Beiträge von Einundzwanzig

    Interessant das heißt obwohl es ein Gemisch / Pott / Konto mit einem Gesamtbestand von 0,00650 BTC ist . Wenn ich X amount in dem Fall 0,002 Btc veräußere rechnet bison damit dass die vom 1sten Kauf sind. Nicht zb wenn ich am 1.1.25 0,002 Btc kaufe am 03.01.25 0,006btc (Summe 0,008btc) ich könnte ja auch die 0,002 von der 0,006 abziehen.
    Das mit den Haltefristen ist mir ja bewusst.
    Aber technisch Verkäufe mit Datumsangaben ist mir unbekannt.

    Bei Bison (und eigentlich allen deutschen Krypto-Börsen) wird keine Steuer automatisch abgeführt. Du musst Gewinne und Verluste selbst in deiner Steuererklärung angeben.

    Warum ist das so?

    • Bitcoin-Verkäufe fallen unter § 23 EStG (private Veräußerungsgeschäfte). Für diese gibt es keine Abgeltungssteuer, die eine Börse einbehalten dürfte.
    • Außerdem weiß Bison nicht, ob du

      – Coins vorher woanders gekauft hast,

      – sie auf eine eigene Wallet verschoben hast oder

      – sie länger als ein Jahr gehalten hast.

      Deshalb kann die Börse die Steuer gar nicht korrekt berechnen.


    Was bedeutet das für dich:

    1. Du musst selbst dokumentieren, wann du wie viele Coins gekauft und verkauft hast.
    2. Verkäufe nach über einem Jahr Haltefrist sind steuerfrei.
    3. Verkäufe unter einem Jahr sind steuerpflichtig und gehören in Anlage SO der Steuererklärung.
    4. Am einfachsten ist die Nutzung eines Tools wie: Cointracker, Accointing, Koinly Blockpit etc. Es reicht dann aus, erst zu tracken wenn du verkaufen willst. Alterativ kannst du deine Käufe natürlich selber dokumentieren.

    Was Börsen in der Regel (nicht) liefern:

    • Am Jahresende bekommst du eine Trade-Übersicht (lokal speichern, falls du mal verkaufen willst und das Finanzamt einen Nachweis einfordert).
    • aber Steuerberechnung und Eintragung musst du selbst erledigen.

    Ja, aber das war doch genau meine Frage. Bei Bitcoin kann ich ja schlecht einen Anteil kaufen, die meisten Leute müssen sicher mit Bruchstücken Vorlieb nehmen. Das ist ja eben nicht dasselbe wie bei ETF. Da ist ja Bruchstückverkauf ja die Ausnahme.

    Was vielen hilft: Denk nicht in Bitcoin, sondern in Satoshis. Dann verkaufst du nicht „0,002 BTC“, sondern 200.000 Satoshis. Das wirkt intuitiver und leichter greifbar. – Langfristig wird sich diese Denkweise vermutlich durchsetzen. Einen ganzen Bitcoin werden sich die wenigsten leisten können, und die Kommazahlen wirken für viele Nutzer unnötig abstrakt.

    Einundzwanzig Wie ist das bei Bison & Co. mit dem Verkaufen? Nehmen wir an, ich kaufe jedes Quartal Bitcoin für 500€. Hab ich dann eine Übersicht, auf der steht „0,003615 am 1.1.2026“ und kann ich dann 2027 genau 0,003615 verkaufen? Oder gibt es da Probleme mit den Nachkommastellen? Bei ETP ist das ja denkbar einfach.

    Ich hoffe, dass ich die Frage richtig verstanden hab:

    In Deutschland gilt grundsätzlich, dass Bitcoin nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei sind, und beim Verkauf gilt immer FIFO („first in, first out“). Das bedeutet: Die Coins, die du zuerst gekauft hast, werden beim Verkauf auch als erstes angerechnet.

