Menschen mit Handy
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Ob Du Deinen Vertrag beim Netzbetreiber hast oder bei einem Mobilfunk-Discounter, merkst Du vor allem an der monatlichen Handyrechnung. Denn egal, für welche Marke Du Dich entscheidest: Du telefonierst und surfst immer im Handynetz einer der drei großen Netzbetreiber: Telekom, Vodafone oder O2. Beim Discounter allerdings kannst Du schnell 10 bis 20 Euro im Monat sparen.

Unterschiedliche Bezeichnungen für dasselbe Netz

Anstatt stolz vom Telekom-Netz zu sprechen, heißt es in den Tarifen vieler Discounter aber nur vage „D-Netz-Garantie“ oder „beste D-Netz-Qualität“. Was sowohl Telekom-Netz als auch Vodafone-Netz bedeuten kann. In welchem Netz Du am Ende landest, erfährst Du oft nur im Kleingedruckten.

Besser sind da die zahlreichen Vergleichsrechner für Handytarife. Sie lösen das Verwirrspiel meistens auf und zeigen das richtige Netz an.

Im Telefónica-Netz – besser bekannt als O2 – ist die Abgrenzung vom Netzbetreiber zu den Drittanbietern allerdings noch ein Stück schärfer. So ist in der Werbung das „O2-Netz“ der Premiummarke O2 vorbehalten, während für die Discounter das „Telefónica-Netz“ bleibt. Dabei ist beides ein- und dasselbe.

Leider taucht diese O2-Unterscheidung in den meisten Vergleichsrechnern auf. Anders bei Finanztip: Wir sprechen einheitlich vom Telefónica-Netz.

Was den Discountern vorenthalten wird

Weil die Unterschiede nicht gravierend sind, haben die Netzbetreiber den einen oder anderen Trick auf Lager, ihre teuren Tarife hochwertiger erscheinen zu lassen als die Angebote der Discounter – damit Du Dich beim Netzbetreiber auch wirklich als Premiumkunde fühlst. Doch so manches vermeintliche Extra entpuppt sich beim näheren Hinsehen als Augenwischerei.

Premium-5G-Netz: Das größte Premiumgefühl erzeugt zurzeit die Aussicht auf exklusive Nutzung des neuen 5G-Netzes, das Du fast ausschließlich bei den drei Netzbetreibern bekommst. Doch 5G bleibt beim Handytarif noch auf Jahre ein unnötiges Extra für Technik-Enthusiasten.

Viel schwerer wog vor zwei, drei Jahren noch die zögerliche Öffnung der LTE-Netze für Mobilfunk-Discounter. LTE machte wirklich einen großen Unterschied, doch jetzt sind alle dabei – auch mit LTE-Telefonie.

LTE-Max: Surfst Du beim Netzbetreiber mit „maximalem LTE-Tempo“ von bis zu 500 Mbit/s? Oder schleichst Du beim Mobilfunk-Discounter mit lahmen 50 Mbit/s durchs Internet?

Immer noch wird eine künstliche Abstufung beim LTE-Surfen aufrechterhalten. Den Eindruck erwecken 500-Mbit/s-LTE-Max-Werbeversprechen. Doch tatsächlich besteht beim Surfen mit dem Handy quasi kein Unterschied zwischen 50 Mbit/s und 500 Mbit/s – etwa wenn Du einen HD-Film ruckelfrei aus dem Internet streamen willst. Dafür brauchst Du gerade mal 7 Mbit/s.

Möchtegern-Vorteile der Discounter

Auch die Discounter versuchen, mit höherer Geschwindigkeit den einen oder anderen Extra-Euro zu verdienen. Und bieten die 50 Mbit/s – besonders bei kleineren Tarifen – nur gegen einen Aufpreis an. Doch auch mit den 21,6 Mbit/s oder 25 Mbit/s im Grundtarif surfst Du bequem mit dem Handy durchs Netz. Viel wichtiger sind genug Datenvolumen und guter Handyempfang vor Ort.

Wenn Du Dein Handy einfach nur zum Telefonieren und Surfen nutzt, reicht ein Tarif vom Discounter vollkommen aus. Willst Du Dich dagegen als Premiumkunde mit (vermeintlich) wichtigen Extras fühlen, bist Du bei einem der Netzbetreiber selbst gut aufgehoben.

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Arne Düsterhöft
Autor

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