Beiträge von Felice

    Finde ich nicht verkehrt. Bislang haben sich Tarife, die eine gesunde Lebensweise incentivieren, am Markt aber leider nicht richtig durchgesetzt.

    Ich halte dies auch für einen sinnvollen Ansatz. Bei diversen gesetzlichen Krankenkassen gibt es bereits solche Incentivierungen.

    Dr. Schlemann: Gab es denn überhaupt schon mal PKV-Versicherer, die solche Tarife mal auf den Markt bringen wollten?

    ... Mit höherem Selbstbehalt ist die Beitragsrückerstattung also leichter erreichbar. Und der Tarif ist halt Monat für Monat billiger.

    Macht was draus!

    :)

    Zu beachten ist aber hier, dass die betragsmäßige Beitragsrückerstattung (z. B. 2 Monatsbeiträge vom KV-Tarif) beim Tarif mit höherem Selbstbehalt niedriger ist als beim Tarif mit geringem oder ohne Selbstbehalt.

    Hier mal ein Beispiel aus einem Bisex-Tarif von vor 5 Jahren, als es ziemlich rappelte.

    Zwischen den veröffentlichten Alterskohorten in 5-Jahres-Staffelung wird vermutlich interpoliert (Achtung: Vermutung!).

    Ich glaube, genau diese Kopfschadentabelle vom Tarif PNWS der Debeka habe ich vor langer Zeit mal in einem anderen Forum gesehen. Mir kam es damals bereits ein wenig unglaubwürdig vor, dass in allen Alterskohorten der Männer die Kopfschäden so massiv hochgegangen sind, während dies in allen Alterskohorten der Frauen anders aussieht. Als ob man bewusst versucht die Beiträge der Männer an die Beiträge der Frauen anzupassen.

    Hat eigentlich jemand eine Ahnung, welche Angaben ein PKV-Versicherer bei einer anstehenden Beitragsanpassung dem unabhängigen Treuhänder vorlegen muss?

    Mein Beitrag ist 2020 bis 2022 überhaupt nicht gestiegen, dann 2023 unter der Inflation, seit 2024 aber vehement deutlich zweistellig. Das kann schon verwundern.

    Ab welchem prozentualen Aufschlag gilt eine Beitragssteigerung eigentlich als Explosion?

    In 2023, 2024, 2025 und 2026 Beitragssteigerungen? Das ist natürlich schon sehr heftig, vor allem da sie deinen Worten nach mindesten 3mal deutlich zweistellig ausfielen. Handelt es sich vielleicht um einen alten Bisex-Tarif? Dann würde ich mal einen Beitragsverlauf von einem vergleichbaren Unisex-Tarif für deinen Jahrgang anfordern. Meine Erfahrung ist, dass diese beitragsstabiler kalkuliert sind und daher moderatere Steigerungen über die Jahre haben.

    Die Barmenia scheint aktuell eine der PKVen zu sein, die mehrere Jahre hintereinander heftige Beitragserhöhungen hatte. Andere Versicherer sind eventuell mit einer besseren RfB-Quote ausgestattet und können darüber Beitragssteigerungen abfedern. Die Alte Oldenburger gehört dazu.

    Eigentlich nicht. Die Rückstellungen könnten bei Rentnern schließlich aufgelöst werden. Genau dafür sind sie ja da.

    Das ist übrigens ein Irrglaube, den viele haben. Du musst unterscheiden zwischen den tariflichen Rückstellungen und den Rückstellungen aufgrund des GBZ und der Überzinsen.

    Das, was ich in #111 geschrieben habe, bezieht sich auf die tariflichen Rückstellungen, die aus dem Sparanteil deines Beitrags gebildet werden.

    Die Rückstellungen aus GBZ und Überzinsen dienen aber dafür, dass die Beitragssteigerungen ausfinanziert oder zumindest limitiert werden. Also verringert werden.

    Eigentlich nicht. Die Rückstellungen könnten bei Rentnern schließlich aufgelöst werden. Genau dafür sind sie ja da.

