Deine Argumentation setzt voraus, dass es über- und unterbewertete Unternehmen gibt und dass man dies objektiv feststellen kann.
Wäre dem so, dann brauchen wir uns über marktbreite Investments nicht zu unterhalten. Man wählt ganz einfach die unterbewerteten Unternehmen aus und fertig ist die Überrendite.
Ja, es muss unter-/überbewertete Aktien geben. Aber ich glaube das streitet auch niemand ab. Niemand würde behaupten der Markt wäre so perfekt.
Aber nein, man muss unter-/ bzw überbewerteten Aktien nicht identifizieren können.
Jede Gewichtung nach Preis gewichtet überbewertete Aktien aus Prinzip über, ohne zu wissen, welche es sind.
Angenommen man wüsste anhand einer Glaskugel dass Aktien A und B dann gleich bewertet wären, wenn sie zu 40 Mrd MCap bewertet sind.
A ist aber mit 30 Mrd bewertet und B mit 60 Mrd.
Dann könnte man mit der Glaskugel feststellen, dass A unterbewertet und B überbewertet ist.
Im Index ist aber die überbewertete Aktie B doppelt so hoch gewichtet wie die unterbewertete Aktie A.
Und je stärker B überbewertet ist, desto stärker ist sie auch übergewichtet. Genau umgekehrt A.
Wenn man eine Gewichtung nimmt, die unabhängig vom Preis ist, passiert das nicht.
Dass man dazu die aktuellen Gewinne nimmt, ist eher willkürlich. Tendenziell, um auch hier halbwegs nach der Unternehmensgröße zu gewichten.
Man könnte auch gleichgewichten oder nach der Anzahl der Buchstaben im Unternehmensnamen.
Man darf nur nicht propoptional zum Preis gewichten.
Ich könnte noch etliche solcher Probleme mit MCap-Indices auflisten.
Die sind weit entfernt von optimal.
Sie sind einfach, haben wenig Turnover und andere Strategien haben auch Probleme.
Aber sie sind mit Sicherheit nicht die überlegene Strategie und alles andere wäre Spekulation.