Taggeldkonto vs. Geldmarkt vs. Anleihen

  • Hallo,



    wir sind in Aktien-ETF's investiert bzw. auch Anleihen ("kurzfristiger" 1-3 Jahre).
    Soweit passt dies auch alles für mich.


    Wo ich aber gerne einen Rat bzw. Tip hätte - sehr gerne auch Seiten / Videos etc. zum einlesen / ansehen - ist folgendes.

    Wir haben, so wie es sein soll, auch einen Notgroschen. Dann ist es so, dass ich quartalsmäßig Steuern in Deutschland zahle und das Geld dafür monatlich vom Gehalt zur Seite lege -> immer mehr, dann beim Steuerausgleich müssen wir meist nachzahlen (ist ok so). Zusätzlich gibt es auch noch diverse Sparkonten, um einfach laufende Anschaffungen bezahlen zu können oder um Urlaub anzusparen. Da kommt auch so einiges zusammen und liegt aktuell auf "Spar"-Konten, auf denen wir 0,0% Zinsen erhalten.


    Jetzt gibt es die Option, irgendwo ein Taggeldkonto zu eröffnen. Damit ich das Geld wie Notgroschen, Steuern, sonstige Ansparungen (zb. Urlaub) irgendwie getrennt halten kann, bräuchten wir mehrere Taggeldkonten (?). Da bekommt man dann ein paar Monate einigermaßen gute Zinsen, danach fallen sie zurück auf mitunter <0,5 bis vielleicht 2,5%........Tendenz heuer wahrscheinlich leicht fallend.


    Aber, Taggeld ist natürlich am sichersten und jederzeit sofort ohne Verluste und mit zumindest ein paar Zinsen, verfügbar.


    Und darauf zielt nun meine Frage an. Gibt es überhaupt sinnvolle Alternativen??


    Ich blicke beim Geldmarkt nicht zu 100% durch -> zumindest nicht, auf die Fragen:

    - wie schnell ist das Geld jederzeit ohne Verlust zur Verfügung

    - wie sicher, wenn man dies überhaupt sagen kann, ist Geld am Geldmarkt (sicher im Sinne von, dass man zumindest das wieder bekommt - jederzeit - was man rein hat.......oder mit wie viel Prozent Verlust muss man rechnen?)

    - die Fragen auf die Sicherheit vor allem in Bezug darauf, dass man das Geld eventuell kurzfristig (Notgroschen) doch mal braucht



    Und dann sind da noch kurzfristige Anleihen.

    - nehmen wir Staatsanleihen mit Laufzeiten bis zu 1 Jahr -> wie sicher sind diese?

    - wie verfügbar ist dieses Geld im Hinblick darauf, dass man ja nicht zu viel "verlieren" möchte bei Schwankungen, wenn man das Geld mal doch aus einem Grund rausnehmen muss.



    Ich wäre über Input sehr dankbar. Wie gesagt gerne auch gute Links, wo man sich in das Thema einlesen kann. Die üblichen Verdächtigen Seiten von Finanztip und was es alles so gibt, habe ich alle gelesen. Was mir einfach fehlt ist das Verständnis, wie man Geld, welches man eben wie einen Notgroschen oder Steuern sicher und jederzeit verfügbar braucht, einigermaßen sinnvoll anlegt. Ja, Taggeld ist natürlich das Sicherste, aber mir widerstrebt irgendwie das dann möglicherweise notwendige "Bankenhopping", um wirklich irgendwelche Zinsen oberhalb von 0,5% zu erhalten

  • Aber, Taggeld ist natürlich am sichersten und jederzeit sofort ohne Verluste und mit zumindest ein paar Zinsen, verfügbar.

    Sicher in welcher Hinsicht? Banken können durchaus pleitegehen und dann ist das Geld weg (außer du befindest dich innerhalb der Einlagensicherung, dann springt die ein).


    Ich verlinke mal einen Artikel, der alle deine Fragen beantworten sollte: https://gerd-kommer.de/geldmarktfonds/


    - nehmen wir Staatsanleihen mit Laufzeiten bis zu 1 Jahr -> wie sicher sind diese?

    Auch hier wieder die Frage, was du mit sicher meinst? Deutsche Staatsanleihen gelten bezüglich eines Ausfallrisikos als das sicherste was es gibt. Wenn du Einzelanleihen bis zur Endfälligkeit hältst gibt es auch kein Kursrisiko. Bei Staatsanleihen im ETF-Mantel hingegen schon, obwohl bei Laufzeiten bis zu 1 Jahr das Kursrisiko sehr gering ist.


