Beiträge von soluga

    Klar, mit dem aktuellen Zinsniveau ist es schlauer, einen alten Kredit mit 1,x% nicht sonderzutilgen. Aber vor 2022 hat niemand damit gerechnet, dass die Zinsen überhaupt, geschweige denn so plötzlich und so schnell wieder ansteigen würden.

    Mit den Sondertilgungen habe ich natürlich aufgehört, als die Zinsen stiegen und man das Kapital anders besser anlegen konnte. Letztmalig Ende 2021.

    Ich wollte mich auch nur rückversichern, dass ich mit der Planung, den BSV zu nutzen, statt, wie in den vergangenen Jahren geplant, das Guthaben zu übernehmen, um das WFK zu vermeiden, nicht irgendwas übersehe. Aber ich sehe derzeit keinen Grund, das nicht so zu machen.

    Insofern danke für eure konstruktive Mitarbeit (statt mich nur auf vergangene Fehler ohne jedweden inhaltlichen Nutzen hinzuweisen).

    Ist irgendwie, wie in jedem Forum. Es gibt Leute die sind bemüht und es gibt andere, die nur permanent versuchen, anderen vor die Tür zu sch***.

    Danke für eure Antworten.

    Ich habe in meiner Beschreibung bewusst Dinge weggelassen, die ich für die konkrete Frage irrelevant hielt. Kann das natürlich auch jetzt nochmal ausführlich darlegen.

    Ich sehe mich selbst in Finanzfragen auch nicht ganz so unbeleckt, wie es hier wohl rübergekommen ist...

    Der Kredit über 113T€ ist natürlich nicht der Einzige. Die Tilgung von 23T€ in 10 Jahren wäre auch recht mau gewesen.

    Also nochmal auf Anfang - ganz ausführlich:

    Ich habe 2014 gebaut. Dafür habe ich:

    Kredit 1: 100T€, 2,09%, 15 Jahre SZB, Annuität 436€, aktueller Stand: 18,6T€

    Kredit 2: 113T€, 1,55%, 10 Jahre SZB, Annuität 322€, aktueller Stand: 93,4T€

    Letzterer sollte nach den 10 Jahren (Mitte 2025) bei 90T€ sein und durch den BSV abgelöst werden.

    BSV: 90T€, 1,95%, ist jetzt zuteilungsreif

    Bei Kredit 1 habe ich in den letzten Jahren des Öfteren Sonderzahlungen durchgeführt, so dass er aktuell bei ca. 19T€ steht und, wenn ich weiter regulär tilge, in 12/2027 komplett getilgt ist.

    Dass die Übertragung des (alten, verhältnismäßig guten) Riester-Fonds von 18T€ auf den BSV im Nachhinein eine schlechte Entscheidung war, ist mir auch bewusst. Spielt aber bei meiner aktuellen Frage m. E. keine Rolle.

    Zum damaligen Zeitpunkt und aus meiner damaligen Sicht war es jedoch eine logische und sinnvolle Idee.

    Als ich das Haus gebaut habe, war Kind 1 gerade auf der Welt und Kind 2 unterwegs. Meine Lebensgefährtin hat finanziell mit dem Haus nichts zu tun und somit musste ich schauen, dass ich sowohl Haus als auch Familie mit meinen damaligen Einkommen gestemmt bekam. Da als Sicherheit das Guthaben aus dem Fond noch in den Ring zu werfen war aus damaliger Sicht der richtige Weg.

    Ich will mich hier auch nicht rechtfertigen. Und es geht auch bei meiner Frage nicht darum, ob das damals eine dumme Entscheidung war (ja, war es) und wie man es hätte besser machen können (im Nachhinein weiß man vieles besser). Hätte ich damals gewusst, wie sich meine Einkommenssituation entwickelt, wäre ich die Sache anders angegangen.

    Auch die Konstruktion Darlehen + BSV hätte man anders machen können. Ist aber nun halt so. Und ganz ehrlich: Was ich damals für seltsame Vorschläge bekommen habe, war das noch die beste von den schlechten Lösungen. Ein Bankberater hatte mir vorgeschlagen, die kompletten 213T€ als Riester-BSV aufzunehmen..

    Soweit der Werdegang zur aktuellen Situation.

    Zu dem Thema "Versicherung mit 85" habe ich mich tatsächlich unklar ausgedrückt. Bitte entschuldigt.

    Was ich damit meinte, waren die Kosten, die bei der Riester-Rente während der Auszahlungsphase auf einen zukommen. Also die Kosten, welche der Anbieter für den Abschluss einer Versicherung vom Guthaben abzieht, welche dann die Rentenzahlungen ab dem Zeitpunkt übernimmt, wo das Riester-Guthaben aufgebraucht ist. (Was m. W. irgendwo im Alter von 85 sein dürfte...)

