Beiträge von pmeinl

    Ist das von dir? Respekt!

    Habe mich im Rahmen meiner Reisen intensiv mit diesen Themen befasst. Auf meiner Website schreibe ich breit und tief u.a. zu Sicherheit unterwegs, Vorsorge für Notfälle, Kontenmodell und Karten für Langzeitreisen, Telefonieren und Internet im Ausland, Packlisten und Vorbereitungen zum Reisen, ...
    Mein Beitrag hier ist ein, hoffentlich noch verdaubares, Destillat daraus zum Thread-Thema.

    Gerät ein Handy entsperrt in die falschen Hände, dann kann das katastrophale Folgen haben. Deshalb sollten Handys gut gegen missbräuchliches Entsperren geschützt sein und man sollte sie nicht leichtfertig entsperrt aus der Hand geben.

    Zur Vorbeugung gegen Defekt, Diebstahl oder Verlust meines primären Handys habe ich ein Ersatzhandy, welches bereits zur Authentifizierung (via Password Manager und Authenticator App) und für alle Finanz-Apps freigeschaltet ist. Das ist mir besonders auf Reisen wichtig.

    Wenn man sein Handy gerne mal aus der Hand gibt - zum Telefonieren, nach dem Wetter gucken, Bilder scrollen - ist es erwägenswert, dafür einen Gast-Zugang einzurichten.

    Bei Abgabe von Handys zu Reparaturen den Repair Mode aktivieren. Bei Laptops einen Reparatur-Account ohne Adminrechte einrichten. Alle Daten sollten ohnehin immer verschlüsselt sein (Bitlocker, FileVault, Device Encryption auf Handy). Auf Windows sollten sicherheitsrelevante Daten im Nutzerverzeichnis liegen.

    Zum Entsperren sind heute Face ID und Fingerprint sicherer als kurze numerische PINs. Wischgesten halte ich für zu unsicher. Da man Handys immer auch per PIN (Passcode) entsperren kann, sollte diese mindestens 6-ziffrig sein oder besser (aber umständlicher) ein gutes, langes, leicht einzugebendes Passwort, siehe "Toward better Master Passwords". Handy-PIN (PassCode) und App-PINs sollten unterschiedlich sein. App PINs kann man wie Passwörter in einem Passwortmanager speichern.

    Mit Überwindung der biometrischen Sperre eines Handys ist auch die biometrische Sperre aller Apps (Finanz, Passwort-Manager, Authenticator, Gesundheit, ...) überwunden. Dieses Szenario ist zwar unwahrscheinlich, aber für Banking-Apps kann man erwägen, zumindest die Freigabe von Transaktionen nur per App-PIN zu erlauben. Bei ING kann man die Anmeldung per Biometrie zulassen, aber für Transaktionen PIN-Eingabe fordern - das halte ich für einen guten Kompromiss zwischen Bequemlichkeit und Sicherheit. Bei DKB und der Postbank (BestSign) lässt sich leider nicht getrennt einstellen, ob Biometrie nur für die Anmeldung oder auch für Freigaben genutzt wird.

    Temporär lässt sich die biometrische Authentifizierung von Handys schnell deaktivieren und damit PIN-Eingabe erzwingen: Bei Android über den Lockdown-Button im Power-Menü. Bei iPhones wohl über die Funktion "Notruf SOS". Vorausschauend getan, könnte das gegen biometrische Entsperrung durch Betäubung oder unter Zwang helfen.

    Man kann auf einem Handy, mit welchem man Unterwegs ist, nur die unbedingt unterwegs nötigen Banking-Apps installieren und nur die wirklich nötigen Karten ins Wallet aufnehmen.

    Zum Schutz gegen Angriffe durch manipulierte öffentliche Ladebuchsen kann man unter Android die USB-Standardeinstellung "Keine Datenübertragung" wählen. Unter Android 16 kann man "Advanced Protection" aktivieren, welches Datensignale beim Laden eines gesperrten Handys abschaltet. Alternativ kann man USB-Datenblocker nutzen.

    Seit Android 16 gibt es eine erweiterte Theft Protection. Diese soll u.a. bemerken, wenn einem das Handy entrissen wurde. Habe aber noch keine Erfahrung damit. Es könnte ja nervige Fehlauslösungen geben.

    Man sollte den Timeout für automatische Sperre des Handy nicht zu lang einstellen.

