Finanzstrategie für die Zukunft

  • Hallo Finanztip-Community,


    ich bin wirklich begeistert von dem was Finanzip alles an Infos bereitstellt. Daher möchte ich als erstes ein großes Lob und Dankeschön an das gesamte Team von Finanztip und der Community aussprechen. :thumbup:


    Aktuell versuche ich eine Finanzstrategie für das nächste Jahr bzw. für die nächsten Jahre aufzustellen.


    Hier sind einige Daten zu meiner aktuellen Lage.

    Ich bin 32 Jahre alt und arbeite im öffentlichen Dienst seit 2015. Mein Netto Einkommen von 2024 war im Durchschnitt 3.250€. Nächstes Jahr wird es auch eine Tariferhöhung geben. Im TVÖD VKA werden es vermutlich pro Monat min. 350€ Brutto mehr werden. Auch ein beruflicher Aufstieg ist nicht ausgeschlossen.


    Seit September 2015 bin ich Eigentümer einer Wohnung, welche insgesamt ca. 300.000€ gekostet hat.
    Finanziert werden mussten allerdings für die Wohnung nur 200.000€.

    Die Finanzierung ist in zwei Darlehen aufgeteilt:

    1. Bauspar-Vor-/Zwischenfinanzier (Bausparvertrag): 130.000€
      In der Phase vor der Zuteilung 182€ Zinsen und 335€ Tilgung.
      Hier werden aktuell monatlich 517€ (Zins + Tilgung) vom Girokonto plus 40€ Vermögenswirksame Leistungen bezahlt.
      Ab der Zuteilung als Annuitätendarlehen sind es 520€ mit 1,5% Sollzinssatz jährlich.
      Die Sparsumme ist hier im Moment 33.400€
    2. Wohnbaudarlehen, fest (Annuitätendarlehen): 70.000€
      Monatlich werden immer 180€ (Zinsen 1,54% + Tilgung) vom Girokonto berechnet.
      Hier kann und werde ich auch bis September 2027 (bis zum Ende der Sollzinsbindung) jedes Jahr versuchen eine Sondertilgung in Höhe von 3500€ auszuführen.
      Die Restschuld wird im Januar 2025 noch 29.400€ betragen.
      Nach meinen Berechnungen werden also ca. 17.630€ Restschulden im September 2027 noch offen bleiben.

    Meine monatlichen Kosten sind knapp 55% des Nettoeinkommens - so um die 1700€.
    In dieser Summe sind alle Versicherungen, Darlehen und alles andere enthalten.

    Auch enthalten sind 300€ monatliche Einzahlungen auf ein Bausparer von 32.000€, welchen ich aber vermutlich pausieren werde. Zumindest den Betrag reduzieren. Gedacht war dieser Bausparer für eine evtl. Renovierung das Badezimmers oder sowas.


    Bei meiner Bank besitze ich außerdem noch 2 Festgeldkonten.

    • Das erste Festgeldkonto von 10.000€ mit 3,2% läuft bis zum 11. Januar 2025.
    • Das zweite Festgeldkonto von 5.000€ mit 2,5% läuft bis zum 24. Juli 2025.

    Im Januar 2025 sollten nach der Sondertilgung noch ca. 5.000€ auf meine Girokonto vorhanden sein, welche Sinnvoll verwendet werden sollte. Mein Notgroschen ist vorhanden und wird hier auch nicht Aufgelistet.


    Ein Aktiendepot ist noch nicht vorhanden.


    Und weil mir die Stromkosten zu hoch sind, wird ein Balkonkraftwerk auch Anfang nächsten Jahres in Betrieb genommen. ;)


    Und jetzt die mögliche Strategie, welche ich mir für die Zukunft vorgestellt habe:

