Beiträge von FinanztipUser

    Habt ihr Erfahrungen oder Tipps, welcher Ansatz strategisch klüger wäre? Oder habt ihr vielleicht ganz andere Ideen, wie wir den Wert der Wohnung optimal nutzen können?

    Fragen: Wie hoch ist die Mietrendite? Was wollt ihr mit der Immobilie langfristig erreichen? Warum der Hebel für weitere Immobilien und nicht weitere Anlageklassen wie Aktien, Anleihen etc.?

    Ehegattenschaukel macht primär Sinn, um die Abschreibung zu heben, Mittel reinholen könnte man damit auch. Nur: Welche Immobilieninvestments schweben euch mit den Mitteln denn vor? Steuerlich ist ein Eigenheim etwas anderes als eine Immobilie zur Vermietung…

    Fallen die Mieteinkünfte unter den Zugewinn (bzw. würden sie im Todesfall als solche betrachtet werden) oder gehören sie dem Eigentümer der Immobilie?

    Na beides würde ich mal sagen: Die Mieteinkünfte gehören dem einen Immobilienbesitzer von beiden. Wenn das Geld gespart und nicht in die Immobilie investiert wird, stellt es Vermögen dar, also Zugewinn, der im Fall der Scheidung oder ggf. auch im Todesfall ausgeglichen wird…

    Macht es für den Erbfall (der hoffentlich noch in sehr weiter Zukunft liegt) diesbezüglich einen Unterschied, ob die Mieteinkünfte auf ein Einzelkonto oder Gemeinschaftskonto fließen?

    Ja, das macht es für die Erben immer! Wenn das Geld auf einem Einzelkonto des Verstorbenen liegt, fällt es komplett unter in die Erbmasse, bei einem Gemeinschaftskonto eben nur anteilig (50% bzw. gemäß des Eigentumsanteils).

    I.d.R. gibt es Freigrenzen beim Erbe oder Schenkungen. Je nach Ziel und Zweck kann es Sinn machen, Vermögen auf ein Gemeinschaftskonto zu packen, dass muss man sich aber je nach konkreter Erbsituation überlegen.

    Bin kein Fachanwalt, daher alles unter Vorbehalt! Ansonsten schonmal in die Bücher der Finanztest dazu reingelesen? Ist für solche Fragen (Heirat, Erbe) m.E. eine ganz gute Anlaufstelle…

    Was spricht für oder gegen einen Verkauf der Wohnung und Anlage der Summe z.b. in ETFs.

    Ich seh da keine Notwendigkeiten: Rund 1/3 des liquiden Vermögens im MSCI-World, 2/3 in einer Immobilie, kann man machen. Könnte man auch umgekehrt halten und/oder Anleihen beimischen. Oder eben ganz anders, so lange die Anlageklassen erwartbar brauchbare Renditen abwerfen.

    Ich stell mir zwei Fragen:

    1. Bist du ansonsten finanziell gut aufgestellt? Also Qualifikation und Job für die nächsten 10 Jahre sicher, alle nötigen Versicherungen (Haftpflicht, ggf. BU) vorhanden und Rente ausreichend umfangreich aufgebaut?

    2. Was willst du mit dem liquiden Vermögen denn überhaupt erreichen?

    Beide Fragen würden zumindest meine Strategie sehr beeinflussen…

    Deine Beschreibungen bzgl. der nicht gerade guten finanziellen Aufstellung legen aber auch eher nahe, dass du in der gesetzlichen Krankenkasse besser aufgehoben bist zumal auch keine Berufsunfähigkeitsversicherung oder anderweitige Absicherungen vorliegen. Von deiner Rente, auch von der Betriebsrente, gehen Steuern und Sozialabgaben ab, da bleibt dann nicht mehr viel übrig um noch die private Krankenversicherung im Alter zu bezahlen auch wenn du einen Beitragsentlastungstarif drin hast.


    Mein Tipp: bleib besser in der gesetzlichen Krankenkasse

    Kann ich nur unterschreiben!! Halte die GKV für di bessere Wahl nach allen deinen Eckdaten…

    Lass dich von der Anwartschaft nicht stressen, wie kommen die denn auf diese zwei Wochen?