    Noch ein paar Aspekte in diesem Kontext:

    Gestohlenes oder verlorenes Bargeld ist meist unwiederbringlich verloren. Dagegen ist die Haftung bei Missbrauch von Karten gesetzlich auf 50 € begrenzt – außer bei grober Fahrlässigkeit (z. B. PIN auf Karte oder Zettel notiert). Nach Sperrung der Karte haftet man generell nicht mehr. Viele Banken erstatten sogar die 50 €, wenn keine Mitschuld vorliegt.

    Kartenzahlung per Handy-Wallet ist insofern sicherer, als mit physischer Karte, weil selbst Kleinstbeträge nur mit entsperrtem Handy möglich sind und weil dabei PIN und CVC-Code nicht ausgespäht werden können (diese werden auch nicht an das Händlersystem übertragen). Wird aber ein Handy gestohlen und dem Dieb gelingt die Entsperrung (technisch oder durch Zwang oder Betäuben), kann das gefährlicher sein als ein Kartenverlust - dieses Szenario ist aber sehr unwahrscheinlich:

    • Mit der Karte kann ohne PIN nur bis 50 € gezahlt oder abgehoben werden, mit erpresster PIN bis zum Kartenlimit (bei Girocards sogar bis zum Kontolimit). Mit ausgespähtem CVC-Code kann bis zum Kartenlimit online eingekauft werden.
    • Mit entsperrtem Handy kann der Dieb die Karten im Wallet bis zu deren Limit belasten, bei manchen bis zum Guthaben des Kartenkontos. Je nach installierten Apps und deren Sicherheitseinstellungen kann er die Limits der Karten erhöhen.

    Bei Kredit- und Debitkarten lässt sich meist über ihre Apps einstellen, wo sie eingesetzt werden können (an Geldautomaten, an POS-Terminals, für Online-Zahlungen, in welchen Ländern sie gültig sind), welche Tages- und Wochenlimits für sie gelten, ob man über jede einzelne Buchung informiert werden möchte und man kann sie temporär sperren.
    Bei allen neuen Karten sollte man prüfen, wofür sie freigeschaltet sind und was konfigurierbar ist.
    Temporäre Sperren helfen gegen die max. 50€ Abbuchung ohne PIN und missbräuchliche Online-Käufe mit dem CVC-Code, wenn dieser ausgespäht oder durch Hacken eines Händlersystems bekannt wurde und gegen die heute nur noch seltene Möglichkeit, dass Händler ganz ohne CVC abbuchen können. Aber man kann sich damit auch selbst aussperren, wenn man den Zugriff auf seine Karten-App verliert.
    Ländersperren können unerwartete Auswirkungen haben, z.B. wurde meine Mastercard für Zahlungen bei Amazon abgelehnt, weil Amazon Deutschland aus Luxemburg abbuchte und ich nur Deutschland freigeschaltet hatte.

    Bei einigen Karten (wie Wise und Curve) ist der CVC-Code aus Sicherheitsgründen nicht auf der Karte gedruckt, sondern nur in der App sichtbar, das schützt gegen missbräuchliche Online-Zahlungen. Am sichersten ist es, nur Karten ohne aufgedruckten CVC-Code physisch mitzuführen und solche mit aufgedrucktem CVC-Code nur übers Handy-Wallet zu nutzen. Falls eine Karte mit aufgedrucktem CVC sich nicht (temporär) für Online-Käufe sperren lässt, kann man diesen unkenntlich machen (aber nicht vergessen, den Code sicher im Passwortmanager zu speichern) - das hilft aber nur gegen Ausspähen, bei meinen Versuchen mit Übermalen und Wegkratzen war der Code mit etwas Mühe doch wieder erkennbar.

    Girokarten sind i.A. automatisch für bargeldlose Zahlungen mit gesteckter Karte freigeschaltet und es ist nicht möglich, dies zu deaktivieren. Auch wenn man sie nur zum Abheben an Geldautomaten nutzt und nie zum Zahlen, kann ein Dieb trotzdem damit bis zu 50€ ohne PIN zahlen. Zu ihrem Einsatz lässt sich meist nichts per App einstellen.

    Generell bezahlen wir schon lange viele Dinge digital – etwa Miete, Strom oder Versicherungen – per Abbuchungsgenehmigung oder Überweisung. Selbst SEPA-Lastschriftmandate lassen sich wohl relativ leicht fälschen, also kann grundsätzlich jeder von irgendeinem Konto abbuchen.
    Ich habe, so möglich, bei allen Konten und Karten Benachrichtigungen über Transaktionen aktiviert und prüfe zusätzlich alle paar Tage meine Konten auf verdächtige Buchungen, damit ich möglichst zeitnah Unstimmigkeiten bemerke.

