2.Versuch 900 000

  • Hallo,

    bitte entschuldigt, ich bin neu hier und muss noch ein wenig dazulernen.

    Also:

    - ich bin 55 Jahre alt und möchte mit 63, 65 oder 67 in Rente gehen. Ich bin da noch relativ unentschlossen.

    - ich bekomme mit 65 ca 120 000 Euro aus einem Versorgungswerk.

    - außerdem bekomme ich eine gute Mischung aus Rente und Pension.

    - Leider weiß ich noch nicht, wo ich meinen Ruhestand verbringen möchte. Ich wohne zur Miete (900 Euro warm) Hamburg, Freiburg oder den Winter über irgendwo, wo es warm ist. Ich weiß es einfach noch nicht.

    - ich habe zwei Kinder, die studieren. Grundsätzlich wäre es ok, wenn für die etwas übrig bleibt. Da ich eher sehr bescheiden lebe, gehe ich auch davon aus, dass das klappt.


    Jetzt bekomme ich demnächst überraschend 900 000 Euro und weiß nicht so recht, was ich damit machen soll.

    - ich wäre geneigt, mir 100 000 auf ein Tagesgeldkonto abzuzweigen und mir in den nächsten 10 Jahren ein wenig mehr Luxus zu gönnen (vielleicht mal Essen gehen, vielleicht mal einen zweiten Urlaub).

    - beim Rest bin ich vollkommen unentschlossen. Ich denke, es wäre gut, es thesaurierend anzulegen. Natürlich wäre es schön, wenn es sich dann auch vermehren würde. Ich bin dabei bereit, ein gewisses Risiko einzugehen. Aber ein hoher Verlust wäre schon sehr ärgerlich. Kurzum, ich weiß nicht so recht, was ich damit machen soll und würde mich freuen, wenn Ihr mir ein wenig Inspiration gegen könntet.

    Vielen Dank im Voraus!

  • Kater.Ka 6. August 2025 um 09:15

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Habe es mal freigeschaltet. Hätte mMn auch in den ersten Thread gepasst.

    Zum inhaltlichen keine Empfehlung nur ein persönlicher Kommentar : bin gerade in der gleichen Situation wegen Immobilienverkauf. Wir haben uns jetzt so geeinigt, dass wir über drei Monate gestückelt anlegen und dabei Europa etwas höher gewichten als im MSCI World. Insgesamt gehen wir auf Ausschütter, da wir keine Mieteinnahmen mehr haben. Tagegeld-Reserve haben wir anderweitig.

  • Hallo zusammen,

    willkommen im Forum von Finanztip.

    Ihre Risikohaltung können Sie gut in der Finanztip App sehen.

    Etwas Tagesgeld ist hilfreich. Die restlichen 800.000 können gut in einen Welt ETF wenn die Risikoneigungsermittlung es zulässt und Sie unteranderem 15 Jahre Zeit haben. Zwischen MSCI und IMI werden Sie fündig. Passives investieren: Einfach - Langweilig - Kostengünstig. Es geht auch mit Auszahlplan - es muss nicht zwingend ein auszahlender ETF sein. Es gibt Beiträge in der App dazu.

    LG

  • Goldmicha

    1. Tip: Nichts überstürzen!

    2. Tip: Schlau machen, also die Bücher von Walz, Kommer und co. (insb. die für den Einstieg) lesen, das „Finanzen fest im Griff“ wird hier oft empfohlen:

    -> https://hartmutwalz.de/#buecher

    3. Tip: Sich dann bewusst machen, welche Anlageklassen in Frage kommen und entsprechend entscheiden.

    Ich persönlich würde in der Situation, sofern die Altersvorsorge wirklich ausreichend ist, glaube ich auf eine eigene kleine Immobilie fürs als Alter setzen (400-500T). Den Rest würde ich dann größtenteils (also vll. 400T) in Aktien-ETFs und max. 100T in einen sicheren Staatsanleihe-Geldmarkt-ETF oder auf ein Tagesgeldkonto packen.

    Aber das wäre meine Lösung, deine musst du wirklich in Ruhe selbst entwickeln…

  • Da Du das Geld ja nicht wirklich brauchst, würde ich es ganz einfach machen. Die gesamten 900k in einen Welt Etf. Und wenn Du Geld brauchst einfach verkaufen.

