PKV für Beamte: Welche Leistungslücken hat die DBV?

  • Hallo zusammen,


    mich würde interessieren, wie die DBV im Vergleich zum weiteren PKV-Markt für Beamte leistungstechnisch dasteht? Ich habe schon einige Artikel hier gelesen und bin natürlich auch über Dr. S. als Makler und seine Webseite gestolpert. Dort steht sehr viel (auch Negatives) zur Debeka, aber quasi nichts zur DBV. Mich würde ganz konkret interessieren:

    • Wenn man um die 30 und gesund ist, was spricht dann als Beamter ganz konkret für die DBV? Welche Tarifmerkmale sind besser als woanders?
    • Was mir aber noch wichtiger wäre: Welche Tarifmerkmale sind bedenklich, gefährlich oder gar katastrophal? Darauf bezieht sich der Titel des Threads. Bei welchem realistischen Szenario könnte man bei der DBV als Versicherter in die Röhre schauen?

    Ich gehe jetzt mal davon aus, dass man dort den leistungsstärksten Tarif mit Beihilfeergänzungstarif bekommt. Die Tarifkonfiguration dürfte dann ungefähr so aussehen: BS 50T-U, B3 50T-U, BW2 50T-U, BWE-U, BZ 50-U, BN1/1 50-U, PVB.


    Viele Grüße

  • Sowas wird normalerweise in einer individuellen Beratung durch einen PKV-Makler geklärt. Dann kannst Du dann, je nach Makler und Software, Dir Tarife für einen Vergleich aussuchen und bekommst eine große Tabelle mit allerlei Merkmalen als PDF zum Durchsehen und als Basis für Fragen.


    Da sind häufig schon einige Merkmale als "wichtig" vorausgewählt, und ein weiteres Set an Merkmalen als "persönliche Präferenz" gibt es häufig auch, das z.T. auch die Maklerempfehlung klarer herausstellt, aber das ist im Prinzip individualisierbar.


    Eine wirklich umfassende (und nur eine solche ist für eine PKV-Entscheidung angemessen) Betrachtung würde aus meiner Sicht hier den Rahmen sprengen.

  • Hallo Telent,


    BS ist schonmal grundsätzlich die bessere Tarifreihe. Die B-Reihe ist der Premium-Tarif während die Vision-Reihe die schlechtere Tarifreihe ist. Die BS-Reihe ist praktisch der Premium-Tarif ergänzt um eine Selbstbeteiligung. Du hast also die Premium-Reihe mit Selbstbeteiligung.


    Ich möchte nicht auf die einzelnen Leistungen eingehen, das ist zu komplex für einen Forenbeitrag und dafür weiß man auch zu wenig über deine persönliche Situation. Am besten lässt du dichg einfach ordentlich beraten bei einem unabhängigen Makler beraten. Dr. Schlemann ist da sicher keine schlechte Anlaufstelle.


    Mich persönlich würden vor allem die Bilanzkennzahlen der DBV stören. Die sind nicht wirklich prickelnd. Da du dich (meist) bis zum Lebensende an die Versicherung bindest, sollte die Entscheidung wirklich gut durchdacht sein und das Unternehmen sehr solide Finanzen haben.


    Ich nenne kurz ein paar Kennzahlen, die bei der DBV im Vergleich zum Marktdurchschnitt schlecht sind:

    - RfB-Quote (Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen)

    - Eigenkapitalquote (im Jahr 2018 nur 5,80%, jede andere mir bekannte private Krankenversicherung lag hier höher)

    - Alterungsrückstellungen könnten höher sein (ca. 35% im 5-Jahres-Schnitt bei der DBV), andere Unternehmen legen teilweise deutlich mehr zurück, um die Beiträge im Alter stabil zu halten (bspw. Alte Oldenburger 50%, SDK 44%, R und V 40%, Universa 48% - Werte jeweils im 5-Jahres-Schnitt bis 2018)

    Keine Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität meiner Beiträge.


    Liebe Grüße,


    Timo Schmitt (B. Sc.)

