Weist das Girokonto aber keine ausreichende Deckung auf, gewährt NICHT der Kreditkartenausgeber einen Kredit, sondern die Bank muss schauen, wie sie an des fehlende Geld kommt. Deswegen wohl die Bezeichnung Delayed-Debit.
Bei einer Kreditkarte gewährt immer der Kreditkartenherausgeber den Kredit. Die Bank, bei der das Girokonto läuft, hat damit nichts zu tun (es sei denn, sie ist selbst Herausgeberin der Kreditkarte).
Das gilt unabhängig davon, ob es sich bei der Kreditkarte um eine "charge card" (Zahlung des gesamten Rechnungsbetrags) oder eine "revolving credit card" (Rechnungsbetrag wird nur in Raten gezahlt) handelt.
Wenn das Girokonto nicht gedeckt ist und auch keinen Dispokredit o.ä. mehr hat, lässt die Bank die Lastschrift des Kreditkartenherausgebers einfach platzen. Der Kreditkartenherausgeber schickt dann eine Mahnung an seinen Kunden und muss sehen, wie er das Geld eintreibt. Gleichzeitig bekommen die Händler ihr Geld unabhängig vom Schicksal der Kreditkartenabrechnung. Sie tragen also kein Risiko, sondern nur der Herausgeber der Kreditkarte.
Kreditkartenherausgeber sind z.B. Banken wie American Express oder im Falle von Visa- und Master-Kreditkarten die herausgebenden Banken oder Firmen (Amazon, Lufthansa etc.), die nicht identisch mit der (giro-)kontoführenden Bank sein müssen.