Lyxor Core STOXX Europe 600 wird übertragen

  • Den übernehmenden Fonds gibt es noch nicht, sondern er wird durch die Verschmelzung neu geschaffen (ISIN und WKN bleiben gleich). Es ist quasi "nur" eine Umbenennung, die wohl auch steuerneutral gestaltet wird (übernommener und übernehmender Fonds haben dasselbe Domizilland).


    Daher würde ich einfach abwarten und Tee trinken.

  • Den übernehmenden Fonds gibt es noch nicht, sondern er wird durch die Verschmelzung neu geschaffen (ISIN und WKN bleiben gleich). Es ist quasi "nur" eine Umbenennung, die wohl auch steuerneutral gestaltet wird (übernommener und übernehmender Fonds haben dasselbe Domizilland).


    Daher würde ich einfach abwarten und Tee trinken.

    Haben Sie dafür Belege? Könnte genausogut in den Core Europe 600 ESG von Amundi aufgenommen werden - das wäre dann ein Strategiewechsel zu einem ESG ETF. Ein reiner Namenswechsel mit gleichbleibender ISIN ist meiner Meinung nach unwahrscheinlich - wo wäre da der Mehrwert für Amundi?

  • Das steht doch so in dem von chvol002 verlinkten Dokument. Einfach mal lesen und den Anhang II ansehen...

    Dieses Dokument enthält viel Text, aber wenig konkrete Angaben. Insbesondere vermisse ich eine ISIN/WKN des übernehmenden ETFs, oder Angaben zu den Kosten (TER etc.). Außerdem fehlen detaillierte Angaben zu den Unterschieden zwischen Quell- und Empfänger-ETF. Transparenz geht anders - ich wende mich daher jetzt direkt an Amundi.

  • Ich habe eine Anfrage zum Ziel-ETF an Amundi gestellt. Anbei die Antwort von Amundi:

    Der LYXOR CORE STOXX EUROPE 600 (DR) - UCITS ETF ACC, WKN LYX0Q0 wird am 9. Februar 2024 mit dem Amundi Stoxx Europe 600 UCITS ETF verschmolzen. Der aus der Verschmelzung resultierende ETF, Amundi Stoxx Europe 600 UCITS, wird erst neu aufgelegt. Dabei wird sowohl die Wertpapierkennnummer LYX0Q0 erhalten bleiben, als auch die Ertragsverwendungsart, nämlich reinvestierend oder thesaurierend, sowie die Gebühren in Höhe von 0,07% pro Jahr.


    Demzufolge ist das eine Umbenennung. Warum die Herrschaften immer von "Verschmelzung" labern, erschließt sich mir nicht. Deutsche Sprache - schwere Sprache.

  • Also ein paar Unterschiede zwischen alt und neu gibts dann doch, steht im Text des Anhangs versteckt. Finde die neuen Fonds nicht so prickelnd denke man tauscht Porsche gegen Trabbi.


    Alter Fonds: Max Tracking Error 0,5%, keine Wertpapierleihe, Waffenaktien erlaubt, keine Derivate, 90% in Aktien gehalten


    Neuen Fonds: Max Tracking Error 1%, erlaubt Wertpapierleihe, Waffenaktien nicht erlaubt, Derivate erlaubt, nur 60% garantierte Aktienquote

  • "Der übernehmende Teilfonds berücksichtigt die

    wesentlichen nachteiligen Auswirkungen von Anlagen auf

    Nachhaltigkeitsfaktoren in seinem Anlageprozess, wie im

    Abschnitt „Nachhaltige Anlage“ dieses Verkaufsprospekts

    näher beschrieben, und hält keine Wertpapiere von

    Unternehmen, die an der Herstellung oder dem Verkauf

    umstrittener Waffen beteiligt sind, wie in den

    „Nachbildungsmethoden“ definiert."


