Beiträge von JDS

    ist das investieren oder spekulieren

    Moin, das liest sich wie ein Kommentar von Dragan D. D. Rop!

    Und mit 'nem ordinären Fragezeichen wäre sogar eine Frage erkennbar ;)

    Nimm's mir bitte nicht übel... aber ist nicht jedgliche Investition, ohne eine funktionstüchtige Kristallglaskugel zur Verfügung zu haben, eine Spekulation, ein Hoffen auf Kursgewinne, Wertzuwächse, you name it?

    Spekuliert nicht jeder Sparplan-Investor, der z.B. einen (Aktien-)ETF bespart, darauf, dass er/sie/man im Laufe von vielen Jahren eine Durchschnittsrendite von x% erzielt?

    Der Begriff 'Spekulation' ist mMn in keinster Weise negativ behaftet.

    Was Du sicherlich meinst, ist das 'Zocken'! Hab ich recht?

    Gibt aber einen Haufen Unternehmen die Jahrzehnte stabil liefen und dann pleite gingen oder zumindest einen Großteil (>=80%) ihres Wertes verloren haben.

    Der Teil meiner Frage nach den Zeiträumen ist dabei nicht beantwortet. Er ist überaus relevant!

    Es ist unbestritten, dass einige (börsennotierte) Aktiengesellschaften in Schieflage gerieten, oder über die Wupper gingen.

    Wie und in welchen Zeiträumen spielte sich so etwas ab? Aus Antworten dazu läßt sich doch ableiten, ob 'man' halbwegs rechtzeitig 'den Stecker ziehen' konnte, also jene betroffenen Aktien hätte verkaufen können?

    Wenn ein Anleger aus welchen Gründen auch immer, lieber in Einzelaktien investiert, so wie ich, dann reichen erfahrungsgemäß 10 - 12 Aktien von großen Weltkonzernen aus.

    Moin McProfit,

    mir reich(t)en auch zwischen 1 Aktie (am Anfang) und etwa 30 verschiedenen Titel.

    Selbst wenn bei einer solchen überschaubaren Strategie eine Firma einmal TOTAL ausfallen sollte, das heißt sie ist insolvent, hat das langfristig auf das Depot keine gravierenden Auswirkungen.

    Mir fällt jetzt keine börsennotierte AG ein, die quasi über Nacht plattgefahren wurde.

    (evlt. Wirecard, die hat aber noch nie zu den Weltkonzernen gehört)

    Bekanntlich habe ich nie in Aktien von Banken, und auch nicht in deutsche Aktien investiert... es sei denn zum Zocken. Aktien der Wirecard Bank (fin tech, Zahlungsdienstleister...) hatte ich auch mal... und damit meinen Einsatz fast verdreißigfacht (fast 3000% Zuwachs v. St.). Diese Aktien hatte ich einige Zeit vor dem ATH abgestossen, also 'zu früh'. Allerdings auch nicht zu spät, denn der rapide Fall kam Wochen später. Selbst relativ kurz vor dieser Phase konnte man die Wirecard Aktie noch verkaufen, da sie ja tatsächlich von Leuten, die die dicken Dollarzeichen in den Augen hatten, auch gekauft wurde.

    Will damit nur wieder mal sagen, dass die meisten Börsenpleiten nicht von jetzt auf gleich passierten.

    Ich meine, mit einem Fonds umgehst du, dass du dich mit einzelnen Unternehmen beschäftigen musst und selbst diversifizieren musst, sondern das dem Fondsmanager überlässt.

    Die Motive der Fondsmanager unterscheiden sich doch recht deutlich von denen der Anleger! Ferner haben sie, die Fondsmanager, sich in ein Korsett gezwängt (Fondsprospekt...) und können (dürfen) von den eigenen Spielegeln nicht abweichen.

    Angenommen eine Fondsgesellschaft legt einen Gummibärchen- und Weingummi-Fonds auf... und schreibt fest, dass 95% der eingesammelten Anlegergelder auf alle börsennotierten Gummibärchen-/Weingummi-Aktien im Verhältnis der Inventarwerte verteilt werden. Die restlichen 5% verbleiben Cash auf'm Konto für whatsoever.

    Und jetzt sind plötzlich Gummibärchen etc. nicht mehr ganz so hip und die Kurse rutschen im Laufe von 5 Monaten fett zweistellig ab.