    Wenn es aufgrund von Kostensteigerungen, die bisher nicht in den Tarifen einkalkuliert waren, zu einer Beitragsanpassung kommt, dann werden für diese Kostensteigerungen keine bereits vorhandenen Rückstellungen bei Rentnern aufgelöst. Hierfür müssen neue Rückstellungen für die weiteren Lebensjahre gebildet werden.

    Die bereits vorhandenen Rückstellungen decken nur die prognostizierten Kosten ab, die vor der Beitragserhöhung bekannt und damit einkalkuliert waren.

    Was genau findest Du an diesem Artikel interessant?

    (a) die Ratingergebnisse und (b) die Gründe dafür, dass wir uns offenbar gerade in "stürmischen" Zeiten der weiter anhaltenden Beitragssteigerungen befinden. Also da könnte in den kommenden Jahren noch einiges auf uns zukommen.

    Ich halte die Zahlen für gemogelt und auch für kontraintuitiv. Wieso sollten die Beiträge für Berufstätige stärker steigen als für Rentner, wo doch jeder weiß, daß die Gesundheitsausgaben für alte Leute bedeutend höher sind als für junge.

    Dass die Gesundheitsausgaben für ältere Leute bedeutend höher als für Berufstätige sind, ist doch bereits über die tariflichen Alterungsrückstellungen abgedeckt. Aus versicherungsmathematischer Sicht müssten eigentlich die Beitragssteigerungen für die Rentner stärker ausfallen, weil mit jeder Erhöhung die Rückstellungen auch entsprechend aufgestockt werden müssen. Dass die durchschnittlichen Steigerungen trotzdem niedriger ausfallen können (also von Alter 65 bis z. B. Alter 85), kann ich mir nur durch Wegfall TG, Aufbrauchen der Mittel aus GBZ und ÜZ sowie durch Limitierungsmaßnahmen durch den Versicherer aus den RfB erklären.

    Wenn man aus diesen Werten einen Mittelwert bestimmt, dann dürfte die durchschnittliche Beitragssteigerung zwischen 2000 und 2025 für einen Angestellten (im Berufsleben) ca. 4,2% und für einen Rentner ca. 2,8% betragen.

    Sind das vielleicht Werte, mit denen man die weitere Beitragsentwicklung seines eigenen Vertrags in die Zukunft projizieren kann???

    Hier mal wieder ein (wie ich finde) interessanter Artikel: map-report PKV: Beiträge steigen so stark wie nie

    Auch die Grafik auf der Seite finde ich interessant, weil sie die jährlichen Durchschnittsbeitragssteigerungen für die wenigen PKV-Versicherer, die untersucht wurden, aufzeigt. Wenn man aus diesen Werten einen Mittelwert bestimmt, dann dürfte die durchschnittliche Beitragssteigerung zwischen 2000 und 2025 für einen Angestellten (im Berufsleben) ca. 4,2% und für einen Rentner ca. 2,8% betragen. Beim Rentner dürften dann Wegfall von TG und das Aufbrauchen der angesparten Mittel aus GBZ und Überzinsen sowie ein etwaiger Beitragsentlastungstarif zu dem niedrigeren Prozentwert geführt haben. Und ggfs. noch Tarifwechsel.

    Wenn man sich das vor Augen führt, merkt man, wie antiquiert das Konzept des Berufsbeamtentums ist. Aber es hat bei uns in Deutschland schließlich Verfassungsrang! Von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

    Leider ist Deutschland in dem Punkt kein wenig fortschrittlich (und auf Effizienz aus). Ist ja ähnlich so bei der Digitalisierung und der Bahn.

    Aber mal schauen, wie es in der Entwicklung der Sozialversicherungssysteme weitergehen wird (RV, KV, PV). Vielleicht kommt dann mal ein Umdenken, wenn die Systeme kurz vorm Kollaps stehen.

