Ist meine BAV InvestFlex zu teuer?

  • Hallo liebe Community,


    nachdem ich hier verschiedene Foreneinträge gelesen habe und mich durch diverse Info-Seiten im Netz gelesen habe, bin ich nach wie vor unschlüssig bezüglicher meiner BAV. Ich wollte konkret hier fragen, wer bei der Allianz die BAV InvestFlex oder vergleichbares abgeschlossen hat? Welche Kosten sind euch präsentiert worden?

    Knapp 60% werden zurzeit in einem thesaurierenden World ETF (TER:0,2%) angelegt, der Rest verwaltet die Allianz. Garantie: 80% mit garantierter Rente von 275€/Monat


    Kurz zu meiner Situation:

    Ich, m32, habe mir eine BAV Ende letzten Jahres von einem ehemaligen "Freund" andrehen lassen ... :|

    Mein Einkommen liegt bei knapp 75k/Jahr mit aktueller Sparrate von 1,4k/Monat im privaten Depot und bin GKV versichert.


    Nun wollte ich meine Investments diversifizieren und mein Arbeitgeber schießt pauschal 20% zur bAV. Da ich über der BG der GKV aber unter der BG der GRV verdiene, klang der pauschale Zuschuss nicht schlecht. Laut Rechner müsste mein AG mir nur 11-12% zugeben. Aktuell fließen daher 302€ pro Monat in die bAV.


    Laut Vertragsunterlagen liegen die Effektivkosten bei 1,33 % im Jahr. Und hier kommt schon auch mein Unverständnis...

    Die Abschlusskosten betragen 4,5% auf die Beitragssumme den ersten 6 Jahre verteilt, hinzukommen Kosten auf Beiträge seitens der Allianz von 4,5% sowie Verwaltungskosten von 0,7%. In der Auszahlungsphase zwackt sich die Allianz nochmal 1,75% von der monatl. Rente.

    Sind die 1,33% Effektivkosten realistisch, wenn ohne Abschlusskosten/Provision, die Allianz mit 4,5% auf jeden Beitrag schon zulangt? Angeblich hätte dieser "Freund" auf seine Provision verzichten können und damit die Effektivkosten reduziert...


    Wie sind eure Erfahrungen oder Verträge dargestellt? Ich habe mich hier trotz besseren Wissens auf jemand im privaten Umfeld verlassen aber habe mittlerweile ein mulmiges Gefühl. Denn laut Allianz-App habe ich mit Zuzahlung etwas um die 5400€ eingezahlt, wovon aktuell 4700€ angelegt sind. Ergo sind schon 700€ an Kosten im 1. Jahr runter...


    Was würdet ihr in meiner Situation tun?

    1. Den Beitrag still legen und als Lektion abhaken?

    2. Monatl. Beitrag erstmal reduzieren und nach 6 Jahren wieder erhöhen, um die Provision für den Vermittler erstmal niedrig zu halten? --> Funktioniert das überhaupt? Hierzu stand nichts in den Unterlagen und der Support konnte/wollte mir auch nicht behilflich sein.


    Oder missverstehe ich die Situation vielleicht und das sind völlig normale Zahlen bzw. Werteentwicklung bei einer bAV? Immerhin müssen neben den Kosten auch die Inflation geschlagen werden.

    Mir ist die Diversifikation meiner Anlagen wichtig, einen hohen Gewinn brauche ich nicht, da ich bereits privat mit meinem Depot seit 10 Jahren spare... Hier will ich eine weitere Säule schaffen, welche nicht meinerseits oder bei Notsituationen aufgezerrt werden muss bspw. Arbeitslosigkeit, Sabbtical, Erwerbsunfähigkeit, etc. Eine Nettopolice einer Rentenversicherung wäre auch denkbar.


    Danke im Voraus

  • svenja147

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Vorweg:

    Die Anfrage ist vom letzten Mittwoch 16:13. Freigeschaltet wurde sie am Montag im Verlauf des Vormittags. Nach meiner Vorstellung einer angemessenen Forenverwaltung ist das zu lang. Wenn man schon diese manuelle Methode wählt, muß die Moderation nach meinem Dafürhalten zumindest an jedem Arbeitstag aufgelaufene Fragen prüfen und freischalten. Das hieße in diesem Fall: Die Anfrage hätte man am Donnerstag freischalten sollen und nicht erst am Montag darauf.


    Ich tagge das mal für svenja147 und für Saidi.


    [Ich bin] nach wie vor unschlüssig bezüglich meiner BAV. Ich wollte konkret hier fragen, wer bei der Allianz die BAV InvestFlex oder vergleichbares abgeschlossen hat? Welche Kosten sind euch präsentiert worden?

    Im Endeffekt ist das egal. In meinen Augen geben sich verschiedene Angebote bAV wenig. Ich mag sie alle nicht, würde freiwillig auch keine bAV abschließen. Einzige Ausnahme: Der Arbeitgeber gibt wirklich viel dazu.

