Bafa & KfW-Förderung für Heizungen

Nachhaltig und sparsam heizen, dank Fördermitteln

Sandra Duy, Redakteurin für den Bereich Energetische Sanierung
Sandra Duy
Finanztip-Expertin für Energetische Sanierung

Das Wichtigste in Kürze

  • Wenn Du Dein Haus künftig mit Solarwärme, einer Wärmepumpe oder Biomasse heizen möchtest, übernimmt der Staat bis zu 30 Prozent der Kosten für die neue Heizung.
  • Tauschst Du Deinen Ölkessel, Kohleofen, Nachtspeicherofen oder Deine Gasheizung gegen eine Heizung auf Basis erneuerbarer Energien, gibt es eine Prämie von 10 Prozent obendrauf.
  • Fördermittel kannst Du auch bekommen, wenn Du neue Heizkörper, effiziente Pumpen oder Heizungsthermostate installieren, Wände dämmen oder neue Fenster einbauen lässt.
  • Willst Du Dein Haus energetisch sanieren, gewährt Dir der Staat einen zinsgünstigen Kredit mit Tilgungszuschüssen.

So gehst Du vor

  • Lass Dich beraten: Die Energieberatung der Verbraucherzentrale erklärt, welche Heizungsanlage für Dich infrage kommt.
  • Den Zuschuss für eine neue Heizung und ihre Optimierung zahlt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa). Den Förderantrag musst Du jeweils vor Vertragsabschluss stellen.
  • Willst Du Dein Haus komplett energetisch sanieren, ist die KfW-Bank Dein Ansprechpartner.
  • Für Betroffene der Flutkatastrophe von Juli 2021 gelten vereinfachte Regeln bei der Beantragung von Fördermitteln.

Die meisten Hausbesitzer heizen mit Öl oder Gas. Nach Angaben des Bundesverbands des Schornsteinfegerhandwerks sind dabei rund drei Millionen Ölheizungen und etwa vier Millionen Gasheizungen seit mehr als 20 Jahren in Betrieb. Diese Kessel sollten ausgetauscht werden – spätestens nach 20 Jahren empfiehlt die Heizungswirtschaft die Außerbetriebnahme. Im Zuge eines Kesseltauschs bietet sich der teilweise oder vollständige Umstieg auf erneuerbare Energien an. Dafür gibt es Fördermittel. Die Fördersätze und Förderbedingungen hat die Bundesregierung dabei zum 01. Januar 2023 geändert.

Warum solltest Du Deine Gas- oder Ölheizung erneuern?

Es gibt fünf Gründe, eine Öl- und Gasheizung zu ersetzen: 

  1. Ist eine Heizung schon älter, arbeitet sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ineffizient und verursacht unnötige Kosten. Trägt Deine Heizung ein Effizienzlabel, kannst Du an diesem ablesen, wie sparsam oder verschwenderisch sie mit dem Brennstoff umgeht. 

  2. Einen Konstanttemperatur-Kessel (auch Standard-Heizkessel genannt) für Heizöl oder Erdgas musst Du nach 30 Betriebsjahren stilllegen oder ausbauen. Dabei gibt es eine Ausnahme: Wenn Du mindestens seit 1. Februar 2002 im eigenen Haus lebst und dieses nicht mehr als zwei Wohnungen hat, darf ein Standardkessel auch länger als 30 Jahre laufen (§ 73 GEG).

  3. Die Preise für Erdgas und Heizöl sind seit Sommer 2021 sehr stark gestiegen. Vor allem Erdgas bleibt vorerst um ein Vielfaches teurer als noch 2021. Der Umstieg auf eine andere Heiztechnologie lohnt sich auch wirtschaftlich.

  4. Seit 2021 erhebt der Staat eine CO2-Steuer auf Heizöl und Erdgas. Die Kosten dafür steigen mindestens bis 2026 Jahr um Jahr. Damit erhöhen sich vermutlich zusätzlich Deine Heizkosten immer stärker.