    Hallo zusammen,

    wie viele habe auch mal wieder eine Erhöhung der Debeka PKV Beiträge erhalten. Die kommen mittlerweile jedes Jahr. Dieses Jahr sind es 100€ mehr. Mit den letzten Erhöhungen bekomme ich immer Vorschläge zu alternativen Tarifen, die einiges darunter liegen und jede Mal frage ich mich: Wo ist der Haken?

    Tarif20252026NW-SB,NC 2026
    N729.31799.31
    Zuschlag72.9379.93
    NC28.332.8
    Zuschlag2.833.28
    TG43/14458.6558.65
    PVN92.89109.21SummeDifferenzMeine Ersparnisim Jahr
    Summe984.911083.18726.72356.46178.232138.76
    Selbstbehalt5005001350
    Arztkostenselbst zahlen Gewinn
    00002138.76
    5005005005001638.76
    100050050010001138.76
    20005005001350788.76
    40005005001350788.76
    80005005001350788.76
    Kosten im Jahr insgesamt5909.466499.084360.32
    Selbstbehalt5005001350
    Summe6409.466999.085710.32

    Die Berechnungen in deiner Tabelle sind nicht ganz korrekt, denn der SB beim Tarif N ist ein relativer SB. Auf die ersten 5.000 EUR Kosten zahlt man 10% SB. D. h. wenn man in einem Jahr beispielweise 2.000 EUR Kosten hat, dann zahlt man 200 EUR SB. Soweit ich informiert bin, beschränkt sich dieser relative SB nur auf ambulante Kosten. Dies müsstest du in den Versicherungsbedingungen nochmal nachlesen.

    Der Tarif NW-SB hat aber einen absoluten SB, wie du auch korrekt angegeben hast.

    Ich bin seit knapp 40 Jahren bei der Signal Iduna und war bisher sehr zufrieden. Die Werbung dort besagt, dass man der beitragsstabilste PKV Versicherer sei. Nun bin ich in Rente, seit 1,5 Jahren in einem geschlossenen Tarif KK2 ( SB 1500 Euro) und habe nun für 2026 eine Tariferhöhung von 147% mitgeteilt bekommen, trotz hoher SB und Altersrückstellungen.

    Mir ist klar dass die Kosten steigen, aber von einem Jahr auf das andere eine Steigerung von 147%, ich finde, so etwas darf es nicht geben, denn innerhalb eines Jahres sind die Kosten ganz sicher nicht um einen solchen Wert gestiegen. Ich denke jeder hier kann sich vorstellen wie es ist, so ein Schreiben von seiner PKV zu bekommen. Erst denkt man noch, dass das sicher ein Fehler ist bis man langsam begreift, dass das ernst gemeint ist.

    Viel beängstigerend dabei aber ist, wenn solche Steigerungen kommen, was bezahle ich 2027? 50% mehr, 100% mehr, 200% mehr??

    Wo führt das hin?

    Was sagt denn Dr. Schlemann als Experte zu einem Tarif, dessen Beitrag um 390 Euro (entspricht bei michel1um 147%) zum Jahreswechsel steigt?

    Handelt es sich hier vielleicht um einen Tarif, der jahrelang keine Beitragssteigerung hatte, da der Schwellwert für den auslösenden Faktor "Leistungskosten" in keinem Jahr überschritten worden ist? Und jetzt muss alles nachgeholt werden?

    Ich muss mich da selbst korrigieren. Ich hatte gestern den Fahrzeugschein nicht zu Hand und habe scheinbar ein Parallel-Modell erwischt welches deutlich teurer ist. Heute mit Fahrzeugschein ist die HUK24 classic-select 400€/Jahr günstiger =O. Da ich aber ungern die Werkstattbindung habe, würde ich zwar den classic-Tarif nehmen, auch der ist noch 280€/Jahr günstiger. Wird also wohl doch gewechselt. Muss man bei der HUK24 was beachten?

    Beachten beim Erstabschluss musst du eigentlich nichts. Nur jedes Jahr den Tipp von Hornie in #66 berücksichtigen.

