Beiträge von FinanztipUser

    Goldmicha

    Vielleicht nochmal als Einordnung, das kannst du den Büchern und Blogs von Walz, Kommer, Beck und co. entnehmen: Risiko und Rendite der Anlageklassen hängen immer zusammen und die Kunst besteht daraus, eine für sich gute Kombination festzulegen. Konktet:

    - Weltaktienmarkt günstig abgebildet über ETF bringen historisch gesehen 7-8% Rendite, können aber auch über 10-15 Jahre einbrechen um zeitweise 50% und mehr. Rendite ist also toll, aber es kann sehr lange Durststrecken geben, die man dann aussitzen muss.

    - Immobilien in Deutschland (Wohnimmobilien) sind individuelle Anlagen also Unikate. Sie haben es aber in der Vergangenheit auf lange Sicht im Durchschnitt geschafft, vom Bestandswert her die Inflation (ca. 2%) auszugleichen. Dazu kommt die Mietrendite (z.B. 3%), die man bei Vermietung erhält oder sich bei Eigennutzung spart, was ökonomisch das gleiche ist. Runde 5% Rendite kann man dann bei einer solchen Immobilie etwa annehmen. Das ganze ist mit Arbeit verbunden und Schwankungen gibts auch, aber eben längerfristiger und relativ unabhängig vom Weltaktienmarkt, weswegen sich beides (Weltaktienmarkt und Wohnimmobilien in Deutschland) sehr gut ergänzt.

    - "Sichere" Anlagen sind eigentlich nur Tagesgelder bis zur Einlagensicherungsgrenze von 100T € pro Bank/Kunde und Staatsanleihen (von sicheren Emittenten, kurzlaufend). Damit kannst du gewissermaßen Geld parken und Liquidität erhalten und mit Glück gerade so die Inflation ausgleichen, aber eben kein weiteres Vermögen aufbauen.

    Ich würde mir wie von monstermania geschrieben die Lebensplanung unabhängig von den Finanzen überlegen. Für die konkrete Finanzanlage an deiner Stelle dann aber ein Kreisdiagramm malen und nach Lektüre der Bücher, Blogs, Finanztip, Finanztest (Bücher auch lesenswert!), des Forums hier und Gesprächen im Familien/Bekanntenkreis dann in diesem Kreis die Aufteilung der Anlageklassen festlegen.

    PS: Falls es um ein Erbe geht, aber auch für Geldanlage in deiner Situation allgemein würde ich dir auch die Bücher der Finanztest empfehlen, die sind für den Einstieg gut lesbar und inhaltlich brauchbar:

    -> https://www.test.de/shop/geldanlage-banken/

    -> https://www.test.de/shop/geldanlag…was-nun-sp0695/

    PPS: Wie von monstermania geschrieben, würde ich das Geld auf jeden Fall in einem Geldmarkt-ETF parken. Das ist sicherer als Tagesgeld, da die Einlagensicherung des Staates bei Bankenpleiten eben nur bis 100T€ geht. Ich setze dafür auf diesen hier, auch von Finanztip empfohlen: https://www.justetf.com/de/etf-profile…in=DE000ETFL227

    Da Du das Geld ja nicht wirklich brauchst, würde ich es ganz einfach machen. Die gesamten 900k in einen Welt Etf. Und wenn Du Geld brauchst einfach verkaufen.

    Oder eine ganz andere Idee: Du schenkst jedem Deiner Kinder 400k€ in einem ausschüttenden ETf mit Nießbrauch für Dich.