    Ein Beispiel mit mehreren Käufen über das Jahr 2026 verteilt:

    01.01.2026 → 0,00200 BTC

    01.03.2026 → 0,00150 BTC

    01.06.2026 → 0,00120 BTC

    01.09.2026 → 0,00100 BTC

    01.12.2026 → 0,00080 BTC

    Gesamtbestand: 0,00650 BTC.

    Wenn du nun am 01.01.2027 insgesamt 0,00350 BTC verkaufen möchtest, greift FIFO. Zuerst werden die Coins vom 01.01.2026 angerechnet: das sind 0,00200 BTC. Die Haltedauer beträgt ein Jahr, daher sind sie steuerfrei. Für die restlichen 0,00150 BTC, die du verkaufen willst, greift der nächste Kauf: das sind die Coins vom 01.03.2026. Die Haltedauer beträgt am 01.01.2027 jedoch erst zehn Monate, daher wären diese 0,00150 BTC steuerpflichtig.

    Nach dem Verkauf verbleiben in deinem Bestand die drei späteren Käufe:

    01.06.2026 → 0,00120 BTC

    01.09.2026 → 0,00100 BTC

    01.12.2026 → 0,00080 BTC

    Du kannst aber natürlich auch ganz individuell nur den Umfang deines Kaufs am 01.01.26 in Höhe von 0,00200 BTC wählen. Alle Käufe und Verkäufe werden darüber hinaus in der Transferhistorie dokumentiert.

    Du kannst also gezielt verkaufen, aber steuerlich zählt immer FIFO – egal, welche Coins du auswählst.

    Warum ist die Auslieferungsoption nur für größere Beträge relevant?

    Erstens sind diese Auslieferungsprozesse in der Regel gar nicht für Privatkunden gedacht, sondern für sogenannte Authorised Participants (APs) – also Marktteilnehmer, die direkt mit dem Emittenten handeln dürfen. Das ist die gleiche Struktur wie bei ETFs: Endkunden handeln im Sekundärmarkt, die eigentlichen Anteile entstehen und verschwinden aber nur über APs.

    Zweitens verlangen praktisch alle Emittenten hohe Mindestmengen. Bei ETC Group (BTCE) und WisdomTree muss man mindestens eine komplette „Creation Unit“ einlösen – das entspricht meist ca. 1 BTC oder mehr. Für jemanden, der 200 oder 500 Euro pro Monat per Sparplan investiert, ist das de facto nicht erreichbar.

    Drittens sind die Gebühren sehr hoch. CoinShares etwa berechnet bei einer Auslieferung nicht nur Netzwerkgebühren, sondern zusätzlich teils vierstellige „Delivery Fees“. Dazu kommt ein ziemlich formaler Einlöseprozess, der per PDF-Formular läuft und zwischen zehn und zwanzig Werktagen dauern kann.

    Viertens ist die Abwicklung oft umständlich und stark reguliert. Bei 21Shares ist eine physische Auslieferung für Privatkunden gar nicht vorgesehen – sie läuft ausschließlich über APs. Beim Invesco-ETP ist unklar, ob eine Auslieferung überhaupt möglich ist, da einige Dokumente auf Cash-Settlement hindeuten.

    Damit ist nicht gemeint, dass diese Produkte „schlecht“ wären. Wer ein einfaches, reguliertes Wertpapier im Depot haben möchte, kann damit problemlos an der Kursentwicklung teilnehmen. Aber man sollte wissen, dass die Auslieferungsoption für echte Privatanleger meist eher ein theoretisches Feature ist – praktisch relevant wird sie vor allem für institutionelle Spieler.

    Wenn jemand echte Selbstverwahrung anstrebt, ist der Kauf von Bitcoin über eine richtige Börse (Bison, Bitvavo, Kraken, Relai usw.) und die Übertragung auf eine eigene Wallet der viel direktere und unkompliziertere Weg.


    Na ja. Wie sieht so ein „echter Bitcoin“ eigentlich aus?

    „Echter Bitcoin“ bedeutet: Du besitzt den privaten Schlüssel, der eindeutig nachweist, dass dieser Eintrag dir gehört. Nur mit diesem Schlüssel kannst du deine Coins bewegen – niemand sonst.