    Hallo, den Verkaufsprospekt scheint es ja noch nicht zu geben, jedenfalls finde ich sowas nirgendwo. Aber dieser Text aus der oben verlinkten Wertpapiermitteilung ist doch eigentlich total widersprüchlich: Einerseits soll hier der STOXX Europe 600-Index abgebildet werden, andererseits werden Elemente nach Ermessen des Managements ausgeschlossen und das Konzept einer passiven Anlage damit über Bord geworfen.


    Weiter geht es damit:
    "Der übernehmende Teilfonds integriert keine

    Berücksichtigung ökologisch nachhaltiger

    Wirtschaftstätigkeiten (wie in der Taxonomieverordnung

    vorgeschrieben) in seinen Verwaltungsprozess. Daher ist für

    die Zwecke der Taxonomieverordnung zu beachten, dass

    die dem übernehmenden Teilfonds zugrunde liegenden

    Anlagen die EU-Kriterien für ökologisch nachhaltige

    Wirtschaftstätigkeiten nicht berücksichtigen."


    Nur um bei diesem semantischen Gewurschtel sicher zu gehen, dass ich das richtig verstehe: Es handelt sich hier NICHT um die X-te Auflage des wohlfeilen Modethemas "ESG", also etwas ganz anderem als dem STOXX Europe 600 => mit der Ausnahme, dass "umstrittene Waffen", was auch immer das ist, aktiv aus dem Portfolio genommen werden?

  • Nur um bei diesem semantischen Gewurschtel sicher zu gehen, dass ich das richtig verstehe: Es handelt sich hier NICHT um die X-te Auflage des wohlfeilen Modethemas "ESG", also etwas ganz anderem als dem STOXX Europe 600 => mit der Ausnahme, dass "umstrittene Waffen", was auch immer das ist, aktiv aus dem Portfolio genommen werden?


    Ich habe gerade mal den iShares STOXX Europe 600 UCITS ETF (DE) zum Vergleich angeschaut, welcher keine ESG-Ansprüche hat. Blackrock listet seine 600 Titel auf und man findet klassische, europäische Waffenhersteller. Dennoch wird unter den "Geschäftlichen Beteiligungen" MSCI – Umstrittene Waffen mit 0,00% gelistet.


    Muss man das jetzt so interpretieren, dass Amundi für den Index etwas ausgeschlossen hat, was sowieso nicht vorhanden wäre? ^^

  • Ich wusste gar nicht, dass es einen "MSCI-Umstrittene Waffen" gibt. Vielleicht gibt es auch einen "MSCI-Geheuchelte Moral". Womit wir dann wieder bei meiner Eingangsfrage wären. Fakt ist, dass es nicht der erste ETF in meinem Portfolio wäre, der per Verschmelzung einfach mal in ein komplett anderes "ESG"-Produkt verwandelt wurde. Ich warte jetzt erstmal ab, was das Ganze nun endgültig werden soll. Bis dahin bespare ich wieder den Ishares, den ich schon seit 2008 habe.

  • Das ist kein Index, sondern gibt die Prozentsumme von Emittenten innerhalb des Fonds an, die von MSCI ESG Research identifiziert wurden und an Geschäften mit umstrittenen Waffen beteiligt sind.

  • Danke für die Info!:thumbup: Mein Post zielte zugegebenermaßen etwas provokant auf die "ESG"-Mode, die für mich am völlig falschen Ende der Wirkungskette ansetzt. Die Rahmenbedingungen jenseits der Schokoladenseiten unserer Volkswirtschaft werden von der Politik gesetzt, die von uns wiederum das Mandat dazu erhält. Wer an bestimmten Themen etwas ändern möchte, wird daher an der Wahlurne sehr viel effizienter sein. Die ESG-Welle ist eher eine Art Ablasshandel, der sich in teuren Produkten und persönlich schlechteren Anlageergebnissen materialisiert. Daher bin ich nicht besonders wild darauf, in meiner Anlagestrategie ein weiteres mal zwangsbeglückt zu werden :)