Das Trade Republic Depot im Überblick ETFs, Aktien, Visa-Karte und 3,25 Prozent Zinsen

Timo Halbe
Timo Halbe
Finanztip-Experte für Bank und Börse

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gebühren für Kauf und Verkauf sind beim Depot von Trade Republic sehr niedrig: 1 Euro pro Transaktion. Für Sparpläne werden bei Trade Republic keine Kaufgebühren erhoben.
  • Guthaben auf dem Verrechnungskonto verzinst Trade Republic mit 3,25 Prozent pro Jahr. Demnächst soll es auch ein Trade-Republic-Girokonto geben.
  • Auf Wunsch bietet Trade Republic eine Kredit­karte (Visa Debit) an. Für jede Nutzung bekommst Du 1 Prozent Bonus, das in Deinen Sparplan fließt – maximal 15 Euro pro Monat.
  • Bei Trade Republic kannst Du auch Teilaktien, Teil-Anleihen und Bruchstücke von Fonds kaufen und verkaufen. Diese Order-Option ist die Standardeinstellung in der App. Wenn Du keine Teilaktien möchtest, musst Du die Option „Anteile“ wählen.

So gehst Du vor

Diese Neukundenprämien gibt es aktuell bei unseren Depot-Empfehlungen: 
· 1822direkt: bis zu 500 € für Depotumzug
· Consorsbank: 200 € für Depotumzug
· Traders Place: 100 €

Trade Republic ist ein vergleichsweise preisgünstiger Broker, über den Du Wertpapiere wie Aktien oder ETFs handeln und verwahren kannst. Das Ganze funktioniert per App, alternativ kannst Du das Depot nach der Eröffnung aber auch vom Desktop aus bedienen. 

Trade Republic
Wertpapierdepot als App
  • niedrige Gebühren: Kauf und Verkauf von ETFs für 1 Euro
  • ETF-Sparpläne ohne Kaufgebühr
  • Depot bei Trade Republic; Verrechnungskonto bei Deutscher Bank, J.P. Morgan, Citibank und HSBC; Verwahrung der ETF-Anteile bei der HSBC
  • Zinsen auf nicht investiertes Guthaben: 3,75 Prozent pro Jahr (bis 50.000 Euro)
  • manche Verrechnungskonten mit irischer Einlagensicherung (Citibank, HSBC)
Nutzer-Erfahrungen

Wie eröffnest Du ein Depot bei Trade Republic?

Um ein Depot bei Trade Republic zu eröffnen, lädst Du die Trade-Republic-App für Android oder iOS herunter und öffnest sie. Ein Smartphone ist Voraussetzung, damit Du ein Depot führen kannst. Die App leitet Dich durch die verschiedenen Etappen. Du musst Deine persönlichen Daten wie Name, Geburtsdatum und Adresse angeben, bisherige Erfahrungen mit Wertpapieren, sowie ein „Auszahlungskonto“ – damit ist Dein bestehendes Girokonto gemeint. 

Wenn später Dein ETF Dividenden ausschüttet oder Du Verkaufserlöse erzielst, landen diese zunächst auf Deinem sogenannten Verrechnungskonto bei Trade Republic. Wenn Du damit keine anderen Wertpapiere kaufen möchtest, kannst Du das Geld vom Verrechnungs- aufs Auszahlungskonto übertragen.

Neues Girokonto bei Trade Republic

Trade Republic hat im Mai 2024 bekanntgegeben, dass der Neobroker künftig auch ein Girokonto anbietet. Für das Guthaben dort wird es Zinsen geben, aktuell zahlt Trade Republic 3,25 Prozent pro Jahr. Bei Finanztip Daily liest Du mehr über das neue Girokonto von Trade Republic.

Um Deine Identität festzustellen, folgt ein kurzes Videotelefonat mit dem Callcenter von Trade Republic. Du brauchst dafür Deinen Personalausweis, den Du auf entsprechenden Hinweis des oder der Mitarbeitenden in die Handykamera halten musst. Alternativ gibt es eine Foto-Identifikation. Schon wenige Minuten später bekommst Du die Iban für das Verrechnungskonto und kannst Geld von Deinem Girokonto dorthin überweisen, um Guthaben für einen Wertpapierkauf zu haben. 

Um ein Depot bei Trade Republic eröffnen zu können, musst Du in Deutschland wohnen und steuerpflichtig und mindestens 18 Jahre alt sein. Außerdem brauchst Du eine europäische Handynummer sowie ein Girokonto aus einem EU-Land oder dem restlichen Eurozahlungsraum. Bist Du Dir unsicher, ob ein bestimmtes Land dazugehört, achte auf die Bezeichnung „Sepa“, sie steht für „Single Euro Payments Area”. Personen mit US-amerikanischer Staatsbürgerschaft, können – wie bei vielen anderen deutschen Banken – keine Kunden oder keine Kundinnen werden.

