Scalable Capital Abfrage Herkunft Vermögenswerte und Depotkündigung

  • Hallo liebe Forumsmitglieder,

    ich bin neu hier und muss ein paar Fragen zu Scalable Capital stellen, mit denen ich ziemliche Probleme habe.

    Ich habe ein Depot bei SC eröffnet und direkt 10.000€ auf das Tagesgeldkonto verschoben und einen Depotübertrag von ING gemacht. Das hat soweit auch alles reibungslos funktioniert. Leider bekam ich dann eine Mail von SC mit folgendem Inhalt:

    vielen Dank für Ihr Vertrauen in Scalable Capital.

    Wir sind aufsichtsrechtlich dazu verpflichtet, im Rahmen der allgemeinen Sorgfaltspflicht die Herkunft der Vermögenswerte unserer Kundschaft abzuklären. Dieser Prozess dient nicht nur der Einhaltung von Vorschriften, sondern auch Ihrer finanziellen Sicherheit.

    Um sicherzustellen, dass Sie Ihr bestehendes Konto weiterhin nutzen können, beantworten Sie bitte die folgenden Fragen und übermitteln Sie uns die entsprechenden Nachweise:

    • Woher stammen die finanziellen Mittel, welche sie kürzlich bei Scalable Capital eingezahlt haben?
    • Woher stammen die finanziellen Mittel, aus welchen Sie die zu Scalable übertragenen Wertpapiere finanziert haben? (nur bei zuvor stattgefundenem Depotübertrag zu beantworten)
    • Was ist der Zweck Ihrer Geldanlage?
    • Aus welcher Quelle stammen Ihre regelmäßigen Einkünfte?

    Entsprechende Nachweise können sein:

    • Einkommensnachweis (Lohn-, Gehalts- oder Rentenbescheinigung der letzten 3-6 Monate)
    • Auszug aus Ihrer letzten Steuererklärung
    • Bei Immobilien: Notariell beglaubigter Kaufvertrag auf den Namen des Kontoinhabers
    • Unterschriebener Darlehens-, Schenkungs- oder Kaufvertrag
    • Erbschaftserklärung, Bescheid des Finanzamtes oder Finanzministeriums
    • Gewinnausschüttung oder Dividendenbeschluss
    • Zusätzlich benötigen wir bei übertragenen Wertpapieren einen Beleg über die Einstandspreise sowie einen Nachweis bzw. Informationen, woher die aufgewendeten finanziellen Mittel stammen.

    Senden Sie die Dokumente bitte an folgende Adresse:


    Nachdem ich erklärt habe, dass es sich dabei meine Ersparnisse für meinen Ruhestand handelt, die ich über Jahre angespart habe und erst seit 2018 in ETF investiere (eine größer Summe und Sparplan), wollten sie nur noch die letzten drei Lohnabrechnungen sowie die Einkommensteuerbescheide von mir.

    Hat jemand so etwas schon mal erlebt? Was sollen denn bitte Lohnabrechnungen und Einkommenssteuernachweise belegen?
    Würdet Ihr SC diese Daten zukommen lassen?

    Ich habe daraufhin ein Depot bei Smartbroker+ eröffnet, die die allgemeine Abfrage zu meiner finanziellen Situation bereits bei der Eröffnung des Depots erheben. Auch das hat problemlos funktioniert. Allerdings hat mir die dahinterliegende Baader Bank jetzt bereits zum zweiten mal meinen beauftragten Depotübertrag des Depots von SC aufgrund fehlender fristgerechter Zulieferung einiger involvierter Parteien storniert. Oder anders gesagt, SC hat nicht geliefert.

    Ich sehe jetzt nur noch die Kündigung des Depots bei SC um an meine ETF zu kommen. Mir fehlt aber das Vertrauen, dass die das hinbekommen.

    Hat jemand Erfahrung mit der Kündigung bei SC und dem daraus resultierenden Depotübertrag?

    Viele Grüße
    Fragender25

  • Kater.Ka 20. Juli 2025 um 18:27

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich hatte sowas 2021 bei höheren Einzahlungsbeträgen und SC nicht. Aber das ist schon 4 Jahre EU-Gängelei her. Du kannst Dir ja mal dashier durchlesen:

    Wobei, nach meinem Verständnis, die abgebende Bank das Geld/den Depotbestand nicht ausgeben darf, wenn sie nicht davon überzeugt ist, dass der Mittelherkunftsnachweis erbracht ist. So lange man diesem Recht glaubt., wäre es auch noch schöner, wenn man einfach das Geld wieder abziehen könnte, obwohl (anscheinend) die Plficht der Bank besteht, die Mittelherkunft nachzuweisen.

