Hallo zusammen,
am Montag las ich in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen ausführlichen Bericht über den digitalen Euro, der einige wichtige Aspekte und mögliche Risiken aufzeigte. - „Bargeld im Smartphone“ - Die Einführung eines digitalen Euros ist ein Thema, das mich schon länger beschäftigt, vor allem, weil er weitreichende Auswirkungen auf unser Finanzsystem haben könnte. Der digitale Euro würde eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) darstellen, die von der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgegeben wird. Er wäre also eine digitale Version des Euros und könnte in Zukunft eine Alternative zu Bargeld und bestehenden digitalen Zahlungsmethoden bieten.
Für mich klingt das zunächst nach einer vernünftigen Antwort auf die zunehmende Digitalisierung und die Bedrohung durch ausländische digitale Währungen. Die EZB könnte mit dem digitalen Euro sicherstellen, dass die Eurozone auch im digitalen Zahlungsverkehr nicht den Anschluss verliert. Besonders interessant finde ich die Vorstellung, dass der digitale Euro nicht nur von Unternehmen, sondern auch von Privathaushalten genutzt werden kann – er könnte also wie eine Art digitales Bargeld fungieren.
Allerdings gibt es auch einige Risiken, die mit der Einführung des digitalen Euros verbunden sind, und das ist für mich besonders wichtig zu berücksichtigen. Ein zentrales Risiko ist die sogenannte Disintermediation. Das bedeutet, dass die Banken als Finanzintermediäre an Bedeutung verlieren könnten. Wenn Menschen ihr Geld direkt bei der Zentralbank halten, anstatt es bei Geschäftsbanken anzulegen, könnte das die Finanzierungsbasis der Banken stark beeinträchtigen. Das wiederum könnte zu einer Verringerung der Kreditvergabe führen und so die Wirtschaft destabilisieren. Das ist ein Szenario, das ich nicht unterschätzen würde.
Ein weiteres Thema, das mich nachdenklich stimmt, ist die Privatsphäre. Der digitale Euro könnte es theoretisch ermöglichen, jede einzelne Transaktion nachzuvollziehen. Zwar wäre das in Bezug auf die Bekämpfung von Geldwäsche und illegalen Aktivitäten ein Vorteil, aber ich frage mich, inwieweit dies zu einer verstärkten Überwachung der Bürger führen würde. Es bleibt abzuwarten, wie die EZB hier eine Balance zwischen Sicherheit und Datenschutz finden möchte, aber das ist definitiv ein Punkt, den ich im Blick behalten würde.
Und natürlich gibt es noch das Thema Cybersicherheit. Der digitale Euro würde auf einer hochkomplexen digitalen Infrastruktur basieren, und wie wir wissen, sind solche Systeme nie vollkommen sicher. Ein erfolgreicher Cyberangriff könnte das Vertrauen in die Währung zerstören und möglicherweise auch das gesamte Finanzsystem destabilisieren. Die Frage ist, ob die EZB genügend Vorkehrungen trifft, um sich gegen solche Bedrohungen abzusichern.
Insgesamt finde ich die Idee des digitalen Euros spannend und auch notwendig, wenn man die digitale Entwicklung im Finanzwesen berücksichtigt. Aber ich sehe auch die Risiken und die Herausforderungen, die mit seiner Einführung verbunden sind. Wie die EZB mit diesen Herausforderungen umgeht, wird entscheidend sein, um den digitalen Euro zu einem Erfolg zu machen, ohne die Stabilität des Bankensystems oder die Privatsphäre der Bürger zu gefährden. Was bis jetzt geplant ist hört sich m.E. gut an.
LG