ziel ist der vollständige Verbrauch des Vermögens zum Ende des Entnahmezeitraums, aber nicht vorher.

    Von daher ist es sicher sinnvoll, in regelmäßigen Abständen (z.B. alle 5 Jahre) die Entnahme auf Basis der bisherigen Entwicklung des Portfolios sowie der vermutlichen Restlaufzeit zu justieren.

    Und das Thema Steuern in Deutschland ist vermutlich auch nicht betrachtet.

    Doch, ist es. U.a. durch die Wahl des Dezember als Monat für die Entnahme für das Folgejahr. Dann vergeht nicht so viel Zeit bis zur Steuerrückzahlung aufgrund der Günstigerprüfung bei Kapitalerträgen.

    Wenn Du noch Deinen vollen Sparerpauschbetrag übrig hast musst Du bei Verkauf kaum Steuern zahlen:

    📊 1. Ausgangsdaten

    UniRak Konservativ ESG -net- A 4 836,69 € 4 330 € 506,69 € 15 % (Mischfonds) 85 % × 506,69 € = 430,69 €

    UniFavorit: Aktien -net- 2 528,17 € 1 590 € 938,17 € 30 % (Aktienfonds) 70 % × 938,17 € = 656,72 €

    👉 Gesamt steuerpflichtiger Gewinn: 430,69 € + 656,72 € = 1 087,41 €


    🧾 2. Freibetrag & Abgeltungsteuer

    Sparer-Pauschbetrag: 1 000 €

    ⇒ Nur 87,41 € Gewinn bleiben steuerpflichtig (1 087,41 € – 1 000 €).


    💶 3. Steuerberechnung (ohne Kirchensteuer)

    Abgeltungsteuer 25 % 21,85 €

    Solidaritätszuschlag (5,5 %) 1,20 €

    Gesamtsteuer ≈ 23 €


    📈 4. Ergebnisübersicht

    Gesamtverkaufswert 7 364,86 €

    Anschaffungskosten 5 920 €

    Bruttogewinn 1 444,86 €

    Steuer (nach Teilfreistellung & Pauschbetrag) ca. 23 €

    Nettoerlös ≈ 7 342 €

    Ja, ich finde seine Beiträge sehr hilfreich!

    In diesem äußert er sich übrigens auch zur Monte Carlo Simulation:

    Entnahmestrategien optimieren: Wieviel Rendite darf eine Reduktion der Volatilität maximal kosten? – Finanzen? Erklärt!

    "Normalerweise bevorzuge ich eine historische Simulation, denn die Aktienmärkte lassen sich meiner Meinung nach nicht ausreichend gut durch einen mathematischen Zufallsprozess mit begrenzten Parametern beschreiben. Im Rahmen einer Monte-Carlo Simulation wird die Anzahl der Variablen willkürlich begrenzt. Die historischen Daten funktionieren dagegen wie eine Black-Box. Die darin enthaltenen Werten beinhalten eine unüberschaubare Menge an Variablen, bis hin zum Einfluss von Fake-News, Gier und Angst auf das menschliche Verhalten."

    Seine Kalkulation beziehen sich meist nur auf ein 100% Aktien Portfolio oder Aktien und eine zusätzliche Komponente. Für das volle Programm muss man bei ihm wohl eine kostenpflichtige Beratung kaufen...

    Da versuche ich es lieber selbst zu kalkulieren und habe dann auch ein kurzen Dienstweg für Beschwerden wenn es nicht funktioniert hat und ich vorzeitig pleite bin...;)

    Ich habe jetzt Bootstrapping-Monte-Carlo-Simulationen auf die Entnahmestrategie durchgeführt mit folgenden Ergebnissen:

    Mein Fazit:

    Für die Monte Carlo Simulation sind die beiden Parameter Mittelwert und Standardabweichung von entscheidender Bedeutung. Ob man diese bei der parametrischen Monte-Carlo-Simulation direkt festlegt oder sie sich bei der Bootstrapping-Monte-Carlo-Simulationen indirekt über die historischen Daten ergeben spielt keine übergeordnete Rolle.

