Erfahrungen mit VanEck Defense UCITS ETF USD A

  • Liebe Community,

    ich bin seit rund zwei Monaten Neuling im Brokergeschäft und damit noch lernend. :) Nachdem ich mich ein wenig mit der Thematik beschäftigt habe, um ganz heftige Fehler zu vermeiden - klar noch Laienniveau - habe ich mit längerfristigem Anlageziel eine Einmaleinlage in den Amundi MSCI World SWAP II UCITS ETF investiert sowie eine Einmaleinlage in den VanEck Defense UCITS ETF USD A.

    Bei dem Van Eck habe ich mich ein wenig von der "Euphorie" im Rüstungsbereich (klar, der Anlagebereich ist ethisch umstritten) leiten lassen und mit der Aussicht, dort ggf. kurzfristig ein wenig Gewinn zu machen. Als Laie fehlte mir dort wohl ein wenig der Blick eines erfahrenen Brokers auf die Kursentwicklung.:rolleyes: Ich bin nicht so blauäugig zu viel Geld in einen solch volatilen Bereich zu investieren, aber natürlich könnten die Verluste schon wehtun.

    Meine konkrete Frage: wie schätzt Ihr so die Entwicklung ein? Ich habe am 25.10.25 zu 55,07 € gekauft. Da hatte der ETF eine tolle Entwicklung, jetzt steht er bei rund 50 € und der Kursverlauf zeigt in den letzten Wochen eine Seitwärtsbewegung mit Aufs und Abs. Einige sagen der Bereich war schon überbewertet, andere sagen die Rüstungsausgaben werden hochbleiben. Das Geld brauche ich jetzt auch nicht. Also liegen lassen statt mit Verlust raus?

    Danke für Erfahrungen und Einschätzungen!:)

    Gruß

    OliD

  • Kater.Ka 16. Dezember 2025 um 16:52

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo OliD , ich bin zwar kein Broker, und du auch nicht. Ein Broker ist nämlich ein Finanzdienstleister, über den man bspw. Wertpapiere an der Börse kaufen kann ;)

    Aber zu deiner Frage: Dein Rüstungs-ETF ist eine klassische Sektor-Wette, in diesem Fall eine Wette auf die Rüstungsindustrie. Davon rate ich grundsätzlich ab, nicht von Rüstungsaktien oder Rüstungs-ETF im Speziellen, sondern von solchen Branchen- oder Sektor-Wetten im Allgemeinen. Ob dieser ETF künftig steigen oder fallen wird, bzw. ob der Sektor "Rüstung" sich besser oder schlechter entwickeln wird als der allgemeine Aktienmarkt, kann ich dir nicht sagen. Das kann niemand. Und jeder der etwas anderes behauptet, hat entweder keine Ahnung oder lügt. Oder er hat Insiderwissen, und dessen Weitergabe wäre verboten. Rational betrachtet gibt es somit nur eine sinnvolle Antwort: verkauf das Ding und investiere dein Geld einfach breit gestreut in den weltweiten Aktienmarkt, ohne Übergewichtung einer einzelnen Branche.

  • Hallo OliD

    vorab der guten Ordnung halber: Ich bin nur Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Themen Interessierter mit zudem ein bißchen eigenen Erfahrungen (investiere seit gut 50 Jahren aktiv u. a. in Aktien und Immobilien).

    In dem Kontext

    Als Laie fehlte mir dort wohl ein wenig der Blick eines erfahrenen Brokers auf die Kursentwicklung ...

    Ein Broker ist - meines Wissens - eine (unabhängige) Person oder Firma, die auf fremde Rechnung Finanztransaktionen durchführt - bei Dir liest sich das für mich fast eher so, als tätigst Du als Anfänger und Kleinanleger mit eigenem Geld (sprich auf eigene Rechnung) Finanzanlagen bzw. Kapitalmarktanlagen.