    Was ist euere Einschätzung/Rat?

    Mowbray wie das Viertel in Kapstadt?! :/ Würde mir Inkasso-Eintreibungen genau dort jetzt nicht unbedingt zutrauen, ansonsten sehr schöne Gegend und spannende Stadt!

    Frage: Um wie viel Euro geht es denn überhaupt?

    Mein Verständnis von gemeinsam unterschriebenen Mietverträgen: Haftung solidarisch, also jeder muss auch für den/die jeweils anderen für die Mietzahlungen haften bzw. aufkommen…

    Also ist das Risiko gleich hoch, aber die Rendite schlecht?

    Das ist die spannende Frage und da trickst Kommer in meinen Augen ganz schön rum! Im Link von dir stellt er die langfristige Rendite deutscher Wohnimmobilien (1970-2022) mit real 0,3% dar! 8| Wenn man kurz drüber nachdenkt: Real eine positive Rendite heißt, die Immobilien haben im Durchschnitt immerhin die Inflation geschlagen, was viele Geldanleger in Deutschland bekanntlich nicht schaffen. Völlig unter den Tisch fallen lässt er die Mieterträge und das ist m.E. hart unredlich. Egal ob du vermietest oder selbst drin wohnst: Die z.B. 3% musst du natürlich draufrechnen, insbesondere, wenn du den Vergleich mit anderen Anlageklassen wie Aktien anstellen willst. Angenommen, die langfristige Inflationsrate des Zeitraums lag bei 2,5%, was etwa hinkommen dürfte, dann wäre bei 3% Mietrendite die nominale Gesamtrendite schon rund 5,5%, was auf jeden Fall besser klingt...

    Fakt bei Immobilien ist einfach: Die Unterschiede zwischen Objekten und Objektrenditen sind riesig! Niemand kauft den Immobilienmarktdurchschnitt und da liegt der Hase im Pfeffer, sprich: Wenn du eine Immobilie mit einer Mietrendite von 6% einkaufst und die dir dann noch im Zeitverlauf eine Inflation von aktuell 2-3% ausgleicht, dann hat das Ding eine Gesamtrendite von 8-9% und liegt damit tendenziell über dem Aktienmarkt.

    Risiko? Mag in etwa dem Aktienmarkt entsprechen! Rendite? Wahnsinnig unterschiedlich je nachdem was man wann/wie kauft oder wie Taust dann baut bzw. entwickelt und damit steigt und fällt dann die Sinnhaftigkeit eines Immobilieninvestments, gerade wenn man Risiko und Rendite ins Verhältnis setzt...

    Aber nur der gesamte (globale) Immobilienmarkt. Einzelne Immobilien sind deutlich riskanter, weil bereits ein kleines Problem am Standort oder in der Gesetzgebung zu erheblichen Verwerfungen führen kann. Man kann eine oder wenige Vermietungsimmobilien eher mit einer oder wenigen Aktien im gleichen Land oder einer unternehmerischen Tätigkeit vergleichen. Das kann super laufen. Und es ist auch super gelaufen.

    Aber der Vergleich mit der Weltwirtschaft hinkt gewaltig. Vor allem beim Risiko.

    Nicht unbedingt: Oft wird genau der Vergleich zwischen dem Investment in eine Einzelimmobilie und dem in den gesamten Aktienmarkt gezogen. Also das Risiko beider Investments verglichen. Kommer war ja schon mehrfach zitiert, er kommt zum folgendem Fazit für genau diesen Vergleich:

    Zitat

    „Wir zeigen, dass das Risiko von Direktanlagen in Wohnimmobilien in seiner Höhe vergleichbar ist mit dem Risiko global diversifizierter Aktien.“

    Quelle: https://gerd-kommer.de/das-risiko-von…sser-verstehen/

    Auf diese Einschätzung hatte ich mich bezogen, aber ich bin bei Kommer und Immobilien auch eher skeptisch. Was du halt dem Einzelimmobilienrisiko entgegenstellen musst, ist die Steuerbarkeit gewisser (nicht aller) Risiken und Kosten der einzelnen Immobilie, eben durch die Art wie du mit der Immobile, den Mietern, aufkommenden Problemen und Risiken umgehst. Ausserdem auch die Tatsache, dass die Preisveränderungen auf dem Immobilienmarkt langsamer verlaufen, als auf dem Aktienmarkt.