Wenn Du schon Aktien, Fonds oder Zertifikate in einem anderen Depot liegen hast, kannst Du sie auf Wunsch zu Trade Republic übertragen. Der Übertrag von einem deutschen Anbieter ist kostenlos. Im Einstellungen-Menü von Trade Republic findest Du ein entsprechendes Formular, um alle oder ausgewählte Wertpapiere zu transferieren.

Bekannte ETFs großer Marken und namhafte Aktien sind problemlos übertragbar. Bei selteneren Titeln solltest Du vor einem Übertrag über die Suchfunktion der Trade-Republic-App ermitteln, ob die Wertpapiere bei Trade Republic handelbar sind – sonst ist ein Transfer nicht möglich, und Du musst Dein altes Depot weiterführen. 

Andere Lösung: Du verkaufst zunächst die Wertpapiere, die Du nicht übertragen kannst, und bringst erst danach den Wechsel zu Trade Republic auf den Weg. Denk aber daran, dass beim Verkauf Steuern und Gebühren anfallen können.

Kurz nach der Depoteröffnung überweist Trade Republic auf Dein hinterlegtes Auszahlungskonto 1 Cent. Im Verwendungszweck der Überweisung findest Du Deinen persönlichen Puk von Trade Republic: einen Code, den Du später brauchst, wenn Du das Auszahlungskonto, Deine Handynummer oder Deine Pin für die App ändern willst. Du solltest diesen Puk deshalb aufbewahren. Puk steht für „Personal Unblocking Key“, also Deinen Entsperrcode.

So zahlst Du mit der Trade Republic Kredit­karte

Auf Wunsch kannst Du bei Trade Republic eine Kredit­karte (Visa Debit) beantragen. Das Besondere: Bei jeder Kartenzahlung zahlt Trade Republic ein sogenanntes Saveback, also eine Prämie, in Höhe von 1 Prozent des Betrags. Dieses Geld geht nicht auf Dein Verrechnungskonto, sondern in einen Wertpapier-Sparplan, also zum Beispiel einen ETF oder eine Aktie.

Der Bonus von Trade Republic ist auf maximal 15 Euro pro Monat begrenzt. Um den Bonus voll auszunutzen, müsstest Du also 1.500 Euro pro Monat mit der Karte bezahlen. Weitere Bedingung ist ein aktiver monatlicher Sparplan – ETFs oder Aktien – in Höhe von 50 Euro. Alternativ können es auch mehrere Sparpläne sein, die zusammengerechnet 50 Euro im Monat umfassen.

Du kannst auch beim Einkaufen eine Aufrunden-Funktion nutzen, dann rundet Trade Republic den bezahlten Betrag auf und steckt das Wechselgeld ebenfalls in Deinen Sparplan. Beim Aufrunden handelt es sich allerdings nicht um eine Prämie, sondern dieses Geld wird von Deinem Verrechnungskonto abgebucht, wie auch der eigentliche Kaufbetrag.

Für die Kredit­karte fallen keine laufenden dafür je nach Variante einmalige Kosten an. Es gibt sie in drei Varianten:

  • virtuelle Trade-Republic-Karte – ohne Ausgabegebühr
  • Classic-Karte aus Plastik – einmalige Ausgabegebühr 5 Euro
  • Mirror-Karte aus verspiegeltem Metall – Ausgabegebühr 50 Euro

Bargeld kannst Du weltweit an Automaten mit dem Visa-Logo abheben. Das ist ab einem Betrag von 100 Euro gebührenfrei, für kleinere Beträge fällt eine Gebühr von 1 Euro an.

Zahlungen mit der Trade-Republic-Kreditkarte tauchen in Deiner App im Menüpunkt Cash auf. Dort sind auch die Transaktionen Deines Depots aufgelistet. Anders gesagt: Ob Du Bananen, eine Spielkonsole oder einen ETF kaufst, alles steht bei Trade Republic in derselben Umsatzliste.

Wie viel Zinsen zahlt Trade Republic?

Das Verrechnungskonto wird seit dem 4. Januar 2023 von Trade Republic verzinst. Das Guthaben, das Du noch nicht – oder nicht mehr – in Wertpapiere investiert hast, bringt Dir also eine regelmäßige Rendite. Der aktuelle Zins bei Trade Republic liegt bei 3,25 Prozent pro Jahr. Bis 12. Juni 2024 zahlte Trade Republic einen Zins von 4 Prozent pro Jahr, danach folgte bis Oktober 2024 mehrere Senkungen. Wie alle Banken orientiert sich Trade Republic dabei am Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB).