    Er macht sich (in der Überschrift des anderen Threads) Sorgen um die „Crashgefahr“ und du rätst zu 100 % Aktienquote? Wie gesagt: Ist eine sehr individuelle Entscheidung! Aber ich würde mich vor dem Hintergrund dieser Sorge mit einer Aufteilung in Richtung 40% eigene Wohnimmobilie, 40% Weltaktienmarkt-ETF und 20% Geldmarkt/Tagesgeld wohler fühlen…

    So eine Aufteilung reduziert Schwankungs- und Ausfallrisiken massiv und sorgt perspektivisch dafür, dass das Vermögen für die nächste Generation absehbar erhalten bleibt, sofern das denn gewünscht ist. Ansonsten finde ich die Konsum-Tips von McProfit aus dem anderen Thread auch bedenkenswert… ;)

    Goldmicha

    1. Tip: Nichts überstürzen!

    2. Tip: Schlau machen, also die Bücher von Walz, Kommer und co. (insb. die für den Einstieg) lesen, das „Finanzen fest im Griff“ wird hier oft empfohlen:

    -> https://hartmutwalz.de/#buecher

    3. Tip: Sich dann bewusst machen, welche Anlageklassen in Frage kommen und entsprechend entscheiden.

    Ich persönlich würde in der Situation, sofern die Altersvorsorge wirklich ausreichend ist, glaube ich auf eine eigene kleine Immobilie fürs als Alter setzen (400-500T). Den Rest würde ich dann größtenteils (also vll. 400T) in Aktien-ETFs und max. 100T in einen sicheren Staatsanleihe-Geldmarkt-ETF oder auf ein Tagesgeldkonto packen.

    Aber das wäre meine Lösung, deine musst du wirklich in Ruhe selbst entwickeln…

    Das Gegenteil ist der Fall. Lass dich vom recency bias (Tech Unternehmen) nicht blenden. SRI-fokussiertes Investieren führt dazu, dass die zu erwartenden Renditen bei den (vermeintlich) schmutzigen Unternehmen steigen. Die Risikoprämien der Unternehmen in den ESG-Indizes sind bereits gesunken, weil viele institutionelle Anleger regulatorisch in diese Segmente gedrückt werden. Je weniger Risiko, desto weniger Rendite. Gilt überall.

    Übrigens: Den Unternehmen Kapital zu geben/Stimmrechte auszuüben, die bereits bestimmte Kriterien erfüllen könnte ziemlich kontraproduktiv sein. Wäre es nicht sinnvoller den Unternehmen Kapital zur Verfügung zu stellen, die den Umbau noch vor sich haben und dann auf der HV dafür zu sorgen, dass es passiert (geht auch indirekt)? Der Hebel liegt ja nicht dort wo es bereits läuft.

    Hattest du mich beim letzten Mal nicht blockiert? Ließe sich das in Anbetracht der inhaltlichen Qualität dieser Argumente nicht wieder einrichten…? :/

    Nalphinger Denk das ganze doch vll. mal vom Ende her: Was willst du letztlich mit dem Depot machen?

    Im Alter oder grundsätzlich zu Lebzeiten auflösen und die ETFs verkaufen? Bist du für die Rente dann später angewiesen auf eine fixe Entnahme deutlich über 2% durch regelmäßige Verkäufe? Dann würd ich den Thesaurierer wählen.

    Reichen dir im Alter knapp 2% Entnahme durch Dividendenausschüttungen und bist du nicht zwingend auf eine gewisse fixe Entnahmehöhe angewiesen? Willst du einen Großteil vererben und das ggf. mit Nießbrauchvorbehalt? Dann wirst du an Ausschüttern kaum vorbeikommen…

    Da habe ich noch nie etwas von gehört 🤔.

    Deshalb ja auch die Anführungsstriche. Wenn man sich auf eine gewisse Auswahl aus Unternehmen aus einem Ursprungsindex (z.B. MSCI-World) beschränkt, dann ist das eben erstmal eine Auswahl. Die SRI-Auswahl ist so gewählt und gewichtet, dass sie den Ursprungsindex möglichst genau treffen soll. Kommt es aber zu (historisch gesehen ziemlich geringen) Abweichungen, dann stellt sich sie simple Frage, ob nach oben oder nach unten.