    Geschäftsführer Finanzberatung Schmitt GmbH & Fachwirt für Finanzberatung

  • Telent , damit Sie sich bis zu einer professionellen Beratung, die übrigens auch nicht mehr kostet, als wenn Sie versuchen, sich auf eigene Faust durch den Tarifdschungel zu kämpfen, etwas die Zeit vertreiben können, hier schon mal eine kurze Rückmeldung. :)


    Zunächst gibt es leider nicht "DIE EINE", für alle passende / beste private Krankenversicherung. Das Ergebnis einer PKV Beratung hängt stark von individuellen Anforderungen des Interessenten ab (siehe unsere Seite "Auswahlkriterien Krankenversicherung" - leicht per Google zu finden) und davon, welche Krankheiten er künftig bekommt (ok, das weiß er meistens nicht). Bei Beamten spielt ja auch noch Bund bzw. Bundesland eine Rolle für die Frage, welche Lücken die PKV übrig lässt. Für manche, z.B. für "Kranke", kann sogar die Debeka die richtige Lösung sein. Das ist aber wie auf unserer Seite beschrieben eher die Ausnahme. :)


    Generell "bedenklich, gefährlich oder gar katastrophal" sind nur wenige Tarifmerkmale. Da würde mir z.B. ein geschlossener Hilfsmittelkatalog einfallen. Den gibt's heutzutage aber eigentlich nur noch bei älteren Bisex Tarifen von vor 2013.


    Die Axa / DBV ist grundsätzlich ein ganz ordentlicher PKV-Anbieter, den wir aufgrund des relativ großen Marktanteils bei der Beratung häufig als zu vergleichenden Tarif vorschlagen. Die Debeka hat einen noch größeren Marktanteil und ist deshalb in unserem Vergleichsvorschlag so gut wie immer enthalten - sofern der Kunde sie nicht aktiv abwählt, weil ihn andere Tarife mehr interessieren. In den gedruckten Vergleich passen maximal sechs Tarife.


    Beim Vergleichen von Tarifen geht es i.d.R. nicht darum, was ein Tarif kann, sondern was er nicht kann. Darüber findet man dann leichter die individuell passende Lösung.


    Hier mal zwei Screenshots aus unserem Vergleichsprogramm aus einem Muster-Vergleich für Bundesbeamte basierend auf Standardkriterien (die mit dem Kunden dann jeweils individualisiert werden, ich kann es nicht oft genug sagen):


    Einmal die Defizite der Kombination Axa / DBV BS 50T-U B3 50T-U BW2 50T-U BWE-U BN1/1 50-U BZ 50-U PVB KUR-U in Bereichen, die wir als besonders wichtig erachten (sog. "Beratungsschwerpunkte"):


    Und dann noch weitere Einzelpunkte von BS 50T-U B3 50T-U BW2 50T-U BWE-U BN1/1 50-U BZ 50-U PVB KUR-U, die zu 100% fehlen (hier werden nur die ersten 20 davon angezeigt):


    Ob davon etwas "bedenklich, gefährlich oder gar katastrophal" ist, hängt davon ab, wie die eigene Lebensplanung verläuft und woran man erkrankt. Manche Tarife sind in dem einen oder anderen Punkt leistungsstärker, dafür haben sie vielleicht andere Defizite oder kosten ggf. etwas mehr. Das muss dann jeder für sich abwägen, am besten gemeinsam mit einem Profi.


    Das war ein kleiner Einblick in den "Maschinenraum". Detaillierte Erklärungen zu den einzelnen Punkten würden den Rahmen des Threads und mein Zeitbudget echt sprengen. Die gibt's für unsere Kunden in der Beratung. Irgendwie müssen wir die Zeit von mindestens zwei zweistündigen Beratungsterminen bei unserer PKV Beratung ja gefüllt bekommen. :)


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    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Vielen Dank für die Antworten, v. a. für Ihre sehr ausführliche und hilfreiche Antwort sowie Ihre Beratungsschwerpunkte, Herr Dr. Schlemann!


    Ich recherchiere gerade noch ein wenig im Netz und man findet noch eine Gegenüberstellung der DBV-Leistungen als PDF-Dokument mit denen der Mitbewerber, wenn man nach "Gegenüberstellung der Leistungen DBV und Mitbewerber PDF" googelt. Natürlich sollte man unbedingt bedenken, dass das im Endeffekt eine Werbebroschüre von der und für die DBV ist. Außerdem ist der Vergleich mindestens schon zwei Jahre alt.

  • Gern geschehen. Dieses Dokument gibt's übrigens auch aus 2023. :)

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  • Gern geschehen. Dieses Dokument gibt's übrigens auch aus 2023. :)

    Danke für diesen Hinweis. Leider finde ich dieses Dokument bei Google nicht, wenn ich nach "Gegenüberstellung der Leistungen DBV und Mitbewerber PDF 2023" suche. Können Sie dazu vielleicht einen Such-Tipp geben?

  • Sie haben Post. :)


    Viel hat sich hier seit 2019 nicht geändert. Natürlich ist das ganze etwas gefiltert und ersetzt keinen objektiven Vergleich - aber das wissen Sie ja schon. :)

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