  5. Das Heizen mit Erdgas oder Heizöl setzt Kohlendioxid frei, das den Klimawandel befeuert. Das ist nicht der Fall, wenn Du mit erneuerbaren Energien heizt.

Die Bundesregierung plant, den Austausch älterer Heizkessel zu beschleunigen. Seit August 2022 gibt es ein Austauschprogramm über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) mit einem Förderbonus von 10 Prozent, wenn Du Deine alte Gas-, Öl- oder Kohleheizung gegen eine Heizung autauschst, die mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Ab 2024 sollen neue Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien arbeiten – der Einbau einer neuen Ölheizung oder einer Gasheizung unter Nutzung von Erdgas wäre damit wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll. 

Alternativen zum Heizen mit Öl und Gas

Es gibt verschiedene Alternativen zur Öl- oder Gasheizung. Nicht jede Option muss Dir offenstehen, aber Du solltest in der Regel die Wahl zwischen zwei Alternativen haben.

  • Mit Holzpellets und anderen Holzbrennstoffen heizt Du klimaneutral und obendrein günstiger als mit Öl oder Gas. Auf Holzbrennstoffe erhebt der Staat keine CO2-Steuer, auch wenn bei der Verbrennung von Holz Kohlendioxid entsteht. Dabei wird die Menge CO2 freigesetzt, die die Bäume während ihres Wachstums aufgenommen haben.
  • Eine Wärmepumpe entzieht dem Boden oder der Luft Energie. Je nachdem, wie stark die Umweltwärmequelle ist, heizt die Wärmepumpe mit Strom zu, um auf eine höhere Heiztemperatur zu kommen. Verwendest Du dabei Ökostrom, heizt Du CO2-frei.
  • Solarthermische Anlagen nutzen die Wärme der Sonnenstrahlung. Allerdings kannst Du mit einer solarthermischen Anlage allein kein Haus in Deutschland beheizen, aber einen erheblichen Teil Deines Warmwasserbedarfs decken.
  • Die vierte Alternative ist Nah- oder Fernwärme aus erneuerbaren Energien. Dafür brauchst Du aber ein Unternehmen, das entsprechende Anlagen errichtet und Dir den Anschluss an das Wärmenetz anbietet. Bietet Dir ein Unternehmen dies an, dann prüfe, aus welchen Quellen es die Wärme gewinnt.

Wer fördert Heizungstausch und energetische Sanierung?

Der Bund fördert den Einbau von Heizungen in bestehende Gebäude, wenn diese erneuerbare Energien nutzen. Egal, ob Du selbst in Deinem Haus wohnst oder es vermietest

Für ein Bestandsgebäude kannst Du bis zu 30 Prozent der Kosten für eine neue Heizung als Zuschuss vom Bund erhalten. Das zugehörige Förderprogramm heißt Bundesförderung effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM). 

Die Bundesförderung bündelt die Zuschüsse für den Austausch einer Heizungsanlage auf Basis erneuerbarer Energien und die Förderung zur Optimierung der Heizung sowie einzelne Maßnahmen, um das Wohnhaus energieeffizienter zu machen.

Seit 28. Juli 2022 ist es nicht mehr möglich, die Einzelmaßnahme per Kredit zu finanzieren und einen Tilgungszuschuss zu erhalten. Es gibt aber weiterhin einen Zuschuss auf Deine selbst finanzierte Investition. Diese beantragst Du beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa).

Welche Heizungstechnologien und einzelnen Maßnahmen das Bafa fördert und was Dir das bringt, erfährst Du im nächsten Abschnitt. Du kannst beim Austausch der Heizung oder anderen einzelnen Maßnahmen auch einen Energieeffizienz-Experten zu Rate zu ziehen – die Kosten für die Beratung kannst Du bei den förderfähigen Kosten einbringen. Bis zu 50 Prozent der Kosten werden Dir hier erstattet. 

Energieeffizienter Altbau

Das BEG enthält zwei weitere Teile: Zur vollständigen Sanierung von Wohngebäuden (BEG WG) und von Nichtwohngebäuden wie Geschäftshäusern (BEG NWG). Auch den Tausch einer Heizungsanlage fördert nunmehr die KfW, wenn Du aus Deinem Haus ein energieeffizientes machst.