    Was sollen denn bitte Lohnabrechnungen und Einkommenssteuernachweise belegen?

    Dass Du Beträge in gewisser Höhe aus Erwerbseinkommen, Selbstsändigkeit, Vermietung o.Ä. (legal) erworben hast. Warum sie beides wollen, ist mir allerdings unklar, die Einkommenssteuernachweise sollten genügen.

    Würdet Ihr SC diese Daten zukommen lassen?

    Im Zweifel ja, da ich keine Lust hätte, dafür einen Anwalt (ohne Rechtschutzversicherung) zu beauftragen, der mir dann vermutlich nicht viel mehr sagen dürfte wie:

    Die Banken haben in Deutschland immer Recht, dürfen sich über geltende Gesetze hinweg setzen und/oder diese nach ihrem Willen auslegen (nicht Anerkennung einer Vorsorgevollmacht ohne zusätzlich, individuelle Bankvollmacht oder hier wohl die eigenmächtige Festsetzug der Beträge für Überweisungen, ab der sie einen Nachweis fordern). Und selbst, wenn Du am Ende vor Gericht gewinnen solltest, kommst Du bis dahin nicht an das Depot heran.

  • Meine Frau und ich haben jeweils einen mittleren fünfstelligen Depotübertrag am Anfang des Jahres von comdirect zu Scalable Capital vorgenommen. Eine Abfrage woher das Geld stammt hat nicht stattgefunden.

  • Hallo Fragender,

    ich habe auch einen Mittelherkunftsnachweis von Scalable Capital hinter mir. Es ging um einen niedrigen sechsstelligen ETF-Wertpapier betrag + fünfstellig Tagesgeld. Der User Fotoman hat eigentlih alles dazu gesagt.

    -Du kannst dein Geld nicht abziehen, da dein Konto bei SC eingeschränkt wurde. Es liegt jetzt an dir zu beweisen, dass dies kein Schwarzgeld ist.

    Hat jemand so etwas schon mal erlebt? Was sollen denn bitte Lohnabrechnungen und Einkommenssteuernachweise belegen?
    Würdet Ihr SC diese Daten zukommen lassen?

    Ich rate dir dringendst alle erforderlichen Dokumente nachzuweisen. Solltest du das nicht tun folgt eine geldwäscheverdachtsmeldung an das Finanzamt, dann darfst du dem FA alles erklären.

    Ich persönlich habe denen meine Steuererklärung und einen Schenkungsvertrag geschickt. Habe nie wieder was von denen gehört.

    Die wollen dich als Kunden ja nicht verlieren, müssen aber schauen das alles rechtens ist. ist dein Einkommen im Bezug zu deinem Vermögen plausibel geht es einfach weiter.

  • Ich rate dir dringendst alle erforderlichen Dokumente nachzuweisen. Solltest du das nicht tun folgt eine geldwäscheverdachtsmeldung an das Finanzamt, dann darfst du dem FA alles erklären.

    Ich persönlich habe denen meine Steuererklärung und einen Schenkungsvertrag geschickt. Habe nie wieder was von denen gehört.

    Die wollen dich als Kunden ja nicht verlieren, müssen aber schauen das alles rechtens ist. ist dein Einkommen im Bezug zu deinem Vermögen plausibel geht es einfach we

    Ich kann es ja noch nachvollziehen, wenn die Bank/der Broker eine Einkommensteuererklärung haben möchte aus der hervorgeht, dass ein Einkommen vorhanden ist. Im Fall von Camping8147 gab es ja wohl auch noch einen Schenkungsvertrag, den er mitliefern konnte.

    Ich frage mich allerdings, wie man die Herkunft von Vermögen nachweisen soll, wenn man dieses schon seit Jahrzehnten besitzt und man z.B. ein Erbe/Schenkung oder was auch immer vor vielen Jahren (Jahrzehnten) erhalten hat und es darüber keine Aufzeichnungen mehr gibt, weil sich in der früheren Vergangenheit niemand dafür interessiert hat.

    Ich könnte z.B. einen größeren Geldeingang aus dem letzten Jahrhundert nicht mehr nachweisen.