    Nur am Rande in dem Zusammenhang:

    habe ich mich ein wenig von der "Euphorie" im Rüstungsbereich (klar, der Anlagebereich ist ethisch umstritten) leiten lassen und mit der Aussicht, dort ggf. kurzfristig ein wenig Gewinn zu machen.

    Zum einen: Euphorie in dem Bereich "private Finanzen" ist selten ein guter Ratgeber. Zum anderen: Werden solche Trends in der breiteren Öffentlichkeit diskutiert (und/oder sind dorthin diffundiert) ist die Chance auf einen eventuellen Profit aus dem Trend in der Regel - für den Durchschnittsanleger jedenfalls - schon meist vorbei.

    Ganz generell ist mein Eindruck eher, daß es für Dich zielführender sein könnte, Dich erstmal mit den unverzichtbaren Grundlagen (Basics) bei dem Thema "private Finanzen" zu beschäftigen - angefangen von A wie Altersvorsorge bis hin zu V wie Vermögensaufbau und V wie Versicherungen (wobei das adäquate Versichern existenzieller Risiken vor jedem Anlegen oder Investment erfolgen sollte).

    Und dann erst danach aufgrund eines finanziellen individuellen Gesamtkonzepts inkl. dazu passendem Finanzplan in bestimmte und passende Vehikel (Produkte) zu sparen bzw. regelmäßig zu investieren und/oder in ein solches Konzept hinein passende Einmalanlagen zu tätigen.

    In dem Bereich letzte Schritte der finalen Umsetzung (konkrete Investments tätigen) vor den ersten Schritten (Grundlagen verstehen, existenziell wichtige Versicherungen abschließen/checken, adäquate Rücklage schaffen, objektive Risikotragfähigkeit und subjektive Risikobereitschaft (Risikotoleranz) definieren, persönlich passende Asset-Allocation festlegen (Gewichtung "risikoarme" vs "risikoreiche" Anlagen), Zweck/Ziel der Anlage(n), Anlagehorizont definieren usw.) zu unternehmen, dürfte wenig sinnvoll und effizient sein.


    Dir gute Gedanken und danach ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Das ist doch der Klassiker: Du bist vor anderthalb Monaten auf einen Trend aufgesprungen, der bis vor etwa sechs bis neun Monaten eine fette Rendite gebracht hast. Ich sehe keine Entwicklung, die für eine Wiederholung dieses Effekts spricht.

    Ich würde den loswerden wollen. Wird vielleicht was, aber ist dann halt ein Zock.

  • Rational betrachtet gibt es somit nur eine sinnvolle Antwort: verkauf das Ding und investiere dein Geld einfach breit gestreut in den weltweiten Aktienmarkt, ohne Übergewichtung einer einzelnen Branche.

    (nachträglich gefettet von mir)

    Da über den Fragenden so gut wie fast nichts bekannt ist (Alter, Einkommen, Beruf, Vermögensstatus, Altersvorsorgeansprüche, Ziel und Zwecks der Anlage, Anlagehorizont, objektive Risikotragfähigkeit, subjektive Risikobereitschaft (Risikotoleranz) usw. scheint mir die obige Einlassung etwas undifferenziert.

    Fraglos sind Aktien auf lange Sicht die renditeträchtigste Anlageklasse (von diversen Anlageklassen - es gibt noch andere) und ein Investment via ETFs in den weltweiten Aktienmarkt ein probates, pflegeleichtes und kostengünstiges Vehikel, bei dem es aber natürlich das "Volatilitätsrisiko" objektiv zu verkraften und subjektiv auszuhalten gilt. Ob es dabei dann rational betrachtet nur eine sinnvolle Antwort geben kann, scheint mir eher fraglich sprich von der individuellen Situation und Haltung bzw. Zielen abhängig. Dazu ist aber hier kaum bis fast nichts bekannt ...

