Kapital-Lebensversicherung: Zurückkaufen oder beitragsfrei stellen?

  • Auch wenn es vermutlich eher sinnlos ist - der Versuch einer Erwiderung


    Vorab und nur am Rande: Dein Um-, Fehl- und Hineininterpretieren (man könnte auch von Unterstellungen sprechen) finde ich unangemessen.

    Bemerke ich da

    Du scheinst gerne zu bemerken, was Du darin sehen willst ... (s. o.).

    Staatsverachtung

    Wie bereits - nach meiner Erinnerung übrigens mehrfach - dargestellt, begegne ich schon immer sowohl der "einen Seite" also Banken, Versicherungen, Unternehmen, Vermögensverwaltern, Fonds usw. realistisch sprich nüchtern-sachlich und mit einem gesunden kritischen Blick - als natürlich denknotwendig auch der "anderen Seite" sprich dem Staat, Staaten, staatlichen Systeme, der Währung als Staatsgeld (staatliches Geldmonopol), der staatlichen Notenbank usw. Eine Sachgesetzlichkeit und schlichte Frage der Logik. Was kann daran auch nur ansatzweise falsch sein ?! Und wie bizarr wird es, wenn diese sachliche Herangehensweise dann als "Staatsverachtung" umgedeutet wird ?!


    Dann hätte ich aufgrund meiner sachlich-kritischen Sicht ja auch (teilweise) "Bankverachtung", "Assekuranzverachtung", "Vermögensverwalterverachtung" usw. ... ?


    Oder ist es in Deiner Gedanken-Welt vielleicht bereits "Staatsverachtung", wenn man nur wagt die (in meinem Bereich sprich Steuerklasse 1) hohe Steuerbelastung in Deutschland (in allen mir bekannten Studien stets in Deutschland im internationalen Vergleich einer der höchsten) zu erwähnen ... ?


    Manche (nicht zuletzt auch manchmal die Verbraucherzentralen beispielsweise) stellen da nicht selten generell für die eine Seite die Äuglein auf ganz scharf - während sie beim Blick auf die andere Seite blinzeln, gerne ein Äuglein zudrücken oder die Äuglein ganz geschlossen halten ...

    schlecht getarnte

    Für meinen Teil spreche ich die Dinge klar und explizit an. "Getarnt" ist da nix.

    obwohl die Wohlstandsakkumulation doch so erfolgreich gelaufen ist?

    Sollte meine Person damit gemeint sein ?


    Wenn damit insinuiert wird, daß jede(r), der/die es ein bißchen zu finanziellem Erfolg gebracht hat, keine derartige Kritik mehr äußern soll bzw. darf - dann ist dies aus meiner Sicht schlicht abwegig und auch in keiner Weise zielführend. Subsumiere diese Deine Äußerung daher unter lieber unter humoristische Einlage; bevor ich mich dazu hinreißen lasse noch etwas pointierter darauf zu antworten.

    Scheint mir ein recht deutsches Phänomen zu sein.

    Ein "recht deutsches Phänomen" scheint mir eher das hohe Staatsvertrauen - teilweise bis hin zur Staatsgläubigkeit - zu sein. Ist mir beispielsweise in anderen Ländern (USA, Schweiz usw.) - in dieser starken Verbreitung und Ausprägung jedenfalls - nicht begegnet.

    Kritik am Währungssystem

    Ganz generell: Daß ich bei einem reinen und damit (tendenziell) ungedeckten staatlichen Zettel- bzw. Papiergeldsystem (wie dem aktuellen) sogar einige Vorteile gegenüber einem Goldstandard ausmache, hatte ich hier bereits ebenfalls mehrfach betont. Voraussetzung - im Sinne einer conditio sine qua non - wäre dafür allerdings eine solide und akkurate Vorgehensweise (auch und gerade in Sachen Geldwertstabilität) der Staaten iVm der assoziierten Notenbank.


