es hat dann doch ein wenig gedauert. Bin mir nicht ganz sicher, ob die Abrechnung "2+3" wirklich weiter hilft. Manche Teile/Berechnungen sind ähnlich andere wieder nicht. Es stellt sich somit die Frage, ob sie wirklich zum Vergleich taugt. Womöglich ist sie "anders falsch".
Was nun auffällt:
Wasserkosten: Verglichen mit den Kosten für die Heizung und die Warmwassererzeugung, fallen die deutlich weniger ins Gewicht. Bei dir "1" ergibt sich pro cbm ein Preis von 3,725596 €. Bei "2+3" sind es 4,096477 €. Wenn man nun annimmt, dass die Häuser von der Grundfläche und dem Schnitt der Wohnungen identisch sind. Dürften in "2+3" doppelt so viele Wasseruhren (KWZ) verbaut sein. Aber warum sind dann die Kosten bei "2+3" fast 3x so hoch für die Gerätemiete? 858,94 € vs. 271,37 €? Üblicherweise wird für die Berechnung der Abwasserkosten die gelieferte Menge Frischwasser angesetzt. Setzt man die Frisch- und Abwasserkosten in Relation gibt es auch hier Abweichungen. Niederschlagswasser taucht gar nicht auf.
Was ich bei Abrechnung "2+3" so gar nicht verstehe sind die angelieferten Mengen an Fernwärme. Da du ja an dieses sog. Dampfnetz angeschlossen bist, kommt hier ein Faktor von 1,42 zum tragen. D.h. bei "1" wurden 116,10 cbm geliefert. 116,10 / 1,42 entsprechen dann den erwähnten 81,7 mWh. Bei "2+3" passt das aber nun gar nicht. Vielleicht habe ich auch ein Brett vorm Kopf, aber ich kriege es nicht passend gerechnet. Was jedoch auffällt, dass bei "2+3" die Kosten pro Einheit (cbm) deutlich höher sind. Teilt man die Gesamtkosten jeweils durch 0,18577111 €/kWh, ergeben sich jedoch einigermaßen stimmige Verbräuche.
Was bei "2+3" weiterhin seltsam ist, ist die Gewichtung HZ:WW. Ich hatte ja weiter oben schon geschrieben, dass 86,58:13,42 mir eher plausibel erscheint als 50:50. Nun wird aber ein Ablesewert 25,35 mWh mit 0,704 multipliziert. 0,704 ist gerade der Kehrwert von 1,42. M.E. müsste es genau andersrum gerechnet werden. Die 25,35 mWh müssten mit 1,42 multipliziert werden um wieder aufs Volumen zu kommen. Ich nehme mal an, die handschriftlichen Anmerkungen sind von dir. Damit würden sich dann 35,997 cbm ergeben und das Verhältnis HZ:WW wäre nicht 86,58:13,42 sondern etwa 73:27. Somit würde das WW schon nochmal wieder etwas mehr ins Gewicht fallen.
Deiner Nachbarin hat man einen "netten" Fehler untergejubelt. Macht finanziell nicht so viel aus. Man hat zu ihrem Wasserverbrauch (KWZ) von 62,11 cbm den Messwert des WMZ WW von 0,92 kWh hinzu addiert und ihren Wasserverbrauch mit 63,03 cbm angesetzt. Das ist natürlich grober Unfug. Also knapp 4 Euro Mehrkosten. Finanziell jetzt nicht so die Katastrophe. Es zeigt aber m.E. folgendes. Es werden offenbar keine Plausibilitätsprüfungen gemacht. Weder von der Software noch durch die bearbeitende Person. Da werden cbm und kWh addiert und einfach (vermutlich händisch) in ein anderes Feld eingetragen und damit weiter gerechnet. Stärkt nicht unbedingt das Vertrauen im Hinblick auf die Stimmigkeit der Abrechnung.
Ich habe mich mal schlau gemacht wie solche WMZ funktionieren. Will dazu jetzt keinen Roman schreiben. Es gibt hier eine Kenngröße, die sich Impulswertigkeit nennt. Die der Messeinheit ist vorgeben, die Recheneinheit (das Kästchen mit dem LCD-Display) muss passend zu Messeinheit eingestellt werden. Evtl. ist diese Einstellung nicht gemacht worden.
Die Firma Thermomess hat auf ihren Webseiten WMZ mit der Bezeichnung SensoStar abgebildet. Diese werden von der Fa. Engelmann hergestellt und scheinen weit verbreitet zu sein.
Die Geräte haben sog. Anzeigeschleifen. Ab Seite 8 in der Anleitung unten ist das erklärt. Das sieht wüster aus als es ist. Du musst kurz den Knopf drücken damit das Display angeht. Durch erneutes drücken auf den Knopf springst du durch die unterschiedlichen Werte innerhalb der jeweiligen Schleifen. Manche Werte erscheinen paarweise im Wechsel z.B. Datum + mWh. Die Impulswertigkeit liegt auf Menüpunkt 1-09. Schau doch mal nach, wie deine beiden WMZ eingestellt sind. Ich würde vermuten, dass sie beide auf dem gleichen Wert stehen. (Wobei der WMZ WW einen höheren Wert haben müsste um korrekte Messwerte zu liefern.) Vielleicht kannst du deine Nachbarin fragen, ob sie diese Werte auch einmal auslesen kann.
Wärmezähler "Sensostar" von Engelmann richtig ablesen und verstehen
https://www.engelmann.de/wp-content/uploads/2023/03/1080621002_2022-10-28_BA_S3_ES_Komm_de.pdf