    In Summe glaube ich, dass Kommer da mit seiner Einschätzung dazu nicht ganz falsch liegt…

    diese Statistiken sind nett, sagen aber nichts darüber aus, wie/ob sich ein Investment lohnt.

    Genau: Diese Statistik bzw. der Kurvenverlauf sagt nichts über Einzelfälle und Einzelimmobilien aus. Sie sagt aber etwas aus über die Immobilienpreisentwicklung in München insgesamt. Und genau diese Aussage würde ich mir sehr genau anschauen, gerade weil man sich mit einer Einzelimmobilie davon kaum abkopppeln kann auf mittlere/lange Sicht…

    Wie ich mit einem Aktieninvest bei 1,2 Mio vorhandenem Eigenkapital Ende 2019 zu jetzt 3,4 Mio (Wert - Restschulden) und bisher 400k€ Ertrag kommen soll, sehe ich nicht...

    Das würde ich im Vergleich mit dem breiten Aktienmarkt auch nicht sehen und Immobilien können im Einzelfall massiv lohnen und auch deutlich besser laufen, als der Aktienmarkt. Sie sind aber auf lange Sicht und insbesondere kreditgehebelt auch ähnlich riskant, wie der Aktienmarkt. Auch wenn man die Wertveränderungen nicht so transparent sieht wie beim Blick ins Depot…

    Nochmal: Ich will Immobilieninvestments zum Vermögensaufbau überhaupt nicht in Frage stellen oder kritisieren! Mach ich ja selbst aus unterschiedlichen Gründen. Nur was man aus der relativ steilen Flanke im Anstieg der Preise in München nach der Finanzkrise ablesen kann, ist meiner Leseart nach: Es kann auch ähnlich steile Korrekturen nach unten geben! Und dann würde ich persönlich nicht unbedingt damit rechnen, dass es bei den gut -40% über die 18 Jahre der letzten Preiskorrektur bleibt. :/

    Ich hab immer noch das Gefühl, du wirfst a) die durchaus guten Argumente für den Vermögensaufbau (in deinem Fall durch Immobilien) zusammen mit b) den Argumenten für das langfristige Fahren einer 90+% Immobilienquote im Gesamtvermögen und c) den Überlegungen und Strategien zum Vermögenserhalt.

    Ich würde versuchen, das auseinanderzuhalten und wirklich getrennt zu betrachten für gute Schlussfolgerungen und Lösungen in Punkto Vermögensaufstellung.

    Man darf sich bei Immobilien nicht vom Rezenzeffekt blenden lassen. Auch München hatte schon andere Zeiten und wie die kommenden 20 Jahre werden, weiß kein Mensch. Ich vermute allerdings, dass es harte Zeiten werden. Gute Renditen konnte man in München mit Immobilien in sehr wenigen Zeiträumen erwirtschaften. Die letzten 20 Jahre gehören definitiv dazu. Davor sah es nicht so prickelnd aus.

    Eben und genau für so ein Szenario wie das über diese 18 Jahre mit einem Preisverfall um über 40% sollte man sich halt auch wappnen. Ich finde nach wie vor, dass "deutsche Wohnimmobilien" und "Aktien-Global" sich als Anlageklasse gut ergänzen... ;)

    sie unterscheidet bei Anlagen zwischen: "Geld", Immos und Gold...

    Keine ganz schlechte Unterscheidung in meinen Augen, wenn man eben noch Aktien (wichtig!) und (Staats-)Anleihen ergänzt... ;)

    Im Ernst: Wir unterhalten uns hier oft über die Details innerhalb der Assetklassen (genaue Aktienauswahl, Lage/Zustand der Immobilien, etc.), dabei ist die primäre Entscheidung mit der größten Tragweite doch die zwischen den Asset-Klassen.

