Bachelor-Umfrage Frauen und Aktien

  • Ja, und leider entscheiden sich auch Frauen, den Mann zu verlassen. Ich glaub, 80% der Scheidungen werden von Frauen eingereicht?

    Ja, zu einer Scheidung genau so wie zu einer Ehe gehören immer 2! Woebi es bei einer Scheidung auch oft 3 sind. ;)

    Wer dann die Scheidung einreicht spielt dann auch keine Rolle.

    Und wer bekommt fast automatisch das Sorgerrecht? Zu 90% die Frauen?

    Liegt halt häufig daran, dass die Frauen eine wesentlich tiefere Bindung zu Ihren Kindern haben als Männer.

    Ich glaube kaum, dass es den Kindern besser gehen würde, wenn das Verhältnis umgekehrt wäre.

    Und nein, Männer können sich den Verpflichtungen auch durch eine Scheidung nicht entziehen. Sie sind weiterhin Unterhaltspflichtig.

    Ja, ich weiß!

    Trotzdem kommen halt viele Väter (und wenige Mütter) Ihren Unterhaltspflichten nicht nach.

    Die Zahlen dazu kann man ja diversen Statistiken entnehmen.

  • Die Schuldfrage bei Scheidungen wurde schon lange abgeschafft. Das ist auch müßig, denn einen Anteil am Scheitern haben fast immer beide Partner.

    Ja, die Schuldfrage ist schon länger Geschichte. Hat aber nichts damit zu tun das Frauen zu 80% die Scheidung einreichen.

    Die Zahlungsmoral von unterhaltspflichtigen Väter ist höher als die der unterhaltspflichtigen Mütter. Die meisten Väter zahlen gerne für die Kinder und müssen es sowieso. Das Problem ist eher das können. Die Kosten steigen nunmal nach der Trennung. Die kosten für die seperate Wohnung. Falls der Vater nicht kann oder nicht ausreichend zahlen kann, dann springt der Staat ein. Der Staat verzichtet jedoch nicht auf die Forderungen dem Vater gegenüber.

    Es ist nicht mehr so, dass die Mutter automatisch das Sorgerecht bekommt.

    Doch, es ist noch sehr häufig so. Automatisch vielleicht nicht mehr. Aber Mütter haben ein Recht auf die Kinder, Väter müssen immer darum kämpfen.

    Und ja, natürlich ist eine gütliche Einigung das Beste für alle. Vor allem für die Kinder. Manche Elternteile werden jedoch entfremdet. Und das ist grausam. Es gibt viele, die dafür kämpfen, dass das PAS (parental alienation syndrome) anerkannt wird.

  • Wer dann die Scheidung einreicht spielt dann auch keine Rolle.

    Wenn du meinst...

    Liegt halt häufig daran, dass die Frauen eine wesentlich tiefere Bindung zu Ihren Kindern haben als Männer.

    Stimme dir da zu. Ich möchte noch Hinzufügen, dass es auch eine Ursache hat.

    Ich glaube kaum, dass es den Kindern besser gehen würde, wenn das Verhältnis umgekehrt wäre.

    Oder fifty:fifty.

    Deutschland sträubt sich immer noch gegen das Wechselmodell. Zumindest das BMFSFJ. Andere Länder sind schon weiter.

    Trotzdem kommen halt viele Väter (und wenige Mütter) Ihren Unterhaltspflichten nicht nach.

    "viele" würde ich nicht sagen.

    Hauptursache ist das Können, nicht das wollen. Die Zahlungsmoral von unterhaltspflichtigen Müttern ist übrigens geringer als die der Väter. Aber da es wesentlich mehr unterhaltspflichtige Väter gibt als Mütter stimmt deine Aussage trotzdem.

  • Liegt halt häufig daran, dass die Frauen eine wesentlich tiefere Bindung zu Ihren Kindern haben als Männer.

    Oder vielleicht auch ganz praktisch, dass die Mütter die sind, die ohnehin schon den gesamten Alltag mit dem Kind wuppen (Überblick und Begleitung zu Arztterminen, Hausaufgabenbetreuung, Überblick über vorhandene Kleider/Schuhe und aktuelle Kleider-/Schuhgrößen, Verabredungen mit anderen Kindern, Sport- und Musikvereine usw...) und ihren Alltag sowie ihre Arbeitszeit um das Kind herum organisiert haben.

