Aktien: Sind Sonderdividenden zwingend bei Firmenaufteilungen/-abspaltungen?

  • Wenn eine Aktiengesellschaft einen wesentliche Teil Ihres Unternehmens verkauft oder ausgliedert: Ist dann eine Sonderdividende z.B. vom Aktiengesetz her vorgeschrieben, um den Verlust von Unternehmenskapital für die Aktionäre auszugleichen? Oder alternativ z.B. ein automatischer Erhalt von gleich viel Aktien des ausgegliederten Unternehmens, weil das ja vorher in der ursprünglichen Aktie "mit drin enthalten war"? (Sofern das ausgegliederte Unternehmen auch als AG geführt wird.)

    Oder liegt das alles im Ermessensspielraum der Unternehmensleitung? Oder befinden darüber die Aktionäre selbst auf der nächsten Hauptversammlungn oder ggf. einer extra anberaumten ausserordentlichen Versammlung?

  • um den Verlust von Unternehmenskapital für die Aktionäre auszugleichen?

    Kannst Du mir den Verlust von Unternehmenskapital näher erläutern?

    Bei einem Verkauf von Unternehmensteilen erhält das verkaufende Unternehmen üblicherweise Geld oder andere Aktien, die dem Wert des verkauften Unternehmens entsprechen. Bei einer Ausgliederung hält das ausgliedernde Unternehmen weiterhin die Aktien des ausgegliederten Unternehmens. Wo ist da also genau der Verlust?

  • Nehmen wir den "Verkauf":

    Wenn ich die Aktie eines Unternehmens kaufe, dann basiert die Erwartungshaltung an jährliche Dividenden und an künftige Kursentwicklungen an der Ertragskraft der unternehmerischen Substanz - womit/woran arbeitet die Firma?, mit welchen Mitteln?, wieviel Mitarbeitern?, in welchen Ländern?, etc Mit "Unternehmenskapital" meinte ich also diese "Werte" und nicht finanzielle Mittel.

    Wenn hiervon etwas veräussert wird, dann kann es nicht mehr "arbeiten".

    Gehen wir mal modellhaft von dem Extrem aus, das fast alles verkauft wird. Was nützen da die finanziellen Mittel?

    Wieso (wann / in welcher Situation) nimmt man keine neue Kapitalaufnahme vor, wenn es um finanzielle Mittel geht?

  • Das ist doch wieder alles schrecklich konstruiert. Unternehmen veräußern Betriebsteile häufig im Rahmen von Umstrukturierungsmaßnahmen. Da werden Betriebsteile verkauft um Investitionen in anderen Betriebsteilen zu ermöglichen, oder Zukäufe für andere Bereiche zu tätigen.

    Zudem gibt es Aufsichtsräte und eine jährliche Hauptversammlung die wertmindernd operierendenden Vorständen die Leviten lesen können oder sie aus dem Unternehmen entfernen können.

  • Bei einer Ausgliederung hält das ausgliedernde Unternehmen weiterhin die Aktien des ausgegliederten Unternehmens. Wo ist da also genau der Verlust?

    Hält das ausgliedernde Unternehmen dauerhaft alle Aktien des ausgegliederten Unternehmens? Wenn das ausgegliederte Unternehmen neue zusätzliche Aktien herausgibt, die von anderen erworben werden, dann beträgt der Anteil des ausgliedernden Unternehmens nicht mehr 100%.

    Und Siemens hat z.B. Siemens Energy Aktien abgebaut.

  • Ich denke, man kann es so zusammenfassen: Unternehmen können unternehmerische Entscheidungen treffen, und je nach dem, ob diese gut oder schlecht sind, spiegelt sich das in einer positiven oder negativen Entwicklung des Unternehmens wieder.