  • Ich ... muss ein paar Fragen zu Scalable Capital stellen, mit denen ich ziemliche Probleme habe.

    Ich habe ein Depot bei SC eröffnet, ... direkt 10.000€ auf das Tagesgeldkonto verschoben und einen Depotübertrag von ING gemacht. Das hat soweit auch alles reibungslos funktioniert. Leider bekam ich dann eine Mail von SC mit folgendem Inhalt:

    Vielen Dank für Ihr Vertrauen in Scalable Capital.

    Wir sind aufsichtsrechtlich dazu verpflichtet, im Rahmen der allgemeinen Sorgfaltspflicht die Herkunft der Vermögenswerte unserer Kundschaft abzuklären. Dieser Prozess dient nicht nur der Einhaltung von Vorschriften, sondern auch Ihrer finanziellen Sicherheit.

    Die Thränen fließen! Dieser Prozeß dient wohl primär der Datensammelei durch Scalable Capital.

    Um sicherzustellen, dass Sie Ihr bestehendes Konto weiterhin nutzen können, beantworten Sie bitte die folgenden Fragen und übermitteln Sie uns die entsprechenden Nachweise:

    • Woher stammen die finanziellen Mittel, welche sie kürzlich bei Scalable Capital eingezahlt haben?
    • Woher stammen die finanziellen Mittel, aus welchen Sie die zu Scalable übertragenen Wertpapiere finanziert haben? (nur bei zuvor stattgefundenem Depotübertrag zu beantworten)
    • Was ist der Zweck Ihrer Geldanlage?
    • Aus welcher Quelle stammen Ihre regelmäßigen Einkünfte?

    Entsprechende Nachweise können sein:

    • Einkommensnachweis (Lohn-, Gehalts- oder Rentenbescheinigung der letzten 3-6 Monate)
    • Auszug aus Ihrer letzten Steuererklärung
    • Bei Immobilien: Notariell beglaubigter Kaufvertrag auf den Namen des Kontoinhabers
    • Unterschriebener Darlehens-, Schenkungs- oder Kaufvertrag
    • Erbschaftserklärung, Bescheid des Finanzamtes oder Finanzministeriums
    • Gewinnausschüttung oder Dividendenbeschluss
    • Zusätzlich benötigen wir bei übertragenen Wertpapieren einen Beleg über die Einstandspreise sowie einen Nachweis bzw. Informationen, woher die aufgewendeten finanziellen Mittel stammen.

    Senden Sie die Dokumente bitte an folgende Adresse:

    Offensichtlich ist Scalable Capital eine ziemlich neugieriger Verein.

    Ich versuche traditionell, mein Anlagegeld vom laufenden Geld getrennt zu halten. Ich hatte jahrzehntelang mein Depot bei einer Bank, der ich nur minimale Auskünfte über meine Person erteilt hätte. Die haben dann ständig gebohrt (allerdings vergebens), wollten meinen Arbeitgeber wissen, wollten meinen Verdienst wissen, wollten immer mal wieder mit mir über meine Anlagen sprechen. Grund: Vertriebsinteresse, nichts sonst. Sie haben die erwünschten Informationen letztlich nicht aus mir herausgekriegt.

    Das obige ist eine besonders perfide Methode: Man gibt vor, daß diese Datensammelei gesetzlich vorgeschrieben sei (in der Hoffnung, daß der brave Untertan dann mitspielt). Ich würde es mit mir nicht machen lassen.

    Nachdem ich erklärt habe, dass es sich dabei meine Ersparnisse für meinen Ruhestand handelt, die ich über Jahre angespart habe und erst seit 2018 in ETF investiere (eine größere Summe und Sparplan), wollten sie nur noch die letzten drei Lohnabrechnungen sowie die Einkommensteuerbescheide von mir.

    Hat jemand so etwas schon mal erlebt? Was sollen denn bitte Lohnabrechnungen und Einkommenssteuernachweise belegen?

    Sie sollen die Neugier von Scalable Capital befriedigen. Je mehr man über einen Kunden weiß, desto besser kann man ihn vertrieblich bearbeiten. Es muß noch nicht einmal ein konkreter Grund dahinterstehen. Im Rahmen von Big Data sammelt man alle Daten, die man kriegen kann. Was man hinterher damit macht, braucht zum Zeitpunkt der Sammelei noch nicht festzustehen.

    Würdet Ihr SC diese Daten zukommen lassen?