    Allgemein zum Thema Anleihen kannst du dich hier einlesen: https://gerd-kommer.de/anleihen/

  • Wir sind in Aktien-ETFs investiert bzw. auch [in] Anleihen.
    Soweit passt dies auch alles für mich.


    Wir haben ... auch einen Notgroschen. Ich [zahle] quartalsmäßig Steuern in Deutschland zahle und [lege] das Geld dafür monatlich vom Gehalt zur Seite. Beim Steuerausgleich müssen wir meist nachzahlen (ist ok so).

    Das Finanzamt gibt Euch also einen Kredit. So richtig viel kann das bei Angestellten aber nicht sein.

    Zusätzlich gibt es auch noch diverse Sparkonten, um einfach laufende Anschaffungen bezahlen zu können oder um Urlaub anzusparen. Da kommt auch so einiges zusammen und liegt aktuell auf "Spar"-Konten, auf denen wir 0,0% Zinsen erhalten.

    Hier läßt Du also Geld liegen. Seit etwa einem Jahr gibt es wieder Zinsen, ein Tagesgeldkonto hättest Du also schon vor einem Jahr anlegen können.

    Jetzt gibt es die Option, irgendwo ein Taggeldkonto zu eröffnen. Damit ich das Geld wie Notgroschen, Steuern, sonstige Ansparungen (zb. Urlaub) irgendwie getrennt halten kann, bräuchten wir mehrere Tagesgeldkonten. Da bekommt man dann ein paar Monate einigermaßen gute Zinsen, danach fallen sie zurück .

    So ist das. Insoweit spart es Arbeit, wenn Du nur 1 Tagesgeldkonto aufmachst und Deine Buchhaltung intern erledigst.

    Gibt es überhaupt sinnvolle Alternativen?

    Du könntest einen Geldmarkfonds kaufen. Von der Abwicklung her ist ein Tagesgeldkonto aber einfacher.

    Was mir einfach fehlt ist das Verständnis, wie man Geld, welches man eben wie einen Notgroschen oder Steuern sicher und jederzeit verfügbar braucht, einigermaßen sinnvoll anlegt. Ja, Tagesgeld ist natürlich das Sicherste, aber mir widerstrebt irgendwie das dann möglicherweise notwendige "Bankenhopping", um wirklich irgendwelche Zinsen oberhalb von 0,5% zu erhalten.

    Irgendwas ist ja immer.


    Ich habe schon mehrfach von Leuten gehört, die bis zu 20 verschiedene Konten für verschiedene Zwecke führen. Kann man machen, ist von der Handhabung her nicht so einfach, speziell wenn man die Konten umziehen muß.


    Ich würde das mit 1 externen Konto intern simulieren. Du kannst ja in Deiner internen Excel-Datei vier Spalten vorsehen, über die Du "Steuern", "Notgroschen", "Urlaub" und "Auto" schreibst. Die Summe der Teilsummen muß dann jederzeit den Gesamtkontostand ergeben.

  • Ich verlinke mal einen Artikel, der alle deine Fragen beantworten sollte: https://gerd-kommer.de/geldmarktfonds/

    Danke für den Link. Gerd Kommer macht hier ja ganz klar Werbung für Geldmark-ETF's und hält diese für sinnvoller, als Taggeld. Zumindest verstehe ich seine Ausführungen so.


    Für mich stellt es sich nun so dar.


    - für Geld wie zb. den Notgroschen, an den man im besten Fall ja nicht ran muss (und wenn dann eher selten) wäre ein Geldmarkt-ETF gar nicht so verkehrt.


    - dem gegenüber steht Geld wie zb. Geld, welches Quartalsweise für die Steuer zur Seite gelegt wird -> da ergibt es möglicherweise weniger Sinn. Und wenn man es auch hier andenken würde, wäre in jedem Fall ein Broker mit sehr günstigen Gebühren sinnvoll -> ich selbst bin bei Flatex, wenn man aber an diesen Anwendungsfall denkt, wäre möglicherweise ein Broker wie Scalable Capital sinnvoll, bei dem die Gebühren einfach geringer sind (1€ bei SC bei Verkauf vs. 4,9€ bei Flatex).


