Danke für eure Antworten.
Ich habe in meiner Beschreibung bewusst Dinge weggelassen, die ich für die konkrete Frage irrelevant hielt. Kann das natürlich auch jetzt nochmal ausführlich darlegen.
Ich sehe mich selbst in Finanzfragen auch nicht ganz so unbeleckt, wie es hier wohl rübergekommen ist...
Der Kredit über 113T€ ist natürlich nicht der Einzige. Die Tilgung von 23T€ in 10 Jahren wäre auch recht mau gewesen.
Also nochmal auf Anfang - ganz ausführlich:
Ich habe 2014 gebaut. Dafür habe ich:
Kredit 1: 100T€, 2,09%, 15 Jahre SZB, Annuität 436€, aktueller Stand: 18,6T€
Kredit 2: 113T€, 1,55%, 10 Jahre SZB, Annuität 322€, aktueller Stand: 93,4T€
Letzterer sollte nach den 10 Jahren (Mitte 2025) bei 90T€ sein und durch den BSV abgelöst werden.
BSV: 90T€, 1,95%, ist jetzt zuteilungsreif
Bei Kredit 1 habe ich in den letzten Jahren des Öfteren Sonderzahlungen durchgeführt, so dass er aktuell bei ca. 19T€ steht und, wenn ich weiter regulär tilge, in 12/2027 komplett getilgt ist.
Dass die Übertragung des (alten, verhältnismäßig guten) Riester-Fonds von 18T€ auf den BSV im Nachhinein eine schlechte Entscheidung war, ist mir auch bewusst. Spielt aber bei meiner aktuellen Frage m. E. keine Rolle.
Zum damaligen Zeitpunkt und aus meiner damaligen Sicht war es jedoch eine logische und sinnvolle Idee.
Als ich das Haus gebaut habe, war Kind 1 gerade auf der Welt und Kind 2 unterwegs. Meine Lebensgefährtin hat finanziell mit dem Haus nichts zu tun und somit musste ich schauen, dass ich sowohl Haus als auch Familie mit meinen damaligen Einkommen gestemmt bekam. Da als Sicherheit das Guthaben aus dem Fond noch in den Ring zu werfen war aus damaliger Sicht der richtige Weg.
Ich will mich hier auch nicht rechtfertigen. Und es geht auch bei meiner Frage nicht darum, ob das damals eine dumme Entscheidung war (ja, war es) und wie man es hätte besser machen können (im Nachhinein weiß man vieles besser). Hätte ich damals gewusst, wie sich meine Einkommenssituation entwickelt, wäre ich die Sache anders angegangen.
Auch die Konstruktion Darlehen + BSV hätte man anders machen können. Ist aber nun halt so. Und ganz ehrlich: Was ich damals für seltsame Vorschläge bekommen habe, war das noch die beste von den schlechten Lösungen. Ein Bankberater hatte mir vorgeschlagen, die kompletten 213T€ als Riester-BSV aufzunehmen..
Soweit der Werdegang zur aktuellen Situation.
Zu dem Thema "Versicherung mit 85" habe ich mich tatsächlich unklar ausgedrückt. Bitte entschuldigt.
Was ich damit meinte, waren die Kosten, die bei der Riester-Rente während der Auszahlungsphase auf einen zukommen. Also die Kosten, welche der Anbieter für den Abschluss einer Versicherung vom Guthaben abzieht, welche dann die Rentenzahlungen ab dem Zeitpunkt übernimmt, wo das Riester-Guthaben aufgebraucht ist. (Was m. W. irgendwo im Alter von 85 sein dürfte...)
Und diese Kosten könnte ich natürlich umgehen, in dem ich den Riester-Vertrag jetzt als Wohn-Riester auszahlen lasse, da ich auf die Verrentung nicht angewiesen bin.
Der Nachteil sind die 2% Verzinsung auf dem WFK, welche ich nicht getilgt bekomme.
"Schulden" (mit ganz großen Anführungszeichen), die ich nicht zurückzahlen kann, fühlen sich für mich nicht gut an. Aber wie ihr schon sagtet: Eigentlich ist das alles nur virtuell und es ist durchaus realistisch, mit dem Geld, was ich für die (theoretische) Tilgung dieses "Darlehens" einsetzen würde, auf dem Markt mehr als 2% zu erzielen und somit letztendlich im Plus zu sein.
Also ich denke, dass ich den Riester-BSV ganz normal nutzen werde. Im Rentenalter kommen dann "nur noch" die 2% WFK und die Besteuerung auf mich zu und nicht noch irgendwelche anderen Kosten für Versicherungen.
Der von mir zunächst angedachte Variante, das Guthaben in einem anderen Riester weiterzuführen, erspart mit zwar die 2% WFK, aber trotzdem habe ich später diese Versicherung und Kosten, die ich vermeiden könnte.
Danke für eure Hilfe und eure Zeit. Ich denke, dass das der vernünftigste Weg ist.