VV GmbH für erste Wohnungen als Werkstudent

  • Guten Abend,


    Ich bin aktuell noch Werkstudent, möchte mir aber demnächst schonmal 1-2 Wohnungen kaufen (kein Gewinn auf kurzfristige Sicht - Kreditrate übersteigt Mieteinnahmen leicht) - die Finanzierung würde dabei über meine Mutter laufen.

    Nun frage ich mich aber, ob es Sinn macht, diese Wohnungen mit einer dafür gegründeten VV-GmbH zu kaufen oder privat. Geplant wäre, dass ich immer wieder Immobilien kaufe, gerade wenn ich dann in die Festanstellung übernommen worden bin - würde eine VV GmbH unter diesen Umständen Sinn machen? Den Immobesitz später darauf zu übertragen wäre ja nicht mehr möglich bzw. aufgrund Besteuerung irrational.


    Ich frage deshalb, weil ich wissen will, ob ich den Gang zum Steuerberater überhaupt erst antreten soll.

    Ich würde mich freuen, wenn ihr mir hier kurz weiterhelfen könntet :)

  • Eine GmbH kostet ca. 3k pro Jahr an reinen Verwaltungskosten.


    Man kann die Wohnungen privat kaufen, ne Weile drin wohnen oder 10 Jahre warten und dann steuerfrei an die vv Gmbh verkaufen. Machen viele um die Abschreibungen zu erhöhen.

    Daher verstehe ich nicht, warum es irrational sei, die Wohnungen später zu übertragen. Geht fast kinderleicht.


    Ich würde eher privat starten. Oder nach dem Berufseinstieg richtig loslegen.

  • Das war eigentlich schon die Antwort, auf die ich gehofft habe. Kurz, prägnant und mit dem Wissen, das ich noch nicht hatte - vielen, vielen Dank :thumbup:

  • Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass sich eine VV GmbH nur für Immobilien wirklich rechnet.


    Du verzichtest auf die steuerfreie Veräußerung nach 10 Jahren und hast zudem noch einen entsprechenden administrativen Aufwand. Buchhaltung, ggfls. Löhne, Jahresabschluss, Transparenzregister, Unternehmensregister + bei fast jeder Änderung muss ein Notar bemüht werden.


    Alleine die Überleitung von einer Mietenbuchhaltung hin zu einer klassischen Buchhaltung mit entsprechender periodengerechten Abgrenzung kann ein Zeitfresser sein. Zeit, die entweder du selber oder aber für teures Geld ein Steuerberater übernimmt.


    Bei 10 kompletten Mietobjekten kann man mal so langsam anfangen zu rechnen. Aber bei wenigen Einheiten würde ich die Finger davon lassen.

  • Der Vorteil ist halt, dass man auf die Mieten nur 15% Steuern zahlt. Man kann dadurch leichter Kapital aufbauen und noch mehr Wohnungen kaufen. Aber haftungstechnisch hat man keinen Vorteil, fast alle Banken verlangen zusätzlich persönliche Haftung.


    Den Gewinn kann man später z.B. nahezu steuerfrei rausbekommen, wenn die Ehefrau/Kinder als Minijobbler mithelfen. U.a. Gestaltungen.


    Eine Familienstiftung ist fast geschickter. Diese hat 15% Steuern, bald vielleicht nur noch 10%. Und die Steuerfreiheit nach 10 Jahren. Keine Veröffentlichungspflicht, keine Bilanz. Nur EÜR, Verwaltungskosten von ca. 0-1k pro Jahr.


    Nachteil: Erbersatzsteuer alle 30 Jahre, aber dafür 800k Freibetrag. Hat man 301 Wohnungen, zahlt man keine Erbschaftsteuer.

    Müsste man mal schauen, ob das auch für Immobilien in der EU gilt. Kauft man halt noch 250 Bruchbuden in Rumänien dazu. :D