Heizkosten für Arbeitszimmer - Brennholz in Eigenleistung

  • Guten Morgen Community,


    ich habe im Eigenheim ein Arbeitszimmer, welches das Finanzamt auch bereits anerkannt hat. Bisher konnte ich u.a. Heizölrechnungen anteilig absetzen.


    Seit diesem Jahr Wechsel auf eine Holz-Zentralheizung. Für das Brennholz entstehen nur geringe Kosten (ca. 80€/Jahr) da ich alles in Eigenleistung (ca. 100h/Jahr) aufarbeite. Dies ist steuerlich ein Rückschritt für mich, obwohl ich viel mehr Zeit investiere.


    Was kann ich tun? Z.B. gängige Brennholzpreise aus Ebay-Kleinanzeigen (200€/Ster) fiktiv annehmen und ganz offiziell die Eigenleistung erwähnen?


    Vielen Dank im Voraus!

  • Ich habe im Eigenheim ein Arbeitszimmer, welches das Finanzamt auch bereits anerkannt hat. Bisher konnte ich u.a. Heizölrechnungen anteilig absetzen.

    Über welchen Betrag sprechen wir denn da? Lohnt der Betrag die Aufregung darum?

    Seit diesem Jahr Wechsel auf eine Holz-Zentralheizung. Für das Brennholz entstehen nur geringe Kosten (ca. 80€/Jahr) da ich alles in Eigenleistung (ca. 100h/Jahr) aufarbeite. Dies ist steuerlich ein Rückschritt für mich, obwohl ich viel mehr Zeit investiere.

    Aber sportlich ist es ein Gewinn. Brennholz macht bekanntlich dreimal warm: Beim Absägen des Baumes im Wald, beim Holzhacken und beim Verbrennen.

    Was kann ich tun?

    Die steuerliche Situation so hinnehmen, wie sie ist. Damit lebst Du am leichtesten.

    Deine Eigenleistung beim Holzhacken ist steuerlich leider unerheblich. :(

  • Hallo Fudi, ist das Arbeitszimmer der Mittelpunkt Deiner beruflichen Tätigkeit und fallen Gesamtkosten von mehr als 1260 € dafür an? Ansonsten gibt es die Pauschale und eine genaue Kostenaufstellung kannst Du Dir sparen. https://www.finanztip.de/haeusliches-arbeitszimmer/


    Der Ansatz fiktiver Kosten von tatsächlich nicht gekauftem gespaltenem Brennholz oder Kosten Deiner eigenen Arbeitszeit müsste eigentlich jeweils fehlschlagen. Versuchen kannst Du es.


    Noch eine Idee: Du kaufst extra für das Arbeitszimmer das teurere vorgespaltene Holz und rechnest das entsprechend ab. Da musst Du natürlich auf die Abgrenzung achten. D.h. wenn Dein Arbeitszimmer 10 % der Gesamtfläche hat, dann nimmst Du jeden 10. Scheit vom zugekauften gespaltenen Holz und dokumentierst das entsprechend. Und Du musst die Kosten periodengerecht den Kalenderjahren zuordnen! Wenn Du also diesen Herbst einen Schüttraummeter kommen lässt, den aber bis Silvester nur zu 1/10 für die Büroheizung aufbrauchst, denn darfst Du natürlich nur die anteiligen 20 € ansetzen. Für eine exakte Dokumentation wäre es am besten, bei Empfang die Scheite zu zählen, aber vielleicht akzeptiert das Finanzamt eine Schätzung. Dann am besten Fotos machen und sicherheitshalber vorher beim Finanzamt nachfragen.

  • Hallo Fudi, ist das Arbeitszimmer der Mittelpunkt Deiner beruflichen Tätigkeit und fallen Gesamtkosten von mehr als 1260 € dafür an? Ansonsten gibt es die Pauschale und eine genaue Kostenaufstellung kannst Du Dir sparen. https://www.finanztip.de/haeusliches-arbeitszimmer/


    Der Ansatz fiktiver Kosten von tatsächlich nicht gekauftem gespaltenem Brennholz oder Kosten Deiner eigenen Arbeitszeit müsste eigentlich jeweils fehlschlagen. Versuchen kannst Du es.


    Noch eine Idee: Du kaufst extra für das Arbeitszimmer das teurere vorgespaltene Holz und rechnest das entsprechend ab. Da musst Du natürlich auf die Abgrenzung achten. D.h. wenn Dein Arbeitszimmer 10 % der Gesamtfläche hat, dann nimmst Du jeden 10. Scheit vom zugekauften gespaltenen Holz und dokumentierst das entsprechend. Und Du musst die Kosten periodengerecht den Kalenderjahren zuordnen! Wenn Du also diesen Herbst einen Schüttraummeter kommen lässt, den aber bis Silvester nur zu 1/10 für die Büroheizung aufbrauchst, denn darfst Du natürlich nur die anteiligen 20 € ansetzen. Für eine exakte Dokumentation wäre es am besten, bei Empfang die Scheite zu zählen, aber vielleicht akzeptiert das Finanzamt eine Schätzung. Dann am besten Fotos machen und sicherheitshalber vorher beim Finanzamt nachfragen.

    Dein Humor gefällt mir :D Wenn das ernst wäre, wärst du am Finanzamt bestimmt perfekt aufgehoben ^^


    Ja, AZ ist der Mittelpunkt. Ich kann es einfach machen und die Homeoffice-Pauschale nehmen. Macht vermutlich Sinn, wenn das mit dem Holz nicht steuerlich relevant ist.


    Aber ich darf es auch komplett ansetzen, bei ca. 15% Wohnfläche ist das schon was. Aber ohne das Heizöl (bisher teuerster Faktor) bringt es das nicht mehr. Dann sind wir entweder bei Brennholz irgendwie ansetzen oder wieder bei der Pauschale.