    "Tiefere Bindung" würde ich gar nicht unbedingt unterstellen. Ein Vater kann viel arbeiten und im Alltag wenig präsent sein und trotzdem eine sehr enge Bindung zu seinem Kind haben. Bei der Frage, bei wem das Kind leben soll, wird es trotzdem schwierig, wenn der Vater in klassischer Sorge- und Betreuungsarbeit quasi bei null anfangen muss und sein ganzes Leben neu organisieren.

  • Das ist ja doch recht schnell von der Bachelor-Arbeit zum Herumgeboomere eskaliert.

    Ja, ist etwas eskaliert.

    Zur Auflockerung etwas Historisches:

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  • Da der Emittent der Umfrage ein neu Account ist, und sich bisweilen nur um diesen einen link zu posten angemeldet hat und seitdem nicht wieder Spar ich mir mal die Umfrage... I.d.r. Hört und sieht man ohnehin nix mehr von den Bachelor schreibenden.


    Zur Sache an sich, Finanzen sind ein schwieriges Thema, das anfangen ist eines der größten Probleme, ich habe hier mit wenig angefangen und hab mir bewusst als Frau einen Beruf ausgesucht der gut bezahlt wird, dieser war in der aufstrebenden IT branche. Da bin ich bis heute geblieben, und verdiene überdurchschnittlich, weswegen ich auch viele finanzielle Freiheiten habe.

    Etliche ehemalige schul kameradinen haben sich andere Berufe ausgesucht, eher im sozialen Bereich, statt den Antrieb zu haben sich fortzubilden haben die immer noch nur die anfängliche Qualifikation, beschweren sich aber gerne mal darüber dass andere mehr Geld haben.

    Ob jemand finanzielle Freiheiten hat um auch tatsächlich in Aktienmärkte zu investieren hängt also bereits damit zusammen für welchen Berufszweig sich nach der Schule entschieden wird, und hängt an den Ambitionen eines jeden einzelnen. Frauen stecken nicht nur in der Familien Planung gerne mal zurück, sondern geben sich auch leichter mit einem ist Zustand zufrieden anstatt was Neues auszuprobieren, so zumindest mein Eindruck in meinem Umkreis.

  • Das Hauptproblem ist doch, dass meist die Frauen zuhause bleiben und die Kinderbetreuung übernehmen (https://de.statista.com/infografik/248…-beziehen/).Das gilt oft auch für die Pflege von Eltern und/oder Schwiegereltern. Selbst wenn es bei Eintritt in den Beruf keinen Pay gap gab, kommt es aufgrund dieser beruflichen Pausen zu Nachteilen für die Frauen (leitende Position weg, Teilzeitarbeit etc.).

    Es wird gerade wieder (wegen des Fachkräftemangels) öffentlich propagiert, dass mehr Frauen in Vollzeitbeschäftigung gebracht werden müssen. Andererseits fehlen hunderttausende Kitaplätze. Und wenn das Kind krank wird (was gerade bei kleineren Kindern öfter vorkommt), nutzt auch der beste Kitaplatz nichts. Ja, durch Homeoffice wurde die Arbeitswelt etwas flexibler, aber das ist nicht in jedem Job möglich. Fakt ist, dass Frauen die sich für Kinder entscheiden, finanzielle Nachteile haben, sowohl im Arbeitsleben als auch später bei der Rente. Natürlich gibt es auch Familien, die das anders handhaben, aber das sind eben die Ausnahmen. Über die Steuerklassen III/IV wurde hier ja schon geschrieben.

    Schön wäre es ja, wenn sich beide Elternteile (in der Regel entscheiden sich ja nicht nur Frauen für Kinder) sich die Elternzeit und selbstverständlich auch Kind-krank Tage teilt.

  • Vor einiger Zeit ergab sich ein Gespräch mit einem Mann, nach außen recht souverän und „im Leben stehend“ wirkend, der sich sehr lautstark und leider schon ziemlich hysterisch darüber empörte, dass der Staat nicht genug helfe.

    Seine Mutter war pflegebedürftig geworden, und nun musste er sich kümmern: körperliche Versorgung, Nahrung, Wohnung, Termine, Ärzte, Pflegedienst, Behörden/Sozialleistungen, Absagen Pflegeheime, Gespräche….