    • Da ich noch kein Tagesgeldkonto bei meiner Bank habe, würde ich mir als erstes eines zulegen.
      Die 50-30-20-Regel ist bei mir also noch nicht wirklich umgesetzt.
      Dieses muss auch nicht bei meiner bisherigen Bank sein.
      Auf das Tagesgeldkonto würde ich eine monatliche Überweisung von 300€ einstellen.
      Warum?
      Bisher wurde die Sondertiltung immer mit den Rücklagen aus dem Weihnachtsgeld vom November beiseite gespart bis Januar. In Zukunft würde ich dafür dann das Tagesgeldkonto verwenden.
    • Als Priorität 1 sehe ich das 70.000er Annuitätendarlehen. Daher würde ich die 17.630€ Restschulden bis September 2027 beiseite sparen. Nach den 10 Jahren Zinsbindung sollte dieses Darlehen nicht mehr vorhanden sein.
      Hierfür könnte ich die 10.000€ Festgeld um den Betrag des Girokontos 5.000€ erweitern und erneut als Festgeld anlegen.
      Allerdings sind halt mal die Zinsen zum jetzigen Zeitpunkt nicht besonders hoch.
      Auch ab den 11. Januar schätze ich wird sich wahrscheinlich hier nicht viel ändern.
      Dennoch ist das meine derzeit angepeilte Strategie.
      Alternativ bin ich schon gedanklich bei einem Geldmarkt-ETF.
      Das Problem ist hierbei allerdings, dass ich noch kein Depot besitze und auch nich weiß, ob es sich bis September 2027 lohnt.
      Schließlich fallen ja evtl. Depotkosten an.
      Der Freistellungsauftrag, also die Steuer, sollte dafür glaube ich auch keine Probleme machen.
    • Die monatliche Summe des 32.000€ Bausparers von 300€ hätte ich auf 50€ reduziert.
    • Eine monatliche Sonderzahlung von 250€ auf den 130.000er Bausparvertrag einrichten.
    • Und zu guter letzt würde ich die 5.000€ Festgeld im Juli für ein ETF-Sparplan (Thesaurierend) mit monatlich 250€ verwenden.
      Geplant hätte ich einen einzigen ETF aus der Finanztip Empfehlung und nichts weiter.
      Der ETF-Sparplan soll als Altersvorsorge für mich eingeführt werden.


    Und jetzt die große Frage an euch:

    Was haltet ihr davon?

    Habt ihr andere Ideen?

    Würdet ihr vielleicht die Beträge der Festgeld-Konten anders verwenden?

    Ich bin echt gespannt! :S

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Zwei Verständnisfragen:

    • Du erwähnst einen "Bausparer von 32.000 €". Das ist aber nicht der, den Du zur Finanzierung Deiner Wohnung genutzt hast, sondern ein zusätzlicher? Da stellt sich die Frage, ob der Sinn macht, da Du ja schon Wohneigentum hast. Aber auf den Trichter scheinst Du ja auch schon gekommen zu sein.
    • Du sagst, Deine monatlichen Kosten sind 1700 € für alles. Wenn ich das richtig zusammen puzzle sind das:
      • 520 € für Bausparfinanzierung
      • 180 € für Annuitätendarlehen
      • 300 € für "Bausparer von 32.000€"
    • Zwischensumme: 1000€
    • Und dann 700€ für alles andere?
      • Versicherungen
      • Nebenkosten, Heizung / Strom / Wasser
      • Allgemeine Lebenshaltung (Essen, Körperpflege, Bekleidung, Telefon, Internet...)

    Das kommt mir irgendwie sehr schmal vor. Ich meine, es gibt Leute, die sehr sparsam leben, vielleicht gehörst Du da ja dazu?


    Wenn die Zahlen so stimmen, hast Du aktuell ~1500€ im Monat übrig, zukünftig eher 1800-1900, nach der Tariferhöhung und der Reduzierung der Zahlungen in den Bausparer. Damit kann man schon ordentlich was anstellen. Was hast Du vor mit dem Geld zu machen? Die 250€ ETF Sparplan sind da ja nur ein relativ kleiner Bruchteil.




    Und noch ein kleiner Hinweis:

    • Ein Sollzins von 1,5% ist aktuell unschlagbar gut, und unter dem, was man aktuell als Haben-Zins bekommt. Da würdest Du sogar ein kleines bisschen besser fahren, keine Sondertilgungen vorzunehmen, sondern das Geld höher (nach Steuern!) verzinst anzulegen. Ist bei den Beträgen jetzt nicht die Welt, aber ist vielleicht eine gute Fingerübung.
  • Hallo Elijah2807,


    danke für die Rückmeldung ;)

    Zu den Rückfragen, ja der 32.000€ Bausparer ist ein Zusätzlicher und wird aktuell nicht wirklich benötigt.