    Jetzt könnte man natürlich auf die Idee kommen, darauf zu hoffen, dass die nachhaltigeren Unternehmen langfristig etwas besser laufen. Mache ich persönlich nicht, auch weil ich auf SRI aus anderen Gründen setze. Wenn man das aber macht, dann wäre das Ergebnis eine mögliche „SRI-Prämie“.

    Ganz praktisch war diese „Prämie“ bis 2022 über etliche Jahre positiv und vorhanden. Der Ausbau der Kriegswirtschaft war in den Folgejahren logischerweise wenig hilfreich für die Kursentwicklung, sodass die letzten 3 Jahre nicht ganz so optimal liefen. Im Ergebnis aber alles „Peanuts“, also die Abweichungen zum Ursprungsindex in meinen Augen…

    Auch ein gutes Argument.

    An Vorteilen hatte ich noch vergessen:

    + Faktorprämie "Size" wird berücksichtigt (wenn auch nur gering)

    + Faktorprämie "Political Risk Premium" wird berücksichtigt (schon deutlich mehr)

    + Re-Balancing-Prämie wird zwangsläufig mitgenommen...

    Wichtig war mir durch die SRI-Reduzierung der Unternehmensanzahl eben auch, durch die Beimischungen (Small-Caps, EM) noch weiter in Größenordnungen zu kommen, die aus meiner Sicht ausreichend diversifiziert sind. Letztlich spiele ich damit in überschaubarem Umfang also auch die auch die "SRI-Prämie". Mal schauen, ob der Gerd mit seinen Faktorprämien und der 0,5% TER dann auf lange Sicht die Nase vorn hat, oder ich mit meinem nachhaltigeren Ansatz in Eigenregie... 8)

    Welche Aktien ETTs sind das? Hast du uns dazu die WKN

    Hatte ich in #352 geschrieben auch mit 10% Gold/Bitcoin, hier nochmal der Aktienanteil (90%):

    ETFISINWKN
    50 % UBS MSCI World SRI (USD) A-disIE00BK72HH44A2PZBH
    25 % UBS MSCI Emerging Markets SRI (USD) A-disLU1048313891A110QD
    10 % UBS MSCI EMU SRI (EUR) A-disLU0629460675A1JA1T
    15 % UBS MSCI World Small Cap SRI (USD) A-disIE00BKSCBW67A3CMCU

    So wie ich das verstehe, baust du dir deinen persönlichen „Kommer-ETF“ kostengünstig selbst zusammen, oder ?

    Bin umgekehrt gestartet, aber letztlich ja. Ich wollte das SRI-Level der UBS-ETFs und habe mir dann die Frage nach der Gewichtung gestellt. Im Ergebnis bin ich von der Gewichtung her mit 50% Welt, 25% EM, 10% EMU und 15% Small-Caps relativ ähnlich ausgerichtet wie der Kommer-ETF, wobei der ja glaube ich auf Landes-Ebene Marktkapitalisierung betreibt und ich eben in den Regionen/ETFs, was aus meiner Sicht vom Ergebnis her aber kaum einen Unterschied machen dürfte. Als Vorteile meines Vorgehens (auch im Vergleich zum Kommer-ETF) sehe ich primär:

    + Günstige TER mit rund 0,2%

    + Relativ hohes nachhaltigkeitslevel durch den SRI-Ansatz

    + Streuung der Anlage auf mehrere ETF und Auflageländer (IRL und LUX)

    + Gewichtungen individuell möglich, z.B. kann ich den EMU-Aktien-Anteil zu Gunsten eines EUR-Staatsanleihe-Anteils reduzieren oder die USA auf 45% Gesamtgewicht bringen.

    + Psychologisch gesehen wie oben geschrieben die Betrachtung des Depots als Portfolio und nicht nur als "Konkurrenz" zweier ETFs, sodass mir das Re-Balancing leicht fällt.