Zu den Trade-Republic-Zinsen ein vereinfachtes Rechenbeispiel: Dein Kontostand beträgt am 1. Oktober 10.000 Euro. Zum 31. Dezember desselben Jahres bekommst Du dafür 81,25 Euro Zinsen (10.000 x 0,0325 x 3 Monate / 12 Monate), vorausgesetzt, der Zinssatz bleibt in diesem Zeitraum konstant. Tatsächlich bekommst Du jeweils monatlich Zinsen ausgezahlt, hier also rund 27,01 Euro zu jedem Monatsende, und dank des Zinseszins-Effekts im zweiten und dritten Monat jeweils ein paar Cent mehr.

Du kannst vom Verrechnungskonto von Trade Republic täglich Geld abheben oder dorthin einzahlen, und legst Dich nicht für eine bestimmte Zeit fest. Trade Republic kann den Zins flexibel ändern. Für die Zinsberechnung wird täglich Dein genauer Kontostand berücksichtigt.

Wie viel Geld verzinst Trade Republic?

Trade Republic verzinste bis Mai 2024 nur Beträge bis maximal 50.000 Euro. Seit Juni 2024 gibt es diese Obergrenze nicht mehr. Du bekommst die Zinsen nun auf Dein gesamtes Guthaben. Damit die Obergrenze für Dich entfällt, musst Du als Bestandskunde allerdings den Änderungen der Kundenvereinbarung zustimmen. Dann erhältst Du auch eine neue Trade-Republic-Iban. 

Der Broker bereitet mit der Iban die Einführung von Girokonto-Funktionen beim Verrechnungskonto vor. Damit können Nutzende auch Daueraufträge ausführen und Rechnungen begleichen. 

Beachte: Dieses Verrechnungskonto ist kein Tagesgeldkonto. Das heißt, seine Funktion ist in erster Linie Geld bereitzuhalten, um damit Wertpapiere zu handeln. Es kann unübersichtlich werden, wenn Du darüber auch sparst, investierst, einkaufst, Daueraufträge laufen lässt und Rechnungen zahlst.

Trade Republic führt die Verrechnungskonten nicht selbst, sondern arbeitet mit drei Partnerbanken zusammen: der Deutschen Bank, J. P. Morgan und HSBC Continental Europe. Die ersten beiden sind Mitglied der deutschen Einlagensicherung, die HSBC gehört der in Frankreich an. Geld deutscher Kundinnen und Kunden soll künftig nicht mehr bei der irischen Citibank liegt. Das bestätigte Trade Republic uns im Juli 2024.

Bei allen drei Banken sind pro Kunde beziehungsweise Kundin und Bank bis zu 100.000 Euro durch die Einlagensicherung geschützt, sollte die Bank zahlungsunfähig werden. Mehr dazu liest Du weiter unten im Abschnitt ,,Wie sicher ist Trade Republic?“. 

Frankreich hat allerdings bei den großen Ratingagenturen keine so gute Bonität wie Deutschland und die anderen Länder, aus denen Finanztip Banken empfiehlt. Deshalb raten wir Dir, sicherheitshalber keine großen Beträge auf dem Konto zu parken. Aus diesem Grund taucht das Verrechnungskonto auch nicht in unserem Tagesgeld-Vergleich auf. Mehr dazu erfährst Du in unserem Ratgeber zum Tagesgeld bei Trade Republic.

Das Geld auf dem Verrechnungskonten lag bis Mai 2024 bei jeweils einer Partnerbank. Das hat sich mit der Trade-Republic-Iban im Juni 2024 geändert. Dein Geld kann nun auf Konten von bis zu zwei der Partnerbanken verteilt sein. Welche das sind, kannst Du nicht beeinflussen.

Was noch neu ist: Ab einer gewissen Höhe des Guthabens investiert Trade Republic Dein Geld in einen Geldmarktfonds – anstatt es nur auf einem Konto einer Partnerbank zu parken. Was Du dazu beachten solltest, liest Du im Kapitel „Ist Trade Republic sicher?“. 

Wo das Geld Deines Trade Republic-Verrechnungskontos liegt, kannst Du in der App nachschauen. Dazu klickst oder wischst Du auf der Startseite nach links, um in den Bereich „Cash“ zu gelangen. Dort tippst Du auf „Zinsen“ und dann auf „Durchschnittssaldo“. Die Aufteilung Deines Geldes steht dann dort.

Wie handelst Du über Trade Republic?