Willst Du Deinen Altbau energetisch sanieren, fördert Dich die KfW mit einem zinsgünstigen Kredit mitsamt Tilgungszuschuss. Dieser ist umso größer, je niedriger der Energiebedarf des Hauses nach der Sanierung sein wird. Die Fördermittel decken dabei auch die Kosten für eine Heizung auf Basis erneuerbarer Energien. Nicht gefördert werden dagegen die Kosten für den Einbau einer neuen Ölheizung, Gasheizung oder einer Stromspeicherheizung. Der Kredit mit Tilgungszuschuss läuft über das KfW-Programm 261.

Einen Zuschuss ohne Kredit zu erhalten, ist seit 28. Juli 2022 nicht mehr möglich. Das Programm 461 wurde eingestellt. 

Für Bestandsgebäude gilt seit 28. Juli 2022:

  • Um eine Förderung zu erhalten, musst Du Dein Wohnhaus mindestens auf den Effizienzstandard 85 bringen. Dann erstattet Dir die KfW 5 Prozent der Kosten.

  • Maximal ist die Förderung, wenn Dein Wohnhaus nach der Sanierung dem Effizienzstandard 40 entspricht. Dann erhältst Du 20 Prozent der Kosten von der KfW.

  • Steht Dein Haus unter Denkmalschutz, beträgt der Tilgungszuschuss für die energetische Sanierung 5 Prozent. Einen bestimmten Effizienzstandard musst Du bei der Sanierung nicht erreichen, da Du in der Wahl der Maßnahmen nicht frei bist.

  • Decken erneuerbare Energien zu mindestens 65 Prozent Deinen Wärmebedarf nach Sanierung und Heizungstausch, erhöht sich der Tilgungszuschuss um 5 Prozentpunkte. Dabei darfst Du keine weitere Förderung beanspruchen wie etwa nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, um Strom aus einer eigenen Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge oder einem Windrad zu vermarkten. Der Bedingung entsprichst Du mit einer Wärmepumpe, einem Biomasse-Heizkessel sowie dem Anschluss an ein Wärmenetz.

Als Bestandsgebäude gilt ein Wohnhaus, wenn der zugehörige Bauantrag oder die Bauanzeige vor mehr als fünf Jahren gestellt wurde. Die Tilgungszuschüsse sind dabei begrenzt – auf 120.000 Euro der förderfähigen Kosten beziehungsweise des Kreditbetrags. Erneuerst Du auch die Heizung und nutzt danach überwiegend erneuerbaren Energien, liegt die Grenze bei 150.000 Euro. Maximal kannst Du also für ein älteres Wohnhaus 37.500 Euro als Zuschuss erhalten (für Effizienzstandard 40 und eine neue klimafreundliche Heizung).

Der Effizienzstandard besagt, dass ein neues oder saniertes Gebäude nur noch einen Teil des Energiebedarfs eines vergleichbaren Gebäudes – eines sogenanntes Referenzgebäudes – haben darf. Wie hoch dieser Energiebedarf ist, hängt von Nutzfläche, Geometrie und Ausrichtung des jeweiligen Hauses ab. Es gibt daher keine einheitlichen Werte pro Quadratmeter Wohnfläche. Ein Effizienzhaus 40 soll etwa noch höchstens 40 Prozent der Energie für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Kühlung des Referenzgebäudes benötigen.

Wie Du die Fördermittel zum Sanieren bei der KfW und beim Bafa beantragst, erfährst Du im Ratgeber energieeffizientes Sanieren. Voraussetzung ist dabei, dass Du einen Energieeffizienz-Experten zum Bau oder der Sanierung hinzuziehst. Die Kosten für den Experten trägt die KfW zur Hälfte.