    Meine persönliche Erfahrung sieht genau anders herum aus. Aber so muss halt jeder seinen Weg finden.

    Über deinen Ansatz und Weg hab ich in letzter Zeit gelegentlich nachgedacht: Von 70% Welt / 30% Emerging-Markets auf den ACWI-IMI umzusteigen kann ich emotional gesehen verstehen. Es nervt, wenn man bei nur 2 ETFs dann über Jahre den einen (!) Loser-ETF im Depot sieht und den dann auch noch weiter besparen soll...

    Meine ökonomische Einschätzung Stand heute ist: Es hat selten mehr Sinn gemacht, gerade jetzt auf diese "alten" 70/30 Portfolios zu setzen und die nach allen rechnerischen Maßstäben unterbewerteten Emerging-Markets genau jetzt eher hoch (d.h. mit 25%, 30% oder sogar nach GDP noch höher) zu gewichten. Neben dem Aufholpotenzial der EM sehe ich dabei vor allem auch die prozentuale Relativierung der USA als Vorteil. Müsste ich in der Familie einen Tipp mit nur wenigen ETFs geben, dann wäre es etwas in Richtung 70/30.

    Meine Strategie oben besteht aus 4 Aktien-ETFs mit denen ich wie gesagt versuche, die Mitte aus Marktkapitalisierungsgewichtung und GDP-Gewichtung anzupeilen. Dabei habe ich zwangsläufig die Situation, dass immer einige der ETFs besser und andere schlechter gelaufen sein werden, was ich aber gut verkrafte und als ein Investment in eine bewusst gewählte Komposition aus den 4 Bausteinen ansehe. Und den Punkt würde ich psychologisch nicht unterschätzen: Ich freu mich über die gut gelaufenen EMU-Unternehmen und kaufe bewusst die Small-Caps/EM günstig nach. Wenn der Wind dreht und die relative Überbewertung des Mag. 7 im MSCI-World nachlässt, freue ich mich über die relative Stabilität der Small-Caps und der Emerging-Markets u.s.w.

    Will sagen: Mich nervt nicht der eine Loser-ETF, sondern ich sehe das als Komposition, die ich orchestriere und jedes Re-Belancing erlebe ich als ein Investment in Chancen.

    Vielen wäre der Ansatz mit vier Aktien-ETFs vielleicht zu viel Arbeit, zu mir passt das Vorgehen super und deutlich besser als nur ein ETF! Insofern ja: Absolut zentral ist es, seinen an dieser Stelle individuell passenden Weg zu finden!

    Der Blick auf die Dividenden ist häufig mit der Betrachtung besonders hoher Dividenden verbunden, was ich eher vermeiden würde. Gründe sind u.a. höhere Steuerzahlungen sobald die Ausschüttungen deutlich über die Vorabpauschalen hinausgehen. Ebenfalls nachteilig sehe ich die einseitige Auswahl von Unternehmen, was umso stärker geschieht, desto höher die Ausschüttungen sind.

    Ich setze ausschließlich auf nicht-Dividenden-ETFs, die den Markt neutral abbilden. Dividenden zu maximieren ist also gar nicht mein Plan, sondern mit einer möglichen Nießbrauchübertragungsoption langfristig knapp 2% des Kapitals in Form der Ausschüttungen zu entnehmen. Statt die Ausschüttungen zu maximieren wäre eine mögliche Strategie dann ja zu versuchen, die Ausschüttungen zu stabilisieren. Daher meine Frage zum Zusammenspiel der Dividendenausschüttungen und der Kuponausschüttungen, also danach, wie sie sich wechselseitig beeinflussen in Hinblick auf die Entwicklungen der Gesamtausschüttungen. In der Nullzinsphase hätte man mit einer Anleihen-ETF-Beimischung eher das Gegenteil erreicht, also die Ausschüttungsschwankungen erhöht. Ich würde mich fragen, mit welcher Ausschüttungstabilität in einer Periode realistisch zu rechnen wäre, in der sich das Zinsniveau z.B. zwischen 2 und 3% bewegt. Vermuten würde ich schon einen stabilisierenden Effekt, da die kurzzeitig einbrechenden Dividendenkürzungen in Krisen bis zu einem gewissen Grad von den relativ gesehen stabileren Zinsausschüttungen kompensiert werden sollten...