    Ansonsten: Dann sind wir ja d'accord, mir persönlich wäre eine Immobilienquote von 0% des Anlagevermögens (eigene Wohnimmobilie lass ich da raus) auch zu wenig, aber vielleicht findet ihr ja irgendwas zwischen 0 und 100%? Und damit eine Lösung, die für euch passt und bei der ihr die Risiken so streut, dass es nüchtern betrachtet bzw. ökonomisch gesehen a) halbwegs rational ist und ihr euch auch noch b) damit wohlfühlt. Glaube da seid ihr auf einem Guten Weg! :thumbup:

    Zitat

    "Ist das nötige Geld vorhanden, ist das Ende meistens gut." B. Brecht

    (Quelle: https://zitate-fibel.de/zitate/bertolt…de-meistens-gut)

    Taust fällt es finanziell schwer, sich von seinen Immobilien vor Ablauf der Spekulationsfrist zu trennen. Das dürfte jeder, der sich der Steuersituation bewußt ist, genauso sehen.

    Natürlich, deswegen wäre ja ein mögliches Ende der Spekulationsfrist ein guter Zeitpunkt für eine Umschichtung. Genau wie das Auslaufen von Krediten, zusätzliche Einkünfte durch Renteneintritt/Rentenzahlungen, etc. Bei all diesen Gelegenheiten könnte man sich überlegen, die Asset-Allokation nach den individuellen Vorstellungen anzupassen.

    Ich persönlich würde dabei auch die Wünsche und absehbaren Perspektiven der Kids mit einbeziehen (Eigennutzung einer der Immobilien realistisch? Baumöglichkeiten auf den Grundstücken vorhanden? Wunsch, überhaupt selbst Vermieter/in zu werden? ...). Vielleicht ergibt sich ja schon daraus, dass es Sinn macht, einen höheren prozentualen Anteil des Vermögens in anderen Anlageklassen (Aktien, Anleihen) umzuschichten, die man besser bewerten, aufteilen oder auch nach einer Schenkung (ggf. mit Nießbrauch) dann einfach im Depot liegen lassen kann?

    Mir wäre nur der "Makro"-Blick auf das Vermögen wichtig. Also nicht nur die Frage, welches Kind bekommt welche Immobilie? Sondern insgesamt: Wie ist man als Familie mit dem Gesamtvermögen aufgestellt? Und wenn dann für die gesamte Familie die Immobilienquote des liquiden Gesamtvermögens (i.H.v. 5 Mio €) bei über 90% liegt und die Immobilien am besten noch alle in einer Region, dann wäre mir das wie gesagt viel zu riskant und auch zu unflexibel für alle Szenarien, die die Zukunft noch bringen könnte...

    Und aktuell sehe ich das ganz einfach: wie wäre es gewesen, wenn ich das ganze Eigenkapital über die Zeit breit in den Markt gesteckt hätte, vs. es in Immobilien zu investieren.

    Der Markt ist die letzten Jahre sehr gut gelaufen, ohne Frage, aber zu dem Vermögen das ich jetzt habe, wäre es bei weitem nicht gekommen...zudem wäre ich mir nicht sicher, ob ich das in den stark volatilen Phase durchgestanden hätte, wenn da alles an Geld drin gewesen wäre was ich hatte.

    Alles richtig und mir geht es nicht um die historische Entscheidung auf Immobilien zu setzen, die hat sich ja rückblickend - Stand heute - als erfolgreich rausgestellt bzw. war richtig! Rein ökonomisch gesehen ist es aber völlig egal, ob man 5 Mio € mit Immobilien, Aktien, Bitcoin oder Tagesgeld aufgebaut hat. Nur solltest du dich m.E. jetzt fragen: Bin ich nicht langsam in einer anderen Phase (Vermögenserhalt statt Vermögensaufbau)? Und wenn du diese Frage mit "ja" beantwortest, dann ergeben sich daraus eben Konsequenzen... Kommer beschreibt in dem Blog die Situation, in der du gerade steckst, ziemlich gut. Jeder, der erfolgreich Vermögen aufgebaut hat, hat dies mit Risiken getan und "hängt" emotional verständlicherweise am Aufgebauten. Du bist neben dem Job im Grunde "Immobilienunernehmer", Firmeninhabern fällt es regelmäßig schwer, das eigene Unternehmen auch nur anteilig zu verkaufen. Zum Vermögenserhalt braucht es aber etwas anderes bzw. eine andere Einstellung zum Thema, zumindest wenn man rational an die Sache rangehen möchte.