    „Aber ich arbeite doch den ganzen Tag, wie soll das funktionieren, wieso kriegt man keine Hilfe?! Ich stehe ganz alleine da mit dem ganzen Papierkram und allem!“

    Wenn ich diesem Menschen gesagt hätte, er solle sich bitte mehr Zeit nehmen für seine privaten Finanzen und deren Optimierung…ich nehme an, er wäre ausgerastet.

    Es dürfte klar sein, was ich verdeutlichen möchte: Wer sich rein finanziell optimieren möchte, vlt sogar so weit geht, stundenintensiv über Excel-Tabellen für Vorabpauschalen mit 19,80 Euro Steuern zu brüten, lange Überlegungen über evtl Kontokündigungen mit 3,80 Monatsgebühr und Kontowechsel mit 50 Euro „Welcome“ und vorübergehend marginalen Zinsvorteilen mit Papierkram-Ident zu führen, der braucht nicht nur Finanzen, die über sind, sondern vor allem eins: Zeit. Viel Zeit.

    Und Energie und einen freien Kopf dafür, bei vielen irgendwann abends/nachts nach allem.

    Wer tagtäglich in Bereitschaft und in Tat von morgens bis abends, Montags bis Sonntags, neben/mit Beruf, Sorge für junge und ältere Menschen praktiziert, sich persönlich und intensiv kümmert, ist aber a) abends meist durch viele persönliche Einbeziehungen emotional aufgeladen und wünscht sich einen Moment Ruhe, und hat insbesondere b) deutlich weniger oder keine Freizeit.

    Gibt genügend Statistiken, ich erspare mir Verweise.

    Ach, ja…betrifft meist Frauen.

    Passt vlt zum Thema „Frauen und Aktien“ und deren häufig beklagte Sicht auf Finanzoptimierung, oft aus einer Parallelwelt weniger Involvierter mit mehr Zeit, Muße und „freien Kopf dafür“ bis hin zur Rosinen-Pickerei.

    Nicht allgemeingültig und ohne Häme, mit etwas emotionalem Fingerspitzengefühl, Beobachtung und Wahrnehmung über den Tellerrand hinaus,

  • Wieso bin ich blind? Ich bin weiblich, verheiratet und habe ein Kind und war bis vor kurzem berufstätig. Ich weiß, wovon ich rede 😀

    OK, Fehleinschätzung meinerseits. Nicht zwei Blinde, sondern eine Sehende und ein Blinder.

    Und doch: Wie bereits dargestellt, sehe ich mich als Mann nicht in der Position, einer Frau (Dir oder einer anderen) die Story vom Pferd übers Kinderkriegen zu erzählen.

  • Hier fiel auch das Thema Berufswahl von Frauen:

    Was nicht unbeachtet bleiben darf:

    Vlt kennt der eine oder die andere diese Gespräche, wenn denn aufmerksam zugehört wird, wenn junge Mädchen und Frauen auf ihre berufliche Zukunft angesprochen wurden/werden auf Feiern von Familien und Freunden, Feste usw.:

    „Aber wie willst du das/den Beruf denn mit einer Familie vereinbaren?“….

    Habe noch nie gehört, dass junge Männer derart kritisch in dieser Hinsicht gefragt wurden.

    Ist nur ein Beispiel von vielen, die auf Mädchen und Frauen einprasseln über viele Jahre.„Ich möchte sooooo gerne Oma werden“, das und vieles anderes, wer hat’s noch nicht gehört….

    Steter Tropfen usw.

    Nachhaltige Prägung.

    Es gibt reichlich Erwachsene, die stolz über ihre Erfolge berichten, um ihrem Umfeld, aber insbesondere meist den Eltern zu gefallen und Anerkennung zu erhalten. Ich finde solche Situationen bei älteren Erwachsenen manchmal echt zum Fremdschämen, aber der Mensch kann wohl nicht gegen so eine/seine Natur.

    Missfallen und längere Spannungen in familiären Beziehungen ersparen sich viele (Kinder) gerne. Diesem Spannungsfeld können sich auch Frauen nicht entziehen. Insbesondere auch nicht wegen der zusätzlich speziellen und besonderen Erwartungen an sie.

    Gibts auch viele Berichte drüber, zur häufig beeinflussten und geprägten Berufswahl von Frauen, eher sozial/weniger Entgelt, aber familienfreundlich und teilzeittauglich.

    Ist wohl so, ist nicht meine Entdeckung.

