Versicherungsumfang private Haftpflicht vs. Maklerauskunft

  • Hallo,

    ich habe hier ein sehr spezielles Thema zur Privathaftpflicht, vielleicht hatte das jemand schon für sich geklärt oder es gibt hier einen Experten?

    Wir vermieten eine Ferienwohnung (Einliegerwohnung) in unserem selbstgenutzten Einfamilienhaus und dazu ein Ferienhaus neben unserem Wohnhaus wochenweise an Feriengäste. Meine Frau ist zu 70% im Angestelltenverhältnis. Wir haben kein Gewerbe angemeldet und bieten keine Verpflegung etc. an. Das Einkommen aus Vermietung und aus nichtselbständiger Tätigkeit ist etwa 1:1.

    Lt. meinem Makler könnte das gewerblich sein und daher nicht im Rahmen meiner Haftpflichtversicherung (derzeit bei der Haftpflichtkasse) abgedeckt sein. Er empfiehlt dringend den Abschluss einer Gewerbehaftpflicht, die mich wohl einige hundert Euro zusätzlich kosten würde. Bei der Haftplichtkasse ist wohl die Vermietung eines Ferienhauses ausgeschlossen, daher bin ich auf einen anderer Versicherer gekommen (Degenia):

    Lt. Rückfrage bei dem Versicherer: "Korrekt. Die Deckung gilt bedingungsgemäß für ein vermietetes nicht selbstgenutztes Ferienhaus".

    Ich verstehe nicht, warum es explizit in den Versicherungsbedingungen eingeschlossen ist, dann aber wieder mit dem Ausschluss jeder Privathaftpflichversicherung "nicht für gewerbliche Zwecke" wieder ausgeschlossen zu werden. Was allerdings die Argumentation meines Maklers wäre.

    Könnte hier die Kurzzeitvermietung, statt langfristiger Vermietung das ausschlaggebende Thema sein? Aber "Ferienwohnung" und "Ferienhaus" sind doch eindeutige Hinweise auf kurzzeit Vermietung, oder nicht?

    • Gibt es hier Erfahrungen bzw. jemanden aus der Versicherungsbranche, der mir weiterhelfen könnte?
    • Alternativ: Wie kann ich das Thema sonst klären?

    Von meinem Makler hätte ich mir zumindest erwartet, dass er das verbindlicher recherchiert. Es gabe einen Schriftwechsel mit der Haftpflichtkasse, bei dem aber beide aneinander vorbeigeschrieben hatten und den er auch nicht mehr zu Ende geführt hat. Oder zumindest, dass er bei einer anderen Versicherung (wie z.B. Degina) die Deckung konkret anfrägt, wenn er mit der Haftplichtkasse nicht weiterkommt. Das muss doch für einen Makler eindeutig zu klären sein?!

    Ich habe dann selbst mit verschieden Versicherungen gesprochen. Dabei ist mir aufgefallen dass a) das Ferienhaus bei der Haftpflichtkasse gar nicht eingeschlossen ist und b) dass es bzgl. meiner Interrisk Unfallversicherung durch Tarifwelchsel auf neuen Tarif ca. 10%-15% Beitragsreduzierung gäbe (ohne Leistungsreduzierung). Muss mir das erst auffallen?

    Ich war eigentlich immer ganz zufrieden mit meinem Makler und ich versteh mich sonst gut mit ihm (er hat auch sehr viele Spitzenbewertungen). Gut wurde allerdings auch nur 2 Schäden in 10 Jahren reguliert. Aber was ist davon zu halten? Bin ich hier das Problem, da ich meinem Makler nicht vertraue?

    Überlege schon wieder alles selber zu machen bzw. über Plattformen wie mr-money zu gehen.

    Dank Euch!

  • Physics 22. November 2025 um 17:38

    Hat den Titel des Themas von „Versicherungsumfang private Haftpflicht“ zu „Versicherungsumfang private Haftpflicht vs. Maklerauskunft“ geändert.
  • Hallo Physics,

    in meinen Versicherungsbedingungen der Haftpflichtkasse steht zum Thema Ferienwohnungen:

    A I 4. „aus der Vermietung von a) zwei Wohneinheiten oder bis zu einem Bruttojahresmietwert von 30.000 Euro (Einfamilienhäuser mit Einliegerwohnung oder Mehrfamilienhäuser) im selbst genutzten Risiko (Postanschrift 1 private Anschrift des VN). Wird die Anzahl und der Betrag überschritten, entfällt die Mitversicherung….“

    Was steht denn in Ihren Bedingungen?