    Je nachdem wie alt dein Auto ist, würde ich dir die Werkstattbindung empfehlen. Du bekommst bei Reparaturen, die über die Versicherung abgewickelt werden, auch immer eine Garantie. Ob man den Rabattretter/Rabattschutz abschließt, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Ich habe es gemacht. Falls du im ADAC bist, dann kannst du den Schutzbrief der HUK24 abschließen und den ADAC kündigen. Die silberne Flotte ist vielleicht nicht so schnell wie die gelbe Flotte vor Ort bei einer Panne, aber die Leistungen sind vollkommen ausreichend.

    Also laut unserem Chef-Lobbyisten für PKV hier im Forum kann das doch gar nicht sein. Das ist ja alles ganz anders und hat nichts mit geschlossenen oder offenen Tarifen zu tun. Zumindest hat er meine überschlagige (und auch an einigen Stellen durchaus vereinfachte) Rechnung damit abgetan, dass Versicherungsmathematik doch ein super komplexes Thema ist, welches nur ausgewählte Koryphäen beherrschen.

    Die von dir als "Chef-Lobbyist für PKV hier im Forum" bezeichnete Person hat auf ihrer Website stehen, dass es keine Vergreisung von PKV-Tarifen gibt. Diese Aussage stimmt nicht, denn es gibt in der Tat eine Vergreisung von PKV-Tarifen. Und seit wenigen Jahren erkennt man das an immer mehr alten Bisex-Tarifen, deren Beitragssteigerungen höher ausfallen als die der vergleichbaren Nachfolgetarifen aus der Unisex-Welt. Warum das so ist, versuche ich nun mal so gut wie möglich zu erklären.

    Die Risikostruktur der geschlossenen Tarife entwickelt sich im Zeitverlauf ungünstiger, weil der Bestand zunehmend altert und keine jungen, gesunden Beitragszahler mehr nachkommen. D. h. es findet nicht mehr der Risikoausgleich statt, den es in verkaufsoffenen Tarifen gibt.

    Mit zunehmendem Alter steigen die Gesundheitskosten bei den einzelnen Versicherten. D. h. in geschlossenen Tarifen sind dann die Kosten pro Kopf höher. Jüngere und gesündere Versicherte sind eher diejenigen, die frühzeitig aus Tarifen mit steigenden Beiträgen in günstigere Tarife wechseln. Hierdurch kommt es zu weiteren Beitragssteigerungen im geschlossenen Tarif. Es entsteht eine Art Beitragsspirale.

    Jeder Versicherte spart zwar in jungen Jahren bis zum Alter von ca. 65 für seine eigenen Altersrückstellungen vor, aber Beitragserhöhungen werden tarifweit (also kollektiv) berechnet. Da in geschlossenen Tarifen im Laufe der Jahre die Altersstruktur kippt, tritt daher dann der Effekt der Vergreisung ein und drückt sich durch vergleichsweise hohe Beitragssteigerungen aus. Die Altersrückstellungen werden für die individuelle Alterung, aber nicht für eine kollektiv beschleunigte Leistungskostenentwicklung gebildet.

    Übrigens ist die von dir angesprochene Person selbst in einem geschlossenen Bisex-Tarif (Arzttarif). Auch dieser Tarif wird in absehbarer Zeit Beitragssteigerungen erfahren, die höher als vergleichbarer verkaufsoffener Tarife sein werden.

    Hallo zusammen,

    ich bekam Anfang der Woche per App von meiner KV Bescheid für die Beiträge 2026. Ich bin bei der Generali (früher CKV); dort bin ich freiwillig seit 1982 versichert. Heute bin ich 71 Jahre. Versichert ist bei der Generali Tarif V323S2 mit 800 SB und PVN. Im Jahre 2021 bezahlte ich monatl. 452 EUR - ab 01.01.2026 soll ich 802 EUR (!!!!!) zahlen - eine Steigerung von fast 80%!! in nur 5 Jahren. Muss man in der Tat alles schlucken oder kann man sich gegen diese Wucherungen wehren?? Danke und Servus F.J.