    Dass das aktuell ein Klumpenrisiko ist, ist mir völlig bewusst und das werde ich auch ändern wenn es an der Zeit ist. Aktuell hängen da aber Steuervorteile von rund 200.000€ dran die ich verlieren würde, wenn ich jetzt statt in 6 Jahren anfange umzuschichten...

    Völlig fine, deswegen ja der Vorschlag einen Zeitpunkt in der Zukunft (z.B. Alter 60, regulärer Renteneintritt, Kreditfälligkeit, etc.) zu definieren, bis zu dem ich dann die Ziel-Allokation erreiche. Ich bin zur Zeit selbst mit über 90% in Immobilien (inkl. Kredithebel) finanziert, baue aber parallel ein Aktienportfolio auf, dass dann im Alter von 60 etwa dem Wert der Immobilien entsprechen sollte. Das ist sicher kein Vorgehen für jeden, aber längerfristig nur auf Immobilien setzten, wäre mir viel zu riskant. Und die Immobilien werden eben auch nicht weniger riskant, wenn viel Herzblut und Arbeit drin steckt, wenn man (zurecht?) stolz auf die selbst erbauten Immobilien ist u.s.w. Ökonomisch bleibt es ein gewaltiges Klumpenrisiko, wenn man mit z.B. 5 Mio € in Wohnimmobilien investiert ist. Und dieses Klumenrisiko würde ich über die Zeit (unter Berücksichtigung der Finanzierungen, Steuer, etc.) eben abtragen, um nicht dauerhaft so ein gewaltiges Risikoexposure zu haben.

    Die finale Lösung muss natürlich zu dir passen! Ich persönlich könnte bei 5 Mio € z.B. gut damit leben, 2 Mio € in den vermieteten Immobilien zu belassen, 2 Mio € in weltweit gestreute Aktien zu packen und 1 Mio € im Depot dann festverzinslich mit Anleihen auch nochmal breit zu streuen über Währungsräume, Emittenten und das ggf. mit einer Beimischung Gold/Bitcoin je nach Geschmack.

    Versteh mich nicht falsch: Aber meiner Wahrnehmung nach wärst du erst dann sozusagen finanziell "belastbar" frei, wenn das Risiko deines Vermögens rational gesehen eben maximal gesenkt wurde. Angenommen das Flughafenprojekt kommt und Immobilien für 5 Mio € liegen dann plötzlich in der Einflugschneise was neben einem allgemeinen Wertrückgang der Immobilien durch weiterhin hohe Zinsen dann z.B. zu einem Kaufpreisrückgang von 50% führen könnte. Wäre die Situation dann noch so super, wenn du mit einem verbleibenden Immobilienwert von 2,5 Mio € dann noch über 1 Mio € Schulden hast? Die Alterseinkünfte würden dir voraussichtlich immer noch reichen, meine These wäre aber: Du würdest dich ziemlich ärgern über diesen Verlust an Bestandsvermögen...

    Es fällt emotional immer schwer, sich von aufgebauten Assets zu trennen. Wirtschaftlich rational zum Vermögenserhalt ist wie gesagt die maximale Streuung insb. über Asset-Klassen und auch die Inkaufnahme von niedrigen Renditen bei Sicherheitsbausteinen. Auch wenn es kontraintuitiv scheinen mag, sich von so gut gelaufenen Immobilien zu trennen...

    Selbst dann: So what? Der TE ist jetzt schon finanziell unabhängig, er hat an regelmäßigen Einkünften ein Mehrfaches seines Bedarfs.

    Das ist doch unbestritten, nur wäre er doch genauso finanziell unabhängig, wenn er z.B. die Hälfte des Immobilienvermögens in ausschüttende Welt-Aktien-ETF packen würde, er hätte (dann anteilig durch Dividenden neben den Mieten) immer noch regelmäßige Einkünfte oberhalb seines Bedarfs. Er wäre dabei aber um Lichtjahre besser diversifiziert als aktuell, wo er praktisch alles auf Immobilien setzt…

    Die Vererberei ist nochmal ein ganz anderes Thema, das hat der TE schon gesagt. Wenn ich ihn recht verstanden habe, hat er sein Vermögen selber aufgebaut.