    Nun muss man ein Ferienhaus nicht direkt mit einer Ferienwohnung gleichsetzen, aber einen Ausschluss habe ich nicht gefunden. Eine einzelvertragliche Regelung kann man zumindest anfragen, auch wenn Sie über 30k kommen sollten. Schildern Sie der Haftpflichtkasse Ihre Risikosituation und bitten um explizite Mitversicherung.

    Was Sie hier zu Ihrem Makler schreiben, lässt sich am einfachsten mit Provisionshunger erklären. Es ist inzwischen bei vielen PHV- Versicherern Standard, dass sie bestimmte öfter vorkommende Nebentätigkeiten in der PHV mitversichern und keine separate Gewerbe- HV benötigt wird. Wenn die Haftpflichtkasse sich weigert, dann eben ein anderer.

    Sie sollten sich überlegen, entweder den Makler zu wechseln. Ich vermute, er betreut als provisionsträchtigste Sparte Ihre Wohngebäudeversicherung. Mit dem „Pfund“ können Sie bei anderen Maklern punkten. Nur eine PHV allein ist nicht kostentragend. Oder, Sie kümmern sich allein um Ihre Versicherungen. So schwer ist es nicht.

    Gruß Pumphut

  • Was ist denn das für ein „Makler“ ?

    Hat bei google fast 100 Bewertungen mit 5.0 Sternen und Betreut alle meine Sachversicherungen. Weiß auch nicht warum das gerade so läuft.

    Hallo Physics,

    in meinen Versicherungsbedingungen der Haftpflichtkasse steht zum Thema Ferienwohnungen:

    Das mit dem Ferienhaus hab ich geklärt, versichert sind Ferienwohnungen aber keine Ferienhäuser (lt. Auskunft Sachbearbeiter). In den Bedingungen steht dazu ebenfalls Ferienhäuser aber nur unter 'eigengenutzt'. Alternative lt. Auskunft Haftpflichtkasse: Zusätzliche Gebäudehaftpflicht für ca. 50 EUR für das Ferienhaus.

    Sie sollten sich überlegen, entweder den Makler zu wechseln. Ich vermute, er betreut als provisionsträchtigste Sparte Ihre Wohngebäudeversicherung. Mit dem „Pfund“ können Sie bei anderen Maklern punkten. Nur eine PHV allein ist nicht kostentragend. Oder, Sie kümmern sich allein um Ihre Versicherungen. So schwer ist es nicht.

    Ja, so sehe ich das auch.

    Betreut bei mir Gebäude, Hausrat, 4xUnfall, Haftpflicht und Rechtsschutz im Gesamtvolumen von 1.700 EUR.

    Ist es denn bei jedem Makler so, dass versucht wird die Prämien hoch zu halten? Wollte immer schon mal Versicherungsschutz etwas reduzieren und Beitrag einsparen, aber mein jetziger Makler hat es immer verstanden mich zu überzeugen das so zu lassen. Klar, ist ja sein Verdienst, nervt mich aber zunehmend.

    Vorher hatte ich schon fast die gleichen Policen wie jetzt selbst ausgesucht, also Interrisk, Haftpflichtkasse, Auxilia. Nur die Unfallversicherungen (Interrisk) und Hausrat (Maklerpolice) wurden aktiv beraten.

    Vorher hatte ich das selber gemacht (bis runter auf Ebene der Versicherungsbedingungen). Vorauswahl Onlinevergleich inkl. Maklertarife und Beratung mit mr-money, hab ich gute Erfahrungen gesammelt. Leider betreuuen sie keine Verträge, so wie es ein Makler vor Ort machen würde im Schadenfall.

    Hätte vor Ort jetzt nochmal einen anderen Makler den ich kontaktieren könnte. Oder ich mach es selbst, wie früher in Kombination mit mr-money. Allerdings hätte ich schon trotzdem Interesse an einen guten Makler, dem z.B. auch auffällt, dass es ein Tarifupdate gibt etc. Dazu bin ich trotzdem noch verunsichert, bzgl. Deckungsumfang und meine Hoffnung wäre, dass mir ein anderer Makler hier wieder Klarheit verschafft.