Bei SRI und wie die ganzen Grün-Varianten heißen, werden auch systematisch ganze Bereiche ausgeschlossen (und das ohne, dass es einen relevanten Einfluss auf die Umwelt hat, sondern höchstens ein gutes Gefühl macht).
Es stimmt nicht, dass SRI-Ansätze keinen Einfluss auf Umwelt oder Arbeitsbedingungen hätten. Wie oben auch Hornie schreibt, macht es ja selbst ökonomisch zunehmend Sinn, darauf zu setzen, eben weil die Regulierung in die Richtung geht. Unternehmen haben ihre Kapitalkosten ganz genau im Blick und wenn bestimmte Entscheidungen die Finanzierungsmöglichkeiten an den Kapitalmärkten zunehmend erschweren (sprich: verteuern!), haben sie ein zunehmendes Incentive, eben solche Entscheidungen zu treffen, die zu guten Finanzierungsmöglichkeiten passen. Die Effektstärke hängt natürlich vom Anteil der SRI-Ansätze in den Finanzierungsstrukturen ab und der wächst ziemlich kontinuierlich…
Bedenken muss man stets, dass bei einer Selektion es nicht nur auf die Zahl der Unternehmen ankommt, sondern auch auf die Art der Unternehmen und deren Mischung.
Ein Extrembeispiel: Ein Fonds, in dem aus allen Sektoren ein, zwei, drei Unternehmen enthalten sind, der also gerade einmal zwanzig oder dreißig Positionen enthält, ist besser diversifiziert als ein Fonds mit tausend Positionen, wenn das tausend Bierbraueraktien sind.
Das ist ja gerade die hohe Kunst des ETF-Bauens, also mit einer Auswahl den Index möglichst gut zu treffen - egal ob bei SRI oder nicht SRI! Schau dir doch statt so hypothetischer Extrembeispiele mal genau die beide ETS von Jennifer1011 im direkten Vergleich an:
https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00BYX2JD69,IE00B4L5Y983
Was stellst du dann (und auch bei anderen guten SRI-Ansätzen praktisch fast immer) fest? Genau, 1. Die Kurse laufen gerade über längere Zeit verdammt nah bei einander, die Auswahl klappt also regelmäßig ziemlich gut und 2. zuletzt ist vermutlich auch auf Grund der Regulierungsthematik SRI sogar geringfügig besser gelaufen als nicht-SRI.
Dass sogar trotz der eskalierenden Kriege im Nahen Osten und der Ukraine mit massiven Waffenlieferungen aus dem Westen (Rüstungsunternehmen) und Öl/Gas-Problematiken (Fossile Energieträger), die beide in SRI-Fonds kaum vorhanden sind.
Mich wundert es fast schon, wie gut die SRI-ETFs auch durch diese Zeit bzw. Krisen gekommen sind. Bauchschmerzen aus ökonomischen Gründen in SRI-ETFs zu investieren habe ich auch in Anbetracht dieser Entwicklungen immer weniger. Aus ethisch/moralischen Gründen wie oben geschrieben von Anfang an auch nicht. Ich finde die Ansätze von Blackrock in den ETFs oben und der UBS echt klasse! 