    Ich würde das nicht, würde vermutlich meinerseits versuchen, mich von einem solchen Anbieter zu lösen. Muß man natürlich im Einzelfall sehen. Könnte schon sein, daß man sein Eigentum von Scalable Capital herausklagen muß. Mir wäre es das vermutlich wert.

    Ich habe daraufhin ein Depot bei Smartbroker+ eröffnet, die die allgemeine Abfrage zu meiner finanziellen Situation bereits bei der Eröffnung des Depots erheben. Auch das hat problemlos funktioniert. Allerdings hat mir die dahinterliegende Baader Bank jetzt bereits zum zweiten Mal meinen beauftragten Depotübertrag des Depots von SC aufgrund fehlender fristgerechter Zulieferung einiger involvierter Parteien storniert. Oder anders gesagt, SC hat nicht geliefert.

    Mit dieser allgemeinen Beschreibung kann ich nichts anfangen. Was hast Du da genau gemacht? Einen Depotübertrag beauftragt, den Scalable Capital nicht ausgeführt hat?

    Noch steht die Baader Bank als Depotbank hinter Scalable Capital (das wird sich im Verlauf des Jahres ändern). Noch gibt es mit dem Ombudsmann der deutschen Banken eine Stelle, die gerade solche Beschwerden behandelt. Meines Wissens macht die BaFin etwas Ähnliches, drücke sich aber gern um Entscheidungen.

    Sollte tatsächlich ein Depotübertrag verschleppt worden sein, würde ich mich umgehend an den Ombudsmann wenden. Mir wäre die Sache im Zweifelsfall auch eine Klage wert.

    Ich habe auch einen Mittelherkunftsnachweis von Scalable Capital hinter mir. Es ging um einen niedrigen sechsstelligen ETF-Wertpapier-Betrag + fünfstellig Tagesgeld. Der User fotoman hat eigentlich alles dazu gesagt.

    Du kannst dein Geld nicht abziehen, da dein Konto bei SC eingeschränkt wurde. Es liegt jetzt an dir zu beweisen, dass dies kein Schwarzgeld ist.

    Ich rate dir dringendst, alle erforderlichen Dokumente nachzuweisen. Solltest du das nicht tun folgt eine Geldwäscheverdachtsmeldung an das Finanzamt, dann darfst du dem FA alles erklären.

    Ich hätte kein Problem damit, dem Finanzamt die Mittelherkunft zu erklären. Das ist eine Behörde; das Finanzamt ist seit Jahrzehnten über meine finanziellen Verhältnisse im Bilde - allerdings in einer geordneten Form. Beispielsweise gilt hier das Steuergeheimnis. Ich würde bei allem Vorbehalt meinem Finanzamt eher vertrauen als einem Startup.

    Straftatbestände müssen die Ermittlungsbehörden im Einzelfall nachweisen. Das ist ein Grundpfeiler jedes Rechtsstaates. Ich werde nicht freiwillig einer Beweislastumkehr zustimmen.

  • Noch steht die Baader Bank als Depotbank hinter Scalable Capital (das wird sich im Verlauf des Jahres ändern).

    Da er schreibt "Ich habe ein Depot bei SC eröffnet und direkt 10.000€ auf das Tagesgeldkonto verschoben" ging ich davon aus, dass dies 2025 geschehen ist. M.W.n. erhalten Neukunden seit 2025 nur noch den SC-Broker mit einem Verrechnungskonto bei der Deutschen Bank.

    Der Ombudsmann mag natürlich auch einen Versuch wert sein.

  • Hallo und vielen Dank für die zahlreichen Antworten, die auch leider weitere Fragen aufwerfen. Allerdings helfen sie mir auch mir eine Meinung zu bilden.

    Wobei, nach meinem Verständnis, die abgebende Bank das Geld/den Depotbestand nicht ausgeben darf, wenn sie nicht davon überzeugt ist, dass der Mittelherkunftsnachweis erbracht ist. So lange man diesem Recht glaubt., wäre es auch noch schöner, wenn man einfach das Geld wieder abziehen könnte, obwohl (anscheinend) die Plficht der Bank besteht, die Mittelherkunft nachzuweisen.

    Das verstehe ich leider nicht. Bei dem angegebenen Link geht es m.E. nur um Geldwäsche bei Überweisungen.