    Oder eine ganz andere Idee: Du schenkst jedem Deiner Kinder 400k€ in einem ausschüttenden ETf mit Nießbrauch für Dich.

  • Da Du das Geld ja nicht wirklich brauchst, würde ich es ganz einfach machen. Die gesamten 900k in einen Welt Etf. Und wenn Du Geld brauchst einfach verkaufen.

    Oder eine ganz andere Idee: Du schenkst jedem Deiner Kinder 400k€ in einem ausschüttenden ETf mit Nießbrauch für Dich.

    Er macht sich (in der Überschrift des anderen Threads) Sorgen um die „Crashgefahr“ und du rätst zu 100 % Aktienquote? Wie gesagt: Ist eine sehr individuelle Entscheidung! Aber ich würde mich vor dem Hintergrund dieser Sorge mit einer Aufteilung in Richtung 40% eigene Wohnimmobilie, 40% Weltaktienmarkt-ETF und 20% Geldmarkt/Tagesgeld wohler fühlen…

    So eine Aufteilung reduziert Schwankungs- und Ausfallrisiken massiv und sorgt perspektivisch dafür, dass das Vermögen für die nächste Generation absehbar erhalten bleibt, sofern das denn gewünscht ist. Ansonsten finde ich die Konsum-Tips von McProfit aus dem anderen Thread auch bedenkenswert… ;)

  • Über eine Immobilie für 450k habe ich auch schon nachgedacht. Aber ich würde sie eventuell nur 10 Jahre selbst nutzen und ich vermute, dass sich in 10 Jahren die Immobiliensituation schon sehr stark entspannt hat (weniger Bevölkerung, irgendwann ansteigender sozialer Wohnungsbau.) Daher, wenn eine Immobilie, dann gleich altengerecht: kann ich dann auch länger nutzen oder wieder gut vermieten, falls es dann doch in die Sonne geht.

  • Das ist ja mal eine ordentliches Sümmchen und wenn man nicht damit gerechnet hat, hat man auch keine fertige Lösung in der Schublade. Jetzt unter Zeitdruck große Beträge zu investieren, birgt die Gefahr es falsch zu machen. Ich wäre daher auch dafür das Geld erst mal zu parken. Ein Geldmarktfonds wäre dafür gut geeignet.

    Im nächsten Schritt ein gutes Buch lesen (Walz oder Kommer wären sicher gut geeignet). Begleitend sich Gedanken machen, was man mit dem Geld erreichen möchte. Spontan kann ich mir vieles vorstellen, aber was das richtige ist, musst Du selbst erarbeiten und so eine Entscheidung braucht etwas Zeit.

    Eine eigene Immobilie kann eine Idee sein aber in der Kombi mit dem Wunsch längerer Auslandsaufenthalte vielleicht doch nicht die perfekte Lösung sondern ggf. eher ein Klotz am Bein. Ein Immobilienerwerb nur für zehn Jahre "lohnt" nicht wirklich. Da kannst Du alternativ zu den Kaufnebenkosten auch locker eine höhere Miete bezahlen.

    Finanziell scheint es für den eigenen Ruhestand nicht nötig zu sein. Dennoch könnte man sich später ein paar Extras leisten, wenn einem der Sinn danach steht. Ob man nun ein paar Euros für die Urlaube in die Hand nehmen möchte oder vielleicht ein Polster zurücklegt für die Kinder oder sonst irgendwelche Wünsche realisiert, die man schon immer mal umsetzen wollte. Vielleicht ist auch ein Polster für eine eventuelle Pflegebedürftigkeit eine gute Idee oder vielleicht fällt die Entscheidung leichter, mit 63 aufzuhören. Im täglichen Leben mehr Geld ausgeben zu können (!) gibt auch schon ein gutes Gefühl und Möglichkeiten. Einfach Geld erst mal parken, dass der Wertverlust durch die Inflation begrenzt wird und Nachdenken und Abwägen. Vielleicht sogar mal eine Liste mit möglichen Wünschen erstellen und die jeweiligen Pros und Cons dazu.

    Intuitiv würde ich sagen, von vielem etwas könnte eine gute Mischung sein. Was die konkrete Anlage angeht, ist diese abhängig von den Wünschen, die Du umsetzen willst und welches Risiko Du eingehen möchtest. Ebenfalls wichtig ist, welche Erfahrungen Du bereits mit der Investition in risikoreiche Anlagen gesammelt hast.

