Hallo,
obgleich ich Finanztip grundsätzlich sehr zu schätzen weiß, muss ich einmal Kritik äußern - und zwar am neuen Video, in dem die Ursächlichkeit der Energiewende für die Verteuerung des Strompreises thematisiert wird.
Gleich zu Beginn wird diese zu widerlegende These vorab als "Stammtischparole" abgetan.
Dann wird dargelegt, wie der Strompreis mit erneuerbaren Energien im Vergleich zu ohne Erneuerbare ausgesehen hätte (wohl bemerkt bei gleichzeitiger Abschaltung herkömmlicher Kraftwerke!).
Schon dieser Vergleich ist abwegig, denn natürlich ist die Ware günstiger, wenn das Angebot größer ist - natürlich war der Strompreis günstiger, als wenn man, parallel zum Ausstieg aus herkömmlichen Energiequellen, gar nichts gemacht hätte!
Diesen eher selbstverständlichen Umstand als Beleg für einen "Kostensenker Erneuerbare" anzuführen, ist schon sehr unseriös!
Richtigerweise muss natürlich ein Vergleich hergestellt werden zwischen
"Erneuerbare + Ausstieg herkömmliche Energien"
und
"Beibehaltung der herkömmlichen Energiequellen"!
Später im Video kommt erst/immerhin dann dieser Vergleich - zunächst mit Kohle-/Gas.
Diesbezüglich habe ich nichts zu beanstanden, schließlich sind diese Energien ja auch angesichts der Klimaschutzziele nicht (mehr) die Wahl der Mittel.
Ganz am Ende kommt dann doch noch der naheliegende Vergleich auf die Energiequelle, die die Ziele Preisstabilität, Versorgungssicherheit und Klimaschutz gleichzeitig erreichen kann: Atomkraft!
Wie sich zeigt, hat die zugrundeliegende Studie den Vergleich mit der Kernenergie einfach mal weg gelassen!
Auch ein probates Mittel, sich die Erneuerbaren schön zu reden...
Finanztip spricht das Thema immerhin an:
Das Argument, das NEUE Akws viel Zeit und Geld kosten, überzeugt nicht, da die bestehenden (oder wenigstens ein Teil davon) ja erstmal ausreichen würden.
Das abschließende "Argument" von Finanztip gegen Atomkraft ist schließlich:
"(Die Atomkraft würde zwar alle Probleme lösen - aber...)
hierzulande haben wir uns in Zeiten vor der Klimawende entschieden, Atomkraft doof zu finden -
und das ist auch gut so
(schließlich würden wir niemals auf die Idee kommen, aufgrund neuer Erkenntnisse unser festgelegtes Weltbild zu ändern)!"
Wer argumentiert hier nun auf Stammtischparolen-Niveau??