    - Und geht man in Richtung eines Geldmarkt ETF's, der auf sehr kurzfristige Staatsanleihen (< 1Jahr) geht und nur zb. EU-Staaten mit sehr gutem Rating enthält, scheint wohl auch das Zinsänderungsrisiko sehr gering bis gar nicht vorhanden zu sein. Und ein Totalausfall eines solchen Staates kann auch fast ausgeschlossen werden, bei dem kurzen Zeithorizont.


    Ich danke soweit mal für den Input, hat mir bereits weiter geholfen. So langsam ergibt das Ganze einen Schuh.....

  • Gerd Kommer macht hier ja ganz klar Werbung für Geldmarkt-ETFs und hält diese für sinnvoller als Tagesgeld. Zumindest verstehe ich seine Ausführungen so.

    Ich habe aktuell mein übriges Geld in einen Geldmarktfonds gesteckt. Den kaufe ich spesenfrei bei Scalable Capital. Wenn ich ihn verkaufe, würde das 1 € Spesen kosten. Das ist mir egal, ich würde mir ohnehin mindestens 1000 € herunterholen, das wären dann 0,1% Spesen, die ich tragen kann.


    Beim Tagesgeldkonto kosten Buchungen allerdings überhaupt nichts.


    Jeder Jeck ist anders: Wer von seinem Tagesgeld oder Geldmarktfonds Geld in 50-Euro-Schritten herunterholen möchte (Ich bin mir sicher: Solche Leute gibt es), für den spielt der Euro Spesen eine Rolle.


    Hast Du Dir schon überlegt, wie Du Dein Umschlag-Verfahren umsetzen willst (Pro Verwendungszweck einen separaten Umschlag, in den man das Geld dafür hineinsteckt)?

  • Hast Du Dir schon überlegt, wie Du Dein Umschlag-Verfahren umsetzen willst (Pro Verwendungszweck einen separaten Umschlag, in den man das Geld dafür hineinsteckt)?

    Bin mir nicht zu 100% sicher, wie deine Frage gemeint ist. Ich verstehe sie so, ob ich die verschiedenen Spartöpfe dann auch trennen möchte bzw. in welcher Form.


    Eine Idee wäre, den Notgroschen bei Flatax in einen Geldmarkt-ETF zu legen. Den brauche ich hoffentlich nur sehr sehr selten und dann sind die Gebühren wohl verkraftbar, da wir dann ja auch von größeren Summen sprechen. Steuer bzw. Urlaub möglicherweise bei Scalable Capital. An das Geld muss ich alle paar Monate ran. Dann aber auch immer > 1000 EUR. Wobei bei Scalable nur 1 Depot geht und wenn ich den identen Geldmarkt ETF verwenden möchte, müsste ich die Aufteilung des Geldes (Steuer, Urlaub) parallel verwalten.


    Darf ich fragen, in welchen Geldmarkt ETF du investiert bist? Ist der bei Scalable nur als Sparplan gratis oder auch bei einem Einzelkauf?

  • Ohne Achim Weiss zu sehr vorweg greifen zu wollen zum Thema Gebühren bei Brokern meinerseits kurz: der Xtrackers Overnight II (LU0290358497) ist bei Scalable sowohl als sparplan als auch als Einzelkauf (ab 250€ Volumen) gebührenfrei. Verkauf kostet 0,99.


    Ich möchte an der Stelle Finanzen.net Zero als Broker noch in den Ring werfen - hier sind alle Transaktionen, also Käufe UND Verkäufe ab 500€ Volumen komplett gebührenfrei. Bei allen angebotenen ETFs. Sparpläne natürlich auch. Ich hab sowohl SC als auch Zero und finde beide gut. Zero hat was die Gebühren angeht halt leicht die Nase vorn momentan. Für mich persönlich auch was die App/Oberfläche angeht, aber das ist Geschmacksache.


    Beachte, dass du immer noch einen Spread dabei hast. Da sprechen wir aber von 0,01 bis 0,03%. Das ist aber egal bei welchem Broker du bist. Das ist aber eher zu vernachlässigen.