    Daran kann und muß man - beim Blick auf die Finanz- und Währungsgeschichte - ernste Zweifel haben. Wenn es einen "roten Faden" darin zu erkennen gibt, dann den, daß die Obrigkeit (wie auch immer diese in der jeweiligen Epoche ausgestaltet war) ihr Geldmonopol mißbraucht hat. Von eher wenigen und eher kurzen Phasen abgesehen. Da kann man im alten Rom anfangen (Münzverschlechterung), bei dem gescheiterten Papiergeld-Experiment der Chinesen und der Kipper- und Wipperzeit weitermachen und muß bei der Erosion des Geldwertes insbesondere seit Mitte der 70er Jahre nicht enden (in manchen Länder mehr (Weichwährung) in anderen Ländern weniger (Hartwährung) stark ausgeprägt; aus meiner Sicht kommt es übrigens einer Hybris nahe, solche völlig unterschiedlichen Länder mit auch völlig unterschiedlicher und historisch gewachsener Währungsmentalität unter einer einzige Währung zusammenzuführen). Das mehr als gewagte Experiment einer Europäischen Einheitswährung (mit noch dazu völlig unterschiedlichen teils sogar disparaten Ländern) wäre ein ganz aktuelles Beispiel. Zumal solche Währungsunionen in der Finanzgeschichte immer und überall gescheitert sind.


    Ganz abgesehen von den inzwischen gut 200 Staatsinsolvenzen allein seit dem Jahr 1800 (deutlich kundigere Leute als meine Wenigkeit - als lediglich interessierter Laie - kommen allein in dem Zeitraum auf über 225 Staatsinsolvenzen).


    Wie und warum kann bzw. sollte es also untersagt zu sein, dieses Währungssystem (Zettel- bzw. Papiergeld) und insbesondere das Experiment einer Währungsunion kritisch zu beleuchten oder zu hinterfragen ... ?! Letzteres sozusagen sogar ein neues Experiment im schon laufenden Experiment.


    In der Retrospektive würde ich zugespitzt fast sagen, daß ich nicht wegen dem Staat sondern trotz des Staates (Stichwort: Sehr hohe Steuern (neben indirekten Steuern, Abgaben und Gebühren) - iVm ständiger Geldentwertung sprich Inflation und iVm mit beachtlicher Bürokratie und Regulatorik) eine jedenfalls gewisse - um Deine Formulierung zu gebrauchen - "Wohlstandsakkumulation" geschafft habe.


    Insbesondere durch viel und intensive, langjährige und sehr erfolgreiche Arbeit, die auch entsprechend bezahlt wurde iVm einer finanziell soliden Lebensführung (in so manch anderen Ländern wäre mir dies wohl leichter gefallen, zu den Gründen s. o.). Der (mit)entscheidende Punkt dürfte aber gewesen sein, daß ich mir schon als Schüler ganz generelle und auch grundlegende Gedanken zum Thema Geld, Währung, Geld- und Finanzsystem usw. gemacht habe (dazu gehört prioritär beispielsweise nicht unbedingt, welchen ETF ich via Sparplan bespare ... sondern eher der Blick auf das ganze Bild bzw. die großen Linien). Damit - und vor allen Dingen auch mit Realitätsbezug und darauf aufbauendem Pragmatismus bei diesem Thema - habe ich bis heute nicht aufgehört. Und damit bin ich bis heute auch recht gut gefahren.


    Nun habe ich mir mit einer Antwort (viel) mehr Mühe gemacht, als es (höchst)wahrscheinlich sinnvoll ist. Du kannst oder willst es aller Wahrscheinlichkeit ohnehin nicht verstehen ...Und mich zudem gerne weiter (gezielt) mißverstehen bzw. mir oben genannte Begrifflichkeiten (s. Zitate) unterstellen und versuchen mir diese dann "als Kränze um den Hals zu hängen".


    Schon bzw. nur deshalb, weil ich eine andere Sicht auf die Dinge habe aus der dann auch eine (teilweise) andere Meinung samt Haltung resultiert.


    In diesem Sinne ...