    (Missbräuchliche) Transkationen mit Kreditkarten oder Debitkarten lassen sich relativ leicht zurückbuchen (Chargeback), wenn man sie rechtzeitig bemerkt und nicht fahrlässig gehandelt hat. Mit Girokarten ist das generell nicht so einfach. Ich musste z.B. auf Forderung der Bank wegen Skimming meiner Girocard mal Anzeige erstatten, obwohl die Banksysteme den Betrug schon vor mir bemerkt hatten.

    Zurückbuchen irrtümlicher Überweisungen kann schwierig bis unmöglich sein. Man hat diese ja selbst freigeben und trotz Herausgabeanspruch bei ungerechtfertigter Bereicherung muss man vielleicht gegen den Empfänger klagen, mit unklarem Erfolg.

    Für betrügerische Überweisungen und unauthorisierte Zahlungen haftet zwar prinzipiell die Bank, aber nur, wenn keine grobe Fahrlässigkeit des Kunden vorliegt, z.B. Weitergabe von PINs (selbst an Bankmitarbeiter), Ignorieren offensichtlicher Warnhinweise oder Sicherheitsvorkehrungen (z.B. Eingabe von Daten auf einer offensichtlich gefälschten Website, klicken auf Links in E-Mails) oder unzureichender Schutz der Zugangsdaten (ich vermute Wischgesten zum Entsperren eines Handys zählen dazu). Auch die Nutzung eines gerooteten / gejailbreakten Handys sowie einer nicht aktuellen Version einer Banking-App (typisch für deGoogled Handy) kann von Banken als grobe Fahrlässigkeit gewertet werden.

    Vorsicht bei (unerwarteten) E-Mails oder Nachrichten von (angeblichen) Banken - insbes. wenn die Mail vor Missbrauch warnt! Phishing ist weitverbreitet. Keine Links anklicken, keine Nummern aus Mails anrufen - auch dann nicht, wenn man ganz sicher ist, dass es eine normale E-Mail von einer Bank ist. Immer direkt per App oder gespeicherter URL ins Onlinebanking gehen. Nicht nach URLs oder Kontakt-Infos im Web suchen, nur die Infos nutzen, die man sich mal in Ruhe bei Kontoeröffnung im Passwortmanager eingetragen hat.

    Auf Reisen gibt es keine wirklich sicheren Aufbewahrungsorte für Wertgegenstände. Selbst für Hotelsafes muss es Nachschlüssel geben, viele lassen sich schon mit einem festen Faustschlag öffnen und manche sind nicht mal festgeschraubt. Hier hilft nur, möglichst wenig Wertvolles dabei zu haben (Bargeld ist am schlechtesten) und seine Wertsachen zu verteilen auf Hotelsafe und unterschiedliche Stellen in der getragenen Kleidung - von "schlauen" Verstecken in Zimmer oder Gepäckstücken halte ich nichts - habe aber auch schon in Airbnbs meinen Notebook in Backofen versteckt :)

    Es gab schon Fälle, bei denen E-Mails abgefangen und die IBAN in Rechnungen geändert wurde. Erst abt Okt 2025 sind Banken verpflichtet zu prüfen, ob Empfängername und IBAN zusamenpassen.

    Numerische PINs kann man sich leicht verschlüsselt auf einem Papier-Spickzettel notieren.

    Ohne weiteren Kontext klingt das recht privilegiert. :/

    Ich weiss nicht, wie gut sich heutzutage neben Schule oder Studium was verdienen lässt. In den Restaurants hier jobben viele neben Gymnasium, Ausbildung und Studium in der Gastronomie - eine meinte, sie verstünde nicht, warum das nicht mehr machten, es sei gutes Geld. Ich habe z.B. über Jahre Kirschen verkauft, im Park gearbeitet, Rasen gemäht, am Verpackungsfließband geschuftet, Druckwalzen gewaschen, Mülleimer geleert, Wohnungen gestrichen, Nachhilfe gegeben, als HiWi gearbeitet und in Australien Trauben gepflückt. Nach dem Studium hatte 10T DM und das reichte für 9,5 Mon Weltreise. Und mein Vater zahlte für den Rückflug.

    Jedenfalls meine ich: in jungen Jahren sollte man was erleben und nicht fürs Alter sparen. Wenn ich jetzt so drüber nachdenke: auch die unterschiedlichen Jobs waren Erleben. Aber von der Reise habe ich am meisten profitiert.