Über das Depot kannst Du 9.300 Aktien und mehr als 2.600 ETFs kaufen oder verkaufen (Stand: Juli 2024). 2.800 dieser Aktien sind sparplanfähig. Der Startbildschirm der App zeigt die bisherige Wertentwicklung Deiner Anlage. Wenn Du unterschiedliche Wertpapiere besitzt, werden diese nacheinander aufgelistet. Du kannst den Zeitraum wählen, den die Kurve abbildet, von einem Tag über mehrere Jahre bis zu Deiner maximalen Anlagedauer.

Über die Suchfunktion findest Du das Wertpapier, das Du kaufen möchtest. Finanztip empfiehlt günstige Fonds, die einen globalen Aktienindex nachbauen, sogenannte ETFs. Damit beteiligst Du Dich an einem breit aufgestellten Mix und vermeidest das Risiko, bei der Auswahl einzelner Aktien danebenzugreifen. Aber prinzipiell kannst Du bei Trade Republic alle Wertpapiere kaufen, die an der Partnerbörse Lang & Schwarz Exchange gehandelt werden.

Oberfläche von Trade Republic

Quelle: Trade Republic (Stand: August 2024)

In der Abbildung erkennst Du, dass Anlegerinnen und Anleger diesen ETF derzeit für einen Kurs von 101,32 Euro verkaufen können. Dieser Kurs wird auch "Geldkurs" genannt. Das ist ein Wertzuwachs von etwa 0,4 Prozent im Tagesvergleich. Unter dem Kurschart ist der aktuelle Wert Deiner ETF-Anteile angegeben (209 Euro), dazu dessen Veränderung seit dem Kauf dieses ETF. Hast Du zu mehreren Zeit­punkten Anteile gekauft, über einen Sparplan oder mehrere Einzelkäufe, werden die Angaben zu Performance und Rendite zusammengefasst, damit sie zu den jeweiligen Einstiegszeitpunkten passen.

Um eine Aktie oder einen Fonds eindeutig zuzuordnen, verwendest Du am besten die Kennnummer, die sogenannte ISIN (International Security Identification Number). Die Nummern der ETFs, die Finanztip empfiehlt, stehen in unserem ETF-Finder. Wenn Du den Namen eines ETF oder einer Aktie eintippst, erscheint die ISIN ebenfalls – dann solltest Du zur Sicherheit vergleichen, damit Du nicht aus Versehen ein ganz anderes Wertpapier kaufst, als Du vorhattest.

Bei einem Einzelkauf musst Du genau hinschauen. In der Ecke unten links steht entweder die Option „Betrag“ oder „Anteile". „Betrag" heißt, Du kannst den gewünschten Kaufwert in Euro eingeben. Trade Republic war der erste Broker in Deutschland, der auf diese Weise Aktienteile beziehungsweise Bruchstücke für Dich kauft, damit Dein Wunschbetrag genau investiert wird.

In diesem Beispiel kostet ein Anteil dieses ETFs gerade 101,32 Euro. Wenn Du also 100 Euro anlegen willst, bekommst Du keinen ganzen Anteil, sondern nur 0,980 Bruchstücke, auch Fractional Shares genannt. Trade Republic bietet aber auch weitere Order-Optionen.

Quelle: Trade Republic (Stand: August 2024)

Wenn Du links unten in die Ecke tippst, wechselst Du zwischen diesen Order-Optionen:

  • Betrag - wie oben beschrieben: Ein Euro-Betrag wird zum aktuellen Marktpreis angelegt. Du erwirbst so oft nicht nur ganze Aktienanteile, sondern auch Bruchstücke. Beachte: Für den Handel von Bruchstücken berechnet Trade Republic eine Gebühr von einem Euro (Stand: August 2024).
  • Anteile - hier gibst Du keinen Euro-Betrag ein, sondern gibst die Zahl an Aktien oder ETF-Anteilen an, die Du kaufen möchtest. Dabei kannst Du nicht nur ganze Stücke, sondern auch Bruchstücke eingeben. Beachte auch hier die Gebühren für den Handel von Bruchstücken.
  • Limit - hier kaufst Du nicht zum aktuellen Marktpreis, sondern legst einen Höchstbetrag fest. Dies ist die beste Vorgehensweise, um unangenehme Überraschungen beim Preis zu vermeiden. Bei dieser Variante kannst Du aber nur ganze Anteile kaufen. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.
  • Stop - ähnlich wie „Anteile“. Ein Kauf zum jeweils aktuellen Marktpreis, aber erst bei Erreichen eines von Dir festgelegten Kursniveaus. Auch hier kannst Du nur ganze Anteile erwerben.
  • Sparplan - ein regelmäßig wiederholter Wertpapierkauf, zum Beispiel jeden Monat. Das ist jedoch nicht bei allen ETFs oder Aktien möglich.