  • - ich bin 55 Jahre alt und möchte mit 63, 65 oder 67 in Rente gehen. Ich bin da noch relativ unentschlossen.

    - Leider weiß ich noch nicht, wo ich meinen Ruhestand verbringen möchte. Ich wohne zur Miete (900 Euro warm) Hamburg, Freiburg oder den Winter über irgendwo, wo es warm ist. Ich weiß es einfach noch nicht.

    - ich habe zwei Kinder, die studieren. Grundsätzlich wäre es ok, wenn für die etwas übrig bleibt. Da ich eher sehr bescheiden lebe, gehe ich auch davon aus, dass das klappt.

    Jetzt bekomme ich demnächst überraschend 900 000 Euro und weiß nicht so recht, was ich damit machen soll.

    Ich stelle einfach mal die Frage, wie Du denn Deine Zukunft konkret planen würdest, wenn Du keine 900.000€ bekommen würdest? :/
    M.E. sind Dein eigentliches Problem nicht die 900K€, sondern eher die Frage wie Du Dein Leben zukünftig planst.
    Es macht sicherlich schon einen finanziellen Unterschied, ob Du mit 63, 65 oder 67 in Rente gehst. Hast Du Dir darüber mal Gedanken gemacht was die Entscheidung finanziell bedeutet?
    Du schreibst von Leben im HH, Freiburg und Winter im Süden verbringen. Hast Du so etwas schon mal getestet? Also im Winter auch mal länger als 2 Wochen irgendwo im Warmen verbracht? So etwas kann auch schnell langweilig werden.
    Evtl. einfach mal ein Sabbatical nehmen und mal 1-2 Monate so etwas machen (z.B. Südspanien, Kanaren)?

    Evtl. wäre es auch eine Idee Deinen Kindern bereits jetzt etwas von dem Geld zu schenken?:/

    Also, geh in Dich und lass Dir einige Monate Zeit um Deine Gedanken zu ordnen und ganz in Ruhe zu überlegen wo Du hin willst.
    Bis dahin parkst Du das Geld in einem Geldmarkt-ETF. Und wenn Du einen Plan hast, legst Du Dein Geld so an, dass es in Deine Planung passt.

  • Goldmicha

    Vielleicht nochmal als Einordnung, das kannst du den Büchern und Blogs von Walz, Kommer, Beck und co. entnehmen: Risiko und Rendite der Anlageklassen hängen immer zusammen und die Kunst besteht daraus, eine für sich gute Kombination festzulegen. Konktet:

    - Weltaktienmarkt günstig abgebildet über ETF bringen historisch gesehen 7-8% Rendite, können aber auch über 10-15 Jahre einbrechen um zeitweise 50% und mehr. Rendite ist also toll, aber es kann sehr lange Durststrecken geben, die man dann aussitzen muss.

    - Immobilien in Deutschland (Wohnimmobilien) sind individuelle Anlagen also Unikate. Sie haben es aber in der Vergangenheit auf lange Sicht im Durchschnitt geschafft, vom Bestandswert her die Inflation (ca. 2%) auszugleichen. Dazu kommt die Mietrendite (z.B. 3%), die man bei Vermietung erhält oder sich bei Eigennutzung spart, was ökonomisch das gleiche ist. Runde 5% Rendite kann man dann bei einer solchen Immobilie etwa annehmen. Das ganze ist mit Arbeit verbunden und Schwankungen gibts auch, aber eben längerfristiger und relativ unabhängig vom Weltaktienmarkt, weswegen sich beides (Weltaktienmarkt und Wohnimmobilien in Deutschland) sehr gut ergänzt.

    - "Sichere" Anlagen sind eigentlich nur Tagesgelder bis zur Einlagensicherungsgrenze von 100T € pro Bank/Kunde und Staatsanleihen (von sicheren Emittenten, kurzlaufend). Damit kannst du gewissermaßen Geld parken und Liquidität erhalten und mit Glück gerade so die Inflation ausgleichen, aber eben kein weiteres Vermögen aufbauen.

    Ich würde mir wie von monstermania geschrieben die Lebensplanung unabhängig von den Finanzen überlegen. Für die konkrete Finanzanlage an deiner Stelle dann aber ein Kreisdiagramm malen und nach Lektüre der Bücher, Blogs, Finanztip, Finanztest (Bücher auch lesenswert!), des Forums hier und Gesprächen im Familien/Bekanntenkreis dann in diesem Kreis die Aufteilung der Anlageklassen festlegen.