    Ich empfehle jedem jungen Menschen eine lange Weltreise, vielleicht so für 1J. Alleine, damit man möglichst viele neue Kontakte macht und nicht hauptsächlich Deutsch spricht. Nach der Schule (ich habe das erst nach dem Studium gemacht). Habe mir damals das nötige Geld über viele kleine Jobs verdient. Damit gehen einem die Augen auf - für andere Länder und Lebensweisen und auch für die Schönheit von Deutschland. Danach kann man besser entscheiden, was einem wichtig ist.
    Aber Gerhard Polt sieht das anders: Weltreise 8)

    Wesentlich für die persönliche Finanzplanung ist nicht die statistische Lebenserwartung, sondern die Restlebenserwartung, also die durchschnittliche Anzahl der noch zu erwartenden Lebensjahre ab einem bereits erreichten Alter. Dass man natürlich nicht weiß, ob man nicht doch morgen vom Bus überfahren wird oder unerwartet ein Hirntumor entdeckt wird, bedeutet nicht, dass man nicht mit der Restlebenserwartung planen sollte. Ich halte es für sinnvoll, von der höheren Restlebenserwartung mit 10% Wahrscheinlichkeit auszugehen.
    Habe dazu mal irgendwo folgende Abbildung gefunden:

    Man sollte KI aktuell für gar nix nutzen. Dafür ist das angebliche "I" viel zu doof. Und da, wo es ein bisschen "i" ist, macht es schnell den Menschen doof.

    Diese Ansicht teile ich überhaupt nicht. Habe zuerst nur ein bisschen mit KIs rumgespielt. Mit IT-Fragen, weil ich Antworten in meinem Fachgebiet relativ gut beurteilen kann, ohne lange recherchieren zu müssen. Bin erst langsam am Begreifen, dass das keine "etwas schlaueren Suchmaschinen" sind, sondern z.B. Bots, mit denen sich in einem sich immer mehr verfeinernden Dialog über vieles informieren und sich klar werden kann.

    Nutze KIs (CahtGPT, Gemini, Perplixity) aktuell mehrmals täglich. Beispiele:

    Habe einen sehr komplexen MRT-Befundbericht hochgeladen, mit der Bitte, das für einen Laien zu erläutern. Es kam einen sehr verständliche Erläuterung heraus, die weit über die Übersetzung von Fachbegriffen hinausging. Danach habe ich mich zu Prognosen, Therapiemöglichkeiten etc. unterhalten. Das Ergebnis passte gut zu den Erläuterungen der Neurologin in einer späteren Befundbesprechung und ich konnte viel besser bei ihr nachfragen.


    Habe aus meinem Excel Budget-Worksheet die Zellen mit den Ausgaben zu meiner Wohnung kopiert und in eine AI gepastet, mit der Frage, ob die Kosten für D typisch seien. Bei Betriebskosten stand im Excel nur "Betriebskosten (Wasser, ...). Die AI gab eine gute Erläuterung und meinte für nur Wasser sei das viel zu teuer, welch BK denn da vielleicht noch drin seien. Dann habe ich aus der PDF NK-Abrechnung einfach den Bereich mit der Kostenaufteilung markiert und kopiert (diese Kopie in nicht mal im Text-Format, sondern ein Bild). Das hat die KI dann verblüffend gut verstanden und erläutert.

    Hallo,

    Frage in die Runde: Habt Ihr Eure Renteninformation 2025 schon erhalten?

    Ich nämlich noch nicht.

    mfg

    Ich habe einen neuen Rentenbescheid am 13.5.2025 erhalten, wegen Rentenanpassung und Einzahlungen für von mir erbrachte Pflegeleistungen. Mich wundert, dass darin bereits der 2025er Rentenwert von 40,79€ berücksichtigt ist, obwohl der Bundestag das erst gestern, 13.6.25 verabschiedet hat.

    Habe schon lange die Kommunikation mit der DRV auf deren ePostfach umgestellt.

    Wenn im DRV ePostfach etwas ankommt, erhalte ich eine Mitteilung an meine dort hinterlegte E-Mail-Adresse. Zum Ansehen der Mitteilung melde ich mich via AusweisApp auf dem Handy und meinem Personalausweis mit dessen PIN bei den DRV Online-Services an.

    Dort kann man auch jederzeit aktuelle Versionen von Versicherungsverlauf und Renteninformation runterladen.