    Ich, m32, habe mir eine BAV Ende letzten Jahres von einem ehemaligen "Freund" andrehen lassen ... :|

    Mein Einkommen liegt bei knapp 75k/Jahr mit aktueller Sparrate von 1,4k/Monat im privaten Depot und bin GKV-versichert.


    Nun wollte ich meine Investments diversifizieren und mein Arbeitgeber schießt pauschal 20% zur bAV [dazu].


    Da ich über der BG der GKV aber unter der BG der GRV verdiene, klang der pauschale Zuschuss nicht schlecht. Laut Rechner müsste mein AG mir nur 11-12% zugeben. Aktuell fließen daher 302€ pro Monat in die bAV.

    Du sparst nichts an der Krankenkasse (weiß Du über der Grenze bist). Du sparst aber an der Rentenversicherung, zahlst jetzt weniger Beitrag, bekommst dafür auch weniger Rente. Auch den Beitrag zur Arbeitslosenversicherung sparst Du (ist nicht viel), dafür gibts bei Bedarf weniger Arbeitslosengeld.


    Dein Arbeitgeber spart Arbeitslosenversicherung und Rentenversicherung, also etwa 11%.


    Er legt Dir also effektiv etwa 10% drauf, etwa 30 €/m. Spielt das für Dich eine Rolle?

    Ich habe mich hier trotz besseren Wissens auf jemand im privaten Umfeld verlassen aber habe mittlerweile ein mulmiges Gefühl. Denn laut Allianz-App habe ich mit Zuzahlung etwas um die 5400€ eingezahlt, wovon aktuell 4700€ angelegt sind. Ergo sind schon 700€ an Kosten im 1. Jahr runter...

    Was würdet ihr in meiner Situation tun?

    Ich hätte den Vertrag nicht abgeschlossen.

    Mir ist die Diversifikation meiner Anlagen wichtig, einen hohen Gewinn brauche ich nicht, da ich bereits privat mit meinem Depot seit 10 Jahren spare. Hier will ich eine weitere Säule schaffen, welche nicht meinerseits oder bei Notsituationen aufgezehrt werden muss bspw. Arbeitslosigkeit, Sabbatical, Erwerbsunfähigkeit, etc. Eine Nettopolice einer Rentenversicherung wäre auch denkbar.

    Den Insolvenzschutz hast Du nicht, wenn Du selber sparst. Das stimmt.


    Ich schätze die Abdeckung des Langlebigkeitsrisikos für nicht so wichtig ein wie andere Leute. Wenn ich lese, daß die Rentenversicherer ihre Auszahlung so steuern, daß mit Alter 85 noch 30% des Kapitals vorhanden sind, dann glaube ich, daß ich das selber auch so machen könnte. Wenn ich dann älter als 95 werden sollte, habe ich neben meiner normalen Rente dann im schlimmsten Fall kein Extra-Geld mehr. Ich glaube für mich, daß ich das riskieren kann. Andere Leute mögen das anders sehen.

  • Mein Lieblingsartikel in Sachen bAV verlinke ich hier mal:

    Betrübliche Altersversorgung – leider oft eine herbe Enttäuschung - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Betriebliche Altersvorsorge heißt: der Arbeitgeber schließt für seine Arbeitnehmer eine Kapitallebens-, Renten- oder fondsgebundene Lebensversicherung ab. Ist…
    hartmutwalz.de


    Meine eigenen Erfahrungen in Sachen bAV fasse ich kurz zusammen:

    2013 nach einen AG-Wechsel wurde meine bAV stillgelegt. Ich komme an das Geld aus der bAV erst 2037 wieder ran. Seit 2013 liegt das Geld nun dort und gammelt mit einer Rendite von eff. 1,6% p.a. . =O

    Seit 2013 hat sich meine zugesagte Rente nicht um einen Cent erhöht. Was inzwischen die Inflation aus meiner zugesagten Rentenzahlung ab 2037 gemacht hat dürfte wohl bekannt sein!

    Die bAV war mit Abstand mein größter finanzieller Fehler in meinem Leben!


    PS: Meine Partnerin hat eine bAV bei der der AG 100% der Zahlungen übernimmt. Dann lohnt sich auch eine bAV!

    Mir ist die Diversifikation meiner Anlagen wichtig, einen hohen Gewinn brauche ich nicht, da ich bereits privat mit meinem Depot seit 10 Jahren spare... Hier will ich eine weitere Säule schaffen, welche nicht meinerseits oder bei Notsituationen aufgezerrt werden muss bspw. Arbeitslosigkeit, Sabbtical, Erwerbsunfähigkeit, etc.

    Wie sieht es denn in Sachen BU-Schutz aus? M.E. wichtiger als eine bAV!

    Arbeitslosigkeit dürfte die nächsten Jahre eher kein so großes Thema werden.

    Flexibilität ist ja gerade der große Trumpf des eigenen ETF-Depots. Warum mit einer Versicherungslösung die Flexibilität aufgeben? :/