    Die Geldwäscheprüfung hat doch für meine ETF bereits beim Kauf stattgefunden. Meine Hausbank hat seinerzeit für mich einen größeren Betrag zu Onvista überwiesen, ich habe davon ETF gekauft und Onvista hat regelkonform mit mir geklärt woher das Geld kam. Dann habe ich das Depot wegen der Schliessung von Onvista zur ING übertragen. Das war alles kein Problem und bei keinem der 3 involvierten Unternehmen hat die Geldwäscheprüfung angeschlagen.

    Erst jetzt, weil ich dachte SC wäre gut und hat die besseren Konditionen, insbesondere weil ich in absehbarer Zeit mit dem Auszahlen des Depots beginne, hat SC irgendwelche Bedenken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dafür eine rechtliche Basis gibt, zumal es offensichtlich erst bei 6 stelligen Depotwerten durchgeführt, wie ich den Antworten entnehmen kann.

    Und warum eine Einkommensteuererklärung, die viel zu viele Informationen enthält, die SC gar nichts angehen (Datenschutz!), als Beweis dafür gelten soll, dass ich kein Geld wasche kann ich auch nicht nachvollziehen.

    Mir liegt übrigens kein offizielles Schreiben vor, dass mein Depot jetzt irgendwie eingeschränkt wäre und was konkret "eingeschränkt" bedeuten soll. Ich habe nur die Anfrage oben.

    Ich rate dir dringendst alle erforderlichen Dokumente nachzuweisen. Solltest du das nicht tun folgt eine geldwäscheverdachtsmeldung an das Finanzamt, dann darfst du dem FA alles erklären.

    Dem Finanzamt muss ich da wahrscheinlich nicht viel erklären. Die haben meine Steuererklärungen sowieso.

    Die wollen dich als Kunden ja nicht verlieren, müssen aber schauen das alles rechtens ist. ist dein Einkommen im Bezug zu deinem Vermögen plausibel geht es einfach weiter.

    Die haben mich als Kunden schon verloren, als sie mir diese Mail geschickt haben.

    Mit dieser allgemeinen Beschreibung kann ich nichts anfangen. Was hast Du da genau gemacht? Einen Depotübertrag beauftragt, den Scalable Capital nicht ausgeführt hat?

    Ich habe bei Smartbroker+ einen Depotübertrag von SC zu Smartbroker+ beauftragt, der von der Baader Bank irgendwann mit der Begründung "aufgrund fehlender fristgerechter Zulieferung einiger involvierter Parteien" storniert wurde. Sollte ich den Depotübertrag weiterhin wünschen könnte ich ihn noch einmal beauftragen. Beim 2. Versuch kam das gleiche Ergebnis. Kein Übertrag.

    Da er schreibt "Ich habe ein Depot bei SC eröffnet und direkt 10.000€ auf das Tagesgeldkonto verschoben" ging ich davon aus, dass dies 2025 geschehen ist.

    Richtig, das fand alles dieses Jahr statt. Gemäß dem Impressum (https://de.scalable.capital/impressum) von SC ist die BaFin und die Deutsche Bundesbank für Beschwerden und Streitschlichtung zuständig.

    Ich sehe derzeit nur folgende Möglichkeiten um mit meinem Depotübertrag weiter zu kommen:

    1. Ein freundlicher Anruf beim Support von SC mit der Frage, was ich tun kann, damit sie mein Depot übertragen.

    2. Eine Beschwerde bei der BaFin/Deutsche Bundesbank, dass der Depotübertrag nicht funktioniert.

    3. Kündigung des Depots, in der Hoffnung, dass meine ETF dann nicht im Nirwana verschwinden.

    Habt Ihr noch irgendwelche Vorschläge/Erfahrungen für mich? Insbesondere Erfahrungen zur Kündigung würden mich interessieren.

    Vielen Dank für Euer Interesse und die Antworten!

    Viele Grüße
    Fragender25

  • Da er schreibt "Ich habe ein Depot bei SC eröffnet und direkt 10.000€ auf das Tagesgeldkonto verschoben", ging ich davon aus, dass dies 2025 geschehen ist. M.W.n. erhalten Neukunden seit 2025 nur noch den SC-Broker mit einem Verrechnungskonto bei der Deutschen Bank.

    Der Ombudsmann mag natürlich auch einen Versuch wert sein.

    Hast recht.

