Verlustvortrag

  • Hallo!

    Ich habe einen Frage zu dem sogenannten Verlustvortrag.

    Ich bin Student im Vollzeitstudium nach vorangegangener Ausbildung (heißt, ich kann Werbungskosten ansetzen), der noch einen Nebenjob ausübt.

    per definitiom heißt es: "Ein Verlust entsteht, wenn die Ausgaben höher sind als die Einnahmen."

    So richtig verstehe ich aber nicht, ab wann dieser bei mir entsteht. Im Bild ist die aktuelle Übersicht aus dem WISO-Rechner mit dem ich gerade die Steuererklärung für 2022 erstelle. Es wird ja gesagt, dass man in meinem Fall unbedingt die Steuererklärung machen sollte, weil man durch den Verlustvortrag im ersten Arbeitsjahr nach dem Studium sau viel Steuern sparen würde. Aktuell bekomme ich lediglich die 60€ Lohnsteuer zurück, die ich zeitweilig bei einem zweiten Nebenjob mit Steuerklasse 6 gezahlt hatte.

    Kurz und bündig: Ab wann entsteht in meinem Szenario ein Verlust, den ich als Verlust mit in die Folgejahre nehmen kann? Wenn Werbungskosten > Einnahmen nichtselbstständiger Arbeit?

    Vielen Dank!

  • Um einen Verlustvortrag zu erreichen, müssen noch weitere Werbungskosten eingetragen werden, so sie denn vorliegen. In dem beschriebenen Fall ist das alles, was mit dem Studium zu tun hat (Studiengebühren, Bücher/Computer/Schreibtisch/Apps als Arbeitsmittel, die Entfernungspauschale für die Fahrt zur Uni, Fahrkosten für Exkursionen, die Miete der Studentenwohnung und Fahrkosten für Familienheimfahrten sofern die Wohnung dort nur eine Zweitwohnung ist, Umzugskosten, ...). Da geht eine Menge, allerdings gibt es auch weitere Einschränkungen. Einfach mal in diese Richtung einlesen.

  • per definitiom heißt es: "Ein Verlust entsteht, wenn die Ausgaben höher sind als die Einnahmen."

    Korrekt. Das ist nach Deiner WISO-Übersicht aber nicht der Fall. Du hast immer noch einen Gewinn von 1.925€.

    Wenn Dein zvE zwischen 0€ und 10.347€ in 2022 ist, zahlst Du keine Steuern (bzw. bekommt bezahlte Steuer zurück).

    Erst wenn Dein zvE < 0€ ist, produzierst Du einen Verlustvortrag.

  • Ah, okay. Danke. Dann müsste ich als noch mehr als 1925 Euro Werbungskosten haben, um einen Verlustvortrag generieren zu können. Das wird zwar realistisch nicht möglich sein, aber es ist gut zu wissen, ab wann diese Regelung greift.