    Servus! Hier eine kleine Übersicht:

    1. Kauf über Bison (= echte Bitcoin)

    Bei Bison kaufst du echte Bitcoin, die dir wirklich gehören.

    Das heißt:

    • Du kannst sie jederzeit auf deine eigene Hardware-Wallet übertragen.
    • Du hast die volle Kontrolle: „Not your keys, not your coins.“
    • Wenn Bison morgen pleitegeht oder der Staat Börsen einschränkt, betrifft das deine Coins nicht, solange du sie selbst verwahrst.
    • Du bist unabhängig von Drittparteien – so, wie Bitcoin eigentlich gedacht ist.

    Kurz: Das ist echtes Eigentum an Bitcoin.


    2. Kauf über Scalable (ETP/ETC/ETN)

    Die Produkte, die du bei Scalable findest – CoinShares, 21Shares, Bitwise, Invesco – sind Finanzprodukte, die den Bitcoin-Kurs abbilden. Vergleichbar mit einem ETF.

    • Du kaufst kein Bitcoin, sondern ein Wertpapier, das Bitcoin „repräsentiert“.
    • Du bist abhängig von:
      • dem Emittenten (der das Produkt ausgibt),
      • der Verwahrstelle,
      • und der Regulierung des Finanzsystems.
    • Manche dieser ETPs haben eine Auslieferungsoption, aber das ist oft teuer, kompliziert und nur für größere Beträge relevant.

    Kurz: Komfortabel, aber nicht souverän.

    Was heißt das für dich?

    • Wenn du einfach nur an der Kursentwicklung teilhaben willst: Scalable/ETP ist bequem, wie ein ETF im Depot.


    • Wenn du wirklich Bitcoin besitzen willst: Bison (oder eine Kryptobörse wie Bitvavo [günstiger], Kraken etc.) ist der richtige Weg.

    Beides kann sinnvoll sein – aber es ist wichtig zu wissen, dass es nicht dasselbe ist.

    Finanztip hat sich bereits kritisch dazu geäußert.

    Inwiefern? In der News heißt es:

    "Aber auch Trade Republic dürfte durch seine Erweiterung unsere aktuellen Mindestkriterien für Bitcoin-Anbieter erfüllen. Ob die Leistungen und Kosten des Neobrokers unseren Standards für Empfehlungen in diesem Fall entsprechen, werden wir genauer prüfen. Sobald es ein Ergebnis gibt, erfährst Du es in der Finanztip App."

    Kann da erst einmal nichts Kritisches herauslesen. Oder auf was spielst du konkret an?

    Ich habe den Beitrag mit dem Werbevideo von Trade Republic jetzt mal zur Überprüfung gemeldet.
    Reine Werbevideos ? Forenregeln ?

    Wenn ich das richtig sehe, war es ein Keynote, kein Werbevideo. Und selbst wenn es eins wäre, Finanztip selbst bewirbt bzw. empfiehlt doch Trade Republic, inwiefern sollte dies hier problematisch sein?! Zitat:

    "Das Depot von Trade Republic gehört zu den Finanztip-Empfehlungen für Wertpapierdepots. In unserem Depot-Vergleich erzieltes es ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis.

    Das bedeutet, Du kannst mit Trade Republic günstig und einfach in Wertpapiere wie ETFs oder Aktien investieren."

    Trade Republic: Der Handy-Broker im Überblick & Test 2023
    Wir fassen zusammen, warum der Neo-Broker 'Trade Republic' aus unserer Sicht eine Empfehlung im Bereich der Wertpapierdepots ist.
    www.finanztip.de

    BTW: Dein ETF Vergleich hier im Forum thematisiert explizit den Kommer-ETF, könnte man auch als Werbung für den Großmeister betrachten, oder? ;) – Von daher einfach mal entspannt bleiben und zurück zum Thema.