Energieeffizienter Neubau

Den Neubau eines energieeffizienten Wohnhauses fördert der Staat  über einen KfW-Kredit. Bedingung: Das Haus entspricht unter anderem dem Effizienzstandard 40 und wird ausschließlich mit erneuerbaren Energien beheizt. In diesem Programm mit dem Namen Klimafreundlicher Neubau kannst Du bis zu 150.000 Euro als sehr zinsgünstigen Kredit erhalten.

Steuererleichterung, wenn Du keine Fördermittel nutzt

Seit 2020 kannst Du bis zu 20 Prozent der Kosten für eine energetische Sanierung auch von der Steuer absetzen. Das schließt die Erneuerung der Heizung ein. Voraussetzung ist, dass Du selbst im Eigenheim wohnst und bei der Investition, die Du von der Steuer absetzen willst, keine Fördermittel über das Bafa oder die KfW erhältst.

Welche Heizungen fördert das Bafa?

Willst Du lediglich Deine Heizung tauschen, aber Dein Haus nicht vollständig energetisch sanieren, kannst Du von staatlichen Zuschüssen profitieren, wenn Du künftig mit erneuerbaren Energien heizt. Geregelt ist das im Programm Bundesförderung energieeffiziente Gebäude für Einzelmaßnahmen (BEG EM). Ist Deine bisherige Heizung mindestens zwei Jahre in Betrieb, kannst Du Fördermittel für den Austausch gegen diese Systeme erhalten:

  • Solarthermie-Anlagen

  • Biomasse-Heizungen (auf Basis von Holzpellets oder Hackschnitzel oder Scheitholz) 

  • Wärmepumpen 

  • Anschluss an ein Wärmenetz

  • innovative Heizungstechnologien auf Basis erneuerbarer Energien

Gasheizungen, auch in Verbindung mit einer Wärmepumpe oder einem Biomasseheizkessel, fördert das BEG EM seit 15. August 2022 nicht mehr.

Die Förderhöhe variiert und richtet sich nach den Maßnahmen, die umgesetzt werden. Ersetzt Du eine Heizung, die Du bisher mit Heizöl, Erdgas oder Kohle betreibst oder einen Nachtspeicherofen durch eine klimafreundlichere Anlage, gibt es eine Austauschprämie. Diese erhöht den Zuschuss für den Einbau einer Wärmepumpe, Biomasseheizung oder einer innovativen Heizungstechnik auf Basis erneuerbarer Energien um 10 Prozentpunkte. Die Prämie gibt es dabei nur, wenn die bisherige Heizung funktionstüchtig ist und wenn das Gebäude nach dem Heizungstausch nicht mehr mit fossilen Brennstoffen beheizt wird. Eine zentrale Gasheizung muss zudem mindestens 20 Jahre in Betrieb gewesen sein. Bei Gasetagenheizungen spielt das Alter keine Rolle.

Bei Wärmepumpen richtet sich die Höhe der Förderung nach der Wärmequelle. Grundwasser-, Abwasser- und Erdwärmepumpen erhalten dabei einen höheren Zuschuss als Luft-Wasser-Wärmepumpen. Wenn Du Dich dennoch für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe entscheidest, bekommst du 5 Prozent mehr Förderung, wenn beim Betrieb ein natürliches Kältemittel zum Einsatz kommt. 

Auch den Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmenetz kannst Du Dir bezuschussen lassen. Was unter diesen „innovativen Heizungstechnologien“ zu verstehen ist, wird nicht weiter ausgeführt. Denkbar wäre etwa eine Brennstoffzellen-Heizung, wenn Du diese zumindest vorwiegend mit Ökostrom betreibst.