    Generell habe ich wo irgend möglich, auf digitale Kommunikation umgestellt, via E-Mail oder Apps (z.B. bei GKVs). Wo das nicht unterstützt wird, habe ich, wenn möglich, als (von meiner Wohnadresse) abweichende Postanschrift meinen digitalen Briefkasten bei Dropscan angegeben: Dropscan | Tägliche Briefpost & Dokumente scannen lassen
    Bin mit Dropscan seit vielen Jahren sehr zufrieden. Alternativ gibt es z.B.
    Digitaler Posteingang | Caya - die smarte Posteingangs-Lösung
    Going global? Be CLEVVER - #1 worldwide virtual office service
    E-POST Solutions – Digitaler Posteingang

    Wenn ich auf langen Reisen bin, richte ich einen Nachtsendeauftrag für meine Briefpost an meinen Digitalen Briefkasten ein. Nachsendeservices sind leider nicht zu 100% verlässlich. Sie wirken nicht für alle alternativen/regionalen Zusteller, manchmal nicht beim Vermerk „nicht weiterleiten“ auf Briefen und werden schon mal von Postboten ignoriert.

    Hier ein erfrischendes, energiegeladenes Interview mit Scott Galloway, mit positiven Visionen für die USA und interessanten Ansichten zu künstlichen Zugangsbegrenzungen bei Elite-Unis und fehlender Führungsqualität von Industrieführern gegen Trump. Er kritisiert nicht nur, sondern hat auch (demokratische) Ideen. (Weil er für manche vielleicht zu schnell spricht: Die Abspielgeschwindigkeit von YT Videos kann reduziert werden, deutsche Untertitel lassen sich einblenden.)
    Nicht vom Titelbild/Text ablenken lassen, es geht kaum um Musks Drogen!

    Why Trump Ignored Musk's Drug Spiral: Prof G | The Daily Beast Podcast
    Joanna Coles welcomes Scott Galloway—the irreverent marketing professor, tech provocateur, and self-declared “really f***ing rich” man—to understand into the...
    www.youtube.com

    "... weapon of mass distrAction.." :)

    In diesem Kontext interessant finde ich den Beitrag im DLF "Alleinerziehende – Warum sie so stark von Armut betroffen sind":

    Alleinerziehende - Vor allem Mütter sind oft von Armut bedroht

    Alleinerziehend zu sein, ist in Deutschland ein Armutsrisiko. Das betrifft vor allem alleinerziehende Mütter. Ihre finanzielle Situation ist oft prekär, mehr als ein Drittel von ihnen ist armutsgefährdet. Die Gründe dafür sind vielfältig – sie reichen von fehlenden Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder bis hin zu sozialen und steuerlichen Benachteiligungen.

    Wer sein ganzes Leben lang arm war, wird auch in der Rente arm sein.

    Dazu wissen die Leute oftmals nicht welche Sozialleistungen ihnen zustehen könnten.

    Ist wohl so.

    Manche sind leider auch einfach unfähig irgendwas zu organisieren oder generell "ungeschickt" im Leben. Ich habe solche Bekannte (intelligent, mit abgeschlossenem Studium, ohne geistige Behinderung, keine Drogenmissbrauch, ...) - die kriegen einfach nichts auf die Reihe und verweigern, sich helfen zu lassen: "Ich lebe wie ein Obdachloser, habe Zeitungen statt Vorhänge an den Fenstern. Nein, ich will keinen Antrag auf "einmalige Bedarfe" stellen. Die Sachbearbeiterin zur Grundsicherung war aber doch hilfreich, freundlich und kein bisschen herablassend zu Dir. Kann man ja später vielleicht mal machen." und nichts zu einer Verbesserung wird unternommen.

    Da steht man fassungslos daneben und kann höchstens kleine Anstösse geben.

    Erinnert mich stark an "Null oder 100 Prozent", "Ganz oder gar Nicht" bzw. nur "Schwarz oder Weiß".... "Geh doch nach drüben"

    Ich kann nachvollziehen, dass meine Aussagen so ankommen können. Und ich gestehe, dass mir der Satz "Dann geh doch woanders hin" bei manchem Gemaule über D schon mal auf der Zunge liegt.

    Was ich aber sagen wollte: Wenn man Bürger eines Sozialstaates ist, dann wird man zur Not durch das von seinen Mitbürgern gespannte Netz aufgefangen (und muss nicht auf Almosen hoffen). Damit hat man aber Pflichten. Dem kann man sich ehrlich nur durch Auswandern entziehen - was ja völlig OK ist. Auch wenn man sich vornähme, nie etwas zu beanspruchen, hätte man weithin das Anrecht auf Hilfe und so ein Vorsatz kann sich durch Lebensumstände leicht ändern.

    Ich bin natürlich für "Mischformen". Aber die haben (und sollten m.E. auch haben) als Grundlage, die Teilnahme an einer verpflichtenden Grundabsicherung für Alter, Pflege, Krankheit und (gerade in Anbetracht der aktuellen politischen Situation) auch Sicherheit.

