Beiträge von Pantoffelheld

    Grob gesagt: Wenn Du nicht durchgängig Dein ganzes Berufsleben selbstständig warst,*)**) solltest Du die Rentenansprüche prüfen. Das betrifft eine mögliche Erwerbsminderungsrente genauso wie eine mögliche Altersrente. In beiden Fällen helfen auch geringe Auszahlungsbeträge, weil die Rente immer die Krankenversicherung enthält.

    https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Beratun…cht_detail.html . Wenn Du Deinen RV-Träger nicht kennst, nimm die von Deiner Gegend.

    *Und eigentlich sogar dann, denn vielleicht bekommt man noch einen alten Auftraggeber wegen Scheinselbstständigkeit dran.)

    **Wenn Du wirklich die ganze Zeit echter Selbstständiger gewesen bist, lohnt sich ein Gespräch trotzdem. Du bist noch jung. Eventuell lohnt es sich für Dich, freiwillige Beiträge zu zahlen. Und wenn nicht, dann weißt Du es und kannst das Thema abhaken.

    ...bietet unser Staat eine Erwerbsminderungsrente.

    Bzw. die Rentenversicherung. Danach hatte ich in #3 gefragt und keine direkte Antwort bekommen. Aber eine gute Gelegenheit, nochmal nachzuhaken bei @Fritz83. Selbst wenn Du nur eine geringe Rente bekämst wäre das a) auch Geld und würde b) die Krankenversicherung mitbringen. Hast Du Dich beraten lassen?

    Irgendwie geht dieser Thread nicht voran.

    Doch, der geht super voran. Und das auch noch in die richtige Richtung. Ich finde es richtig, dass man bei so einer Investition des Lebens lieber einmal mehr nachdenkt und nachfragt, wenn etwas unklar ist. Wenn es immer die gleichen Fragen wären, würden wir uns im Kreis drehen. Dem ist aber nicht so.

    (...) s&p500 angeguckt. Manchmal schwanke ich hin und her ob eine Investition dort nicht sinnvoller ist

    Die höhere Rendite in der jüngeren Vergangenheit lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Aber ist das auch in Zukunft so? Vielleicht auch genau andersherum? Und wenn Du der US-Überlegenheit nachhängst dann nimm doch gleich einen Branchen ETF auf Tech Industrie. Die hat nämlich die Überrendite gebracht. Sowas hier: https://www.boerse.de/langfristchart…ie/US0231351067 .

    Damit bleibt das Renditereihenfolgerisiko auch z.B. 10J nach dem Ruhestandseintritt beim vorzeitigen Ruhestand (FIRE) mit einem Entnahmezeitraum von vielleicht 60J kritischer als bei einem „normalen“ Ruhestand mit vielleicht 30J. Oder verstehe ich da was falsch?

    Mannomann. Jemand hier im Forum, der vertieft Mathe kann?

    Ich versuch's mal mit der Brechstange: Wenn ich einen superkurzen Entnahmezeitraum von 1 Jahr annehme, denn kann mich da der maximale Verlust auch maximal treffen. Mit jedem Jahr mehr kommen andere weniger ungünstige dazu. Von daher tippe ich, dass mehr Jahre es immer mehr in Richtung Durchschnitt und damit Sicherheit treiben. Bei einer Einmalanlage und -entnahme ist es auf jeden Fall so. Das ist ja der dicke grüne Bereich im Renditedreieck.

    Mit Rendite Reihenfolge Risiko ist gemeint, dass "der Markt" zwar über lange Zeiträume recht verlässlich seine 7,X % pro Jahr "gemacht" hat, aber es waren auch bessere genauso wie schlechtere dabei bis hin zu Jahren mit knackigen Verlusten. Minus 38,2 % konnten das 2008 sein. https://www.dividendenadel.de/wp-content/upl…-2024-WEISS.pdf

    Das Risiko besteht darin, dass ganz zu Anfang ein oder mehrere Verlustjahre den Kapitalstock dezimieren. Die folgenden Kurserholungen würdest Du denn auf dieser schmaleren Basis mitmachen. Wenn Du nun im Vertrauen auf die gute alte 4 % Regel die ganze Zeit 2000 € monatlich entnommen hast und weiter entnimmst, läufst Du Gefahr, den Kapitalstock zu schnell abzubauen.

