Ich würde drei Phasen unterscheiden:
Zur Zeit sind deine Eltern für ihr Geld verantwortlich, sie können damit machen was sie wollen. Es ist völlig in Ordnung an die eigenen Bedürfnisse zu denken und nicht an die Erben. Es wird auch so noch einiges übrigbleiben.
An Ende, im Erbfall, wäre weniger immobilienbesitz zwar praktisch. Aus den Schilderungen schätze ich aber die Erbengemeinschaft so ein, dass eine friedliche, ruhige Abwicklung möglich ist.
Mich würde vor allem die Zeit dazwischen stören, wenn die Eltern auf die Unterstützung durch die Kinder angewiesen sind. Wer betreut irgendwann die Immobilien, die aus Elternsicht bereits jetzt viel Arbeit machen? Ich fände es den Kindern gegenüber unfair, wenn die Eltern einfach davon ausgingen, dass die Kinder diesen Job übernehmen.
Die fehlende Weitsicht bei der mittel- und langfristigen Finanzplanung, die liquiden Mittel betreffend, würde mich stören. Also wenn ich als Betreuer erstmal dafür sorgen müsste, dass die Finanzen zu den persönlichen Wünschen und Bedürfnissen passen.
Die unbequeme Entscheidung zum Verkauf wird einfach an die Kinder ausgelagert mit allen Möglichkeiten für Unmut (falsche Immobilie verkauft, falscher Zeitpunkt, falscher Käufer, falscher Preis...), gerne auch mal in Halbsätzen angedeutet statt es offen anzusprechen.
Ich finde die Weitsicht der Eltern gut, sich frühzeitig um eine Generalvollmacht zu kümmern. Schön wäre, wenn dem Bevollmächtigten die Sache dann auch möglichst leicht gemacht. Also miteinander gesprochen wird, wieviel Arbeit der Betreuer übernehmen kann und will (Stichwort Mietimmobilien), wieviel Verantwortung dem Betreuer aufgebürdet wird (Stichwort Immobilienverkauf).