    Die Volatilität ist im Alter von größerer Bedeutung als in der Ansparphase. Hohe Volatilität bei einer Börsenkorrektur erhöhen das SORR. In der Ansparphase reicht es aus, solche Phasen einfach auszusitzen und die günstigen Kaufkurse zum Sparen zu verwenden. In der Entnahmephase kann man nicht einfach abwarten sondern musss weiterhin Geld entnehmen. Das war mir früher auch nicht klar. Insofern ist eine Reduktion der Volatilität vorteilhaft.

    Ja, aber eben nur, wenn man eben Geld entnehmen "muss", sprich eine konkrete Summe monatlich braucht. Dann macht aber auch eine reine Entnahmestrategie nur der Dividenden/Kupons keinen Sinn mehr bzw. passt dann einfach nicht zur Situation. Notwendig ist es, dass man eben mit den schwankenden Ausschüttungen von knapp 2% p.a. leben kann...

    Allerdings bin ich kein Freund von Anleihen, weil sie die Rentabilität des Portfolios stark absenken. Das geht beim Blick in die Vergangenheit leicht verloren, weil es große Phasen von hohen Zinsen gab. Noch mehr verzerrt der Blick in den Rückspiegel, wenn man die lange Phase von Zinssenkungen einbezieht, die Anleihen weitaus attraktiver aussehen lässt als aktuell. Solche Effekte sind nicht wiederholbar. wenn man vom heutigen Zinsniveau ausgeht.

    Ich würde schon argumentieren, dass die Zinssenkung von aktuell 3% wieder auf nahe 0% durch die EZB einen ähnlichen Effekt erzielen würde, wie das, was wir in der letzten Nullzinsphase (bzw. in den Jahren auf dem Weg dahin ab 2008) gesehen haben. Aber klar: Auf lange Sicht gleichen sich die Kurssteigerungsgewinne und die Kursverluste von Anleihe-ETFs aus bzw. tragen nichts zur eigentlichen Rendite (= Zinsen/Kupons der enthaltenen Anleihen) bei. Auf Kurssteigerungen würde ich daher damit nicht setzen wollen.

    Mit der Rendite hast du ja Recht, die ist erwartbar niedriger, als die des Aktienmarktes. Deswegen bin ich aktuell auch mit dem Ansatz von 90% Aktien im Depot unterwegs. Ich versuch allerdings, meine gesamte Asset-Allokation im Blick zu haben und dabei können Anleihen durchaus Sinn machen, allein schon um über zusätzliche Anlageklassen zu diversifizieren. Ich persönlich plane aktuell z.B. das Depot so weit mit Aktien-ETFs aufzubauen, bis der Wert meinem Immobilienvermögen entspricht. Wenn das Ziel erreicht ist, also neben der Altersvorsorge etwa eine Parität zwischen der Anlageklasse Aktien und der Anlageklassen deutsche Wohnimmobilien, dann würde ich darüberhinaus streuen wollen. Anleihen, ggf. etwas mehr Gold oder ggf. auch Bitcoin macht dann für eine breitere Diversifizierung auch der Ausfallrisiken Sinn, insbesondere wenn man das Spiel gewonnen hat, wie es so schön heißt, und Rendite dann immer weniger wichtig werden dürfte!