Grundsätzlich gilt: Der Preis einer Aktie oder eines ETF-Anteils schwankt und kann sich jede Sekunde ändern. Daher kann Trade Republic den Kaufpreis für Deine Aktion nur schätzen. In der App steht vor dem Kauf Geschätzte Gesamtsumme. Bei der Option „Betrag“ ist der Kaufpreis festgelegt, hier schwanken stattdessen die Nachkommastellen der zu kaufenden Anteile. Bei der Option „Limit“ ist ein Höchstpreis festgelegt, hier ist aber der Zeit­punkt der Ausführung variabel.

Zu welchen Uhrzeiten kannst Du bei Trade Republic handeln?

Du kannst an jedem Börsentag zwischen 7:30 Uhr und 23:00 Uhr Aktien und ETFs handeln. Wir raten aber vom Handel in den Morgen- und Abendstunden ab. Wähle am besten die Zeit zwischen 9:00 Uhr und 17:30 Uhr.

Hintergrund: In dieser Kernzeit ist zugleich auch die deutsche Leitbörse Xetra geöffnet. Das sorgt für vorteilhaftere Kurse, weil dann insgesamt mehr Anleger an der Börse mitmischen. Außerhalb der Xetra-Zeiten können ungünstigere Preise auftauchen. Finanztip empfiehlt Dir außerdem, bei jedem Kauf oder Verkauf einen Limit-Preis anzugeben, damit Du nicht von einem ungünstigen Kurs überrascht wirst.

Wie stellst Du eine Limit Order bei Trade Republic ein?

Du vermeidest eine unangenehme Überraschung beim Kaufpreis, wenn Du nicht die voreingestellten Optionen „Betrag“ oder „Anteile“ wählst, sondern einen Limit-Preis setzt. Dieser Stückpreis wird dann keinesfalls überschritten, selbst wenn der Börsenkurs während Deines Kaufvorgangs ansteigt.

Beispiel: Der letzte Verkaufskurs liegt bei 66,90 Euro. Wenn Du als Limit-Preis 70,10 Euro einstellst und fünf Stück des Wertpapiers orderst, würdest Du höchstens für einen Wert von 350,50 Euro kaufen. Sollte der Kurs noch während des Ordervorgangs auf 70,20 Euro steigen, findet so lange kein Kauf statt, bis es wieder ein Angebot für höchstens 70,10 Euro gibt, die Order abläuft oder gelöscht wird. Setzt Du kein Limit, sondern orderst mit den Optionen „Betrag“ oder „Anteile“, wie es in der App heißt, könnte auch ein Kauf zu höheren Preisen zustande kommen. Entweder würdest Du dann mehr bezahlen oder weniger Aktienteile – die sogenannten Bruchstücke – eingebucht bekommen.

Wie funktioniert der Sparplan bei Trade Republic?

Möchtest Du regelmäßig eine bestimmte Summe in einen ETF stecken, kannst Du mit Trade Republic auch einen Sparplan einrichten. Sparpläne werden nicht zu allen Wertpapieren angeboten, die über die App handelbar sind, aber für zahlreiche wichtige ETFs und auch für viele Einzelaktien. Hast Du die Beschreibung eines Wertpapiers aufgerufen, bei dem ein Sparplan möglich ist, zeigt Trade Republic einen entsprechenden Button an.

Um den Sparplan zu starten, suchst Du einen Kauf-Rhythmus aus – beispielsweise jede Woche, zweimal pro Monat, monatlich oder quartalsweise – und außerdem die Sparrate. Ein Sparplan bei Trade Republic muss mindestens 1 Euro pro Rate umfassen. Der Kauf findet automatisch jeweils zum vereinbarten Termin statt. 

Wenn der Termin Deines Sparplans in einem Monat auf einen Samstag, Sonntag oder einen Börsenfeiertag fällt, führt Trade Republic den Kauf bei der nächsten Gelegenheit aus, also in der Regel am nächsten Werktag. Das kleine Buchsymbol in der unteren Menüleiste ist Dein „Order Manager“. Dort findest Du die eingerichteten Sparpläne und kannst sie bei Bedarf ändern oder löschen.

Du kannst beim Einrichten eines Sparplans auch einstellen, dass Trade Republic die Sparrate ein paar Tage vor der Sparplanausführung von Deinem Girokonto abbucht. So ist gesichert, dass für den Sparplan immer genügend Geld auf Deinem Verrechnungskonto liegt. 

Wenn Du Aktien oder ETF-Anteile verkaufen möchtest, kostet das pauschal 1 Euro, egal ob Du sie seinerzeit per Sparplan oder Einzelkauf erworben hast.