    Wenn etwas übrig bleibt, sollte das sicherlich an die Kinder gehen, aber eine Verpflichtung, sein Vermögen für die Erben zu mehren, sehe ich nicht.

    Was ich aus dem Thread rauslese: a) Taust will seinen Kindern das bisherige Vermögen vererben und b) dafür den Wert des Vermögens möglichst gerne erhalten. Um vermehren gehts mir dabei gar nicht, wie gesagt: Vermögensaufbau und Vermögenserhalt sind zwei paar Schuhe.

    Wenn das meine Ausgangslage wäre (und meine ist nicht so groß anders), dann würde ich gerade in Hinblick auf den finalen Renteneintritt (auch bei Ausstieg aus dem Job jetzt) überlegen, wie ich z.B. mit Mitte 60 aufgestellt sein will. Im Interesse der Kinder wäre mir Vermögenserhalt sehr viel wichtiger als Rendite und auf so einen Zeitpunkt bezogen würde ich die Anlageklassen eben entsprechend gewichten…

    Nochmal konkret: Wo liegen die Immos, Nähe von München? Angenommen der neue Flughafen der Stadt würde genau dort gebaut oder andere Standortrisiken schlagen zu: Warum nicht breiter streuen um solchen Risiken zu begegnen, gerade im Interesse des Vermögenserhalts?

    Gerade wenn man die die oft genannte finanzielle Freiheit erreicht hat, wird Risikostreuung und Risikoreduktion in meinen Augen noch wichtiger als beim Vermögensaufbau. Beim Vermögensaufbau muss man zwangsläufig höhere Risiken eingehen, beim Vermögenserhalt würde ich sie eher meiden. Vll. hilft der Blog-Beitrag von Kommer um den Punkt nochmal zu verdeutlichen?

    Der große Unter­schied zwischen reich werden und reich bleiben
    Für reich werden und für reich bleiben gelten unterschiedliche Erfolgsfaktoren. Wir zeigen welche und warum sie stark voneinander abweichen.
    gerd-kommer.de

    Achim Weiss: Wenn man deine Logik weiterdenkt, müsste einen selbst ein Einzelinvestment in eine Anlage mit marginaler Rendite nicht tangieren, so lange die investierte Summe nur groß genug ist! Jede Risiko-Überlegung fällt dann hinten runter.

    Mir geht es um Überlegungen zur rationalen Asset-Allocation zum Vermögenserhalt und nicht um die absolute Höhe oder Schwankung der abgeworfenen Erträge…

    Und Strategien zum Vermögensaufbau und zum Vermögenserhalt sind aus guten Gründen oftmals ziemlich gegensätzlich.

    Gut vermietete Wohnimmobilien werden nicht ungespitzt in den Boden gehen

    Und die [Mieten] würden eher nicht um 30% zurückgehen.

    Bei beiden Aussagen wäre ich mir alles andere als sicher! Und das sage ich als (gemessen an Leuten wie Kommer) geradezu Fan von Immobilen, der auch langfristig mehrere Wohneinheiten zu vermieten gedenkt… :/

    Das muß ihn nicht groß tangieren.

    Die Frage ist doch: Was will ich erreichen?

    1. Bestmögliche Rendite gemessen am Risiko? Wird nicht klappen mit einer Asset-Klasse, erst recht nicht Immobilien…

    2. Vermögenserhalt optimieren bzw. Vermögen sichern? Wird noch weniger klappen, wenn man langfristig nur auf eine Anlageklasse setzt.

    Gerade wenn das Vermögen weitgehend an die nächste Generation gehen soll, würde ich niemals auf nur eine Anlageklasse oder ein paar wenige Aktien von Großunternehmen setzen, egal wie viel beides in absoluten Zahlen abwirft, wenn man Unsummen darein investiert…

    Taust:

    Mach die vll. wirklich nochmal klar: Du setzt praktisch alles auf eine Karte (die sehr eng gefasste und wenig mobile Asset-Klasse „deutsche Wohnimmobilien“)! Die sind die letzten 20 Jahre ziemlich gut gelaufen, aber das gibt dir keine Garantie, dass Immobilien hier in Deutschland nicht wie in den 30 Jahren davor real gewaltig an Wert verlieren können.