    Die Diskussionen um die Stromerzeugung für Bitcoin könnt ihr weiter führen und auch bei Gold glänzt sicher nicht alles. Aber die Punkte, um die es mir ging (Ausschluss von Kriegswaffen, Öl-/Gas-/Kohleförderung, etc.), habe ich damit ausreichend umgesetzt. Auch wenn die SRIs der UBS natürlich nicht der GLS-Aktienfonds sind, der zweifellos in Punkto Nachhaltigkeit noch besser wäre. Für die Interessierten mal als Vergleich:

    -> https://datenbank.faire-fonds.info/funds/IE00BK72HJ67

    -> https://datenbank.faire-fonds.info/funds/DE000A1W2CK8

    Neben dem Kommer-ETF mit extrem wenigen Ausschlüssen wird oft noch zu dem hier geraten, bei dem mir das Level der Selektion aber auch nicht reichen würde und bei dem ich die genannte Gewichtung und Flexibiliät auch nicht hätte, deshalb war der leider auch raus:

    -> https://www.justetf.com/de/etf-profile…in=IE00BNG8L385

    Gäbe es einen UBS-ACWI-IMI-SRI, würde ich mir den ganz genau anschauen. Gäbe es den dann noch mit einer GDP-Gewichtung, würde ich beide zu 50% kaufen. Oder eben DEN einen, der dann noch etwa die Mitte aus MCap und GDP anteilt. ;) Bis dahin muss ich mir mit meiner Kombination und dem Vorteil der höheren Flexbibilität behelfen, was bisher ganz gut klappt...


    PS: Ist diese Vermutung zutreffend? :/

    Dir (ob nun Irving, Thomas.Schreiber oder wer auch immer) weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

    Aber warum dann Kommer erwähnen? Ich sehe das extrem oft. Man schustert sich irgend ein Portfolio zusammen und rechtfertigt es dann mit irgendwelchen Experten, die Teile davon auch haben.

    Warum an der Stelle Kommer erwähnen? Weil er wie geschrieben in seinem ETF aktuell auch etwa die Mitte der GDP- und der Marktkapitalisierung anpeilt, nicht mehr und nicht weniger.

    Fun-Fakt: Meine Gewichtung des Aktienteils (50% Welt, 25% EM, 10% EMU, 15% Small-Caps) habe ich für mich festgelgt zu einer Zeit, als Kommer in seiner "Bibel" noch zur Drittelung (also 1/3 Welt, 1/3 EM, 1/3 Small-Caps) geraten hat. Mit seiner Kombination aus der damaligen (3. oder 4. ?!) Auflage wäre man bekanntlich in den letzten 5-10 Jahren nicht wirklich gut gefahren in Anbetracht der Perfomance der Schwellenländer und der kleineren Unternehmen...

    Insofern halte ich mein Portfolio auch nicht für "irgendwie zusammengeschustert", sondern für relativ klar aufgestellt mit dem Ziel, eben die Vor- und Nachteile der beiden großen Gewichtungsverfahren im Portfoliomanagement zu verbinden. Equal-Weigt würde ansonsten auch noch gehen, aber das ist mit einem soliden SRI-Filter nicht wirklich zu vereinbaren. Insofern bleibt bzw. blieb mir rational gar nichts anderes, als die genannte Umsetzung mit den UBS-SRIs und den genannten Gewichten.

    Neben der höheren Nachhaltigkeit ist das ganze verglichen mit der (dann zeitlich nach mir! ;)) von Kommer aufgelegten 1-ETF-Lösung auch sehr viel günstiger (ca. 0,2% TER statt 0,5%) und vor allem flexibler. Was ich mir wie geschrieben nämlich offen halten möchte, ist ein Anleihe-Anteil aus überwiegend EUR-Staatsanleihen. Und wenn ich den mit einziehen sollte, dann würde ich die 10% EMU-Erhöhung aus dem Aktienteil rausnehmen wollen, das wäre mir ansonsten in Summe zu viel Europa/EWR...