Trade Republic: Die Kosten

Einzelkauf ETF oder Aktie

1 Euro

Verkauf ETF oder Aktie

1 Euro
Kauf / Verkauf von Bruchstücken11 Euro

Ausführungsgebühr Sparplan

0 Euro

Dies ist nur ein Ausschnitt aus dem Preis- und Leistungsverzeichnis, für die komplette Liste siehe Website Trade Republic.
1 Bruchstücke sind Teile von Aktien oder ETFs, die bei einer Order über einen festen Euro-Betrag gehandelt werden. Wenn Bruchstücke in einem Sparplan entstehen, ist der Kauf gebührenfrei.
Quelle: Anbieter (Stand: Juli 2024)

Auch Derivate kann man über Trade Republic handeln, rund 380.000 Titel. Das sind Optionsscheine, Knock-Out-Scheine und Faktor-Zertifikate auf Indizes, Einzelaktien, Rohstoffe oder Währungen. Der Wert eines Derivats leitet sich von seinem Basiswert ab. Meist sind diese Finanzprodukte komplex und arbeiten mit Hebelwirkung – Kursgewinne, aber auch Kursverluste schlagen heftiger zu Buche. Diese hochriskanten Finanzwetten solltest Du nur eingehen, wenn Du Dich ausgiebig mit der Materie beschäftigt hast und nur Geld einsetzen, dessen Verlust Du verschmerzen kannst.

Wie handelst Du Kryptowährungen bei Trade Republic?

Analog zum Handel mit Aktien oder ETF-Anteilen kannst Du über Trade Republic auch über 50 Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether kaufen und verkaufen oder einen Sparplan darauf einrichten (Stand: August 2024). Um das zu ermöglichen, arbeitet Trade Republic mit der britischen Kryptobörse B2C2 zusammen. Anders als bei vielen anderen Brokern kaufst Du über Trade Republic keine Finanzprodukte, die die Entwicklung der Digitalwährung nachbilden, sondern echte Coins. 

Da Kryptowährungen sehr stark im Wert schwanken und hochspekulativ sind, raten wir von einer solchen Investition ab. Kaufe Bitcoins oder ähnliche Coins nur, wenn Du das Konzept verstanden hast und die Risiken kennst – und nur mit Geld, dessen Verlust Du verschmerzen kannst.

Willst Du trotzdem Bitcoin oder andere Kryptowährungen über den Broker kaufen, musst Du Dich um die Verwahrung der Coins nicht selbst kümmern. Das übernimmt die BitGo Europe GmbG, ein Anbieter für die Kryptoverwahrung, der von der Bankenaufsicht Bafin überwacht wird. Du kannst allerdings keine anderen Kryptowährungen auf Deine Wallet von Trade Republic übertragen oder die über den Broker gekauften Coins an eine andere Wallet senden. 

Damit machst Du Dich abhängig vom Dienstleister. Finanztip empfiehlt Anbieter, bei denen Du für die Verwahrung der gekauften Coins nicht an einen bestimmten Dienstleister gebunden bist, sondern sie auch selbst übernehmen kannst. 

Die App Bison ist eine unserer Emp­feh­lungen für den Handel mit Kryptowährungen. Die Plattform gehört zur Börse Stuttgart. Hier gekaufte Coins werden von der Boerse Stuttgart Digital Custody GmbH verwahrt oder Du sendest sie an ein anderes Wallet.

Ist Trade Republic sicher?

Trade Republic ist eine Bank und als solche von der Aufsichtsbehörde Bafin lizenziert und kontrolliert.

Das Verrechnungskonto Deines Depots liegt jedoch nicht bei Trade Republic, sondern bei anderen Banken. Der Broker kooperiert hierfür mit der Deutschen Bank, J. P. Morgan sowie HSBC. 

Alle drei Banken sind Mitglied eines gesetzlichen Einlagensicherungsfonds. Damit ist Dein Guthaben auf dem Verrechnungskonto bis 100.000 Euro im Fall einer Bankpleite gesichert – also das Geld, das Du noch nicht oder nicht mehr in Wertpapiere investiert hast. Der Schutzumfang gilt pro Person, auch wenn es sich um Treuhandsammelkonten handelt. Mehr dazu liest Du in unserem Artikel über die Trade-Republic-Einlagensicherung.

Bei der HSBC gilt jedoch nicht die deutsche, sondern die französische Einlagensicherung. Diese empfehlen wir aufgrund der etwas schlechteren Bonität des Landes nicht für die Geldanlage. Du solltest daher keine hohen Beträge auf dem Verrechnungskonto parken. 

Hast Du Dein Verrechnungskonto bei der Deutschen Bank und dazu weitere Konten ebenfalls bei der Deutschen Bank – oder der Postbank oder der Norisbank –, musst Du Dir im Klaren darüber sein, dass die gesetzliche Einlagensicherung alle diese Konten zusammenrechnet, weil sie zum selben Mutterkonzern gehören.