    PS: Falls es um ein Erbe geht, aber auch für Geldanlage in deiner Situation allgemein würde ich dir auch die Bücher der Finanztest empfehlen, die sind für den Einstieg gut lesbar und inhaltlich brauchbar:

    -> https://www.test.de/shop/geldanlage-banken/

    -> https://www.test.de/shop/geldanlag…was-nun-sp0695/

    PPS: Wie von monstermania geschrieben, würde ich das Geld auf jeden Fall in einem Geldmarkt-ETF parken. Das ist sicherer als Tagesgeld, da die Einlagensicherung des Staates bei Bankenpleiten eben nur bis 100T€ geht. Ich setze dafür auf diesen hier, auch von Finanztip empfohlen: https://www.justetf.com/de/etf-profile…in=DE000ETFL227

  • Eine Nachfrage noch zu den 900k. Kommen die in Form von Bargeld oder geht es womöglich um ein Altdepot?

    Was Deinen anderen Faden angeht, dringend weniger Spiegel und lieber ein gutes Finanzbuch lesen. Das sollte Dich weiterbringen.

    Oder zumindest ein Finanzbuch obendrauf. Ein bisschen Weltlage sollte man sich schon gönnen. Wer seine Lektüre diversifiziert, ist in der Regel auch generell weniger volatil.

  • Bevor man Wohnmobile oder Ferienimmobilien kauft, empfiehlt es sich so etwas mehrfach zu mieten.

    Das kann ich nur zu 100% unterschreiben. Zumindest sollte man erstmal einige Monate an dem Ort verbracht haben, bevor man überhaupt darüber nachdenkt dort etwas zu kaufen.
    Das kann nämlich auch ganz schön langweilig werden. Und 3-5 Monate überwintern ist etwas komplett anderes wie 2 Wochen Urlaub.;)

  • Ganz klar: eine schöne Immobilie am Meer auf den Kanaren kaufen

    Eine Anmerkung auf Basis von Beobachtungen in meinem näheren und weiteren Umfeld:

    Ferienimmobilien (sei es nun Wohnungen oder Häuser), die mit Auto, Zug, Motorrad oder Bus erreichbar sind (wie Tessin, Oberitalienische Seen, italienische Rivera, Cote d`Azur, Toskana, Provence, Bretagne etc. pp.) werden tendenziell häufiger sprich intensiver genutzt als solche, die erst nach mehreren Flugstunden erreichbar sind.


    Den Hinweis aus Nr. 16 von 90 Prozent Aktien würde ich zudem unbedingt beachten. Ebenso den Gedanken aus Nr. 17 von monstermania , da es nicht jedem liegt, die nächsten 20 oder 30 Jahre immer am selben Ort seinen Urlaub zu verbringen oder genau dahin vor dem deutschen Winter zu fliehen.

  • Hi Goldmicha, eine konkrete Anlageempfehlung werde ich dir nicht schreiben. Jedoch einen gedanklichen Tip, den ich mir ab und zu selber vor Augen führe:

    Du bis 55. Bis zu deinem geplanten Renteneintritt hast 8 ... 10 ... 12 Jahre vor dir.

    Frage: Hast Du vor, am ersten Tag deiner Rente am Bankschalter zu stehen und dein komplettes Depot aufzulösen und abzuheben?

    Meine Antwort für mich auf diese Frage lautet eindeutig: NEIN!

    Ich werde (wenn es erforderlich ist) aus dem Depot häppchenweise Geld entnehmen - und der Rest bleibt im Depot und soll sich weiterhin vermehren. Lebenslang. Also mein Leben lang. Und das sollte mit 55 hoffentlich noch 30+ Jahre dauern - genug Zeit für eine positive ETF Entwicklung.

  • Mein Tipp:

    Lies das Buch "Über Geld nachdenken" von Nikolaus Braun - das wird dir mit Sicherheit weiterhelfen, eine FÜR DICH richtige Entscheidung zu treffen, denn wie monstermania schon geschrieben hat - mach dir erst mal grundlegende Gedanken über deinen weiteren Lebensplan und treffe dann finanzielle Entscheidungen.

    Da das ein bisschen dauern kann (was überhaupt nicht schlimm ist), lege das Geld inzwischen in einem Geldmarktfonds an und nutze den kleinen Zinsvorteil dort ...