    Zu deinem Vorhaben: du musst selbst entscheiden wie schnell du an deinen „Notgroschen“ ran musst. Manche sagen, dass sie den lieber schneller verfügbar haben wollen. Wenn du aber ohnehin noch weitere Rücklagen haben willst, dann kann das völlig ok sein diesen Notgroschen einen Klick und ein, zwei Werktage weiter entfernt zu haben. Ich persönlich hab mich momentan so entschieden, dass ich meinen Notgroschen noch auf einem Bankkonto (TG) habe und ein bisschen Hopping betreibe und parallel meinen langfristigen risikoarmen Portfolioteil in den Geldmarkt-ETF stecke, um damit nicht rum zu hoppen. Muss aber jeder selbst entscheiden. Vielleicht wird es mir wie Achim Weiss irgendwann zu nervig und ich gehe auch voll auf Geldmarkt-ETFs, außer mit den kurzfristigeren Rücklagen, für die ich dann aber nicht mehr das TG-Konto wechseln würde.

  • Bin mir nicht zu 100% sicher, wie deine Frage gemeint ist.

    Du wünschst für verschiedene Unter-Sparziele jeweils separate Konten. Andere Leute realisieren das mit Briefumschlägen, auf die sie "Urlaub", "Auto" etc. schreiben. Wenn sie Geld sparen wollen, legen sie physische Geldscheine in die Umschläge. So ein Umschlag ist praktisch ein Konto, wenn Du so willst.


    Ich halte das für unpraktikabel und würde alle kurzfristigen Gelder auf einem Konto sammeln. Die Feinaufteilung kannst Du mittels einer Excel-Datei zuhause selber machen. Das Konto hat einen Stand von 4500 €, davon sind 2000 € Rücklagen für den Urlaub, 1000 € für unvorhergesehene Autoreparaturen und 1500 € allgemeiner Notgroschen. Ich brauche eine solche Konstruktion nicht, aber es ist Dein Geld und Deine Sache.

    Eine Idee wäre, den Notgroschen bei Flatax in einen Geldmarkt-ETF zu legen. Den brauche ich hoffentlich nur sehr sehr selten und dann sind die Gebühren wohl verkraftbar, da wir dann ja auch von größeren Summen sprechen. Steuer bzw. Urlaub möglicherweise bei Scalable Capital. An das Geld muss ich alle paar Monate ran. Dann aber auch immer > 1000 EUR. Wobei bei Scalable nur 1 Depot geht und wenn ich den identen Geldmarkt ETF verwenden möchte, müsste ich die Aufteilung des Geldes (Steuer, Urlaub) parallel verwalten.


    Darf ich fragen, in welchen Geldmarkt ETF du investiert bist? Ist der bei Scalable nur als Sparplan gratis oder auch bei einem Einzelkauf?

    Ich habe den Xtrackers Overnight II (LU0290358497) bei Scalable Capital. Kauf kostenfrei, Verkauf 0,99 €. In der jüngeren Vergangenheit hat der Fonds knapp unter 4% gebracht. Das ist für mich aber nicht das wesentliche Argument. Ich möchte mich aus dem Tagesgeldhopping verabschieden (alle 6 Monate ein neues Konto ...). Wen das nicht stört, kann auch ein Tagesgeldkonto wählen, aber dann halt sinnvollerweise nur eins (bei dem man die Neukundenkonditionen abgreift) und dann nach 6 Monaten weiterzieht.


    Ich habe bewußt einen thesaurierenden Geldmarktfonds gewählt, dessen Kurs ich im Gegensatz zu meinen sonstigen Anlage nicht regelmäßig tracke. Gelegentlich schaue ich mal nach, dann ist es ein bißchen mehr 4% ist ja nicht die Welt.


    Bei der internen Verwaltung würde ich die Kurssteigerungen (= implizite Zinsen) erstmal weglassen und nur Käufe und Verkäufe verbuchen, wenn man schon unterschiedliche Töpfe haben will.


    Ach ja, noch eins für den feinziselierten Konstrukteur: Fang doch mal an, Deine komplizierte Konstruktion umzusetzen, etwa mit einem Konto zuerst. Dann merkst Du, wie sich das anfühlt. Wenn Du dann immer noch meinst, weitere Konten zum Jonglieren zu brauchen, kannst Du sie hinter auch noch eröffnen.


    Praxis schlägt Theorie.

  • bmodi: Diesen klassischen Geldmarktfonds (keine Staatsanleihen, sondern physische Geldmarktinstrumente mit überwiegend A, A+ und AA- Ratings) solltest du bei Flatex ab 1500€ gebührenfrei und ohne Spread über die KAG/KVG handeln können, wenn ich richtig informiert bin: LU0090865873. Vielleicht ist das noch eine Alternative zu einem ETF.