  • Schön wäre es ja, wenn sich beide Elternteile (in der Regel entscheiden sich ja nicht nur Frauen für Kinder) sich die Elternzeit und selbstverständlich auch Kind-krank Tage teilt.

    Man könnte das durchaus incentivieren, zum Beispiel mit einer Regelung, dass es für ein Jahr xx% des gesamten Netto-Haushaltseinkommens (ungedeckelt) gibt, aber nur, wenn beide 50/50 je ein halbes Jahr Elternzeit nehmen. Dann würde das bisherige Argument - der Mann verdient deutlich mehr und Elterngeld ist auf 1.800 EUR gedeckelt, deshalb muss schon aus finanziellen Gründen die Frau zu Hause bleiben - wegfallen. Mir ist schon klar, dass das nicht passieren wird. Aber es wäre eine Möglichkeit, um zumindest im ersten Jahr ansatzweise zu 50/50 zu kommen.

  • Vor einiger Zeit ergab sich ein Gespräch mit einem Mann, nach außen recht souverän und „im Leben stehend“ wirkend, der sich sehr lautstark und leider schon ziemlich hysterisch darüber empörte, dass der Staat nicht genug helfe.

    Seine Mutter war pflegebedürftig geworden, und nun musste er sich kümmern: körperliche Versorgung, Nahrung, Wohnung, Termine, Ärzte, Pflegedienst, Behörden/Sozialleistungen, Absagen Pflegeheime, Gespräche….

    „Aber ich arbeite doch den ganzen Tag, wie soll das funktionieren, wieso kriegt man keine Hilfe?! Ich stehe ganz alleine da mit dem ganzen Papierkram und allem!“

    Wenn ich diesem Menschen gesagt hätte, er solle sich bitte mehr Zeit nehmen für seine privaten Finanzen und deren Optimierung…ich nehme an, er wäre ausgerastet.

    Es dürfte klar sein, was ich verdeutlichen möchte: Wer sich rein finanziell optimieren möchte, vlt sogar so weit geht, stundenintensiv über Excel-Tabellen für Vorabpauschalen mit 19,80 Euro Steuern zu brüten, lange Überlegungen über evtl Kontokündigungen mit 3,80 Monatsgebühr und Kontowechsel mit 50 Euro „Welcome“ und vorübergehend marginalen Zinsvorteilen mit Papierkram-Ident zu führen, der braucht nicht nur Finanzen, die über sind, sondern vor allem eins: Zeit. Viel Zeit.

    Und Energie und einen freien Kopf dafür, bei vielen irgendwann abends/nachts nach allem.

    Wer tagtäglich in Bereitschaft und in Tat von morgens bis abends, Montags bis Sonntags, neben/mit Beruf, Sorge für junge und ältere Menschen praktiziert, sich persönlich und intensiv kümmert, ist aber a) abends meist durch viele persönliche Einbeziehungen emotional aufgeladen und wünscht sich einen Moment Ruhe, und hat insbesondere b) deutlich weniger oder keine Freizeit.

    ...

    Guter Punkt!

    Wenn ich so in meinem Bekanntenkreis mich so umschaue:

    Es gibt Personen (Männlein wie Weiblein), die sich teilweise schon im Studium (also als sie noch Zeit und den Kopf frei hatten) angefangen haben zu kümmern. Einstieg waren meist Versicherungen wie eine Haftpflicht. Sie sind oft am Thema dran geblieben und haben sich Schritt für Schritt mehr (zu)getraut - bis hin zum bewußten, übermütigen Spekulieren (letzter Schritt meist die Männer bzw. die Damen wenn, dann sehr viel vorsichtiger).

    Dann gibt es die Gruppe (meist die Herren) die sich mit Beginn der Familienplanung erstmals intensiver damit auseinander gesetzt haben. Und die dazugehörigen Damen haben stolz verkündet "darum kümmert sich mein Mann!"

    Was habe ich mich darüber schon aufgeregt! Aber man muss ja höflich bleiben...

    Und dann gibt es die Damen, die Mitte vierzig aufwachen und feststellen dass sie etwas tun sollten - übrigens können da auch Singles darunter sein.

    Manchmal staune ich dann über Aussagen wie "ich bin ja nie mit dem Geld ausgekommen (verdient deutlich überdurchschnittlich und wählt bewußt nur kleine Wohnungen) und bin jetzt über eine App gestolpert - die Arbeitet nach der Briefumschlagmethode und da hatte ich dann voll die Erkenntnis!"