Was neu ist: Anstatt Dein Geld nur auf einem Konto einer Partnerbank zu parken, investiert Trade Republic Dein Geld ab einer gewissen Höhe in einen Geldmarktfonds. Das ist zu Beginn ein Fonds des Anbieters Blackrock. Dabei verspricht Trade Republic, den aktuellen Zinssatz unabhängig von der Entwicklung des Fonds zu zahlen. Ab welchen Guthaben genau Geld in einen solchen Fonds fließt, wollte Trade Republic uns auf Anfrage nicht beantworten. 

Laut der Kundenvereinbarung von Trade Republic ist diese Grenze individuell, also von Nutzenden zu Nutzenden unterschiedlich. Auch kann sie sich jederzeit ändern. Es lässt sich also nicht genau sagen, ab wann das Geld in einen Geldmarktfonds fließt. Du kannst aber nachschauen, ob ein Teil Deines Vermögens im Fonds steckt.

Denn wo das Geld Deines Trade Republic-Verrechnungskontos liegt, kannst Du in der App nachschauen. Dazu klickst oder wischst Du auf der Startseite nach links, um in den Bereich „Cash“ zu gelangen. Dort tippst Du auf „Zinsen“ und dann auf „Durchschnittssaldo“. Die Aufteilung Deines Geldes steht dann dort.

Die ETF-Anteile oder Aktien, die Du über Trade Republic – oder einen beliebigen anderen Broker – gekauft hast, sind hingegen nicht über die Einlagensicherung geschützt. Schließlich kann sich ihr Wert ständig im Börsenhandel ändern und theoretisch auf Null fallen, aber auch extrem ansteigen. Wertpapiere sind juristisch Sondervermögen, fallen also bei einer Zahlungsunfähigkeit nicht in die Insolvenzmasse. Trade Republic verwahrt Deine Wertpapiere mithilfe der Bank HSBC bei den üblichen Lagerstätten für Wertpapiere in Deinem Namen.

Falls Trade Republic Deine Dividenden, Verkaufserlöse – oder auch Deine Wertpapiere selbst – nicht herausgeben könnte, greift die Anlegerentschädigung nach europäischem Recht. Hier sind, wie bei anderen Brokern, maximal 20.000 Euro pro Anleger oder Anlegerin geschützt, maximal 90 Prozent der Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften.

Du siehst: Es kommt darauf an, wo Dein Geld bei Trade Republic liegt. Nicht alle Partnerbanken genügen unseren strengen Finanztip-Stabilitätskriterien für Tagesgeldkonten. Da Du selbst nicht beeinflussen kannst, wo der Broker Dein Guthaben aufbewahrt, raten wir Dir davon ab, das Trade Republic Verrechnungskonto als Tagesgeldkonto zu nutzen. Parke dort lieber keine allzu hohen Beträge. Als reines Verrechnungskonto für Dein Depot ist es aber geeignet.

Wie verdient Trade Republic Geld?

Trade Republic ist ein Berliner Fintech, seit Mitte 2019 am Markt. Mit seiner sehr schlanken Gebührenstruktur – alle Orders zu einem Preis von 1 Euro – zählt es zur Gattung der sogenannten Neo-Broker. Vorbild für solche Preismodelle ist der US-amerikanische Broker Robinhood. Statt nur von den Anlegenden bekommen Neo-Broker auch Geld von ihren Handelspartnern, zum Beispiel dem Börsenplatz, über den die Geschäfte abgewickelt werden. Das ist soweit in Ordnung und wird jeweils im Kleingedruckten der Abrechnung aufgelistet.

Alle Orders pauschal für nur 1 Euro – dieses Konzept kann sich tragen, indem der Service auf das Wesentliche eingeschränkt wird. Trade Republic arbeitet deshalb mit einer reinen App-Lösung. Als einzigen Handelsplatz gibt es die Lang & Schwarz Exchange Börse.

Anfang 2021 sorgte Trade Republic bei einigen Kunden für Verdruss, weil der Broker vorübergehend den Handel mit der stark nachgefragten Aktie von Gamestop und ähnlichen Wertpapieren eingeschränkt hatte. Langfristige Anleger und Anlegerinnen wie etwa Sparplannutzende waren nach unserer Kenntnis dadurch jedoch nicht beeinträchtigt.

Welche anderen Depots könnten besser zu Dir passen?