  • Ich habe mich mittlerweile auch für den bereits genannten Geldmarkt ETF bei Scalable (niedrige Gebühren) entschieden und verzichte aufs Tagesgeld Hopping.

    Meinen Notgroschen halte ich allerdings nach wie vor bei schlechten Zinsen auf dem TG Konto bei der gleichen Bank wie mein Gehaltskonto. Einfach weil ich dort wirklich sofort (interne Umbuchung) an das Geld komme.

    Beim Geldmarkt ETF muss man ja doch etwas Zeit einplanen bis das Geld nach dem Verkauf dem Verrechnungkonto gutgeschrieben wurde (2 Tage?) plus dann nochmal Zeit bis die Überweisung auch auf dem Giro ankommt (1-2 Tage) ...

  • Ich habe mich mittlerweile auch für den bereits genannten Geldmarkt ETF bei Scalable (niedrige Gebühren) entschieden und verzichte aufs Tagesgeld Hopping.

    Meinen Notgroschen halte ich allerdings nach wie vor bei schlechten Zinsen auf dem TG Konto bei der gleichen Bank wie mein Gehaltskonto. Einfach weil ich dort wirklich sofort (interne Umbuchung) an das Geld komme.

    Beim Geldmarkt ETF muss man ja doch etwas Zeit einplanen bis das Geld nach dem Verkauf dem Verrechnungkonto gutgeschrieben wurde (2 Tage?) plus dann nochmal Zeit bis die Überweisung auch auf dem Giro ankommt (1-2 Tage) ...

    Das kann ich gut verstehen und finde ich immer wieder interessant.


    Wir hatten neulich in einem Thread, den ich eröffnet hatte, eine Diskussion darüber was der Notgroschen eigentlich ist und wie weit man ihn zu welchem Teil des Portfolios hinzurechnen sollte oder nicht. Dabei war zu erkennen, dass das ganz unterschiedlich gehandhabt wird was eigentlich der Notgroschen ist. Ich persönlich sehe meinen Notgroschen eher außerhalb meines „langfristigen Portfolios zum Vermögensaufbau“ aktuell. Und da möchte ich dann auch eher schneller drauf zugreifen können. Wobei ich dann wiederum auch keinen direkten Zugriff bei der gleichen Bank, bei der mein Girokonto ist, benötige, sondern ich davon ausgehe, dass ich hier ein bisschen mehr Zeit hätte. Denn bei genau dieser Girokonto-Bank lagere ich ohnehin immer ein paar Rücklagen, die ich etwa für Urlaube anspare. Also ist da ohnehin immer etwas Geld, vermutlich immer genügend, damit ich in keine Schwierigkeiten geraten würde selbst ohne den expliziten Notgroschen. Insofern kann man durchaus hinterfragen, ob meine Überlegung überhaupt sinnvoll ist, dass der explizite „Notgroschen“ auch unbedingt auf einem TG-Konto sein muss, da es ja eher schon das Backup vom Backup ist. Und dann kann man wiederum hinterfragen, ob es nicht direkt auch Teil meines langfristigen Portfolios sein darf. Ist aber auch alles Ansichtssache.


    Wenn du auf den Notgroschen wirklich innerhalb weniger Stunden oder maximal 1-2 Tage angewiesen bist, wenn du also dieses Notfallszenario siehst, dann bleibt einem eigentlich nur wie du auch sagst die Bank beim Girokonto, womit sich das Zinshopping auch erledigt, außer du willst ständig dein Girokonto wechseln. Wenn du das aber nicht siehst, spricht eigentlich wenig gegen einen Geldmarkt-ETF - bei wie schon mehrfach gesagt niedrigen Gebühren. Oder eben Zinshopping, wobei man dann zumindest mit dem Großteil seines Geldes auch bei der Bank mit dem „besten“ Tageszins sein sollte, sonst bringt es der Aufwand ja nicht.

  • Wir hatten neulich ... eine Diskussion darüber, was der Notgroschen eigentlich ist und wie weit man ihn zu welchem Teil des Portfolios hinzurechnen sollte oder nicht. Dabei war zu erkennen, dass das ganz unterschiedlich gehandhabt wird.