Fördersätze für Heizungen mit erneuerbaren Energien 

 regulärer
Fördersatz

mit Austauschprämie
(Ausbau einer Öl-, Gas-,
Kohleheizung oder eines
Nachtspeicherofens)

Solarthermie25 %35 %¹
Biomasse10 %20 %
Luft-Wärmepumpe25 %35 %
Erdwärme-/Abwärme-/Wasser-Wärmepumpe30%40%

Hybrid-Heizung mit

erneuerbaren Energien
ohne Biomasse

30 %40 %

Biomasse-Hybrid-Heizung

mit anderen erneuerbaren

Energien

25 - 30 %²35 - 40 %

Anschluss an Nah- oder

Fernwärmenetz bei Lieferung

erneuerbarer Energien 

30 %

40 %

Innovative Heizungstechnik mit

erneuerbaren Energien

25 %35 %

¹ Die Austauschprämie gilt nur, wenn das Gebäude nach dem Austausch nicht mehr mit fossilen Brennstoffen geheizt werden. Das ist mit Solarthermieanlagen nur schwer zu erreichen, da sie in der Regel einer anderen Heizungsanlage beigestellt werden und nur einen Teil der Heizlast übernehmen.

² Die Höhe der Förderung ist abhängig davon, wieviel Biomasse bei der Heizart zum Einsatz kommt. 

Gefördert werden alle Kosten zur Anschaffung und Installation der neuen Heizung, Ausbau der alten Heizung, Umbau des Schornsteins sowie Bohrungen für Erdwärmepumpen. Der Einbau einer Heizung wird nur in Bestandsgebäuden mit diesen Sätzen gefördert. 
Quelle: BEG EM (Stand: 5. Januar 2023)

Übergangsfrist für höhere Zuschüsse nach altem BEG

Hast Du einen Förderantrag bis 14. August 2022 eingereicht, gelten noch die älteren, höheren Fördersätze des BEG. Aber: Es wird aber pro Antragsteller nur ein Antrag gewährt. Für alle Anträge, die seit 15. August 2022 gestellt werden, gelten die im vorangegangenen Abschnitt genannten Zuschüsse.

Wie kannst Du Deine Heizung optimieren?

Willst Du Deine Heizung noch nicht austauschen, kannst Du mit anderen Maßnahmen ihre Effizienz steigern. Dadurch benötigst Du weniger Brennstoff und schonst Deinen Geldbeutel. Die Investitionen spielen sich dadurch innerhalb weniger Jahre von selbst wieder ein. Zudem gibt es Fördermittel über das Bafa. Hierfür darf Dein Gebäude nicht mehr als fünf Wohneinheiten haben und deine Heizungsanlage darf nicht älter als 20 Jahre sein, wenn Du sie mit fossilen Brennstoffen betreibst. 

Die Bundesförderung energieeffiziente Gebäude (BEG) unterstützt Dich bei einzelnen Maßnahmen – 15 Prozent der förderfähigen Kosten kannst Du als Zuschuss erhalten. Förderfähig sind die Kosten für Material, Handwerks- oder Ingenieurarbeiten sowie die Mehrwertsteuer darauf. Das Investitionsvolumen muss dabei bei mindestens 300 Euro brutto liegen. Maximal gibt es 60.000 Euro pro Wohnung und Kalenderjahr. Förderfähig sind folgende Maßnahmen:

  • hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage samt Einstellung der Heizkurve

  • Ersatz bestehender Pumpen durch Hocheffizienzpumpen sowie Anpassung von Vorlauftemperatur und Pumpenleistung

  • Optimierung der Wärmepumpe

  • Einbau von Flächenheizsystemen und Anpassung der Rohrleitungen

  • Austausch von Heizkörper gegen Niedertemperatur-Heizkörper und Heizleisten 

  • Einbau von Wärmespeichern im Gebäude oder in seiner Nähe

  • Dämmung von Rohrleitungen

  • Einbau und Ersatz von Mess-, Steuer- und Regelungstechnik wie elektronischer Heizungsthermostate, Wärmemengenzähler oder Smart Meter

Um einen Zuschuss zu erhalten, ist in jedem Fall ein hydraulischer Abgleich durchzuführen. Ist dies nicht möglich, ist ein normgerechter Heizungscheck vorzunehmen.

Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass sich die Wärme in Deinem Haus gleichmäßig verteilt. Das kann nötig sein, wenn Du Dein Heizverhalten geändert hast – beispielsweise einzelne Räume weniger beheizt, weil ein Kind ausgezogen ist oder nachdem Du neue Fenster eingebaut hast. Die Folge: Dein Kessel heizt viel stärker als nötig. In der Regel sparen Verbraucher nach einem hydraulischen Abgleich zehn Kilowattstunden Brennstoff pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr ein, hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) berechnet. 

Eine ältere Umwälzpumpe gehört in der Regel zu den Stromfressern im Haus. 400 bis 600 Kilowattstunden benötigt sie im Jahr. Eine hocheffiziente Pumpe verbraucht 80 Prozent weniger – also nur noch 80 bis 120 Kilowattstunden. Die Kosten von 400 Euro für die neue Pumpe hast Du nach vier bis fünf Jahren wieder drin. Mit der Förderung rechnet sich die Investition schon nach drei Jahren.

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Für welche Einzelmaßnahmen am Haus gibt es Zuschüsse?

Über die BEG EM fördert das Bafa nicht nur den Einbau klimafreundlicher Heizungen und die Optimierung von bestehenden Heizanlagen, sondern auch einzelne Maßnahmen am Haus, um den Wärmeschutz, den Gebäudeschutz oder den Wohnkomfort zu erhöhen. Dazu gehören etwa:

  • Dämmung von Außenwänden

  • Maler- und Putzarbeiten

  • Dämmung von Rollladenkästen

  • Maßnahmen zum Sturm-, Hagel- und Schlagregenschutz

  • Maßnahmen zur Schalldämmung

  • Erneuerung von Dachrinnen

  • Erhalt und Neuanlage von Dachbegrünungen

  • Austausch von Dachziegeln

  • Dämmung des Dachs

  • Dämmung der Kellerdecke oder obersten Geschossdecke

  • Einbau und Erneuerung von Türen und Toren

  • Einbau oder Erneuerung von Fensterbänken

  • Modernisierung von Fenstern

  • Einbau oder Erneuerung von Rollladenkästen

  • Maßnahmen zum Schutz vor Sommerhitze (sommerlicher Wärmeschutz)

Diese Aufzählung ist nicht vollständig. Über das BEG EM werden weitere Maßnahmen gefördert. Einsehen kannst Du die gesamte Liste auf der Seite des Bafa.

Für jede einzelne Maßnahme kannst Du vom Bafa einen Zuschuss in Höhe von 15 Prozent der förderfähigen Kosten erhalten. Zu diesen zählen neben den Kosten für Materialien und die Handwerksleistung auch die Mehrwertsteuer, sofern Du keinen Vorsteuerabzug geltend machst. 

Voraussetzung für diese Förderung ist jeweils, dass die Maßnahme, für die Du einen Antrag stellst, mindestens 2.000 Euro kostet. Außerdem musst Du einen Energieeffizienz-Experten bei der Planung der Baumaßnahmen einbinden. Die Kosten für diesen kannst Du wiederum zur Hälfte gefördert bekommen. Du kannst für mehrere einzelne Maßnahmen in einem Kalenderjahr einen Förderantrag stellen. Der Zuschuss ist aber gedeckelt – pro Wohnung bekommst Du maximal 12.000 Euro. Deine förderfähigen Kosten lägen dann bei 60.000 Euro. Die geförderten Maßnahmen müssen zudem mindestens zehn Jahre Wirkung entfalten können – Du darfst geförderte Rollläden oder Fenster dementsprechend nicht früher wieder abbauen.

Wie beantragst Du die Förderung über das Bafa?

Eine Förderung über das Bafa zu beantragen, ist vergleichsweise einfach.

Bevor Du einen Vertrag mit einem Fachbetrieb abschließt, also auch vor Baubeginn, musst Du den Förderantrag stellen. Das geht online über ein Antragsformular. Nach der Antragstellung bekommst Du einen Link für das Förderportal des Bafa, in dem Du dann nach Abschluss der Arbeiten den Verwendungsnachweis, also die Bestätigung über die Baumaßnahme, einreichen musst. Hast Du eine elektronische Bestätigung über den Eingang Deines Antrags erhalten, kannst Du einen Installateur mit dem Einbau der Heizung beauftragen. Zur Beantragung der Förderung sollte Dir aber schon ein Kostenvoranschlag vorliegen, damit Du die Investitionshöhe angeben kannst. 

