Je länger ich darüber nachdenke, desto eher habe ich die Vermutung, dass das "nicht kümmern" in jungen Jahren nicht erfolgt, weil der Einstieg schwer zu finden ist oder mühsam erscheint (betrifft wahrscheinlich alle).
In Deutschland haben viele Menschen noch Berührungsängste mit den Themen Aktien und Börse. Es wird oft mit „Zocken“ gleichgesetzt. Das Giant besonders für die ältere Generation, die ihren Kindern die Finanzbildung ja mitgeben sollte. Bei mir in der Familie hat das nicht stattgefunden. Ich sah meine Mutter manchmal auf Zetteln herum rechnen, aber gesprochen wurde darüber nie.
Bei meinem Mann und mir waren es dann Kapitallebensversicherungen (noch mit Garantiezins von 4%) und private Rentenversicherungen sowie die selbstgenutzte Immobilie. Wir haben erst spät mit Fonds und dann mit ETFs begonnen (übrigens auf meine Initiative hin). Mein Mann ist da geschlechtsuntypisch eher vorsichtiger als ich.
Wenn man zumindest die Basis der Finanzbildung im Elternhaus nicht mitbekommen hat, ist es sehr viel schwieriger, auch wenn es heutzutage via Internet viel umfangreichere Informationsmöglichkeiten gibt als früher.. Ich bin der Meinung, dass Finanzbildung in gewissem Umfang auch in der Schule stattfinden sollte (Grundlagen Budget, Finanzplanung, Finanzprodukte bis hin zum Experimentieren mit fiktiven Depots).