Einer von den guten Riester-Verträgen - Deka Bonus Rente

  • Hallo,

    ich möchte mal meinen Riester-Vertrag vorstellen: Deka Bonus Rente (Deka BR-100) WKN: 542451 | ISIN: DE0005424519

    Nach Abschluss des Vertrages in 2008 habe ich 4% meines Bruttogehalts eingezahlt. Seit dem mein einziges Kind in 2017 geboren wurde, zahle ich nur noch 60,- EUR pro Monat ein. Ich denke einen der besseren Verträge erwischt zu haben.

    Mein Plan: den Riester-Vertrag kurz vor Ende der Ansparphase förderschädlich zu kündigen. Hoffentlich in einer besseren Phase als momentan. Das ausgezahlte Geld soll dann in ETFs investiert werden.

    Warum habe ich überhaupt einen Riester-Vertrag seit 2008? Die Finanzprodukteverkäuferin hat mir meine Rentenlücke ausgerechnet und mich davon überzeugt, dass durch Riester diese Lücke geschlossen wird.

    Seit 2020 zahle per Sparplan 600 EUR aufgeteilt in 3 ETFs ein. In 2 Jahren ist mein Eigenheim abbezahlt und die freiwerdende Hausrate wird dann ebenfalls in ETFs eingezahlt.

    Ich hoffe damit die Rentenlücke ein wenig schließen zu können. Habt ihr noch weitere Vorschläge zur Schließung der Rentenlücke?

    Ich bin weiblich und 45 Jahre alt.

    Deka_Riester_Rente.pdf

  • Moin HaDi ,

    so richtig schlecht ist dein Riester bisher ja nicht gelaufen.

    Du solltest aber im Auge haben das das garantierte Kapital deutlich unter dem jetzt Ausgewiesenen Kapital notiert. Ich weiß nicht wie das Ablauf-Management deines Vertrages aussieht. Da kann passieren das einige Jahre vor Rentenbeginn in unrentierliche und teure Sparkassen-Deka-Produkte umgeschichtet wird. Dann könnte dir noch ein guter Teil vom Kuchen verloren gehen. Musst da mal genau nachlesen was dazu in deinem Vertrag steht.

    Das du deinen Vertrag für die volle Förderung ca. doppelt so hoch besparen musst weißt da selber. Die Frage ist wie sich das dann in der Steuererklärung für dich/euch bemerkbar macht.

    Solltest du Alleinverdienerin sein dürfte sich das wahrscheinlich steuerlich nicht bemerkbar machen da dein Jahresgehalt ( aufgrund der halben Förderung bei 730€ dürftest du ca, 36000€ p.a. verdienen) mit Kinderfreibeitrag keinen zusätzlichen Steuerspareffekt haben.

    Da du zu deinem Famileinstand nichts schreibst kann diese Frage nicht eindeutig geklärt werden.

    Bei der förderschädlichen Kündigung musst du die Gewinne dann zu deinem persönlichen Steuersatz versteuern. Da dann ein hoffentlich großer Batzen auf einmal kommt ist die Steuerlast nicht zu unterschätzen. Aber zumindest bist dann das leidige Thema Verrentung los und bist nicht auf Gedeih und Verderb auf das Angebot deiner Sparkasse angewiesen.

    Aber mit abbezahlten Haus und 600€ monatliche Sparrate würde ich mir an deiner Stelle keine große Sorgen um deine Rentenlücke machen.

    Lass es dir gut gehen und genieße auch das Leben.

    Viel Erfolg mit deinen Finanzentscheidungen.

  • Vielen Dank für eure Rückmeldungen.

    Ich bin geschieden und Alleinerziehend und arbeite 30 h in der Woche. Ich verdiene 55.000 p.a. brutto und bin in der Steuerklasse 2.

    Ja, ich müsste mehr einzahlen, um die volle Förderung zu bekommen.

    Guter Hinweis mit der Umschichtung vor Rentenbeginn. Ich versuche das mal in Erfahrung zu bringen.

  • Ich hatte 2016 auch viele Riester-Modelle verglichen und mich für die Bonusrente entschieden. Und zwar aktiv, obwohl die Sparkasse schon eher das neuere Produkt "Zukunftsplan" verkaufen wollte. Ist auf jeden Fall sowie tich den Überblick habe der bestmögliche Fondssparplan gewesen. Insbesondere, weil im Corona-Crash zwar die Aktienquote etwas reduziert wurde, aber nicht wie bei fairrRiester Panikverkäufe erfolgten.

    Wird aber schon seit Jahren nicht mehr für Neuabschlüsse angeboten.

    Kosten sind natürlich höher als bei ETF, aber im Vergleich innerhalb Riester niedrig. Vor einigen Jahren ist sogar der Ausgabeaufschlag von 3,5% für Bestandsverträge abgeschafft worden.

    Die Aktienquote reduzierrt sich glaube ich ab 45 oder 50 langsam. Das ist ein sog. Lebenszyklusmodell, bei dem dann vom Deka BR-100 (100% Aktienquote) nach und nach die Aktienquote reduziert wird. Da Riester darauf ausgelegt ist, ab Rentenbeginn alles zu entnehmen und in eine Versicherung zu schmeißen ist das auch gar nicht so verkehrt und immerhin transparenter als die Wundertüten aka "dynamische Aktienquote".

    So, jetzt zum größten Nachteil: Es gibt keinen garantierten Rentenfaktor. Wieviel man also aus dem Guthaben bekommt ist vollkommen unklar. Theoretisch kann man das Guthaben übertragen, doch in der Praxis ist das kurz vor Rentenbeginn schwierig. Wenn du förderschädlich kündigen willst, wär das egal.

    Mein Plan ist, das zu halten bis doch mal ein sinnvolles Riester-Nachfolgeprodukt kommt und dann das Guthaben zu übertragen. Ansonsten bei mir bisher (ohne Förderung!) +61 % im Vertrag.