    Ich muß meinen Vorschlag zurückziehen: Der Ombudsmann ist für Scalable Capital selbst nicht zuständig. Reicht man trotzdem einen Schlichtungsfall ein, bekommt man ihn zurück mit dem Hinweis der Nicht-Zuständigkeit.

  • Die Geldwäscheprüfung hat doch für meine ETF bereits beim Kauf stattgefunden. Meine Hausbank hat seinerzeit für mich einen größeren Betrag zu Onvista überwiesen. Ich habe davon ETF gekauft und Onvista hat regelkonform mit mir geklärt, woher das Geld kam.

    Vermutlich haben sie das noch nicht einmal. Ein normaler Angestellter kann 10.000 € erspart haben. Ich habe in Jahrzehnten keine einzige Anfrage wegen Geldwäsche bekommen.

    Der wichtig aussehende und sich vermutlich wichtig nehmende Rechtsanwalt in dem Link von oben erklärt bedeutungsschwanger, daß es für den Verdacht der Geldwäsche keine Untergrenze gebe (Doch, gibt es: 0,01 €). Das Justizsystem dieses Landes schafft es nicht, Milliardenbetrüger zeitgerecht vor Gericht zu bringen, aber an den Kleinen arbeitet es sich ab.

    Wie oben bereits geschrieben: Für mich ist das eine ziemlich prinzipielle Frage meiner Bürgerrechte. Deutschland versteht sich noch als freiheitlicher Rechtsstaat. Ich bin der Auffassung, daß man der Erosion der Bürgerrechte entgegentreten sollte, gerade selbsternannten Hilfsstaatsanwälten gegenüber, die in vorauseilendem Gehorsam eventuell bestehende Vorschriften überscharf auslegen.

    Ich darf an dieser Stelle an das Megathema dieses Forums erinnern, nämlich die Schenkungssteuer. Auch hier gibt es im Gesetzestext keinerlei Untergrenze: Dem Buchstaben des Gesetzes zufolge muß man dem Finanzamt melden, wenn man seinem Kind ein Eis spendiert. Das tut natürlich keiner, und die Behörden hätten selbst mit aller KI nicht genügend Kapazität, Verstöße gegen diese Vorschrift zu ahnden. Aber selbsternannte Hilfsstaatsanwälte könnten hier mit Verweis auf den Gesetzestext einhaken.

    Erst jetzt, [...] hat SC irgendwelche Bedenken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dafür eine rechtliche Basis gibt, zumal es offensichtlich erst bei 6 stelligen Depotwerten durchgeführt, wie ich den Antworten entnehmen kann.

    Scalable Capital wird sich von dieser Überlegung vermutlich nicht beeindrucken lassen.

    Und warum eine Einkommensteuererklärung, die viel zu viele Informationen enthält, die SC gar nichts angehen (Datenschutz!), als Beweis dafür gelten soll, dass ich kein Geld wasche, kann ich auch nicht nachvollziehen.

    Du kannst heute nicht mehr sicher sein, daß Du überhaupt mit einem Menschen kommunizierst, mal ganz davon abgesehen, daß auch ein Mensch auf der anderen Seite lediglich nach Schema F handeln würde. Die wollen Deinen Arbeitgeber wissen, wollen Deine Lohnabrechnungen sehen und Deine Einkommensteuerbescheide. Solange sie die nicht haben, sperren sie Dir Dein Konto.

    Wäre ich in Deiner Lage, würde ich mir überlegen, wie lange ich darauf verzichten könnte, die fraglichen Papiere zu handeln. Ich würde mir überlegen, ob mir dadurch ein Schaden entstehen könnte und wie groß dieser eventuell wäre. Vermutlich würde ich ziemlich schnell zu einem Rechtsanwalt gehen, auch wenn der mich mein Geld kosten würde.

    Dabei kommt es aber ziemlich aufs Detail an. Wenn Dich die Aktion wirtschaftlich in Not bringen würde, verzichtet man besser aufs Prinzip.

    Natürlich würde ich die Geschäftsbeziehung beenden, sobald ich mein Eigentum losgeeist hätte. Das dürfte ja wohl klar sein.

    Mir liegt übrigens kein offizielles Schreiben vor, dass mein Depot jetzt irgendwie eingeschränkt wäre und was konkret "eingeschränkt" bedeuten soll. Ich habe nur die Anfrage oben.

    Wenn ich Dich recht verstanden habe, hat Scalable Capital den Übertrag der Papier auf eine andere Depotbank schon zweimal abgelehnt.

