Beiträge von hen8jqkf0p5

    Geht das schon wieder los?! Bitte lies dir mal die Anfänge des Threads durch, alles schon durchgekaut

    Das kann sein, aber es bleibt doch trotzdem ein Fakt und ist bzw. wird ein riesiges Problem für ein umlagefinanziertes Rentensystem. Warum wurde das System nicht ausreichend angepasst auf die rückläufigen Geburtzahlen und die gestiegende Lebenerwartungen? Warum wurden sogar noch Geschenke wie die Mütterrente und die Rente mit 63 verteilt?

    Also erst mal bekommen die was aus dem Topf der GKV, RV oder der ALV, die auch darin einbezahlt haben und so das System am laufen halten.

    Genauso ist es doch: Wenn man nichts eingezahlt hat, bekommt man auch keine Leistung. Wenn man jedoch nichts hat oder zu wenig, greift die gesetzliche Grundsicherung, die aus Steuermitteln bezahlt wird. Diese Grundsicherung ist gesetzlich geregelt und wird in den nächsten Jahren voraussichtlich extrem ansteigen. Die Frage ist nun, ob es fair ist, dass sie aus Steuermitteln finanziert wird, denn diese bezahlen ja alle, auch die aktuell Erwerbstätigen, die dann zusätzlich zu den ohnehin wohl steigenden Sozialversicherungsbeiträgen auch noch die stark steigende Grundsicherung finanzieren müssen. Die Abgaben für die aktuell erwerbstätige Bevölkerung könnten also überproportional ansteigen und viel höher sein als für die „Babyboomer“. Da stellt sich die Frage, ob man nicht eingreifen sollte, z.B. mit dem "Boomer-Soli".

    Offenbar gehörst Du zu den Menschen, die nur Antworten oder Meinungen gelten lassen, sofern sie ins eigene Weltbild passen.

    Den Eindruck wollte ich nicht vermitteln. Ich störe mich lediglich daran, den DIW-Vorschlag auf die Perspektive zu reduzieren, dass den Menschen, die lange und hart gearbeitet haben, etwas weggenommen werden soll. Letzteres will ich auch gar nicht bestreiten, denn wir arbeiten alle lang und hart. Aber man sollte bedenken, worauf der DIW-Vorschlag abzielt: Nämlich darauf, die nachfolgende Generation nicht weiter zusätzlich zu belasten. Die sogenannten Babyboomer haben nicht genügend Nachwuchs hervorgebracht, um das bestehende System ausreichend zu stützen. Hinzu kommt, dass die Lebenserwartung erheblich gestiegen ist. Wenn es keine politischen Eingriffe gibt, wie sie das DIW beispielsweise mit dem Soli vorschlägt, bedeutet das, dass die Abgaben für alle weiter steigen werden. Das bedeutet, dass die Abgaben für die aktuell erwerbstätige Generation weiter wachsen und eben viel höher sein werden als für die Generation im Ruhestand war. Das empfinde ich als ungerecht. Ich erkenne an, dass der Vorschlag des DIW genau diese Ungerechtigkeit angeht, indem er die aktuell erwerbstätige Generation nicht zusätzlich belastet, sondern diejenigen, die im Alter ein gutes Einkommen haben, etwas abgeben lässt, um Altersarmut entgegenzuwirken. Ich würde sogar soweit gehen, dass der Vorschlag sogar darauf abzielt, die Generationen nicht noch weiter auszuspielen, denn wenn immer weniger Erwerbstätige für Ruheständler zahlen müssen, passiert doch genau das: Divide! Und Impera wird immer schwieriger.

    Wenn das für einzelne Personen dann nicht ausgereicht hat, würde Grundrente greifen.

    Die Grundrente wird durch Steuermittel finanziert. Es ist davon auszugehen, dass die Anzahl an Menschen, die Grundrente erhalten, stark ansteigt. Das bedeutet die jüngere Generation wird zusätzlich belastet. Der DIW-Vorschlag zielt genau darauf ab, diese zusätzliche Belastung von Wirtschaft und erwerbstätiger Generation zu verringern, indem eine Umverteilung innerhalb der Ruheständlergeneration stattfindet.

