Neubausiedlung
Bild: Westend61 / IMAGO

Heizen ist für die meisten in diesem Jahr so teuer wie nie zuvor – obwohl der Winter mild war. Denn die Preise für Heizöl, Gas, Holz, Fernwärme und Strom sind in Folge des russischen Krieges gegen die Ukraine allesamt ordentlich gestiegen. Auf solche Krisen und die Märkte hat ein Staat nur bedingt Einfluss. Daher will die Ampelkoalition Deutschland energiepolitisch unabhängig machen: durch mehr Effizienz und Erneuerbare Energien. Das bedeutet für Dich, dass langfristig Deine Ausgaben für Heizenergie sinken sollten.

Dazu hat die Koalition am Donnerstag ein „Maßnahmenpaket“ vorgelegt. So soll ab 2023 jeder Neubau den Effizienzhaus-Standard 55 einhalten müssen. Der Heizwärmebedarf beträgt dann maximal noch 35 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter – mit rund 5.000 kWh lassen sich so 150 Quadratmeter beheizen. Aktuell brauchen die Deutschen im Schnitt drei- bis viermal so viel.

Gleichzeitig sollen die besonders schlecht gedämmten Bestandsgebäude zuerst energetisch saniert werden. Was das konkret bedeutet, wird sich in den nächsten Monaten herauskristallisieren.

Ist Deine Heizung älter als 20 Jahre, soll es Anreize geben, dass Du sie ersetzt. Für Gasheizungen ist ein Austauschprogramm geplant. Zusätzlich sollen ab 2024 neue Anlagen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien arbeiten. Öl- und Gasheizungen sind damit keine Option mehr, wenn die Brennstoffe fossiler Natur sind.

Die Ampelkoalition spricht sich zudem für Wärmepumpen und Fernwärme aus. Bis 2030 soll Fernwärme zur Hälfte aus klimaneutralen Quellen stammen, auch stärker aus Abwärme. Flächendeckend sollen Kommunen in Deutschland Fernwärmenetze planen. Wir halten Dich im Newsletter auf dem Laufenden.

Zum Ratgeber

Ines Rutschmann
Autor

Stand:

Ines Rutschmann ist unsere Energie-Expertin und widmet sich allen Fragen, die sich Verbraucher rund um Strom und Heizen stellen. Über den Strommarkt berichtete sie erstmals 2005 für die Leipziger Volkszeitung. Danach war sie für den Deutschlandfunk und das Solarstrom-Magazin Photon tätig. Ines ist Diplom-Ingenieurin (FH) und hat einen Masterabschluss in Energiemanagement.

2 Kommentare

  1. Unsere Pellets sind um 300% gestiegen, hat der Lieferant gesagt. Für uns bedeutet das, dass wir jetzt 3616,05.-€ statt 1205,35.-€ bezahlen müssen. Da wir Rentner sind bekommen wir weder die 300.-€ Energiepauschale und auch keinen Heizkostenzuschuss, was wir Beide, meine Frau und ich, für eine soziale Ungerechtigkeit halten. Reiche, die Geld verdienen, bekommen diese Zulage, die wahrscheinlich nicht einmal pro Haushalt, sondern pro Person ausgezahlt wird. Was können wir tun, um trotzdem einen Heizkosten Zuschuss zu bekommen?

    1. Hallo, auch Rentner bekommen (pro Person, nicht pro Haushalt) eine Energiepauschale von 300 €. Leider gibt es keine darüber hinausgehende staatliche Entlastung für andere Heizmethoden außer Gas.

Comments are closed.

* Was der Stern bedeutet:

Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, ihre Finanzen selber zu machen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate-Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate-Links aber anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Empfehlungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.