    Ich selbst bin für meinen Geschmack auch zu immobilienlastig unterwegs, das kann ja unterschiedliche Gründe haben, auch nostalgische, familiäre, etc. Aber ich peile bis zum Renteneintritt an, etwa die Hälfte meines liquiden Vermögens in Aktien und nur noch die andere Hälfte in Immobilien zu halten. Sobald zwischen den Immos und den Aktien Parität besteht und die Altersversorgungsansprüche wie geplant ausfallen, dann würde ich den Rest bis zum finalen Renteneintritt dann als zusätzliche Vermögenssicherung tendenziell in Staatsanleihen und ggf. Gold packen. Falls die deutschen Immobilien abschmieren, hätte ich in der selben Größenordnung noch globale Aktien. Falls die anschmieren (hoffentlich noch physisch) die Immobilien und ansonsten halt noch ein paar Staatsanleihen und Gold auch wenn die absehbar keine Rendite bringen. Wie stehst du da, wenn der Immobilienmarkt in Deutschland wieder real um 30% und mehr einbricht, so wie in den 1980er/90er Jahren?

    Nießbrauch bei Schenkung kannst du bei Immobilien machen, bei Depots mit ausschüttenden ETFs auch. Das würde ich mir glaube ich an deiner Stelle nochmal genauer anschauen, damit wärst du beim Schenken ggf. auch flexibler…

    Für mich macht das keinen Sinn, da bin ich voll bei Factfulness und volcanosaucin.


    Deine Formel ist sinnvoll, wenn Du aktuelle Investitionen in potentielle neue Objekte vergleichst. Bei Dir ist der Fall jedoch anders. Du besitzt diese Objekte bereits. Du warst Dein eigener Projektentwickler. Betrachte die Differenz zwischen aktuellem Wert und Einstandswert als Lohn für Deinen "Zweitjob" als Immobilienentwickler.

    Ja und man betrachtet bei der Formel dann vor allem die Inflation und Zeit als die größten Freunde! :) Die allein machen einen dann grenzenlos reich, zumindest bezogen auf die so errechnete Eigenkapitalrendite in Prozent… Doof nur: Real kannst du in genau dem Zeitraum trotzdem massiv verlieren, selbst wenn diese Eigenkapitalrendite super aussieht! ;)

    Ansonsten wurde glaube ich fast alles gesagt: Die Schäfchen sind im Trockenen! Würde als Buch vll. am ehesten das aktuelle von Nikolaus Braun empfehlen. Und ich persönlich würde solche Summen definitiv breiter streuen als nur auf eine Anlageklasse. Das Risiko wäre mir viel, viel zu hoch, gerade wenn man damit in die Rentenphase einbiegt! Aber wie schon geschrieben: Die Entscheidung muss zu einem passen…

    Mein Problem ist nun, dass ich gerne bald wieder in Therapie gehen würde, um meine Kindheit aufzuarbeiten.

    Fraglich ist doch auch, ob das noch bis 5 Jahre nach diesem Akteneintrag warten kann. Wenn ja: Die Fragen (ambulant) erstrecken sich i.d.R. nur auf diesen Zeitraum. Je nach Zeitpunkt in 2023 sind es bald nur noch 3-4 Jahre…

    Falls möglich würde ich glaube ich die 3-4 Jahre abwarten bzw. aussitzen, in der Hoffnung, dass in dieser Zeit nichts problematisches dazwischenkommt…

    Bei einem „wackeligen“ Abschluss müsstest du 10 Jahre warten, bis die Frist zur Anfechtung rum ist. Das wäre noch länger und eben nicht rechtssicher in diesen 10 Jahren.

    Ansonsten: Mit einem Makler (wie Schlemann) schonmal ermittelt, ob es aktuell Angebote gibt? Ein guter Makler kann helfen, „wackelige“ Abschlüsse und damit Risiken zu vermeiden!

    Da du nach eigenen Angaben noch jung bist, reicht die Zeit ja ggf. für Lösungen!

    LG und viel Erfolg!