    Zunächst mal geht es bei dem Vorschlag des DIW nur um die Gruppe der Rentner (GRV). Also finanziell gut gestellte Rentner sollen Rentner mit geringer Rente unterstützen.

    Wer also gar keine Rente bezieht wäre dabei schon mal raus (Beamte, Selbstständige oder Mitglieder eines Versorgungswerks). Und die Grenze waren Alterseinkünfte von 1.000€. Warum nur 1.000€? ;)

    Das ist eine Falschinformation. Es geht um sämtliche Einkünfte von Ruheständlern. Bitte einfach mal beim DIW nachlesen.

    Das ist doch Wahnsinn. Da spart und investiert man Jahrzehnte lang, gab immer Vollgas im Job, um zu den Top 20% zu gehören und dann kommt im Alter die Politik und will etwas wegnehmen, um es an die Armen zu geben. :cursing:

    Was ist dein Lösungsvorschlag woher das Geld kommen soll, um die zu unterstützen, die ihren Lebensalltag im Alter nicht selbst finanzieren können? Wie soll das finanziert werden? Was wäre für dich eine gerechte Finanzierungslösung zur Abmilderung von Altersarmut?

    Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt des IFW-Vorschlags ist für mich, dass es sich um eine Abgabe auf Einkünfte aller Art im Alter handelt und nicht um eine Abgabe auf Vermögen. Das aufgebaute Altersvorsorgevermögen soll dabei völlig unangetastet bleiben. Werden jedoch mit dem Vermögen Einkünfte erzielt, sollen diese über einen solidarischen Beitrag diejenigen unterstützen, die sich kein Einkommen im Alter aufbauen konnten, von dem sie leben können. Das halte ich für gerechter, als die junge Generation zusätzlich damit zu belasten auch noch die wachsende Altersarmut bekämpfen zu müssen.

    Ich finde den Vorschlag des IFW sehr interessant, da er ein Problem aufgreift, das vielen offenbar nicht bewusst ist: In der aktuellen Rentnergeneration herrscht eine große Ungleichheit. Endlich einmal kein ideologiegetriebener Vorschlag, aber gleich entflammt die Diskussion, dass die sogenannte "Leistungselite" vor "Enteignung" geschützt werden muss. Die Ungleichheit in der aktuellen und kommenden Rentnergeneration ist so groß, dass manche ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten können und auf Unterstützung angewiesen sind. Die jetzige und die baldige Rentnergeneration haben es während ihrer Erwerbsphase eben nicht geschafft, Vermögens- und Einkommensverhältnisse zu schaffen, auf deren Basis alle im Alter ausreichend gut leben können. Zur gesellschaftlichen Lebensgrundlage in unserem bestehenden Sozialsystem gehört es eben auch, ausreichend Kinder zu bekommen oder das Sozialsystem frühzeitig politisch so anzupassen, dass die bevorstehende Situation vermieden wird. Das ist und war die Verantwortung der Generation, die nun in den Ruhestand tritt bzw. bereits getreten ist!
    Warum sollte die jüngere Generation zusätzlich zu Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen auch noch für die Versorgung der auf Unterstützung angewiesenen Rentnerinnen und Rentner verantwortlich sein? Warum soll die folgende Generation also die Ungleichheit der älteren Generation ausgleichen? Die Umverteilung innerhalb der älteren Generation empfinde ich dabei als gerechtes Instrument zur Lösung eines selbstverschuldeten Problems.
    Das Interessante am IFW-Vorschlag ist außerdem, dass es nicht nur um die GRV geht, sondern dass auch alle weiteren Einkommen im Alter in Form des Solis erfasst werden. Zur Wahrheit gehört schließlich auch, dass es viele sehr wohlhabende Ruheständler gibt, die sich schon sehr frühzeitig aus dem Solidarsystem verabschiedet haben, beispielsweise Beamte, Ärzte und Notare, obwohl sie alle mit Steuern bzw. Sozialversicherungen finanziert wurden. Gerade diese höchst Privilegierten sollen meiner Meinung nach Verantwortung übernehmen und die in ihrer Generation unterstützen, die es nötig haben.