    Was tut der Fondsmanager? Er erklärt dem geneigten Anleger, dass sich - völlig unvorhersehbar - die Elastizität der Gummis aufgrund von Erosionen auf der Nordseite der Sonne zum Nachteil des Naschgenusses verändert hat und die Experten bereits intensiv daran arbeiten, mit insgesamt 37 größeren Würstchengrill im Nordwesten von Australien einen Gegenpol zu schaffen, mit der die gewöhnte Viskosität wieder hergestellt, wenn nicht sogar übertroffen werden wird. Die ferner eingenommennen (Sparplan-) Gelder werden weiterhin mit dem bekannten Schlüssel auf die verschiedenen Aktien verteilt. Jeder neu investierte Euro kauft mehr Anteile als zuvor. Und... sobald die Hersteller den Durchbruch geschafft haben, ist mit enormen Kursgewinnen zu rechnen, von denen alle Anleger begeistert sein werden. Amen! Also, Anteilehalten! Abwarten!

    bin nicht der beste in rechtsschreibung. Deshalb tut es mir leid wenn ich deinen Anforderungen nicht ganz gerecht werden kann.

    Nimm es mir bitte nicht übel! Ich habe ja auch extra einen Zwinker-Smily drangehängt.

    Nichtsdestotrotz habe ich irgendwann die Kurve bekommen und eine Ausbildung gestartet und erfolgreich bestanden. Seitdem arbeite ich ununterbrochen...

    Kompliment!

    Jetzt geht es darum das beste aus den 100K zu machen. Ich möchte nicht in ETFS investieren. Ja ich weiß ich werde nicht den Markt schlagen. Es geht einfach darum mit geringstem Risiko Rendite Verhältnis das beste rauszuholen.

    Wie du sicherlich schon mitbekommen hast, sind hier überwiegend passive Sparplan-Investoren mit ETF und Buy-And-Hold unterwegs.

    Mit dem Vorhaben, in Einzelaktien zu investieren, wirst du hier immer auf Kritik stoßen.

    Da wir ohne Kristallglaskugeln agieren und keine Vollzeit Fonds-Manager sind, dürfte die Investition in Fonds (ETF) der geeignetere Weg sein, das 'Beste' herauszuholen.

    Aber dennoch können Investitionen in Einzelaktien - also als Manager des eigenen Fonds - Renditen bringen, die mit ETF (und Sparplänen) nicht zu erzielen sind. Oft wird angeführt, dass die sog. Fonds-Manager den Markt nicht schlagen. Dies hängt aber nicht von ihrem 'Unvermögen' ab, sondern von den Korsetts, die sie sich für ihre Fonds gestalten. Ich 'Einzelaktien-Fan kann meine eigenen Spielregeln machen und sie von jetzt auf gleich ändern, ohne ein neues Fondsprospekt schreiben zu müssen.

    Ferner haben Fonds-Manager andere Motive, als du und ich. Fondsgesellschaften verdienen immer... einen Prozent- oder Promille-Satz der verwalteten Anlegergelder... (fast) egal wie die Kurse laufen. Deren getragenes Risiko ist extrem gering, da ja fremde Gelder investiert sind. Wir hingegen investieren eigenes Geld, für das wir mehr oder weniger hart arbeiten mussten und/oder müssen.

    Ich würde an deiner Stelle zunächst einmal dein freies Geld 'relativ sicher' und bewusst bei magerer Rendite anlegen (Geldwerte) und gleichzeitig ein Musterdepot anlegen und damit üben, bis du dir ein besseres Gespür für den Aktienhandel erarbeit hast.

    Es ist ja bekannt das man mit einzelaktien langfristig den weltweit breitaufgestellten Aktienmarkt nicht schlagen kann.

    Es ist auch bekannt, dass 'dass' mit 2 's' geschrieben werden kann. Und wenn 'man' auf die '40' zugeht, darf 'man' Nomen auch groß schreiben ;)

    Meine aktienmenge möchte ich stetig ausbauen, wenn zB Unternehmen wie Procter & Gamble, Colgate, Danaher, Visa und weitere gute Unternehmen irgendwann fair oder unterbewertet sind. Aktuell kommen diese Unternehmen für mich nicht in Frage, da sie mir zu teuer scheinen.

    Aktien kauft 'man', wenn sie Wachstum (Kursanstieg) und - falls Dividenden ausgeschüttet werden - dass die Dividenden mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterhin ausgeschüttet werden.

    Wie warscheinlich ist es wenn man großteil fair / unterbewerte blue chip Aktien mit einer handvoll Wachstumstitel ähnliche rendite wie ein World ETF erreicht oder sogar diesen schlägt?

    Mit den richtigen Aktien und dem 'glücklichen Händchen' beim Kauf und Verkauf ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, selbst wenn 'man' bekanntlich nie genau die richtigen Zeitpunkte erwischt. Ich praktiziere dieses 'Spiel' seit über 35 Jahren.

    Welche Dinge müssen beachtet werden?