Wir haben bei unserem Depotvergleich im Dezember 2024 elf empfehlenswerte Anbieter ermittelt. Sie alle sind für einen kostengünstigen Vermögensaufbau geeignet, unterscheiden sich aber in den Details. Einen Überblick bietet Dir unsere Vergleichstabelle. Hier kannst Du das Trade Republic Depot mit anderen Depotangeboten vergleichen. 

Depotvergleich: Hier findest Du das passende Depot

Quelle: Depotanbieter, Finanztip-Analyse (Stand: 23. Oktober 2024)

Häufige Fragen zu Trade Republic

Wie viel Zinsen zahlt Trade Republic?

Trade Republic verzinst Guthaben, das auf dem Verrechnungskonto des Depots liegt, in unbegrenzter Höhe. Aktuell beträgt der Zinssatz von Trade Republic 3,25 Prozent pro Jahr. Du musst den Zins in der App aktivieren. Die Zinsen werden monatlich gezahlt, dadurch gibt es im Jahresverlauf einen Zinseszinseffekt. Denk daran, dass die gesetzliche Einlagensicherung nur Beträge bis maximal 100.000 Euro pro Bank und Person schützt. Trade Republic führt das Verrechnungskonto nicht selbst, sondern bei einer Partnerbank: Das ist entweder die Deutsche Bank, J. P. Morgan, oder die HSBC Continental Europa. Die HSBC ist Mitglied der Einlagensicherung in Frankreich; Deutsche Bank und J. P. Morgan gehören der gesetzlichen deutschen Einlagensicherung an.

Woher nimmt Trade Republic das Geld für die Zinsen?

3,25 Prozent pro Jahr sind im aktuellen Marktumfeld ein guter Wert, andererseits bekommen Banken diesen Zins auch für ihre Leihgeschäfte mit der Europäischen Zentralbank.

Warum hat Trade Republic Deine Einzahlung gesperrt?

Immer wieder berichten Nutzende, dass nach einer höheren Einzahlung ihr Konto bei Trade Republic gesperrt wurde. Hintergrund sind gesetzliche Vorgaben zur Bekämpfung von Geldwäsche. Demnach sind Banken dazu verpflichtet, bei höheren Einzahlungen Nachfragen über die Herkunft des Geldes zu stellen.

Damit die Sperre aufgehoben wird, musst Du Trade Republic Auskunft über Dein Einkommen und Deinen Beruf geben. Es kann passieren, dass der Broker Nachweise verlangt. Wann es zu solchen Sperren kommt, ist nicht genau definiert. Schließlich könnten Kriminelle die Kontrolle sonst leicht umgehen.

Kannst Du Dir bestimmte Aktien oder ETFs bei Trade Republic wünschen?

Ist ein Wertpapier nicht handelbar, kannst Du Dich an den Kundenservice von Trade Republic wenden und dort Deinen Wunsch äußern. Eine Garantie, dass der Broker das Wertpapier aufnimmt, gibt es natürlich nicht. Nach eigener Aussage hat Trade Republic in der Vergangenheit aber schon öfter Wertpapiere aufgenommen, die sich Nutzer gewünscht haben.

Warum zeigt Dir Trade Republic abrupt einen Kurssprung an?

Ein Grund für einen auffälligen Sprung in der Kursgrafik können technische Probleme sein. So bestätigte Trade Republic uns, dass es Mitte August 2022 kurzzeitig Störungen bei der Anzeige gab. Diese Probleme seien aber schnell behoben worden. Wichtig ist, dass die Anzeige der Kurse nur zur Information dient. Führst Du einen Wertpapierhandel aus, zählen die tatsächlichen Kurse an der Börse. Du musst Dir also keine Sorgen machen, dass Dir durch die fehlerhafte Anzeige Kursverluste entstehen.

Plötzliche – tatsächliche – Kurssprünge können aber auch andere Gründe haben. So reduziert sich der Kurs einer Aktie am Tag der Dividendenzahlung um die Höhe der Dividende. Außerhalb der Handelszeiten von Xetra sind starke Kurssprünge zudem nicht unüblich. Denn dann findet gerade bei selteneren Wertpapieren nur wenig Handel statt. Wir empfehlen Dir daher, nur während der Xetra-Handelszeiten Wertpapiere zu kaufen und verkaufen. Und stell bei jeder Order zur Sicherheit eine Preisgrenze (Limit) ein.

Was kostet die Karte von Trade Republic?

Die Visa Debit von Trade Republic gibt es in drei Varianten:

  • eine virtuelle Trade-Republic-Karte ohne Ausgabegebühr,
  • eine Classic-Karte aus Plastik für eine einmalige Ausgabegebühr von 5 Euro
  • und eine Mirror-Karte aus verspiegeltem Metall für eine Ausgabegebühr von 50 Euro.

Das Depot von Trade Republic im Überblick »

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