    Die Briefumschlagmethode ist schon im Haushaltsbuch meiner Großmutter von 1956 beschrieben. Damit habe ich schon im Studium angefangen...

    Und welcher Bericht zum Thema Sparen kommt ohne die Erwähnung des klassischen Haushaltsbuch aus?

    Je länger ich darüber nachdenke, desto eher habe ich die Vermutung, dass das "nicht kümmern" in jungen Jahren nicht erfolgt, weil der Einstieg schwer zu finden ist oder mühsam erscheint (betrifft wahrscheinlich alle).

    Später kommt dann die Erkenntnis der Notwendigkeit zusätzlich die traditionellen Geschlechterrollen - und dann kümmert sich er um das Geld und sie um den Haushalt und die Kinder.

    Habt Ihr ähnliche Erfahrungen/Beobachtungen gemacht?

    Und kennt Ihr Leute, die sich früh im Berufsleben sich mit Finanzen beschäftigt haben und es später haben bleiben lassen? Ich nicht...

    Grüße,

    DerDenker

  • Je länger ich darüber nachdenke, desto eher habe ich die Vermutung, dass das "nicht kümmern" in jungen Jahren nicht erfolgt, weil der Einstieg schwer zu finden ist oder mühsam erscheint (betrifft wahrscheinlich alle).

    Ja, das ging mir auch so. Nicht das grundsätzliche Wirtschaften und Auskommen mit dem Gehalt und was zur Seite legen, das war nicht das Problem. Aber die Frage, was man dann damit macht... Klar, wenn man sich bei Finanztip etc. ein bisschen einliest, ist das alles kein Hexenwerk. Aber das muss man eben erstmal tun. Und solange man mit seinem Geld gut auskommt und die Rente noch weit weg ist, ist es natürlich bequemer, das Thema erstmal aufzuschieben, man hat ja keinen akuten Handlungsbedarf.

    Und ich komme aus einer Familie, in der durchaus über Geld geredet wurde. Ich habe von meinen Eltern viel finanzielle Bildung mitbekommen (z.B. dass man von provisionsgetriebenen Finanzprodukten und Konsumschulden möglichst die Finger lässt), aber zum Thema Aktien und Börse quasi gar nicht. Sie gingen eher davon aus, dass man zum Vermögensaufbau und zur Altersvorsorge Immobilien kauft, mindestens mal eine zum selbst drin wohnen. Weil "man das so macht", und weil sie damit auch gut gefahren sind. Sie haben zwar auch Einzelaktien, aber das hat sich, glaube ich, mehr so angesammelt über die Jahre, teils auch durch Erbe, das ist für sie nicht die wesentliche Altersvorsorge. Und ETFs gibt es ja noch nicht ganz so lange und so richtig breit verfügbar mit allen Infos etc. erst seit ein paar Jahren, jedenfalls in meiner Kindheit und Jugend war das kein Thema.

    Dann gibt es die Gruppe (meist die Herren) die sich mit Beginn der Familienplanung erstmals intensiver damit auseinander gesetzt haben. Und die dazugehörigen Damen haben stolz verkündet "darum kümmert sich mein Mann!"

    Was habe ich mich darüber schon aufgeregt! Aber man muss ja höflich bleiben...

    Das machen, glaube ich, durchaus auch viele Paare gemeinsam. Aber oft eher im Kontext "Hauskauf" (was ja oft thematisch und zeitlich mit der Familienplanung zusammenfällt). Und häufig ist es dann so, dass nur gerechnet wird, wieviel Immobilienkreditrate mit Gehalt / Elterngeld abzüglich Lebenshaltungskosten drin ist, und dann geht die nächsten 20-25 Jahre erstmal alles an übrigem Geld in die Immobilie. Oft stellt sich das Thema dann erst wieder so wirklich, wenn die Immobilie abbezahlt ist, also bei vielen zwischen 50 und 60, und DANN zu merken, dass die gesetzliche Rente nicht reicht, ist natürlich spät. Oder schon früher im Fall einer Scheidung - ich glaube, da schauen viele (auch Frauen) dann doch nochmal genauer hin.

  • Und welcher Bericht zum Thema Sparen kommt ohne die Erwähnung des klassischen Haushaltsbuch aus?