    Das ist in der Tat eine sehr happige Steigerung in 5 Jahren, vor allem für einen Rentner, dessen Einkünfte mit Sicherheit absolut in Euro weniger stark gestiegen sind.

    Hattest du im Jahr 2000 dem 10% gesetzlichen Beitragszuschlag nicht zugestimmt? Denn wenn doch, dann hätten die angesparten Mittel aus diesem Zuschlag ab dem Jahr 2020 zur Finanzierung von Beitragserhöhungen aufgebraucht werden müssen.

    Ein anderer Kommentator hatte hier im Thread bereits über die Steigerungen seines Debeka-Vertrags in den letzten 5-6 Jahren berichtet, die in Summe auch ähnlich deiner Steigerung waren.

    Ich vermute, es handelt sich jedesmal um geschlossene Bisex-Tarife, die so übermäßig stark gestiegen sind in den letzten 5-6 Jahren.

    Vielen Dank für eure berechtigten Korrekturen. Aufgrund der vorgerückten Stunde war ich scheinbar zu müde, so dass ich versehentlich inhaltliche Fehler in meinem Beitrag eingebaut hatte ||. Sorry!

    Erst einmal um 10 Jahre vertan ...

    Mit Einführung 2017/2018 der GOÄneu hast Du Dich sicher verschrieben. Ich lese Ende 2026 (frühestens) oder 2027.

    ... dann versehentlich BBG anstatt max. SV-Beitrag geschrieben ...

    Zum Glück! Ein PKV-Beitrag von 5.512,50 € pro Monat wäre schon ein Hammer.

    Was die BBG mit einer durchschnittlichen Beitragserhöhung in den letzten fünf Jahren zu tun haben soll, müßtest Du mir bei Gelegenheit mal erklären.

    ... und hier auch den Bezug nicht konkret hergestellt. Denn die Aussage "Die PKV-Versicherten bzw. -Versicherer haben sich daran nicht beteiligt!!!" bezog sich nur auf den Aufzählungspunkt davor.

    Was den außergewöhnlich hohen Steuerzuschuss von rund 28 Milliarden Euro an die GKV während der Corona-Pandemie betrifft, will ich folgendes mal klarstellen, weil viele das scheinbar gerne übersehen: Dieser Steuerzuschuss war notwendig, weil die Krankenkassen gleichzeitig mit massiven Mehrausgaben und Mindereinnahmen konfrontiert waren.

    Mehrausgaben:

    • Kosten für Corona-Tests, Impfungen, Impfzentren und Schutzmaterial.
    • Finanzierung von Krankenhaus-Notfallkapazitäten und Ausgleichszahlungen für verschobene Behandlungen.

    Die PKV-Versicherten bzw. -Versicherer haben sich daran nicht beteiligt!!!

    Mindereinnahmen:

    • Durch Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit sanken die Beitragseinnahmen.
    • Selbstständige und kleine Unternehmen konnten teilweise keine Beiträge leisten.

    Alexis : Die Aufschläge, die man während der Pandemie als PKV-Versicherter zahlen musste, sind mir natürlich bekannt. Aber sie waren recht gering.

    In den 28 Mrd. Euro Bundeszuschuss für die GKV waren aber die Kosten für die Freihaltepauschalen (Ausgleich für verschobene OPs), den Aufbau/Erhalt von Intensivkapazitäten und der Corona-Versorgungsaufschlag (§ 21a KHG) berücksichtigt. An diesen Posten waren die PKV-Versicherten nicht beteiligt.

    Diese Gedankengänge von dir kann ich nachvollziehen und ich kann ihnen teilweise auch zustimmen.

