Du möchstest einen konkreten Tip? Ich kann ja nur sagen, was ich machen würde, wäre ich in der Situation und risikoavers.
Ich würde beide Immos verkaufen und mir eine schöne Mietwohnung suchen. Dann würde ich die 1,3 Mio plus die 60k ETF und 6k Einzelaktien nehmen und in ein Portfolio, das so aussehen kann investieren:
60% Aktien (davon 35% MSCI World, 35% MSCI World EqualWeight, 15% SmallCaps, 15% EM IMI)
40% Anleihen ( davon 20% kurzfristige Staatsanleihen Deutschland, 50% € Unternehmensanleihen IG überschaubare Laufzeit, 20% Unternehmensanleihen international IG, 10% Staatsanleihen AAA Fremdwährung)
Die privaten Versicherungen würde ich prüfen, ggfls kündigen und auch oben rein packen.
Den Einstieg ins Portfolio könnte ich etwas strecken und in 3 Tranchen reingehen um meine Psyche zu beruhigen. Das Geld sollte dann nur zwischenzeitlich eher in Staatsanleihen/Geldmarkt als komplett aufs Konto. Für die Nerven kann das Sinn machen, im Mittel kostet das aber Geld (aber was nützt mir das Mittel, wenn ich nur eine Schuss habe?)
Dann 10 Jahre noch reinsparen, wenn es geht und bei starken Abweichungen der Gewichtungen rebalancieren. Ab Rentenbeginn mit einer Startentnahme von 18k (oder 19 wegen Steuern) starten. Nach guten Jahren auch etwas mehr, dann gibt es halt ne Kreuzfahrt oder ein schönes Geschenk für die Enkel. Dann vernüfntiges Testament und es gibt keinen Groll (eine Immobilie an mehr als einen Erben ist nicht immer schön, Aktien, Anleihen und Geld kann man herrlich teilen).
Aber 100% kommen jetzt unzählige Kritiken und andere Vorschläge... Genau das ist der Punkt: Es gibt halt nicht die eine Lösung für alle. Wichtig ist nur: Das Geld muss an den Kapitalmarkt und zu einem guten Teil auch in produktive Sachwerte und nicht nur Nominal. Die Kosten müssen passen (nur 1% bei 1 Mio. kostet 10.000€ im Jahr!) und man sollte nur systematische Risiken eingehen und keine Spielereien machen, weil man denkt man würde entweder dadurch mehr Rendite oder weniger Risiko erhalten. Es heißt die gröbsten Fehler zu vermeiden:
- Verkäufer statt Berater (Buch von Prof. Walz!)
- Nicht investieren (kostet ein Vermögen und birgt enorme Risiken)
- In der Krise abspringen (Geld ist weg)
- Kosten nicht im Griff haben
- Spekulieren, den Markt schlagen wollen und diese ganzen Dinge, die am Ende dazu führen, dass laut TradeRepublik Studie und anderen bis zu 85% der Anleger unterhalb der Marktrendite liegen und im Mittel sogar 2/3 der Rendite liegen lassen
- Marktmeinungen und Prognosen als Grundlage für Investmententscheidungen nehmen
Dann kann kaum noch etwas schief laufen, wie ich denke. Ob dann die eine oder die andere Lösung, eine abweichende Gewichtung usw. macht dann kaum einen Unterschied...