    Ich muss ehrlich sagen ich habe noch nie ein Haushaltsbuch geführt, ich kenne lediglich die Fixkosten die jeden Monat auftreten.

    und DANN zu merken, dass die gesetzliche Rente nicht reicht, ist natürlich spät.

    Naja im Prinzip hat man ja ein großes Kapital dann in Form der Immobilie. Es gibt mehrere Varianten auch ohne auszuziehen wie man dieses nutzen kann.

  • Je länger ich darüber nachdenke, desto eher habe ich die Vermutung, dass das "nicht kümmern" in jungen Jahren nicht erfolgt, weil der Einstieg schwer zu finden ist oder mühsam erscheint (betrifft wahrscheinlich alle).

    In Deutschland haben viele Menschen noch Berührungsängste mit den Themen Aktien und Börse. Es wird oft mit „Zocken“ gleichgesetzt. Das Giant besonders für die ältere Generation, die ihren Kindern die Finanzbildung ja mitgeben sollte. Bei mir in der Familie hat das nicht stattgefunden. Ich sah meine Mutter manchmal auf Zetteln herum rechnen, aber gesprochen wurde darüber nie.

    Bei meinem Mann und mir waren es dann Kapitallebensversicherungen (noch mit Garantiezins von 4%) und private Rentenversicherungen sowie die selbstgenutzte Immobilie. Wir haben erst spät mit Fonds und dann mit ETFs begonnen (übrigens auf meine Initiative hin). Mein Mann ist da geschlechtsuntypisch eher vorsichtiger als ich.

    Wenn man zumindest die Basis der Finanzbildung im Elternhaus nicht mitbekommen hat, ist es sehr viel schwieriger, auch wenn es heutzutage via Internet viel umfangreichere Informationsmöglichkeiten gibt als früher.. Ich bin der Meinung, dass Finanzbildung in gewissem Umfang auch in der Schule stattfinden sollte (Grundlagen Budget, Finanzplanung, Finanzprodukte bis hin zum Experimentieren mit fiktiven Depots).

  • Ich bin der Meinung, dass Finanzbildung in gewissem Umfang auch in der Schule stattfinden sollte (Grundlagen Budget, Finanzplanung, Finanzprodukte bis hin zum Experimentieren mit fiktiven Depots).

    Wichtig wärs schon, aber was wird der Lehrplan wohl daraus machen? =O Ich befürchte ein neues Fach, für das es viel auswendig zu lernen gilt, dazu noch schnarchig aufbereitet, dass sich jeder Schüler mit Grausen abwendet oder womöglich ein Finanztrauma analog Mathematik oder Sprachen entwickelt . Wenn dann der Lehrkörper selbst null Plan hat und das nicht aus eigener Erfahrung rüberbringt, bin ich skeptisch.

  • Wenn man zumindest die Basis der Finanzbildung im Elternhaus nicht mitbekommen hat, ist es sehr viel schwieriger, auch wenn es heutzutage via Internet viel umfangreichere Informationsmöglichkeiten gibt als früher.. Ich bin der Meinung, dass Finanzbildung in gewissem Umfang auch in der Schule stattfinden sollte (Grundlagen Budget, Finanzplanung, Finanzprodukte bis hin zum Experimentieren mit fiktiven Depots).

    Bei Wehr- und Zivildienst gab es ja "lebenskundlichen Unterricht" (oder so ähnlich), darunter könnte man auch das Finanzgedöns fassen. Nur hat nicht jeder Böcke auf eine allgemeine Dienstpflicht.

  • Wichtig wärs schon, aber was wird der Lehrplan wohl daraus machen? =O Ich befürchte ein neues Fach, für das es viel auswendig zu lernen gilt, dazu noch schnarchig aufbereitet, dass sich jeder Schüler mit Grausen abwendet oder womöglich ein Finanztrauma analog Mathematik oder Sprachen entwickelt . Wenn dann der Lehrkörper selbst null Plan hat und das nicht aus eigener Erfahrung rüberbringt, bin ich skeptisch.

    Es versteht sich von selbst, dass Lehrer entsprechend dafür ausgebildet werden müssen. Und wegen der Spannung der Vorschlag, mit fiktiven Depots zu arbeiten. Daraus könnte man einen Wettbewerb unter den Schülern machen.

    Aber was Lehrpläne betrifft, muss ich dir leider recht geben: Oft lebens- und weltfremd und todlangweilig ☹️