    Im ambulanten Bereich wird es aber ab 2017/18 mit Einführung der GOÄneu nicht mehr die Steigerungsfaktoren wie 2,3- oder 3,5-fach geben. Dann ist der Handlungsspielraum der Ärzte etwas eingeschränkter als derzeit. Im zahnmedizinischen Bereich ist noch nicht die Rede davon, dass die aktuelle GOZ abgelöst werden soll. Diese ist auf dem Stand von 2012, daher versuchen die Zahnärzte durch Anwendung höherer Steigerungsfaktoren die Inflation etwas auszugleichen. Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, dass es auch irgendwann eine GOZneu ohne Steigerungsfaktoren geben wird. Wahrscheinlich will man erstmal die Einführung der GOÄneu abwarten.

    Ich sehe auf jeden Fall auch keinen Grund dafür, warum die PKV in Zukunft geringere Beitragssteigerungen aufweisen soll als die GKV.

    Achim Weiss scheint mit seinen PKV-Beiträgen noch unter der BBG zu sein, deshalb sieht er die 6,8% noch entspannt. Man kann nur hoffen, dass er einen Tarif bei einem Anbieter hat, der auch genügend Altersrückstellungen bildet. Viel wird auch von zukünftigen Rentenerhöhungen abhängen. Wenn die Rente zukünftig nicht mehr an Lohnsteigerungen, sondern ausschließlich an der Inflationsentwicklung gekoppelt sein sollte, dann rennen die PKV-Beiträge noch schneller der Rentenentwicklung davon wie es aktuell bereits der Fall ist.

    Schlau : Du schreibst, dass du Rentner bist. Welche Erfahrungen hast du denn mit der Beitragsentwicklung deiner PKV im Rentenalter gemacht? Fallen bei dir die Beitragssteigerungen eher gemäßigt aus? Oder ist es so, wie man immer wieder hört, dass die Beitragssteigerungen im Rentenalter noch höher ausfallen als in jungen Jahren?

    Felice

    Ja, die Brisanz liegt aber im Satzinhalt aus dem Koalitionsvertrag für die Zukunft. In der jüngsten Vergangenheit wurde ja auch schon in einem der Pandemiejahre der Steuer-Zuschuss auf ca. 28 Milliarden erhöht. Und da gab es noch gar kein XXL-Schuldenpaket in solcher Höhe wie jetzt.

    Schlau :

    Was den außergewöhnlich hohen Steuerzuschuss von rund 28 Milliarden Euro an die GKV während der Corona-Pandemie betrifft, will ich folgendes mal klarstellen, weil viele das scheinbar gerne übersehen: Dieser Steuerzuschuss war notwendig, weil die Krankenkassen gleichzeitig mit massiven Mehrausgaben und Mindereinnahmen konfrontiert waren.

    Mehrausgaben:

    • Kosten für Corona-Tests, Impfungen, Impfzentren und Schutzmaterial.
    • Finanzierung von Krankenhaus-Notfallkapazitäten und Ausgleichszahlungen für verschobene Behandlungen.

    Die PKV-Versicherten bzw. -Versicherer haben sich daran nicht beteiligt!!!

    Mindereinnahmen:

    • Durch Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit sanken die Beitragseinnahmen.
    • Selbstständige und kleine Unternehmen konnten teilweise keine Beiträge leisten.

    Bei mir liegt die Steigerung von 2000 bis 2025 (also über 25 Jahre) bei 5,6%/a. Auch über die letzten 5 Jahre 2020 bis 2025 ist die Steigerung mit durchschnittlich 6,8%/a nicht beängstigend hoch.

    Deine Werte für die vergangenen 5 Jahre sind in der Tat nicht dramatisch. Aber mit 5,6%/Jahr liegt der Durchschnittswert seit Vertragsbeginn immer noch weit über den von Dr. Schlemann bereits mehrfach genannten 3-4% oder 4-5% Steigerung pro Jahr. Ich glaube, diese Werte erreicht man erst, wenn GBZ und Krankentagegeld wegfallen und die angesparten Mittel aus dem GBZ aufgebraucht werden.

    Seitdem der Rechnungszins in den Tarifen so niedrig ist wie aktuell, muss man eh mit häufigeren bzw. höheren Beitragsanpassungen alleine aufgrund der niedrigen Zinsen rechnen.