Router LAN-Eingang
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In der selbstauferlegten Isolation gewinnt das heimische Internet eine vollkommen neue Bedeutung, sei es beim Homeoffice oder um den Hausfrieden in Quarantänezeiten zu gewährleisten. Gerade in einem Mehrpersonenhaushalt wird die Internetleitung dieser Tage auf eine starke Probe gestellt. Wie steht es um die Videokonferenz der Eltern, wenn die Kinder im nebenan Wohnzimmer gerade unbegrenzt Filme aus dem Netz streamen?

Die großen weltumspannenden Internetkabel mögen zwar mit der hohen Auslastung problemlos zurechtkommen. Das Nadelöhr sind aber die kleinen Verteilerkästen in der Nachbarschaft und auch der eigene Internettarif. Sie verkraften die Mehrbelastung leider oft wesentlich schlechter.

Achja: selbst wenn der Internetvertrag auf dem neusten Stand ist, verschwindet das nötige Download-Tempo oft irgendwo in den Funkwellen des W-Lans, ohne jemals den Arbeits-Laptop zu erreichen.

Das heimische Internet aufstocken – ohne Kündigung

Den Internetanbieter zu wechseln, ist natürlich eine heikle Sache, wenn Sie aktuell auf das Internet angewiesen sind. Nichtsdestotrotz können Sie auch ohne Kündigung Ihr Internet auf Trab bringen. Überprüfen Sie als erstes Ihren Vertrag: Mit 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) sollten zwei Videokonferenzen und ein Film direkt aus dem Internet parallel laufen können. Haben Sie 16 Mbit/s oder weniger stocken Sie am besten auf. Das geht auch ohne Hotline-Warterei über die Webseite Ihres Anbieters. Alle Details zum Tarif-Upgrade haben wir in unserem Ratgeber über Internetanbieter zusammengefasst.

Leider schafft nicht jede Internetleitung immer auch die notwendige Geschwindigkeit. Zwar ist das bei immer weniger Anschlüssen der Fall, doch weiter unten verraten wir, wie wenigstens der Arbeits-Laptop stabil läuft, wenn zu viele Geräte gleichzeitig das W-Lan verstopfen.

Der Vertrag ist das eine – die Realität etwas vollkommen anderes

Neben der verlockenden Maximalgeschwindigkeit muss jeder Internetanbieter auch die Durchschnittsgeschwindigkeit seines Internettarifs angeben. (Für unsere Empfehlungen haben wir vergangenes Jahr eine Übersicht erstellt.)

Prüfen Sie als erstes mit dem Speed-Test der Bundesnetzagentur, ob Ihre Internetleitung hält was der Vertrag verspricht. Je nachdem wie sie testen, können Sie schon grob eingrenzen, wo Die Download-Geschwindigkeit verloren geht: Computer, W-Lan, Router oder Internetleitung.

Viele Problemquellen können Sie von zu Hause lösen, auch ohne Computerprofi zu sein. Nur wenn es an der Internetleitung selbst liegt, müssen sie sich mit der Kunden-Hotline rumärgern und erst wenn gar nichts anderes geht, muss der Techniker her.

Wie Sie sich am besten mit Ihrem Anbieter auseinandersetzen und welche Helfer Sie haben, falls Ihr Internetanbieter nicht reagiert, haben wir in unserem Ratgeber zu Problemen mit dem Internet zusammengefasst. Doch glücklicherweise lassen sich viele Fehler mit etwas Zeit auch selbst von zu Hause beheben, solange Sie nicht allzu große Technikscheu haben.

Tablet, Computer, Smartphone und Smart-TV verstopfen das W-Lan

Messen Sie die Geschwindigkeit mit dem Speed-Test am besten an einem Computer, der per Kabel direkt mit dem Internet-Router verbunden ist. Bei vielen stockt das Internet nämlich nur im W-Lan, weil zum Beispiel das Arbeitszimmer zu weit vom Router entfernt steht, die W-Lan-Frequenzen falsch eingestellt sind oder zu viele Geräte gleichzeitig ins Internet wollen.

Wenn Sie bereits Kopfschmerzen bekommen, sobald Sie nur an die Fehlersuche denken, können Sie es sich auch einfach machen und quasi etwas schummeln, indem Sie dem W-Lan mit einem Zusatzgerät auf die Sprünge helfen.

Eine klassische Lösung ist der W-Lan-Repeater. Dieses Zusatzgerät erweitert den W-Lan-Bereich, verlangsamt jedoch auch die Reaktionszeiten des Internets, oder anders gesagt: Die Internetseiten bauen sich langsamer auf, doch wenn ein Video-Stream einmal läuft, sollte er auch stabil bleiben.

Für das Homeoffice ist eine sogenannte Powerline ein wahrer Segen. Diese schickt Ihre Internetverbindung durch die Kabel in der Wand von Steckdose zu Steckdose. Den Arbeits-Laptop verbinden sie dann mit dem Lan-Kabel, obwohl Sie in einem ganz anderen Raum sitzen als Ihr Internet-Router. Der große Vorteil der Powerline: Die Videokonferenz am Laptop läuft grundlegend stabiler als der Video-Stream am Tablet über W-Lan.

Im Büro ging der Computer noch

Ist das W-Lan auf dem Handy vorbildlich, doch der Computer stockt selbst mit dem Kabel direkt am Router? Dann folgt eine kleinteilige Fehlersuche. Vielleicht machen Ihnen fehlende Windows Updates einen Strich durch die Rechnung, oder die VPN-Verbindung ins Büro ist falsch eingestellt.

Der Vorteil beim Homeoffice: Nutzen Sie Ihren beruflichen Laptop zuhause, müssen Sie den Fehler nicht selbst suchen, sondern können sich von der IT-Abteilung Ihrer Arbeit helfen lassen.

Weitere Lösungsmöglichkeiten lesen Sie auch in unserem Ratgeber zu langsamem Internet.

Arne Düsterhöft
Autor

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