    Es kann zwar sein, dass bei der parametrischen Monte-Carlo-Simulation unrealistisch starke Abweichungen vom Mittelwert auftreten, dies wirkt aber in beide Richtungen und dürfte sich daher bei einer ausreichend hohen Anzahl von Simulationen aufheben.

    Das Problem der Monte Carlo Simulation bleibt daher m.E. weiterhin die unrealistische Reihenfolge der Renditen...

    Also ich bin kein Experte in Bezug auf Monte-Carlo-Simulationen und könnte das auch nicht selbst programmieren. Aber ich vermute der Fehler liegt in der verwendeten Methode. Für dieses Einsatzgebiet wird meines Wissens üblicherweise eine "Bootstrapping-Monte-Carlo-Simulation" auf Basis tatsächlicher historischer Jahresrenditen angewendet. Du hingegen hast eine "Parametrische Monte-Carlo-Simulation" auf Basis von Zufallsrenditen angewendet.

    Guter Hinweis! Ich werde versuchen noch eine Bootstrapping-Monte-Carlo-Simulation durchzuführen und das Ergebnis mit der Parametrische Monte-Carlo-Simulation vergleichen.

    Das Problem mit der Reihenfolge der Renditen wird dadurch natürlich nicht gelöst...

    Ich bin gerade dabei eine für mich passende Entnahmestrategie zu entwickeln und habe parallel dazu einen Entnahmerechner im Excel erstellt.

    Für die Entnahmestrategie kombiniere ich die beiden Sicherheitsmechanismen GuardRails mit den Grenzen +-20% und einen Cash Puffer, der zu Beginn der Entnahme ungefähr das 2,5fache der jährlichen Entnahme enthalten soll.

    Das Startportfolio soll dabei aus 85% Aktien ETF (weltweit gestreut), 7% Gold und 8% Cash Puffer bestehen.

    Den Entnahmezeitraum habe ich auf 50 Jahre festgelegt und es soll jährlich im Dezember für das Folgejahr entnommen werden. Dabei soll jeden Dezember vor Entnahme geprüft werden, in welchem "Regime" man sich auf Basis der Guadrails befindet:

    • Regime "Normal" = Portfoliowert befindet sich innerhalb der Grenzen von +-20% zum inflationsbereinigten Startportfolio
    • Regime "Best" = Portfoliowert >= 20% des inflationsbereinigten Startportfolio
    • Regime "Worse" = Portfoliowert <= -20% des inflationsbereinigten Startportfolio

    Im Regime Normal wird die Entnahme zu Beginn nur um die Inflation erhöht. Bei den anderen beiden Regimes erfolgt jeweils eine Anpassung der inflationsbereinigten Entnahme um +-20%.

    Im Regime Normal und Best erfolgt die Entnahme nur aus den Aktien ETF. Bei Regime Worse wird zunächst nur aus dem Cash Puffer entnommen. Ist dieser aufgebraucht erfolgt die Entnahme aus Gold. Ist auch dieses nicht mehr vorhanden wird mangels Alternative auf Aktien ETF zurückgegriffen.

    Sollte sich das Portfolio nach einem Einbruch wieder erholen, wird der Cash Puffer wieder aufgefüllt. Allerdings nur, wenn der Portfoliowert >110% des inflationsbereinigten Startportfolio beträgt und maximal um 10% des jährlichen Entnahme. Die Auffüllung erfolgt bis der Cash Puffer die zweifache jährliche Entnahme (inflationsbereinigt) wieder erreicht hat.

    Für den Backtest der Strategie habe ich im Rahmen einer historischen Simulation die Jahresrenditen des S&P500 und von Gold herangezogen und für verschiedene Zeiträume durchgerechnet. Ziel war dabei, die minimale Entnahmerate zu Beginn für eine 100% Überlebenswahrscheinlichkeit über die 50 Jahre Entnahmezeitraum zu ermitteln. Dabei ergaben sich folgende Ergebnisse:

    Um noch einen besonders schlechten Zeitraum zu kreieren habe ich im zweiten Versuch die Zeiträume 1929 bis 1953 und 1999 bis 2023 zusammengefügt.