    Du hattest schon den richtigen Gedanken mit einer regelmäßigen Anpassung der Entnahmerate statt starren X Prozent. Damit könntest Du über die Jahre nicht nur dafür sorgen,. nicht zu viel zu entnehmen, sondern auch nicht "zu wenig", sich also nicht unnötig einzuschränken, um dann am Ende mit x Millionen den Tierschutzverein zu bedenken.

    Da Du nur 1000 € mtl. = 2 % entnehmen willst, brauchst Du Dir über zu viel Entnahme keine Sorgen zu machen.

    Steuern wirst Du zwar auch zahlen, aber die sind bei einem so geringen Einkommen nicht hoch, deutlich unter der Abgeltungsteuer jedenfalls.

    Guter Punkt: Bei sehr geringem Einkommen und Kapitaleinkünften unbedingt immer die Steuererklärung machen. Das ist sehr leicht verdientes Geld, auch weil die KAP ja schon vorausgefüllt ist.

    Würde das nicht auch sinnvoll sein um einen möglichst niedrigen Krankenkassenbeitrag zu zahlen?

    Der Mindestbeitrag ist gut 200 € monatlich. Du müsstest bei knapp 20 % Beitragshöhe für KK+PK also mehr als 1000 € Einkünfte haben, um den Mindestbeitrag zu überschreiten. Aber aufgepasst: Wir reden bei Deiner Kapitalanlage von 1000 € realisiertem Veräußerungsgewinn, nicht 1000 € Kapitalentnahme.

    Ich habe bisher überwiegend Gütetermine selbst erlebt oder davon berichtet bekommen, bei denen nichts herausgekommen ist. Beide Seiten haben ihre Meinung und wollen sie vollständig durchsetzen.

    Dein Anwalt gibt Eure Eingabe wahrscheinlich erst zum Ende der Frist ab. Das machen die oft so. Es könnte ja vorher noch etwas passieren, wodurch die Arbeit hinfällig wird.

    Ich hatte noch drüber nachgedacht, ob es nicht sinnvoll ist im Falle von stark sinkende Kursen, etwas Cash Reserve zum nachkaufen über zu lassen. Bin da aber unsicher ob das sinnvoll ist.

    Nein, das ist eigentlich nicht sinnvoll. Ich kann aber verstehen, wenn Du aus psychologischen Gründen trotzdem die Investition in Tranchen (um im Finanzjargon zu sprechen) tätigst.

    Meint ihr es ist trotzdem sinnvoll einen Steuerberater zu nehmen? Ich vermute der kostet mich mehr als er mich etwas sparen lässt.

    Das ist nicht sinnvoll. Für die echten Steuerspar-Modelle (die auch nicht immer von Vorteil sein müssen) ist die Summe noch zu klein. Für die Fragen um ETF-Versteuerung bekommst Du hier alles Handwerkszeug mit, was man zur Optimierung braucht. Das ist aber auch so gut wie nix.

    Thema Freibetrag: Ja, richtig beobachtet, bei Nullzinsen auch keine Vorabpauschale. Jedoch geht ja auch die Steuer auf die Gewinne beim Verkauf gegen den Freibetrag. Sobald Du also zweistellige Gewinne in Deinem Portfolio stehen hast, wird die Entnahme der jährlichen 12.000 € das erledigen. Und bis zur nächsten Nullzinsphase hast Du zweistellige Gewinne, versprochen.