    Und diese Kosten könnte ich natürlich umgehen, in dem ich den Riester-Vertrag jetzt als Wohn-Riester auszahlen lasse, da ich auf die Verrentung nicht angewiesen bin.

    Der Nachteil sind die 2% Verzinsung auf dem WFK, welche ich nicht getilgt bekomme.

    "Schulden" (mit ganz großen Anführungszeichen), die ich nicht zurückzahlen kann, fühlen sich für mich nicht gut an. Aber wie ihr schon sagtet: Eigentlich ist das alles nur virtuell und es ist durchaus realistisch, mit dem Geld, was ich für die (theoretische) Tilgung dieses "Darlehens" einsetzen würde, auf dem Markt mehr als 2% zu erzielen und somit letztendlich im Plus zu sein.

    Also ich denke, dass ich den Riester-BSV ganz normal nutzen werde. Im Rentenalter kommen dann "nur noch" die 2% WFK und die Besteuerung auf mich zu und nicht noch irgendwelche anderen Kosten für Versicherungen.

    Der von mir zunächst angedachte Variante, das Guthaben in einem anderen Riester weiterzuführen, erspart mit zwar die 2% WFK, aber trotzdem habe ich später diese Versicherung und Kosten, die ich vermeiden könnte.

    Danke für eure Hilfe und eure Zeit. Ich denke, dass das der vernünftigste Weg ist.

    Vielen Dank für eure Rückmeldungen.

    Das Thema ist recht komplex und ohne alle Infos ist es natürlich schwer, da eine gute Einschätzung zu geben. Trotzdem euch allen vielen Dank für eure Meinungen und Antworten.

    Ich versuche mal, die Fragen zu beantworten.

    wie alt bist Du?

    Wie viel Förderung ist in den Vertrag geflossen?

    Da stelle ich mir die Frage, ob das wirklich funktioniert. Ich kenne die Bausparauszahlung nur als Einheit von Sparbetrag und Darlehen. Dass man nur das Darlehen "entnehmen" kann wäre mir neu.

    Das war für den Bank"berater" auch neu. Er hat sich dann bei der Bausparkasse erkundigt und sich das bestätigen lassen, dass es geht. Also ich könnte das Guthaben in einen neuen Vertrag übernehmen und "frei" über das Darlehen verfügen.

    Vorteil der Variante wäre halt, dass ich die 2% nicht zahlen muss. Nachteil, dass ich eigentlich nicht auf die Riester-Rente angewiesen bin und durch die Versicherung sich das vermutlich auch nicht lohnt - außer ich werde 85 oder älter...

    Ich weiß leider nicht genau, wieviel Förderung in den Vertrag geflossen sind. Das war ursprünglich ein Riester-Fond bei Union Investment, abgeschlossen 2002. Beim Hausbau bzw. Kredit in 2014 wurde der dann in einen BSV umgewandelt. Bei der Übernahme des Fonds war das Guthaben ca. 18T€ und der aufgelaufene Gewinn ca. 6T€. In dem aktuellen Auszug des BSV steht "bisherige Riester-Zulagen 3T€". Ich vermute, dass das die kompletten Zulagen seit 2002.

    Ich bin 43.

    1. BSV nutzen, d.h. Dein Guthaben im BSV reduziert die Kreditsumme auf 54T€ zum günstigen Zinssatz. Weitere Teiltilgung aus Barreserven möglich. Weitere Zulagen möglich.

    2. BSV förderschädlich kündigen und Guthaben zur Teiltilgung nutzen. Restkredit (nach Teiltilgung aus Barreserven) zu Marktkonditionen aufnehmen. Sollte kaum attraktiv sein.

    3. Riester-BSV in einen normalen Riestervertrag wandeln. Dort das Guthaben (36T€) zur Tilgung entnehmen, Rest (nach Teiltilgung aus Barreserven) zu Marktkonditionen aufnehmen. Das würde das 2%-Wohnförderkontoproblem deutlich reduzieren, aber wie weit das sinnvoll umsetzbar ist, erfordert sicherlich einige Recherchen.

    zu 1)

    In dem Fall hätte ich dann die 36T€ zu 2%, die ich aber bis zur Rente nicht tilgen kann.