Willst Du Dein Haus teilweise energetisch sanieren, musst Du einen Energieeffizienz-Experten hinzuziehen. Dieser beschreibt der jeweiligen Institution zunächst, welche Arbeiten sinnvoll sind und ausgeführt werden sollen. Erst dann kannst Du den Förderantrag einreichen. Eine Datenbank mit Energieeffizienz-Experten bietet die Deutsche Energieagentur.

Ist der Förderantrag gestellt, können die Arbeiten beginnen. Du kannst aber auch warten, bis das Bafa über den Antrag entschieden hat. Nach der Beantragung legst Du ein Passwort für den Zugriff auf Deinen Antrag im Portal fest. So kannst Du dort jederzeit den Bearbeitungsstand einsehen. Wenn Du die Entscheidung des Bafa abwartest, weißt Du später, ob Du die Förderung wirklich bekommst und hast dadurch finanzielle Sicherheit. Zudem verkürzt Du die Zeit, die bis zur Zahlung des Zuschusses vergeht. Bedenke von vornherein: Die Investitionssumme musst Du erst einmal allein aufbringen, den Zuschuss gibt es nach Abschluss der Bauarbeiten. Wird der Antrag bewilligt, erhältst Du einen Zuwendungsbescheid. Danach hast Du 24 Monate Zeit, Dein Vorhaben umzusetzen. Diese 24 Monate nennt das Bafa Bewilligungszeitraum.

Spätestens sechs Monate nach Ablauf des Bewilligungszeitraums musst Du erklären, welche Kosten entstanden sind. Dazu stellt das Bafa ein Online-Formular (namens „Verwendungsnachweis“) über das Portal bereit, auf das Du folgende Dokumente hochlädst: 

  • Nachweis der Ausgaben (Rechnungen, tabellarische Übersicht über die Ausgaben)

  • Fachunternehmererklärung des beauftragten Handwerkbetriebs 

  • Ver­wend­ungs­nach­weis­for­mu­lar (auf der Website des Bafa bereitgestellt)

  • ein Formular, mit dem Du den Wahrheitsgehalt Deiner Angaben bestätigst; dieses erhältst Du mit dem Zuwendungsbescheid

  • den technischen Projektnachweis, wenn ein Energieeffizienz-Experte involviert war

Hast Du den Verwendungsnachweis geführt, überweist das Bafa den Zuschuss. 

Wie beantragst Du die Förderung über die KfW?

Willst Du die energetische Sanierung Deines Hauses mit einem Kredit finanzieren, musst Du dazu zunächst eine Bank suchen. Das kann Deine Hausbank sein, aber auch eine andere. Mit dieser besprichst Du, dass Du einen zinsgünstigen Kredit mit Tilgungszuschuss der KfW nutzen möchtest. Die Bank beantragt den Kredit bei der KfW für Dich.

Hast Du den Kreditvertrag mit der Bank geschlossen und hat die KfW die Förderung zugesagt, kannst Du den Bauauftrag vergeben. Nach Abschluss der Arbeiten reichst Du eine Bestätigung der Fachfirma darüber an Deine Bank. Diese leitet sie an die KfW weiter, die Dir dann den Tilgungszuschuss gutschreibt.

Die KfW erläutert auf ihrer Internetseite, wie Du eine Bank für den Kreditvertrag findest und was Du beim Gespräch mit dieser beachten solltest.

Mehr über den Förderkredit für energetische Sanierungen bei der KfW und unsere Emp­feh­lungen für Banken und Baukreditvermittler findest Du in unserem Ratgeber Fördergeld für energiesparendes Wohnen. 