    Vielleicht könnte man die Leute mal anschreiben, welche Aufträge sie im Detail nicht ausführen wollen oder sie fragen, inwieweit die Kenntnis Deines Arbeitgebers geeignet ist, den Verdacht der Geldwäsche zu zerstreuen. Erfahrungsgemäß wirken solche Schreiben allerdings besser mit dem Briefkopf einer Kanzlei.

    Erfreulicherweise habe ich mich mit Geldwäsche noch nicht beschäftigen müssen. Wenn ich das richtig lese, muß die Meldung einer verdächtigen Transaktion umgehend erfolgen. Das Konto des Verdächtigen darf dann drei Tage lang gesperrt werden. Sollte die Geldwäscheverfolgungsbehörde (Financial Intelligence Unit) die Transaktion nicht untersagen, muß das Konto nach Ablauf der Frist wieder freigegeben werden.

    Drei Tage sind für die üblichen Bearbeitungsfristen eines Neo-Brokers praktisch nichts. Ich könnte mir vorstellen, daß ich meine Depotbank unter Hinweis auf diese Frist ausdrücklich dazu auffordern würde, meine Transaktion zu melden, weil sich die Depotbank dann nämlich ins Unrecht setzt, wenn sie nach der zu erwartenden Nicht-Untersagung der Transaktion durch die Geldwäscheverfolgungsbehörde meine Transaktion immer noch nicht ausführt. Ich würde nicht vergessen, meiner Noch-Depotbank rechtliche Konsequenzen anzukündigen, wenn sie dann immer noch mauert. Sowas sollte man allerdings nur dann schreiben (oder schreiben lassen), wenn man im Bedarfsfall dann auch wirklich Butter bei die Fische macht.

    Ich sehe derzeit nur folgende Möglichkeiten um mit meinem Depotübertrag weiter zu kommen:

    1. Ein freundlicher Anruf beim Support von SC mit der Frage, was ich tun kann, damit sie mein Depot übertragen.

    2. Eine Beschwerde bei der BaFin/Deutsche Bundesbank, dass der Depotübertrag nicht funktioniert.

    3. Kündigung des Depots, in der Hoffnung, dass meine ETF dann nicht im Nirwana verschwinden.

    1. dürfte zwecklos sein. Anrufe sind ohnehin rechtlich Schall und Rauch, ein Hotline-Mitarbeiter dürfte keinerlei Kompetenz haben.

    2. würde ich erwägen.

    3. ohnehin. Die Papiere werden nicht im Nirwana verschwinden. Zugriff darauf hast Du jetzt ohnehin für eine unabsehbare Zeit nicht.

    Ich habe früher der Einfachkeit halber nur 1 Depot gehabt (Keep it simple). Mittlerweile habe ich mehrere und habe meine Anlagen auch verteilt, wenngleich ein Depot noch das mit Abstand dickste ist. Mehrere Depots zu haben, halte ich mittlerweile für ein Sicherheitsmoment für den Fall, daß ein Broker einen Rappel bekommt (etwa dergestalt, wie Du es beschreibst).

    Viel Glück mit Scalable Capital (Und bitte berichte dann, wie die Sache ausgegangen ist)!

    :)

  • Hallo nochmal,

    Wenn ich Dich recht verstanden habe, hat Scalable Capital den Übertrag der Papier auf eine andere Depotbank schon zweimal abgelehnt.

    Das kann ich so nicht sagen. Es gab keine Kommunikation von Seiten SC zu dem Depotübertrag und die Baader Bank auf der Gegenseite hat genau die genannte Formulierung "aufgrund fehlender fristgerechter Zulieferung einiger involvierter Parteien" genutzt. Es könnte theoretisch auch sein, dass SC es einfach nur nicht zeitnah geregelt bekommt. Ich glaube schliesslich an das gute im Menschen und Unternehmen! ;)

    Ich habe früher der Einfachkeit halber nur 1 Depot gehabt (Keep it simple). Mittlerweile habe ich mehrere und habe meine Anlagen auch verteilt, wenngleich ein Depot noch das mit Abstand dickste ist. Mehrere Depots zu haben, halte ich mittlerweile für ein Sicherheitsmoment für den Fall, daß ein Broker einen Rappel bekommt (etwa dergestalt, wie Du es beschreibst).

    Das sehe ich auch so.

    Viele Grüße
    Fragender25