    Ich nutze das nicht, weil ich auch beim Kaufmann um die Ecke nicht stehlen gehe. Ich teile die Ansicht des Künstlers Sven Regener, der sich vor Jahren schon über respektlosen geistigen Diebstahl bei YouTube ausgelassen hat

    Geistiges Eigentum kann man nicht stehlen – man kann es nur kopieren. Genau deshalb hinkt der Vergleich mit dem Kaufmann um die Ecke ein wenig: Dort nimmt man etwas weg, hier entsteht eine weitere Kopie, das Original bleibt bestehen.

    Trotzdem sprichst du natürlich ein reales Problem an, das mit der Digitalisierung entstanden ist: Urheberrechte lassen sich im Netz schwer schützen, und viele Menschen haben noch kein Bewusstsein dafür entwickelt, was fairer Umgang mit kreativer Arbeit bedeutet.

    Fun Fact am Rande: Genau dieses „Copy-Paste-Problem“ – das sogenannte Double-Spending – löst Bitcoin in der digitalen Welt übrigens technisch perfekt. Das nur als kleine Anekdote dazu, die hier nicht weiter diskutiert werden sollte :)

    Warum ist jeder Bitcoingegner eig derart missgünstig? Ist ja völlig ok, wenn man nicht davon überzeugt ist oder vor den Gefahren warnt (ist - wie quasi alles - ja kein Selbstläufer). Aber man spürt schon deutlich, dass die Gegner Bitcoin scheitern sehen möchten. Ist es die Angst, dass man sich eingestehen müsste, falsch zu liegen und nicht investiert gewesen zu sein? Charakterlich jedenfalls fraglich.

    In der Innovationsforschung spricht man bei neuen, disruptiven Technologien von der frühen Phase der Ablehnung – der „Ridicule Phase“. Sie beschreibt genau das Muster, das Bitcoin gerade durchläuft:

    Zuerst Ignoranz → dann Spott → dann aktive Ablehnung → schließlich Akzeptanz.

    Diese Phase ist bei Bitcoin besonders deutlich, weil BTC nicht nur Technik ist, sondern ein monetäres Paradigma verändert – und solche Veränderungen triggern gewohnheitsbedingte Abwehr.

    Wenn es bei gleicher Leistung billiger wäre, würde ich sofort auf Internet2 wechseln.

    Wenn das alle machen, ist Internet1 tot.

    Bitcoin2 wäre bei besserer Leistung (beschränkt auf 20 Mio) deutlich billiger. Also Bitcoin1 sofort billigst raus und Bitcoin2 kaufen.

    In der Realität funktioniert das aber nicht so, und zwar aus einem einfachen Grund: Bitcoin hat seinen Wert nicht wegen des Codes, sondern wegen des Netzwerks dahinter.

    Ein Netzwerk ist nur so wertvoll wie die Anzahl der Menschen, die es nutzen. Beim Internet ist es dasselbe: Du könntest heute technisch ein „Internet2“ bauen, aber solange niemand dort Webseiten hostet, niemand Dienste anbietet und niemand mitmacht, ist es völlig wertlos.

    Es gab schon hunderte Versuche, einen „besseren Bitcoin“ zu bauen – Bitcoin Cash, Bitcoin SV, Bitcoin Gold, Litecoin, zig weitere Forks und Klone. Technisch teilweise sogar innovativer. Und trotzdem sind alle – ohne Ausnahme – langfristig massiv gescheitert oder unbedeutend geworden. Warum? Weil sie eben nicht das Netzwerk, nicht das Vertrauen und nicht die Nutzerbasis von Bitcoin hatten.

    Bitcoin lebt vom Netzwerkeffekt:

    • Je mehr Menschen es nutzen, desto sicherer wird es.
    • Je mehr Miner es sichern, desto schwerer ist ein Angriff.
    • Je mehr Infrastruktur drumherum existiert, desto wertvoller wird es.

    Deshalb scheitert das „Bitcoin2“-Argument nicht an Technik – sondern an Ökonomie, Netzwerkeffekten und menschlichem Verhalten.

    Man kann Bitcoin kopieren, klar, aber man kann nicht 16 Jahre globales Vertrauen, Sicherheit und Adoption kopieren.