    Wer beispielsweise in absehbarer Zeit Wohneigentum anstrebt (sei es Eigenheim oder ETW), eine Selbständigkeit und/oder Firmengründung plant, des Geldsystem (Fiat-Money) im Allgemeinen und/oder dem Experiment einer Einheitswährung (Euro) im Speziellen etwas kritischer gegenübersteht, über den simplen Vermögensaufbau oder die Altersvorsorge hinaus weitergehende Ziele anstrebt (Stichwort: Finanzielle Unabhängigkeit vor Erreichen der offiziellen Regelaltersgrenze - um ein Beispiel zu nennen) usw. - wird ggf. auch andere Anlageklassen und/oder andere Vehikel und/oder auch andere Vorgehensweisen in Betracht ziehen und/oder bevorzugen.

  • Vielen Dank Saarlaender und Sovereign für Eure Anmerkungen und Tipps sowie Eure Zeit, die Ihr Euch genommen habt.:thumbup:

    Klar, Broker ist der falsche Begriff. Also privater Kleinanleger.;)

    Natürlich habt Ihr vollkommen Recht mit dem Gesamtkonzept. Ich bin eher der Sicherheitstyp, d. h. ich habe das meiste Geld in sicheren Anlageformen und benötige die in ETFs investierten Mittel zum Glück nicht zur Altersvorsorge. Von daher geht's hier eher um nicht existenzielle Mittel. Mit dem MSCI-World-ETF bin ich ja breiter aufgestellt. Den VanEck-ETF werde ich dann mal noch beobachten und ggf. als Erfahrung abhaken...

    Aber Eure Einschätzungen haben mir schon sehr geholfen. :):thumbup:

  • Das ist doch der Klassiker: Du bist vor anderthalb Monaten auf einen Trend aufgesprungen, der bis vor etwa sechs bis neun Monaten eine fette Rendite gebracht hast. Ich sehe keine Entwicklung, die für eine Wiederholung dieses Effekts spricht.

    Ich würde den loswerden wollen. Wird vielleicht was, aber ist dann halt ein Zock.

    Danke auch für Deine Einschätzung, fabioso :):thumbup:

  • Vielen Dank ... und Sovereign für Eure Anmerkungen und Tipps sowie Eure Zeit, die Ihr Euch genommen habt. :thumbup:

    Kann da nur für mich sprechen. Gerne geschehen. Wenn ich meine ernsthaftes Interesse und/oder Bedarf zu erkennen, versuche ich mich gerne mal an Hinweisen - im Rahmen meiner bescheidenen Kenntnisse natürlich.

    Ich bin eher der Sicherheitstyp, d. h. ich habe das meiste Geld in sicheren Anlageformen

    Das mit den "Sicherheiten" und dem "Sicherheitstyp" halte ich in dem Bereich "private Finanzen" für so eine Sache. Nach meinen Erfahrungen existieren da keine "Sicherheiten" - "sicher" sind da nur die Inflation, die Steuern und die mit jedem Investment verbundenen (mehr oder weniger hohen) Kosten sprich Gebühren.

    So gesehen ist bei sachlich-nüchterner Betrachtung mit (vermeintlich) "sicheren" - für meinen Teil bevorzuge ich die die Begrifflichkeit "risikoarmen" - Anlageklassen seit geraumer Zeit schon oftmals nur ein kleiner (realer) Verlust (nach Steuer, Inflation und ggf. Gebühren) oder bestenfalls Vermögenserhalt garantiert im Sinne von "sicher". Diese (vermeintliche) "Sicherheit" hat also auch ihren "Preis" ...

    ... und benötige die in ETFs investierten Mittel zum Glück nicht zur Altersvorsorge. Von daher geht's hier eher um nicht existenzielle Mittel.

    Was natürlich Spielräume eröffnet - jedenfalls, wenn die subjektive Risikobereitschaft (Risikotoleranz) das (temporäre) Volatilitätsrisiko bei Aktien aushält.


    Dir weiter gute Gedanken und in der Folge ebensolche Finanz-Entscheidungen !