ETF-Portfolio Einsteiger

  • Guten Tag allerseits!

    Ich beschäftige mich nun seit Mitte 2021 mit der Thematik Geldanlage in ETF's und habe mir in diesem Zeitraum ein kleines Portfolio zusammengestellt. Im Vorfeld liefen schon lange Jahre zuvor Sparpläne in aktive Fonds. Vorab kurz zu mir: ich befinde mich im letzten Teil meiner 20er, bin in einer krisensicheren Anstellung, festen Partnerschaft, habe einen ausreichend großen Notgroschen und bin abseits vom Notgroschen nur in "risikoreiche" Anlagen investiert. Auf Grund der vor mir liegenden langen Laufzeit finde ich das so auch in Ordnung. Zum Portfolio:

    a) Aktive Fonds

    Durch die Beratung eines namenhaften Strukturvertriebs bin ich in die beiden Fonds DWS Vermögensbildungsfonds I LD (WKN 847652; Anteil 56%) und in den Champions Select Dynamic LC (WKN DWS2W0; Anteil 21%) investiert.

    b) Passive Fonds

    Wie erwähnt habe ich 2021 begonnen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Die Performance und gerade die immensen Kosten der beiden Produkte in a) kamen mir irgendwann suspekt vor. Nach langer Suche habe ich mich für die drei folgenden ETF's entschieden: Xtrackers MSCI World ESG UCITS (WKN A2AQST; Anteil 14%), Xtrackers MSCI Emerging Markets (WKN A12VGR; Anteil 4%) und abschließend den iShares STOXX Europe 600 UCITS (WKN 263530; Anteil 5%).

    Mein Plan sieht nun folgendermaßen aus: der Welt-ETF perfomed vor Abzug von Kosten deutlich besser als der der DWS. Der zweite aktive ist eigentlich eine Nullnummer. Daher will ich eigentlich die beiden Sparpläne der aktiven Fonds kündigen und in die ETF's umschichten. Geplante spätere Gewichtung: 60% MSCI World, 20% EM & 20% Europa. Dazu möchte ich gern von der Community die ein oder andere Meinung und bin natürlich offen für Verbesserungsvorschläge (z.B. Hinzunahme Small Caps?)!

    Vielen Dank im Voraus und euch allen schon mal ein schönes Wochenende. LG Felix :)

  • Hi Felix,


    Willkommen hier im Forum! Von mir die folgenden Punkte:


    1) Mit dem Switch von aktiven Fonds zu ETFs liegst Du m. E. sehr richtig. Du solltest Dir beim Verkauf der aktiven Fonds und dem Kauf der ETF anschauen, wo wieviel Gewinn liegt. Je nach dem kann es sinnvoll sein, dieses Manöver unterschiedlich anzugehen.


    2) Die Gewichtung bewegt sich mit Deinen 3 ETFs irgendwo zwischen der Verteilung nach BIP und der Verteilung nach Marktkapitalisierung. Kann man so machen! Begründe nur bitte niemals etwas damit, dass x besser läuft als y: Das sind Betrachtungen der Vergangenheit und die lassen keine Prognose über die Zukunft zu. Wer weiß … in den USA wird Trump wieder Präsident und in Europa tobt ein von Russland entfesselter Krieg auf dem gesamten Kontinent - dann sind, jenseits des Umstandes, dass wir andere Probleme haben als die Börsenkursw, mglw. die Emerging Markets die Überflieger. Mit mehren ETFs zu arbeiten statt einen Welt-ETF mit gut 10 Prozent EM zu nehmen, setzt m. E. aber die Bereitschaft zum Rebalancing voraus.


    3) Falls Du Letztere hast, sehe ich eine Beimischung von Small Caps sehr positiv.


    Viele Grüße

    TamInvest

  • @TamInvest:

    Danke für die ausführliche Rückmeldung :) wie ist der erste Punkt mit der Betrachtung der Gewinnverteilung zu sehen? Habe mir diesbezüglich noch keine so großen Gedanken gemacht. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat der Champion Select ca. +/- 0 Gewinn erwirtschaftet, der VBI grob +10%.

    In der Floskel von oben "...der Welt-ETF perfomed vor Abzug von Kosten deutlich besser als der der DWS" wollte ich eigentlich nur sagen, dass beide sehr sehr ähnlich aufgestellt sind und daher auch künftig höchstwahrscheinlich ähnlich abschneiden werden. Aber durch die Kosten eben der ETF deutlich ansprechender wirkt. Das jährliche Rebalancing macht mir keine großen Kopfschmerzen. Durch meinen Job bin ich sowieso sehr zahlenaffin und sehe darin eher eine spannende Beschäftigung. Das Rebalancing wird dann durch Zukäufe erfolgen.

    Beste Grüße, Felix

  • FT empfiehlt die Ein-ETF Strategie, auch ich bin damit sehr gut gefahren und empfehle es auch so weiter. Ich war und bin noch teilweise mit einem schnöden MSCI World unterwegs. Ein Vergleich hat mir gezeigt, dass ich mit anderen Zusammenstellungen schlechter gefahren wäre. Nun kann man es natürlich nicht in die Zukunft übertragen, aber wichtig ist dass du anfängst und deine Finanzen niemanden anderes überlässt.

  • wie ist der erste Punkt mit der Betrachtung der Gewinnverteilung zu sehen? Habe mir diesbezüglich noch keine so großen Gedanken gemacht. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat der Champion Select ca. +/- 0 Gewinn erwirtschaftet, der VBI grob +10%

    Auf Kapitalerträge über 1.000,- Euro musst Du Steuern zahlen. Verluste am einen Fonds kannst Du mit Gewinnen am anderen verrechnen.


    Angenommen, Du hast nirgends sonst Kapitalerträge, die vom 1.000-Euro-Freibetrag weggehen. Wenn der eine Fonds 2.000,- Euro im Plus ist und der andere 1.000,- im Minus, kannst Du alles auf einen Schlag verkaufen, ohne dass Steuern anfallen. Ich würde dann zuerst den im Minus verkaufen, sodass die Bank das dann gleich beim Verkauf des Anderen gegenrechnen kann. Andersherum musst Du Dir zu viel entrichtete Steuer erst bei der nächsten Steuererklärung zurückholen.


    Am besten, Du schaust Dir mal ein bisschen die Grundlagen von ETF und Steuer an. Das ist kein Hexenwerk und auch keine Raketenwissenschaft. :)