    Hallo @Fritz83 wenn das mit den 1000 € stimmt, dann kannst Du Dir noch etwas Geld mit Kursen für angehende Frugalisten dazu verdienen. Krankenversicherung (vielleicht über EM-Rente?) und Kosten der Unterkunft (bei Eigentum an Instandhaltung denken) sind geklärt? Denn kann es losgehen.

    Dein Entnahmeplan klingt gut und absolut machbar. Ich würde auf die Aufteilung in thesaurierenden und ausschüttenden ETF verzichten. Die macht es komplizierter und am Ende kommt sowieso nicht das dabei heraus, was man sich vorher sorgfältig überlegt hat in Punkto Ausschüttungshöhe oder Ausnutzung des Sparer-Pauschbetrages. Den Pauschbetrag holst Du Dir bei der Anlagehöhe ohnehin über die Vorabpauschale und die Ausschüttung ist immer zu hoch oder zu niedrig. Außerdem hast Du das Tagesgeld, aus dem Du entnehmen kannst.

    Mein Plan wäre: Geld für die nächsten drei Jahre aufs Tagesgeld und von dort monatlich abholen. Den großen Rest in den ETF. Einmal jährlich überprüfen, ob die Entnahme noch zum Leben reicht (Inflation... ggf. erhöhen) und ob der Stand des Depots das auf Dauer hergibt. Einmal jährlich für ein Jahr Auszahlungen wieder ETF verkaufen (Achtung, da wird noch Steuer abgezogen, aber nur auf den Gewinn) und wieder auf Tagesgeld packen.

    Zur Steuerung der Entnahmerate kann man Bücher oder Websites durcharbeiten. Wenn es bei Dir aber 1000 € fix sind, kannst Du Dir das aber eigentlich sparen. Weniger kannst Du nicht, mehr willst Du nicht. Wenn Du etwas rechnen willst, nimm Lebenserwartung minus Alter mal 12.000. Wenn Dein Vermögen heute (oder wann immer Du nachschaust) schon darüber liegt, heißt es dass Du mit der Geldanlage nach Steuern weniger als die Inflation schlagen musst.

    Sobald Du von Deiner Bank Einladungen zu kostenlosen Golf-Events bekommst, bei denen man nebenbei auch ganz zwanglos über Finanzen plaudern kann, dann weiß Du, dass bis dahin alles gut gelaufen ist. Bitte - wenn überhaupt - nur zum Golfen hingehen.

    Bevor Du irgendwas unterschreibst, musst Du eine schriftliche Zusage der Agentur für genau dieses Bildungsangebot haben. (Es sei denn, Du bist bereit und in der Lage, auch selbst zu zahlen und begnügst dich mit dem, was Du später von der Steuer wiederbekommen wirst.)

    Wenn Du eine schriftliche Antwort bekommst, dann steht da auch die Rechtsgrundlage drin. Gegen eine Absage kannst Du Widerspruch einlegen (innerhalb eines Monats schriftlich). Durch das Widerspruchsverfahren bekommt eine andere Person den Vorgang vor die Nase. Wenn der Widerspruch auch scheitert, dann hat die Agentur entweder korrekt gehandelt oder Du kannst noch klagen. Vor dem Sozialgericht geht das ohne Verfahrenskosten und erstinstanzlich ohne Anwalt.

    Da es ja keine Fairiester mehr aktiv am Markt gibt, sicher nein.

    Es geht auch bei mir um das Thema "wieder anschauen". 2019 wurde ich gefragt, was denn der beste Riester-Vertrag in town sei. Naja, das war eigentlich dieser hier. Ich war zwischenzeitlich ehrlich gesagt ganz froh, dass er eher der Typ Finanzpost wird sorgfältig abgeheftet (und sonst nix) ist, und keinen Gesprächsbedarf zur Wertentwicklung dieses wichtigen Bestandteils seiner Altersvorsorge hatte. Es gab schönere Themen.