    Danach habe ich noch Monte Carlo Simulationen mit jeweils 10.000 Durchläufen und verschiedenen Kombinationen von Mittelwert (Rendite) und Standardabweichung (Volatilität) für das Asset Aktien ETF durchgeführt. Für Gold habe ich hier eine um 0,5% über Inflation liegende Wertentwicklung unterstellt:

    Es fällt auf, dass die Entnahmeraten auf Basis der Monte Carlo Simulation signifikant unter denen der historischen Simulation liegen. Meine Vermutung ist, dass zwar die einzelnen Jahresrenditen für sich genommen durchaus realistisch sind, jedoch nicht deren zeitliche Reihenfolge. In der Realität ist es ja häufig so, dass sich aus Zeiträumen mit unterdurchschnittlichem Wachstum auch ein Potential für darauf folgendes überproportionales Wachstum ergibt. Dies findet in einer Monte Carlo Simulationen jedoch keine Berücksichtigung, die Renditen werden rein zufällig aneinandergereiht...

    Vor diesem Hintergrund stellt sich mir grundsätzlich die Frage, wie sinnvoll der Einsatz der Monte Carlo Simulation zur Beantwortung solcher Fragestellungen ist. Wie seht Ihr das?

    Ich finde das mit den 4,99€ im Monat für PRIME+ okay. Dieses Jahr waren es bis einschließlich Oktober 49,90€. In dem Zeitraum hatte ich aber auch 37 Verkäufe die sonst 36,63€ fee gekostet hätten und es gab 7,87€ Zinsen auf das Verrechnungskonto, also zusammen 44,50€. Die zusätzlichen PRIME+ Features haben mich also YTD effektiv 5,4€ gekostet.

    Meine Einschätzung war offenbar falsch. So wie es aussieht, werden alle Kunden am 8./9.11. auf das neue Scalable Depot migriert. In der nächsten Woche wird das Baader Depot sukzessive runtergefahren. Ich werde mir sicherheitshalber noch eine Liste sämtlicher Transaktionen als CSV ziehen und dann heißt es Daumen drücken dass alles klappt...:thumbup:

    Ja, läuft richtig gut in Großbritannien. Kaum Armut, den Menschen geht gut, gute Infrastruktur. Alles supi!

    Es geht nur sehr wenigen auf Kosten der Mehrheit gut. Aber irgendwie muss man sich seinen Leben und Reichtum auf Kosten anderer ja rechtfertigen.

    Die aktuelle sozioökonomische Situation in Großbritannien und deren Ursachen kann ich nicht abschließend beurteilen.

    Grundsätzlich stimme ich aber mit der Einschätzung von Adams Smith überein:

    „Um einen Staat von der niedrigsten Barbarei zum höchsten Grad des Reichtums zu führen, bedarf es nur des Friedens, der leichten Besteuerung und einer erträglichen Rechtspflege; alles andere ergibt sich aus dem natürlichen Lauf der Dinge.“

    Leider trifft das auch für die entgegengesetzte Richtung zu.

    Wie Länder aussahen/aussehen, bei denen sich Leute mit ählich gelagerten Sichtweisen wie der des TAZ-Autors politisch durchgesetzt haben, ist ja bekannt. Reichtum für alle wird versprochen, Armut für alle ist das Ergebnis. Oder um Margaret Thatcher zu zitieren: "Das Problem am Sozialismus ist, dass einem irgendwann das Geld anderer Leute ausgeht."

    Zur Ermittlung der Vorabpauschale (§ 18 InvStG) werden zwei Kurse miteinander verglichen — und zwar:

    1. Kurs zu Jahresbeginn (Anfangswert):
    → Rücknahmepreis am 1. Januar des jeweiligen Kalenderjahres.
    2. Kurs zu Jahresende (Endwert):
    → Rücknahmepreis am 31. Dezember desselben Jahres.