    Ich ... möchte ich dann auch eher schneller drauf zugreifen können. Wobei ich dann wiederum auch keinen direkten Zugriff bei der gleichen Bank, bei der mein Girokonto ist, benötige, sondern ich davon ausgehe, dass ich hier ein bisschen mehr Zeit hätte.


    Denn bei genau dieser Girokonto-Bank lagere ich ohnehin immer ein paar Rücklagen, die ich etwa für Urlaube anspare.

    Die wären bei mir mit Sicherheit auf dem Tagesgeldkonto bzw. im Geldmarktfonds.

    Wenn du auf den Notgroschen wirklich innerhalb weniger Stunden oder maximal 1-2 Tage angewiesen bist ... dann bleibt einem eigentlich nur ... die Bank beim Girokonto, womit sich das Zinshopping auch erledigt


    Wenn du das aber nicht siehst, spricht eigentlich wenig gegen einen Geldmarkt-ETF.


    Oder eben Zinshopping, wobei man dann zumindest mit dem Großteil seines Geldes auch bei der Bank mit dem „besten“ Tageszins sein sollte, sonst bringt es der Aufwand ja nicht.

    Mein Leben verläuft in recht geordneten Bahnen. Ich weiß üblicherweise, was finanziell auf mich zukommt und fahre mein Girokonto daher recht knapp (und immer im Plus, weil ich zu geizig wäre, Dispozinsen zu bezahlen). Aber ich habe natürlich einen Dispo in der üblichen Höhe von 3 Monatsgehältern (also etwa in der empfohlenen Höhe des Notgroschens). Mittlerweile sind mir einige Kreditkarten zugelaufen mit nicht unerheblichen Kreditrahmen von zusammen nochmals einigen Monatseinkommen.


    Sollte eine Ausgabe wirklich unbedingt spontan sein müssen, könnte ich auf beides spontan zurückgreifen. Der Zins würde mich nicht umbringen. Ein paar Euro für Zinsen/Spesen müssen in einer Notsituation drin sein. Und auf die Kreditkartenausgaben fiele möglicherweise überhaupt kein Zins an, wenn es keine Bargeldabhebungen sind, habe ich für deren Ausgleich ja etliche Wochen Zeit.


    Ich habe nie darüber nachgedacht, wie der Verkauf von Geldmarktanteilen funktioniert. Jetzt, wo ich es tue, nehme ich an, daß das so abläuft wie bei anderen Verkäufen auch, nämlich Verbuchung zwei Börsentage später. Ich habe im Moment keinen Kreditrahmen bei Scalable Capital (obwohl sie ständig dafür werben). Ich weiß auch nicht, ob sie es im Bedarfsfall zuließen, daß ich mir am Donnerstag schon die 5.000 € aus dem Verkauf des Geldmarktfonds auf mein Girokonto bei einer anderen Bank hole, wenn der Verkauf vom Donnerstag erst am darauffolgenden Montag abgerechnet wird.


    Ich kann mir im Moment aber keine größere Zahlung vorstellen, die nicht zwei oder drei Tage Zeit hätte. Vielleicht denke ich da auch zu eng.

  • Die wären bei mir mit Sicherheit auf dem Tagesgeldkonto bzw. im Geldmarktfonds.

    Klarstellung: bei mir natürlich auch nicht auf dem Girokonto, sondern auf dem TG-Konto, das zum Girokonto gehört ;)

    Ich kann mir im Moment aber keine größere Zahlung vorstellen, die nicht zwei oder drei Tage Zeit hätte. Vielleicht denke ich da auch zu eng.

    Das ist sicher sehr individuell. Aber grundsätzlich stimme ich dir da zu. Ich kann mir auch eher wenig Szenarien vorstellen, in denen ich wirklich diese Zeit bräuchte. Wie gesagt aber auch vor dem Hintergrund, dass ich auf meinem Giro-nahen-TG-Konto immer zumindest etwas hab.

  • Diesen klassischen Geldmarktfonds (keine Staatsanleihen, sondern physische Geldmarktinstrumente mit überwiegend A, A+ und AA- Ratings) solltest du bei Flatex ab 1500€ gebührenfrei und ohne Spread über die KAG/KVG handeln können, wenn ich richtig informiert bin: LU0090865873. Vielleicht ist das noch eine Alternative zu einem ETF.