  • Über welchen Betrag sprechen wir denn da? Lohnt der Betrag die Aufregung darum?

    Heizöl 5000€/Jahr, Holz (offiziell gekauft) ca. 3000/Jahr.


    Zitat

    Aber sportlich ist es ein Gewinn. Brennholz macht bekanntlich dreimal warm: Beim Absägen des Baumes im Wald, beim Holzhacken und beim Verbrennen.

    Daher ist die Entscheidung ja längst gefallen. Steht außer Frage.


    Zitat

    Die steuerliche Situation so hinnehmen, wie sie ist. Damit lebst Du am leichtesten.

    Deine Eigenleistung beim Holzhacken ist steuerlich leider unerheblich. :(

    Ich habe von einer Regelung gelesen, dass Gärtner Arbeiten in Eigenleistung manchmal so angesetzt werden können, als hätte diese ein Dritter ausgeführt. Kenne bloß die genauen Hintergründe nicht (vermutlich ein Vermieter). Das brachte mich auf die Holz-Sache.

  • Es soll schon Finanzbeamte gegeben haben, die erst geschmunzelt und dann einen Haken gemacht haben. Aber es gibt auch Schmunzeln ohne Haken. Oder kein Schmunzeln und erst recht keinen Haken...


    Ich würde für mich die Pauschale nehmen. Aber in steuerlichen Dingen war ich auch noch nie besonders motiviert.

  • Über welchen Betrag sprechen wir denn da?

    Heizöl 5000€/Jahr, Holz (offiziell gekauft) ca. 3000/Jahr.

    Davon 15%, also 750 € bzw. 450 €.

    Dafür würde sich der Aufwand vermutlich lohnen.

    Ich habe von einer Regelung gelesen, dass Gärtnerarbeiten in Eigenleistung manchmal so angesetzt werden können, als hätte diese ein Dritter ausgeführt. Kenne bloß die genauen Hintergründe nicht (vermutlich ein Vermieter). Das brachte mich auf die Holz-Sache.

    Mein Kenntnisstand ist, daß Eigenleistung steuerlich nicht angesetzt werden kann.


    Ich lerne aber gern dazu, die Geschichte mit den Gärtnerarbeiten interessiert mich. Wenn Du was herausbekommt, poste es bitte.


    Es ist klar, daß es sich hierbei um einen Vermieter handeln muß, der seine Kosten gegen den Mietertrag aufrechnet. Bei der eigenen Wohnung geht das nach deutschem Steuerrecht ohnehin nicht. Aber meines Wissens halt auch nicht im gewerblichen Umfeld.

  • Da für die Besteuerung das objektive Nettoprinzip gilt, sind Eigenleistungen nicht absetzbar.


    Einfach gesagt:


    Einnahmen minus Ausgaben = Nettozufluss -> darauf wird die Steuer erhoben.


    Die einzigen Aufwendungen die du trägst sind die Fahrtkosten in den Wald, die Geräteabnutzung und ggfls. Benzin/Öl für die Kettensäge. Diese Aufwendungen kannst du natürlich anteilig ansetzen.

  • Aus dem gleichen Grund kann man, wenn man die Steuererklärung selbst also ohne Steuerberater erstellt, keinen "Eigenstundenlohn" als Werbungskosten eintragen. Die Welt ist daher nicht nur beim Brennholz ungerecht. Aber wie immer gilt: Weniger Ausgaben heißt weniger zum Absetzen, aber dennoch in jedem Fall am Ende mehr im Portemonnaie.

  • Zitat


    Die einzigen Aufwendungen die du trägst sind die Fahrtkosten in den Wald, die Geräteabnutzung und ggfls. Benzin/Öl für die Kettensäge. Diese Aufwendungen kannst du natürlich anteilig ansetzen.

    Genau das war mein erster Gedanke und dabei wurde mir schlecht. Weil ich dann länger im Büro sitze als im Wald... Maschinenstundensatz für Schlepper und 3 Sägen, die Kosten für den momentan im Bau befindlichen Holzlagerplatz (Pflaster, Unterbau, Dach, ...), Sicherheitsschuhe, Helm, Diesel, Benzin, ... Oh Gott!

    Da wäre selbst dem Finanzamt mit einem fiktiven Holzkauf geholfen.


    Aber so wie ich die meisten von euch verstehe, habe ich da keine Chance... :(

  • Die Leute sind immer ganz geil aufs Absetzen. Ich verstehe das nicht.


    Wer etwas bei der Steuer absetzen kann, muß das Ding doch erstmal kaufen. Von der Steuer kommt dann allenfalls nur ein Teil des Geldes zurück, im besten Fall (grob) die Hälfte.


    Mir ist es bedeutend lieber, ich habe überhaupt keine Werbungskosten, sondern der Chef zahlt für das, was ich für den Beruf brauche. Das ist (obwohl ich dann nichts zum Absetzen habe) letztlich für mich billiger.

  • ... sondern der Chef zahlt für das, was ich für den Beruf brauche.

    aber das setzt ja auch voraus, dass man die Kosten genau bestimmt, also:

    Genau das war mein erster Gedanke und dabei wurde mir schlecht. Weil ich dann länger im Büro sitze als im Wald... Maschinenstundensatz für Schlepper und 3 Sägen, die Kosten für den momentan im Bau befindlichen Holzlagerplatz (Pflaster, Unterbau, Dach, ...), Sicherheitsschuhe, Helm, Diesel, Benzin, ... Oh Gott!

    Da wäre selbst dem Finanzamt mit einem fiktiven Holzkauf geholfen.

    :)