    Die Wahrnehmung der Fähigkeit unserer Mitbürger bzgl. Eigenverantwortung hängt auch wesentlich davon ab, wen man so kennt und trifft. Ich beschäftige mich halt viel mit weltweitem Ruhestand und bin z.B. entsetzt, wie wenig viele Auswanderer vom Auswandern verstehen: Gemaule im Zielland wie schon in D. Legen einen typischen KV-Beitrag pro Monat als "Krankenversicherung" zurück und halten sich damit für self-insured, weil sie das einen reichen Ami mal haben sagen hören, der aber 10 Mio auf dem Konto hat (was auch noch zu wenig sein kann!). Wollen, wenn sie doch mal arg Krank werden, doch zurück nach D und vergessen / ignorieren, dass eine unvermeidbare Notfallbehandlung im ach so billigen Auswanderungsland auch schnell 50T€ kostet und ein medizinischer Rückflug nach D 100+T€. Regen sich in Vietnam sitzend (was übrigens ein Wunderbares Reiseland ist), einem Land, in dem man schnell in einem üblen Gefängnis landet, wenn man den Mund falsch aufmacht, über angebliches Redeverbot in D auf. Halten in Südamerika reisend D für unsicher. Erwägen wegen niedriger Pauschalsteuer nach Griechenland auszuwandern, obwohl sie nur eine GRV Rente beziehen und auf diese in D weniger Steuern zahlen würden. Sitzen in TH ohne gültige Papiere, ohne KV und UV, ohne Helm und in Flip-Flops auf einem Moped und verkünden, sie nähmen das Risiko in Kauf - als ob mit dieser Feststellung alles geklärt sei. Halten sich für generell erfahrene Unternehmer, weil sie in D ein Familienunernehmen erfolgreich führten und "verspielen" im Auswanderungsland Ihr Vermögen in unternehmerischen Versuchen. Ich kenne aber natürlich auch glückliche und erfolgreiche Auswanderer - das ist sogar die Mehrheit - aber halt auch viele "Looser".

    Ein zentraler Punkt ist: Will man in einem Staat leben, der ein soziales Netz für sich und andere bietet (mit all seinen Unzulänglichkeiten), oder nicht? In D über dem Netz zu leben, ohne zu seiner Finanzierung beitragen zu wollen, finde ich generell nicht OK, zumindest unmoralisch und auch nicht erstrebenswert.

    Wohl wissend über dem Netz zu leben und gleichzeitig völlige Selbstbestimmung zu fordern, z.B. der umlagefinanzierten Rente das Argument "wenn man das Geld selbst anlegen würde, führe man besser" (es geht ja nicht um Rendite, sondern um grundsätzliche Vorsorge) oder sogar von "Zwangssystem" zu fabulieren, halte ich für unredlich.

    Wer ein solches Netz nicht will, sollte aus D auswandern. Es gibt genügend Länder, in denen man für seine persönliche Sicherheit und Vorsorge rein selbstbestimmt vorsorgen kann und sollte.

    Eine extreme Alternative ist das Konzept von Seasteading, autonomen Gemeinschaften in schwimmenden Staaten, die außerhalb der Hoheitsgebiete bestehender Staaten liegen und somit von deren Gesetzen, Steuern und politischen Systemen unabhängig sein sollen. Das Seasteading Institute, mitbegründet vom PayPal-Mitgründer Peter Thiel, ist eine der bekanntesten Organisationen, die dieses Konzept aktiv vorantreiben. Konkrete Beispiele sind Ocean Builders (Panama), Oceanix (Busan), The World(existierendes Wohnschiff).

    Denn da wird eigenverantwortlich finanzielle Altersvorsorge betrieben. Dem gegenüber steht ein gewisser Teil der Bevölkerung, der das so nicht kann, aber auch ein zu großer Teil, der es nicht will

    Fragt sich nur, wie viel von dieser Annahme reine Fantasie ist und was real existierende Umstände sind. Ist die Zahl der tatsächlichen "Sozialschmarotzer" wirklich so hoch, dass dem Sozialstaat relevante Kosten entstehen? mit angemessenem Aufwand real und rechtlich sauber vermeidbare? Vielleicht sind Ärger und Reformenergie besser bei so was wie Cum-Cum-Geschäften oder Schwarzarbeit oder ausufernden legalen Steuervermeidungsstrategien, ... aufgehoben.

    Ist der Schaden durch Sozialschmarotzer größer als der durch diejenigen, bei denen Eigenverantwortung schiefgegangen ist? Sollen die, bei denen die Vorsorge nicht geklappt hat, vorsätzlich oder unverschuldet (wer entscheidet, was die Gründe waren), einfach in der Gosse landen?