    Und zu dem Gesamtverbrauch von ca. 17.000€ im Monat habe ich tatsächlich noch das wichtigste vergessen anzugeben: das Essen :D.

    Aber die Kosten hierfür kann ich tatsächlich nicht richtig in Zahlen wiedergeben. Ich schätze mal so 200-300 € im Monat. Das variiert aber denke ich auch stark. Tatsächlich bin ich sehr sehr sparsam :S .

    Bezüglich dem ETF-Sparplan mit 250€ hätte ich halt erstmal so angefangen, weil ich glaube, dass ich dafür ein bisschen ein Gespür bekommen muss. Den Betrag hätte ich dann auch irgendwann Prozentual an mein Nettoeinkommen jährlich fix gemacht. Damit wäre auch normalerweise die Inflation geschlagen.

    Dass auch die 1,5% bzw. 1,54% Zinsen wirklich gut sind merke ich auch an meinen Bekanntenkreis. Die sind teilweise ganz schön neidisch.

    Ich bin nur jemand, den es richtig unangenehm ist Schulden zu haben auch wenn das ja so normal eigentlich ist.

    Als weitere Idee habe ich von jemanden bekommen, mein Erspartes komplett in den 130.000€ Bausparer einzuzahlen, damit dieser natüch so schnell wie möglich Zuteilungsreif wird. Da fehlen mir halt noch ca. 25.800€ und die Bewertungszahl ist auch erst bei 95.


    Gruß, Danke und ein frohes Fest euch allen :thumbup:

  • Zu den Rückfragen, ja der 32.000€ Bausparer ist ein zusätzlicher und wird aktuell nicht wirklich benötigt.

    Generell sind Bausparverträge schlechte Geldanlagen.

    Als weitere Idee habe ich von jemanden bekommen, mein Erspartes komplett in den 130.000€ Bausparer einzuzahlen, damit dieser natürlich so schnell wie möglich zuteilungsreif wird. Da fehlen mir halt noch ca. 25.800€ und die Bewertungszahl ist auch erst bei 95.

    An Bausparverträgen scheinst Du einen Narren gefressen zu haben.


    Was willst Du in der aktuellen Situation eigentlich mit einem zuteilungsreifen Bausparvertrag machen?


    Ich finde Deine Postings ziemlich verwirrend. Ich hoffe, Deine Gedanken sind nicht so verwirrt wie Deine Sätze.

  • Der 130.000€ Bausparvertrag wird aktuell als "Bauspar-Vor-/Zwischenfinanzier" verwendet. Das bedeutet, dass ich hier ein Darlehen abzahlen muss.


    Aktuell ist das Darlehen - also der Bausparer - in der Ansparphase.

    Solange er in der Ansparphase ist, zahle ich monatlich 182€ Zinsen und 335€ Tilgung.

    Also zahle ich dafür im Jahr 2.184€ Zinsen ;(


    Sobald der Bausparvertrag zuteilungsreif wird, wird das Darlehen zu einem Annuitätendarlehen.

    Die Zinsen berechnen sich dann also anhand der Restschuld jeden Monat neu.

    Im Beispiel bei einer Restschuld von 70.477,68€ nach Zuteilung muss ich vertragsbedingt 520€ monatlich einzahlen. Die Zinsen sind dann nur noch 88,10€. Der Rest ist Tilgung.


    Einzahlung sind hier ja auch jederzeit möglich.

    Wie oben in meinem ersten Post geschrieben, werde ich hier auch zustzlich einen Dauerauftrag von 250€ monatlich einrichten.


    Das Bausparverträge für mich eine schlechte Geldanlage sind habe ich verstanden.

  • Ich habe den Eindruck, daß Dir noch nicht einmal selbst klar ist, wie Du Deine Wohnung finanzierst. Für mich klingen Deine Beiträge, als wenn Du die Sprüche Deines Finanzprodukteverkäufers unverstanden nachplapperst.


    Selbstverständlich zahlt man in der Ansparphase eines Bausparvertrags keine Tilgung, jedenfalls nicht für diesen Vertrag.


    Und in der aktuellen Zinssituation leistet man für ein Darlehen zu 1,5% keine Sondertilgung, sondern legt sein Geld anders an.


    Dein Geld, nicht meins.