    Grundsätzlich ist für den inflationsbereinigten Werterhalt des Vermögens wichtig, dass man in schlechten Börsenzeiten, die Entnahmen drosselt oder zumindest keinen Inflationsausgleich vornimmt. Die sinkenden Ausschüttungen sind dabei eine praktische Hilfe! Leider kommen sie mit zeitlicher Verzögerung. Wenn man die Reduzierung der Ausgaben zeitnah vornimmt ist das noch besser.

    Genau der Punkt der Entnahmestrategie beschäftigt mich schon länger und genau das wäre auch mein Verständnis: Tendenziell entnimmt man (mit gewisser Zeitverzögerung) in Krisenphasen ja weniger und in Boom-Phasen durch tendenziell etwas höhere Ausschüttungen mehr.

    Kennst du da irgendwelche Studien, Entnahmerechnungen, Blogs etc., die den Zusammenhang mal genauer beleuchten oder das irgendwie quantifizieren?

    Was mich zudem interessieren würde, wäre das Zusammenspiel einer solchen Entnahmestrategie (nur Ausschüttungen der Dividenden) mit den Kupons/Zinszahlungen von Anleihe-ETFs. Mein Eindruck ist: Die Forschung und Veröffentlichungen konzentrieren sich fast ausschließlich darauf, die Volatilität des Gesamtportfolios (also insb. der Bestandswerte) im Blick zu haben. Welche Auswirkungen aber Anleihebeimischungen auf die Ausschüttungen und die Ausschüttungsstabilität haben, wäre aus meiner Sicht dann doch die nächste spannende Frage...

    Ok Kinder, aber wie war nochmal das Thema des Threads? :/ Und wie wäre es, wenn wir dazu zurückkehren? Hat noch jemand Lust, konstruktiv seine Portfolioaufstellung zu diskutieren?

    Ich würde mich hierbei auch fragen, warum neben dem MSCI-World (mit rund 70%-US-Anteil) dann noch 12% USA ergänzt wurden. Und warum die Aufspaltung bzgl. Japan? Klar ist Japan im Pacific ein Schwergewicht und eher übergewichtet, aber 2% manuell ergänzen...?! Was hat dich denn auf die Idee mit dem MSCI-East gebracht und wie viel Prozent/Euro hast du dabei Stand heute verloren?

    Ich orientiere mich ja, wie man oben sieht, von Gold/Bitcoin abgesehen ähnlich wie Kommer etwa an der Mitte aus Marktkapitalisierung und GDP-Gewichtung. Mir scheint das Vorgehen als das beste aus beiden Welten und es entspricht meinen Vorstellungen vom langfristigen investieren...

    .. zurück zum Thema:


    Bei mir aktuell als Zielgrößen im Depot:

    GewichtungAktien ETF WeltISINWKN
    45,0%UBS ETF (IE) MSCI World Socially Responsible UCITS ETF (USD) A-disIE00BK72HH44A2PZBH
    22,5%UBS ETF (LU) MSCI Emerging Markets Socially Responsible UCITS ETF (USD) A-disLU1048313891A110QD
    9,0%UBS ETF (LU) MSCI EMU Socially Responsible UCITS ETF (EUR) A-disLU0629460675A1JA1T
    13,5%UBS ETF (IE) MSCI World Small Cap Socially Responsible UCITS ETF (USD) A-disIE00BKSCBW67A3CMCU
    Gold und BitcoinISINWKN
    7,5%EUWAX Gold IIDE000EWG2LD7EWG2LD
    2,5%ETC Group Physical BitcoinDE000A27Z304A27Z30


    Zukünftig / Langfristig peile ich noch eine Anleihe-Komponente in dieser Art an:

    Staatsanleihen und UnternehmensanleihenISINWKN
    33,3%Deka MSCI EUR Corporates Climate Change ESG UCITS ETFDE000ETFL599ETFL59
    33,3%Deka iBoxx EUR Liquid Sovereign Diversified 3-5 UCITS ETFDE000ETFL136ETFL13
    33,3%Deka Deutsche Boerse EUROGOV Germany 1-3 UCITS ETFDE000ETFL185ETFL18