    Ist es wirklich so, dass man nur hart arbeiten und klug vorsorgen muss, um sicher Erfolg zu haben? Oder gehört dazu nicht auch eine gehörige Portion Glück. Auf einen, bei dem der "american dream" funktioniert hat, kommen wie viele, die genauso hart gearbeitet haben, bei denen es aber nicht geklappt hat?

    Recherchiere mal nach Gründen für Altersarmut.

    Wenn Gemini das sagt (KI generiert ?) dann muß es wohl stimmen ...

    Bitte verzichte auf solche überflüssigen Polemiken. Davon hat niemand was, auch Du nicht - das schmälert nur der Wert Deiner sonstigen guten Beiträge.

    Ich will natürlich nicht alles schönreden, obwohl ich (mit viel Reiseerfahrung) D weiterhin für eines der lebenswertesten Länder halte. Beim mangelnden aktuellen Potenzialwachstum sind wir uns einig. Ich glaube aber nicht, dass hier Faulheit (von Jungen, oder Bürgergeldempfängern) oder Missbrauch von Sozialleistungen oder Wohlstandflüchtlinge wesentliche Faktoren sind. Sondern z.B. stark mangelnde Verfügbarkeit von Kinderbetreuung (49% der Frauen arbeiten in Teilzeit, 12% der Männer), familienunfreundliche Unternehmenskulturen, mangelnde Anreize zum längeren Verbleib im Erwerbsleben, steuerliche Fehlanreize wie Ehegattensplitting, ungünstige Anrechnung von Zuverdiensten und eine generelle Bräsigkeit und Änderungsunwilligkeit in unserem Land (von uns allen, den Bürgern). Die durch die Änderungen im Rahmen der Schuldenregelung (Ausnahme für Verteidigung, Zivil- und Bevölkerungsschutz, Nachrichtendienste und der Schutz informationstechnischer Systeme, Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz, Lockerung für die Bundesländer) möglichen öffentlichen Investitionen können, richtig eingesetzt, einen wesentlichen Beitrag / Anstoss zu Wachstum liefern. Auch hier wieder Vorsicht mit hohen Zahlen! Die 500Mrd für das Sondervermögen haben eine geplante Laufzeit von 12J.

    Nach meiner Erinnerung könnte Deutschland - sogar innerhalb der EU - aber auch die niedrigste Zahl an geleisteten Arbeitsstunden verzeichnen ...

    Dabei ist wichtig zu beachten, dass diese Statistiken die durchschnittliche Arbeitszeit aller Erwerbstätigen umfassen, also sowohl Vollzeit- als auch Teilzeitbeschäftigte. Bei Betrachtung der reinen Vollzeitbeschäftigung liegt Deutschland im europäischen Mittelfeld. Siehe:
    Wöchentliche Arbeitszeit im EU-Vergleich 2023 - Statistisches Bundesamt.

    Auch ich habe vor meinem Arbeitsleben immer nebenher gearbeitet: als Kind (Kirschen an Kurgäste verkauf, freiwilliges Helfen auf Bauernhof), während der ganzen Schulzeiten (Kastanien gesammelt für Förster, Parkarbeiten, ums Abi rum Fliessband) und während des Studiums (Nachhilfen, Wohnungen streichen, ...). Nur unterstelle ich deshalb der aktuellen Jugend keine generelle Faulheit. "Früher war auch schon nicht mehr alles wie früher". Und dass sie heute vielleicht höhere Ansprüche an ihre Arbeit stellen, liegt vielleicht an der Konkurrenz der AG um Arbeitskräfte - oder wären wir früher so dumm gewesen, wenn möglich, nicht die besseren Bedingungen zu wählen?

    EDIT: Ach! und ich persönlich hätte mich wohl zu Tode gearbeitet, wenn ich nicht aufgrund der "Durchschüttelung" durch einen Sturz aufgewacht und in vorzeitigen Ruhestand gegangen wäre.
    Und gerade, am Sonntag, übt die Kinderfeuerwehr vor meinem Fenster. Jungs und Mädchen.