    Diese Kurse stammen von der Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG), also den offiziellen Rücknahmepreisen je Anteil.

    Es zählen nicht die Börsenkurse, sondern die NAV-Werte (Net Asset Value) laut Fondsanbieter.

    Die Werte werden jährlich vom Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) veröffentlicht.

    Ich verstehe das so, dass immer über die historischen Daten gerechnet wird, dieses sehr oft mit verschiedenen Zeiträumen. Die Zeiträume sind durch Zufallszahlen bestimmt.

    Das verstehe ich nicht. Ich habe vor kurzem eine Monte Carlo simulation in Excel gemacht. Als Parameter musste ich nur den Mittelwert und die Standardabweichung angeben, bei Wertpapieren entspricht das der durchschnittlichen Rendite und Volatilität. Die Zufallszahlen wurden nur auf Basis dieser beiden Parameter erzeugt. Entweder man macht es so oder man nimmt die historischen Daten aber beides zusammen geht nicht...

    Yep, und nicht nur Rückschau. Auch die Prognose auf Basis einer Monte-Carlo-Simulation macht viel Spaß. Vorausgesetzt man hat einen ausreichend schnellen Rechner ;)

    Ich habe mir die Prognose bei curvo angesehen aber nicht ganz verstanden.

    Nach meinem laienhaften Verständnis kann man eine Prognose entweder auf Basis der Monte Carlo Simulation oder historischer Simulation machen.

    Bei der Monte Carlo Simulation braucht man dazu eigentlich nur die beiden Parameter Mittelwert und Standardabweichung, woraufhin entsprechende Zufallszahlen generiert werden.

    Bei der historischen Simulation benötigt man eben die historischen Daten.

    Gemäß der Beschreibung werden hier die beiden Vaianten vermischt. Aber wie genau werden die historischen Daten bei der Monte Carlo Smulation berücksichtigt?

    Die KVG ist doch die Fondsgesellschaft, oder irre ich mich?

    So ist es.

    Haben wir Normalos darauf auch Zugriff? Das würde mir tatsächlich reichen

    Auf den verschiedenen Finanzportalen (s.o. mein Beispiel zu OnVista) wird ja auch der KVG Kurs veröffentlicht.

    Falls ja, dann gibts die Daten halt täglich einmal auf avira zum Nachschlagen. Die Daten hab ich, habs nur noch nicht beispielhaft nachgerechnet und mit den ING-Abrechnungen abgeglichen.

    Wenn man den NAV der KVG vom Jahresanfang hat sollte man zum gleichen Ergebnis kommen wie der Broker. Ist die Fondswährung nicht Euro stellt sich natürlich noch die Frage des korrekten Wechselkurses...

    Ich habe mir in den vergangenen Jahren die Vorabpauschale zur Abschätzung des Liquiditätsbedarfs vorab berechnet. Zu einer Punktlandung kam es nie aber bei meinem bescheidenen Vermögen lag ich nur wenige Euro daneben. Für meine Lebenswirklichkeit ist das ausreichend genau.

    ich hab es beim letzten mal so gemacht und mit den berechnung von scalable verglichen:

    1. https://www.boerse-frankfurt.de/
    2. suche ISIN/WKN
    3. Kurshistorie
    4. Datum um den Jahreswechsel einstellen
    5. Eröffnungskurs erster Handelstag ist Kurs Januar

    es hat nicht cent-genau gestimmt. ich hilt es aber fuer gut genug. am besten waere natuerlich wenn der brocker seine berechnungsgrundlage angibt. tut aber scalable nicht.

    Das halte ich für eine ausreichende Näherungslösung.

    Soweit ich weiß, erfolgt die Berechnung nur teilweise beim jeweiligen Broker. Der Betrag je Anteil wird von der KVG ermittelt und an das BZSt gemeldet. Diese stellt die Daten für alle in Deutschland zugelassenen Fonds und ETF online bereit. Beim Broker wird der Betrag je Anteil nur noch mit der Anzahl an Anteilen multipliziert, bei unterjährig gekauften Anteilen anteilig.