    Danke -> habe ich mir angesehen, wenn ich alles korrekt verstehe sind aber die Kosten für diesen Fonds viel zu hoch. Ob die Aussage, dass diese ab 1500 EUR bei Flatter gebührenfrei zu handeln sind, kann ich in der Form in den Preisunterlagen von Flatex nicht finden.

  • [Rücklagen für den Urlaub] wären bei mir mit Sicherheit auf dem Tagesgeldkonto bzw. im Geldmarktfonds.

    Klarstellung: bei mir natürlich auch nicht auf dem Girokonto, sondern auf dem TG-Konto, das zum Girokonto gehört.

    Kein Werbezins dort, also vielleicht 1,5% Zinsen statt sonst bis zu 4%.

    Das ist sicher sehr individuell. Aber grundsätzlich stimme ich dir da zu. Ich kann mir auch eher wenig Szenarien vorstellen, in denen ich wirklich diese Zeit bräuchte.

    ... also die Sofortverfügbarkeit des Geldes.

  • Ich werde nun in 2 verschiedene Geldmarkt ETF's investieren.

    Beim klassischen Notgroschen gehe ich mit Achim Weiss konform und kann mir kein Szenario vorstellen, bei dem ich nicht ein paar Tage auch so über die Runden komme. Dieses Geld werde ich in den Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap, ISIN: LU0290358497 anlegen -> bei Flatex.


    Dann habe ich noch Geld, welches wir für Urlaub ansparen. Und auch Geld für die Lohnsteuer. Warum ich geschrieben habe, dass ich meist nachzahlen muss ist, dass mein Gehalt auch mit Bonuszahlungen versehen ist, die unterschiedlich hoch ausfallen. Egal wie, hier bleibt meist ein 5-stelliger Betrag liegen, der dann beim Steuerausgleich - tendenziell bekomme ich den Bescheid vom Finanzamt gegen August/September - nachgezahlt werden muss. Dieses Geld werde ich im Geldmarktfond Amundi ETF Govies 0-6 Month Euro Investment Grade UCITS ETF EUR (C), ISIN: FR0010754200, anlegen. Da es hier um Urlaubsgeld, aber vor allem auch Geld für die Steuer geht, denke ich, dass ich mit diesem sehr kurzfristigen Staats-Anleihen ETF auf der möglichst sicheren Seite bin und trotzdem mit 2,5% - 3,5% Rendite p.a. rechnen kann. In jedem Fall viel besser als im Moment, denn aktuell bekomme ich 0%. Da ich auf diesen ETF wie schon einmal erwähnt doch das ein oder andere Mal pro Jahr zugreifen und Geld abziehen muss, werde ich diesen bei Scalable Capital anlegen -> Depot habe ich heute erstellt und sollte im Laufe der kommenden Woche oder die Woche darauf dann zur Verfügung stehen.



    Gerne Input, wenn ich hier komplett falsch liegen sollte, aber so sieht mein Plan nun aus, außer ich würde eines besseren belehrt werden.

  • [LU0090865873]

    Danke -> habe ich mir angesehen, wenn ich alles korrekt verstehe sind aber die Kosten für diesen Fonds viel zu hoch.

    Performance im letzten Jahr 3,2%, das ist im Rahmen. Woher etwa Onvista eine Depotgebühr von 2% nimmt, ahne ich nicht. Da ist offensichtlich das Komma verrutscht.

  • Kein Werbezins dort, also vielleicht 1,5% Zinsen statt sonst bis zu 4%.

    Stimmt nicht ganz in meinem Fall. Bei C24 sind es 2,5% (Regel: Einlagenzins minus 1,5). Aber ja, das nehme ich für ein paar hundert bis paar wenige tausend Euro, die ich für ein paar Monate mal parke, in Kauf. Dafür ist mein Girokonto (bei C24) beispielsweise auch mit 2,5% verzinst. Will nicht sagen ich hätte damit den Heiligen Gral gefunden. Aber mein Rücklagenmanagement ist schon so, dass ich immer mal dran muss, weil ich absichtlich nach Gehaltseingang einen großen Teil meines Gehalts erstmal automatisch aus meinem Giro raus werfe. Aber ich schweife ab. Am Ende hat da Jeder sein eigenes System. Mir persönlich wäre es zu lästig für meine normalen Urlaube Geld zum Depot zu überweisen, dort anzulegen und das ganze dann ein oder zweimal im Jahr rückgängig zu machen.


    also die Sofortverfügbarkeit des Geldes.

    Das meine ich.