    Gemini sagte dazu Folgendes:
    "gibt es studien zur arbeitswilligkeit heutiger jugen vs früher"

    Einige zentrale Erkenntnisse aus aktuellen Studien:

    • Hohe Erwerbsbeteiligung: Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat Studien veröffentlicht, die zeigen, dass die Erwerbsbeteiligung junger Menschen in Deutschland, insbesondere von Studierenden, so hoch ist wie seit den 1990er-Jahren nicht mehr. Dies widerlegt das Vorurteil, junge Menschen würden weniger arbeiten wollen. Die jungen Leute seien "fleißig wie lange nicht mehr" (IAB).
    • Wandel der Prioritäten: Es ist nicht so, dass junge Menschen weniger arbeiten wollen, sondern dass sich ihre Prioritäten verschoben haben. Studien wie die XING-Langzeitstudie oder die Trendstudie "Jugend in Deutschland" (u.a. von Simon Schnetzer) zeigen, dass für die Gen Z (und auch für Millennials) Aspekte wie:
      • Work-Life-Balance
      • Sinnhaftigkeit der Arbeit
      • Interessante Arbeitsinhalte
      • Gute Führung und Arbeitsatmosphäre
      • Jobsicherheit und Flexibilität (z.B. Homeoffice-Möglichkeiten)
      • Möglichkeiten zur Weiterentwicklung eine größere Rolle spielen als für ältere Generationen. Das Gehalt ist weiterhin wichtig, aber nicht immer das alleinige oder wichtigste Kriterium.
    • Leistungsbereitschaft im Kontext: Das Zukunftsinstitut weist darauf hin, dass das Leistungsdenken der jungen Generationen anders geartet sein kann. Sie sind leistungsbereit, wenn sie Freiräume zur eigenverantwortlichen Mitgestaltung erhalten und ihre Arbeit als sinnvoll empfinden. Der Mythos vom mangelnden Leistungswillen werde oft durch pauschalisierende Medienberichte begünstigt.
    • Soziales Engagement: Auch im Bereich des sozialen Engagements gibt es Studien (z.B. vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend - BMFSFJ), die zeigen, dass junge Menschen sich sehr wohl engagieren. Fast die Hälfte der 14- bis 25-Jährigen in Deutschland engagiert sich freiwillig, was über dem Bevölkerungsdurchschnitt liegt. Die Formen des Engagements können sich jedoch ändern (z.B. projektbezogener, digitaler). Häufigste Hinderungsgründe sind mangelnde Zeit und fehlende Informationen über Engagement-Möglichkeiten.
    • Umgang mit Belastungen: Die "Trendstudie Jugend in Deutschland 2023" zeigt auch, dass ein hoher Anteil der jungen Menschen unter Stress und psychischen Belastungen leidet, was sich auf ihre Erwartungen an den Arbeitsplatz und die Notwendigkeit von Work-Life-Balance auswirken kann.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Forschung nicht von einer generellen Faulheit der heutigen Jugend spricht. Vielmehr zeigen die Studien, dass sich die Werte und Erwartungen an Arbeit und Engagement im Einklang mit gesellschaftlichen Veränderungen und neuen Arbeitsmarktbedingungen weiterentwickeln. Die "Ansprüche" der jungen Generation sind oft ein Ausdruck dieses Wandels und nicht mangelnder Arbeitsmoral.

    Ja, Höfgen vertritt die MMT. Zu volkswirtschaftlichen Theorien, insbes. MMT vs. Mainstream, kann und möchte ich nichts beitragen.

    Verstehe nicht mal, warum D nicht in der Negativzinsphase vorausschauend Staatsanleihen platziert hat. Das hätte unsere Zinslast, die ja wohl wirklich ein Problem bei hoher Verschuldung werden könnte, reduziert.

    Ich finde, viele Artikel von Höfgen beleuchten für diesen Thread interessante Aspekte. Dazu braucht man ja nicht alles zu teilen, was er sagt. Beispiel:

    "Wie die Regierung Schulden macht und Anleihen verkauft – einfach erklärt"

    Schuldenpaket: Woher das Geld wirklich kommt

    Interessant finde ich auch seine Kommentierungen von Talkshows.

    Herzlich Willkommen bei Geld für die Welt!
    Hier demaskiert er häufig schwarze Rhetorik (bewusst irreführende Argumentationsmuster). Dazu wünsche ich mir mehr Konfrontation durch Moderatoren, statt z.B. bei Nennung der simpelsten Abkürzung in einen unterbrechenden Erklärzwang zu verfallen.

    Ohne Höfgens Beiträge wäre mir z.B. nicht aufgefallen, wie häufig mit hohen Nominalwerten angebliche Ausgabenexplosionen auf -Aufblähungen vorgetäuscht werden. Folgender Beitrag beleuchtet das:

    Die Mähr vom aufgeblähten Sozialstaat

    Es geht mir mit diesem Link nicht darum, die gesamte Argumentation zu übernehmen, sondern um das Problem der Irreführung mit hohen, nominalen Zahlen.