    Ich hab nochmal online ein wenig recherchiert, die Veröffentlichungen verglichen und es gab vor den Zahlen oben aus dem Sonderheft (Datenstand 31.08.24) schonmal so eine Rechnung, diese aber mit Datenstand 31.08.23, also genau ein Jahr zuvor. Wieder wurde der Verlauf der letzten 30 Jahre berücksichtigt (praktisch also die Jahre 1993-2023 statt 1994-2024).

    Auszugsweise waren das dann die Ergebnisse ein Jahr zuvor (aus Finanztest 11/2023):

    Hier scheint mir jetzt alles plausibel: Die Entnahme der Dividende (rund 2%) steigt über die Jahre von 177 € auf 744 €. Die fixe Entnahme liegt mit 379 € dazwischen und sorgt für ein stärkeres Entsparen in der ersten Hälfte der 30 Jahre und für ein geringeres Entsparen in der zweiten Hälfte wobei der fixe Betrag natürlich kontinuierlich an Kaufkraft verliert. Das Endvermögen liegt bei der Entnahme nur der Dividenden dann bei 457.300 € vs. 374.350 € bei fixer Entnahme (von 379 € monatlich), was mir durch die höhere Entnahme(quote) zu Beginn des Entsparens plausibel scheint.

    Wirklich interessant und relevant für mein Vorgehen ist die Zahl "-21%" in der letzten Spalte bei Zins- und Dividendenentnahme, die ich persönlich deutlich höher erwartet hätte. Kommer argumentiert auch immer mit angeblich so großen Schwankungen bei Dividendenentnahmestrategien, mir scheint das gar nicht so wild! Wenn man also für eine Renten-/Entnahmestrategie in den letzten 30 Jahren auf eine reine Dividendenentnahme gesetzt hätte, wäre selbst in den Krisen (New-Economy, Finanzkrise, ...) die Dividendenausschüttung zeitweise um nicht mehr als 21% gesunken, was für mich völlig in Ordnung wäre... Den langfristigen Inflationsausgleich finde ich super und so eine "Entnahmequote" im Zeitverlauf entspricht genau dem, was ich mir perspektivisch vorstelle!

    Frage: Passen diese älteren Zahlen (Datenstand: 31.08.23) irgendwie zu denen oben bzw. im Ausgangspost (Datenstand 31.08.24)? Ich krieg die Zahlen nicht plausibel übereinander! Gerade weil sich die fixe Entnahme in der Höhe kaum unterscheidet, die Dividendenentnahmen und Kursverläufe in 29 von 30 Jahren ja identisch sein dürften und trotzdem geradezu umgekehrte Ergebnisse rauskommen... Warum? :/

    Der Rest ist bei Dir immer "fast" und "nahezu". was sich trotzdem über 30 Jahre potenzieren kann. 20% Kurseinbruch und 20% Kursgewinn ergeben bekanntlich bereits ohne Entnahme nicht wieder den Ausgangswert. Mit Entnahme sieht es noch "schlimmer" aus.

    Alles richtig, aber die Größenordnungen der Veränderungen sind m.E. deutlich über dem erwartbaren Korridor. Die Entnahmen liegen in meinen Augen einfach zu nah beieinander, als dass man damit Unterschiede im Endvermögen i.H.v. 289.214 € vs. 459.455 € erklären könnte. Die höhere durchschnittliche Entnahme scheint ja zu geringerem Endvermögen zu führen, was m.E. dadurch auch nicht erklärt wird.

    Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte dass das auch so sein muss wie du erwartest. Alles andere ist doch völlig unplausibel.

    Ich glaube mittlerweile, dass die sich an der Stelle ziemlich verrechnet haben. Die Zahlen passen doch hinten und vorne nicht zusammen...