    Außerdem die 54T€ zu dem günstigen BSV-Kredit von 1,95%. Zusätzlich könnte ich diesen Kredit noch teilweise aus Barreserven tilgen. Bspw. 25T€ von den ~35T€ zur Tilgung nutzen.

    zu 2)

    Ja, das dürfte nicht sinnvoll sein, weil ich ja schon recht lange spare und genau dafür ja das Darlehen des BSV habe.

    zu 3)

    Das verstehe ich nicht. Das Wohnförderkonto wäre doch sowohl in Fall 1 als auch bei dieser Idee mit 36T€ belastet. Selbst wenn ich den BSV mit 90T€ in Anspruch nehme, werden ja nur die geförderten 36T€ auf das WFK gebucht. Das Darlehen ist m. W. unabhängig davon. Oder sehe ich das falsch?

    Daher ja auch die Idee, lediglich das Darlehen in Anspruch zu nehmen (was unabhängig von Riester ist) und das Riester-Guthaben unschädlich auf einen anderen Vertrag zu übernehmen und später zu verrenten. Aber dann hätte ich natürlich wieder das Thema mit den teuren Versicherungen, für die man 85 werden muss, dass sich das rentiert.

    Wie gesagt: Ich sehe eigentlich nur die zwei Varianten:

    1. BSV komplett nutzen, 36T€ auf dem WFK mit 2% bis zur Rente, ggf. teilweise noch aus den Reserven tilgen. Kein Problem mehr mit Versicherungen im Rentenalter.

    2. Riester-gefördertes BSV-Guthaben in anderen Vertrag übernehmen, BSV-Darlehen nutzen und mit den Barreserven den fehlenden Teil, der durch das nicht ausgezahlte Guthaben entstanden ist, zu ersetzen, damit ich nach der Sollzinsbindung nicht zu den aktuellen Marktzinsen finanzieren muss. In dem Fall wären meine Reserven dann natürlich zuerst mal wieder weg. Das ist aber nicht so ein großes Problem, da ich mittlerweile gut genug verdiene, dass ich absehbar neue Rücklagen hätte.

    Im Prinzip tausche ich den Nachteil der 2% Verzinsung des Wohnförderkontos mit 36T€ gegen den Nachteil, im Rentenalter von dem Riester-Guthaben eine "unsinnige" Versicherung abschließen zu müssen.

    Hallo zusammen,

    ich habe zwei mögliche Varianten, meinen Hauskredit zu tilgen. Ich bin mir nicht sicher, welche davon die Beste ist. Vielleicht könnt ihr mir helfen oder neue Sichtweisen geben.

    Die Situation:

    -Bankdarlehen 113T€, 10 Jahre Sollzinsbindung (1,55%) endet Mitte 2025. Saldo dann 90T€

    -Riester-Bausparvertrag 90T€, 36T€ Guthaben, 1,95% Zinsen. Demnächst zuteilungsreif.

    -Barreserven ca. 35T€

    Die Bank hat diese Kombination damals gewählt, um mit dem BSV das Darlehen abzulösen. Der BSV ist nicht abgetreten/zweckgebunden o. Ä. für das Darlehen.

    Mein abweichender Plan in den letzten Jahren war, das Riester-Guthaben auf einen anderen Riester-Vertrag zu übertragen und mir nur dar Darlehen (54T€) auszahlen zu lassen. Die restlichen 36T€ des Darlehens hätte ich aus Barmitteln gezahlt, so dass ich kein Problem mit den gestiegenen Zinsen des Darlehens hätte.

    Hintergrund der Überlegung war, dass ich ungern ein Wohnförderkonto hätte, dass ich mit 2% verzinsen muss und gleichzeitig das Geld rumliegen habe, für das ich (vor ein paar Jahren) keine Zinsen erhalte.

    Die (Zins)welt hat sich nun gewandelt und 2% sind jetzt nicht mehr so viel. Trotzdem ist es natürlich blöd, Zinsen zu bezahlen für etwas, was man nicht zurückzahlen kann.

    Auf der anderen Seite (und dadurch ergibt sich akut diese Frage) hört man immer wieder über große Zahlungen bei Rentenbeginn und während der Rentenzeit für Versicherungen ab dem 85. Lebensjahr. Die Variante, mir das Guthaben auszahlen zu lassen und damit diese unsinnigen Versicherungen zu sparen, wäre vielleicht dann doch die bessere Option - selbst bei 2% Zinsen auf dem Wohnförderkonto. Und damit wäre das Thema Riestern dann auch für mich erledigt. (Abgesehen von der Steuerzahlung zu Rentenbeginn)

    Ich bin aufgrund anderer Altersvorsorgeprodukte auf die Riester-Rente nicht unbedingt angewiesen. Insofern wäre es egal, wenn diese mir zum Renteneintritt nicht mehr zur Verfügung steht.

    Vielen Dank für eure Rückmeldungen/Ideen/Antworten!