    Für eine vernünftige Antwort reicht ein Post nicht aus. Neben mehr als rudimentären Kenntnissen des Aktienmarkten und festen Handelsprinzipien brauchst du Zeit zur Pflege deines 'selbstgebastelten Fonds'.

    Wie findet ihr die Auswahl

    Mit einem Fragezeichen wird eine Frage daraus ;)

    Ich finde die Auswahl 'bescheiden'.

    Macht es eventuell Sinn immer wieder rebalancing zu betreiben? Wenn jetzt zB eine Nvidia oder AMD extreme überbewertungen erreichen (siehe Tesla) das man da zB die Hälfte der Aktien verkauft und wieder in fair / unterbewerte Aktien investiert.

    Rebalancing? Wieso 'n das?

    Aktien kauft 'man', wenn sie Wachstum (Kursanstieg) und - falls Dividenden ausgeschüttet werden - dass die Dividenden mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterhin ausgeschüttet werden. Verkauften darf man sie am Besten dann, bevor die Kurse fallen ;)

    Thanks

    You're welcome!

    als die Börse in den letzten Jahren gut lief, habe alle von Buy and Hold gesprochen und jetzt kommt mal ne kleine Korrektur und schon springen viele Anleger vom Schiff.

    Ich nicht! Ich habe nie von B&H gesprochen, sondern immer vom 'wachen Auge'... wenngleich ich nie 'dauernd' ver- und gekauft hatte, sondern relativ selten und dies auch nie zum idealen Zeitpunkt.

    Bei fünfstelligen Depots wird täglich gescheckt...

    OK... jetzt oute ich mich mal wieder. Mein bescheidenes nicht-fünfstelliges Depot notierte im September/Oktober 24 bei ca. 100 (Punkten... nur so als Referenz), in der zweiten Dezember-Hälfte bei knapp 120... und derzeit würde es bei rund 75 liegen... hätte ich nicht - mit so einem unguten Gefühl im Magen, also ohne die sog. fundierte Analyse - zwischen der ersten Januarwoche und der ersten Februarwoche (2025) so ziemlich alle meine Aktien, sogar inklusive der an sich beliebten Dividendenbringern, verkauft... teils ein paar viele Tage zu früh, teils zu spät (also nicht zu optimalen Zeitpunkten, denn meine Glaskugel - noch ne alte Version mi 3G - funktioniert nicht so richtig), aber dennoch vor dem größeren Rutsch. Die Steuerbelastung war nicht ganz so schlimm, da ich dieses 'steuerschädliche' buy and sell mit Gewinnmitnahmen schon seit über 35 Jahren betreibe.

    Angeblich wird bei so richtig fetten Depots nicht oder nur sehr selten nach dem Stand geschaut. Das passt zur Erwartung oder Haltung, dass a) die Kurse ja sowieso ingendwann wieder nachziehen und b) auch bei einem quasi halbierten Depot (in Buchwerten) eh keine Not entsteht, weil ja der 'bescheidene Rest' auf jeden Fall ausreichen würde, um nicht zu verhungern.

    Allerdings bin ich nicht der Einzige, der auf das reagiert, was der eine oder andere Spatz vom Dach pfeifft...

    Im Nachhinein ärgere ich mich kein Bisschen. Jetzt gibt's halt wieder mal das Luxusproblem, irgendwann den Wiedereinstieg zu finden ;)

    Ist das so richtig oder mache ich einen Denkfehler ?

    liebe Grüße und Danke für die Antwort, Klaus

    Ih tippe mal großzügig auf einen Denkfehler!

    Stell Dir vor, in meinem Depot liegt ein ETF von iShares auf den MSCI World mit 200.000 EUR Wert. In der Krise verliert der ETF jetzt 50% an Wert und ist nur noch 100.000 EUR Wert.

    Wenn du deinen 200k ETF für 200k gekauft hattest bzw. du in Summe 200k investierst hast... und er jetzt mal so eben auf 100k abrutscht... und du ihn verkaufst... ja dann... realisierst du einen Verlust.

    Wie passt das denn zusammen mit Deinen Ausführungen zu Aktiendividenden? Natürlich schütten auch die im ETF vertretenen Unternehmen Dividenden aus

    Moin Philhamoniker,

    ich bin zwar nicht McProfit, aber inzwischen auch über etliche Jahre mit Aktien befasst. In der 'Ansparphase' sind wohl die 'wiederanlegenden Fonds' attraktiver, wenngleich man sie im höheren Alter nicht mal so eben auf Ausschütter umbastelt. In der Lebensphase, in der man für gewöhnlich (auch) von den Erträgen der Depots leben will, ist es, vom handleing abgesehen, eigentlich Jacke, ob man Ausschüttungen 'bezieht', oder zur passenden Zeit Anteile verkauft. Wir etwas älteren Zeitgenossen hatten in jungen Jahren weitgehend nur die Möglichkeiten, Einzelaktien zu kaufen, oder unsere Kröten 'Vermögensverwaltern' (Fondsgesellschaften) anzudienen, damit sie sich in Vollzeit um unsere Geld kümmern... natürlich gegen einen entsprechenden Obulus... früher mal gar nicht so knapp bemessen ;)