Vereinfachte Regeln für Flutopfer

Für Betroffene der Flutkatastrophe im Juli 2021 hat das Bundeswirtschaftsministerium im August den Zugang zu Fördermitteln vereinfacht

  1. Du kannst einen Antrag auf Fördermittel auch noch stellen, wenn Du bereits eine klimafreundliche Heizung angeschafft oder die Instandsetzung Deines Hauses veranlasst oder sogar schon abgeschlossen hast. Die Instandsetzung muss aber mit einer besseren Energieeffizienz des Hauses verbunden sein.

  2. Du erhältst Fördermittel auch, wenn Du für die nun beschädigte Heizung oder die energetische Sanierung Deines Hauses schon einmal Fördermittel von Bafa oder KfW erhalten hast. 

  3. Zur Finanzierung von Maßnahmen kannst Du zusätzlich zur BEG auch andere Förder- oder Hilfsprogramme nutzen. Die Mittel nach BEG werden erst begrenzt, wenn die Fördermittel insgesamt mehr als 80 Prozent Deiner Investitionskosten betragen. In Härtefällen dürfen die Fördermittel auch die Investitionskosten komplett decken.

Hast Du für Deine nun beschädigte Heizung oder Dein energetisch saniertes Haus in der Vergangenheit Fördermittel des Bundes erhalten und konntest Du die Heizung oder die sanierten Bauteile aufgrund der Naturkatastrophe nicht so lange nutzen wie vorgesehen, entsteht Dir kein Nachteil. Du brauchst mit keiner Rück­for­de­rung von Fördermitteln zu rechnen.

Wo kannst Du Dich informieren und beraten lassen?

Bei Deinem Heizungsvorhaben hast Du bestimmt viele Fragen: Was ist technisch möglich? Wie wichtig ist mir der Umweltschutz? Wie viel Geld möchte ich ausgeben? Welche Fördermittel kann ich beantragen? Eine individuelle Beratung ist daher sinnvoll.

Einen Überblick über die Alternativen zu Deiner bestehenden Heizung liefert Dir das Online-Tool Wärmekompass der Agentur für erneuerbare Energien. Über den Rechner erhältst Du auch eine Angabe, mit welchen Investitionskosten Du je nach Heiztechnik zu rechnen hast. Ein direktes Gespräch ist anschließend über die Energieberatung der Verbraucherzentralen möglich - vor Ort oder am Telefon und jeweils kostenfrei. Dort erfährst Du, welche Heiz- und Fördermöglichkeiten für Dich sinnvoll sind. Außerdem kommen die Experten der Energieberatung auf Wunsch zu Dir nach Hause. Dieser Detail-Check kostet 30 Euro, für Einkommensschwache ist er kostenfrei. Der Energieberater kann Dich individuell über Fördermittel informieren und dann zusätzlich auf spezifischere Dinge eingehen, die nur vor Ort geklärt werden können, etwa den Zustand der Heizung beurteilen.

Einen sehr umfangreichen, dafür aber kostenaufwendigen Dienst bieten Dir Energieberater. Um einen solchen zu finden, kannst Du das Portal des Bundes nutzen. Auch für die Energieberatung gibt es Fördermittel beim Bafa. Der Energieberater inspiziert dabei nicht nur Deine Heizung, sondern das gesamte Haus und macht Vorschläge zur energetischen Sanierung des Gebäudes. Wenn Du Dir hierbei einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellen lässt, bekommst Du in vielen Fällen noch eine Extra-Förderung von 5 Prozent. 

Willst Du Dich erst einmal selbst über den Nutzen einer energetischen Sanierunginformieren, bieten sich zwei Rechner der Beratungsgesellschaft CO2online an: Über den Dämm-Check erhältst Du eine Einschätzung, um wie viel Prozent Dein Heizenergiebedarf durch das Dämmen von Dach, Kellerdecke oder Fassade sinkt. Der Modernisierungs-Check berechnet Dir, welchen wirtschaftlichen Vorteil Dir die energetische Sanierung und die Heizungsmodernisierung bieten. Die Nutzung beider Rechner ist kostenfrei.

Unser Podcast zum Thema

Autoren
Ines Rutschmann
Pauline Faust
Sandra Duy

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