    Mir waren diese Management- und Kauf-Kosten immer ein kleiner Dorn im Auge. Ergo habe ich selbst Fodsmanager meines eigenen Fonds (Depots) gespielt und bin dabei gar nicht mal so schlecht gefahren. Auf den Zug mit den ETFs bin ich übrigens nie aufgesprungen.

    Heute ist mir die Thematik Dividende vs. Aktienverkauf genau so egal, wie während meiner 'Ansparphase'. Die Dividendenzahlungen kommen halt automatisch und ohne mein Zutun. Sollte ich Aktien verkaufen wollen, was derzeit nicht erforderlich ist, so ist der Aufwand dann eben ein bisscchen höher. Ich müsste entscheiden welche Aktien ich verkaufen will und dies aktiv vorantreiben.

    Ich habe nämlich noch andere Interesse außer dem schnöden Mammon und keine Lust, mich täglich mehrfach mit den Kursen zahlreicher Unternehmen oder gar deren Bilanzen zu befassen.

    Na ja... das ist in meinen Augen auch eine Frage der Größe eines Depots. Mit ETFs brauchst du im Prinzip nicht einmal ins Depot schauen. Mit einem - wie auch immer gearteten - Einzelaktiendepot kann es durchaus sinnvoll sein, dem eigenen (investierten) Geld beim Arbeiten zu helfen. Blödes Beispiel: Bei einem 100.000 Öcken Depot, das im Schnitt 7.000 Öcken im Jahr an Zuwachs (aus Kursgewinnen und Dividendenzahlungen) 'verdient', setze ich mich keine 60 Stunden im Monat hin, um dieses Depot zu beobachten und zu managen. Reden wir aber von Depots, die einige Hunderttausende im Jahr 'wachsen' (sollen), verzichte ich doch lieben auf einige (viele) Stunden bezahlter Arbeit in einer abhängigen Beschäftigung, und sehe stattdessen zu, dass mein 'bescheidenes Depot' durch mein Zutun im Rahmen meiner Fähigkeiten und Kenntnisse mir den 'Lohnausgleich' beschert.

    Dies nur mal so am Rande des Geschehens...

    Leider wird in Deutschland beim Thema Aktien die Dividende viel zu wenig besprochen

    Das interessante an der Dividende sind nicht die 2 oder 3 % pro Jahr, sondern die regelmäßige Erhöhung

    Es ist viel zu wenig bekannt, dass zahlreiche internationale Unternehmen seit Jahrzehnten nicht nur jedes Jahr Dividende zahlen, sondern jedes Jahr eine höhere

    Das ist der Grund, warum langfristige Anleger, so wie ich, über kurz oder lang bereits zweistellige jährliche Dividendenrendite erzielen

    Grüß' Dich, Mackes!

    Na ja, Über Dividenden wird in Schland und demzufolge auch hier im Forum schon gesprochen. Du solltest dabei aber bedenken, dass sich die meisten (hier) in der 'Ansparphase' befinden und - nicht zuletzt wegen der Besteuerung der Ausschüttungen - eher auf den Steuerstundungseffekt schielen. Viele sind auch als Sparer-Investoren unterwegs, die scharf auf ihre private Zusatzrente (aus dem Depot) schielen und schon jetzt berechnet haben, dass ihnen Sparraten von 114,78€ reichen werden, um in zwünfunddrölfzig Jahren eine Anfangsrente von 368,55€ ausgezahlt zu bekommen. Sorry an die, die das als bösen Seitenhieb bewerten könnten. Ich formuliere es etwas überspitzt, aber meine es keinesfalls despektierlich. Diese 'Dividendenstrategien', für die es sogar bequeme Finanzvehikel gibt, sind mMn nur dann 'halbwegs entspannt' zu sehen, wenn das Depot wirklich großzügig geplant wird... und Schwankungen der Ausschüttungen - ja, die soll es wohl auch geben - nicht wirklich weh tun können.

    Wir zwei deutlich über 30jährige Zeitgenossen sehen das Thema sicherlich mit einer anderen Brille, als diejenigen, die ihre Vermögen noch aufbauen dürfen.

    Ich wünsche Dir, McProfit, und allen anderen Forianern und -innen eine gute Zeit.